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In Mitarbeiter investieren lohnt sich

Dass Chefs Vorbild-Funktion haben sollten, ist keine Erfindung der Neuzeit. Dass man aber eventuell bestehende Defizite nicht mehr als hinnimmt, sondern durch Schulung und Weiterbildung beseitigt oder zumindest reduziert, hat noch keine jahrzehntelange Tradition.

Zofingen Team der Bäckerei Leutwyler liess sich auf die Coaching-Idee des Chefs ein

Hans und Silvia Leutwyler haben sich daher immer wieder coachen lassen. Aber genügt das? Für den Zofinger Allstadt-Beck war längst klar, dass eine gute Teambildung kaum von allein entsteht, sondern man dafür was tun muss. So entstand der Entschluss, den Mitarbeitenden auf freiwilliger Basis ein Coaching zu ermöglichen, an dem sich tatsächlich auch alle beteiligten, Hans und Silvia Leutwyler natürlich inbegriffen.

Coaching-Start im Januar 2021

So wurde die «sparring academy Bern» als Coach für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung engagiert. Diese Institution (Sparring-Slogan: «Wer gewinnen will, muss sich selbst besiegen») ist spezialisiert auf Personal- und Team-Entwicklung. «Ob Konflikt-Management, Live- oder Führungs-Coaching, wir fokussieren, lust- und humorvoll, auf das, was andere vermeiden: Streit, Konfrontation. Konflikt und Aggression. Denn für Entwicklung, Wachstum und Fortschritt braucht es den Konflikt wie die Luft zum Atmen. Wir führen zu mentaler Stärke, damit Widerstände überwunden werden können», so René Schmid, der seine Sparring-Methode aus der Essenz von über dreissig Jahren Erfahrung im Boxsport herleitet, die es möglich macht, Konfrontation auf grossmütige, grossherzige und friedliche Weise beizulegen.

Auf nach Hamburg zum fiktiven «Boxkampf»

«Da die Methode unseres Coaches beispielhaft rund um den Boxsport aufgebaut war, wählten wir als gemeinsames Ziel ein fiktives Boxturnier in Hamburg, auf das wir uns als Team mental vorbereiteten», berichtet Olivia Leutwyler und ergänzt: «Für die Geschäftsleitung war bald einmal klar, dass die Mitarbeitenden im Falle einer positiven Entwicklung auch tatsächlich mit einer realen Reise nach Hamburg belohnt werden sollten, um sich so bei der Belegschaft für die erbrachte Leistung zu bedanken». So ging es nach rund eineinhalb Jahren Coaching per Flugzeug von Zürich nach Hamburg.

Nach der Ankunft im Hotel wurde am Abend die Stadt individuell besichtigt. Der Besuch des traditionellen Hamburger Fischmarkts ist ein «muss». So trafen sich am Sonntagmorgen früh um 5.30 Uhr einige der Leutwyler-Crew und marschierten gemeinsam zum Fischmarkt mit vielen leckeren Fischbrötchen, Marktschreiern, Gemüsehändlern und vielem mehr. Nach Rückkehr ins Hotel trafen sich alle für einen Ausflug per Schiff zum Elbstrand in Övelgönne, wo zu Fuss die Gegend erkundet wurde. Die Rückreise Richtung Elbphilharmonie erfolgte entweder wieder mit dem Schiff oder mit einem Stadtrad oder E-Trottinett, wobei Hamburg noch auf ganz andere Weise besichtigt werden konnte. Am Abend wartete auf die gesamte Crew als Überraschung der Besuch der Reeperbahn, wo eine Führung durch den St. Pauli Kiez mit Olivia Jones folgte. Anschliessend und mit vielen Eindrücken bestückt gab‘s ein ungezwungenes Abendessen in einer Beach-Bar am Hamburger Hafen. Vollgetankt mit neuer Energie und den Erinnerungen an einen lustigen, lockeren und ausgelassenen Ausflug nach Hamburg hat die Leutwyler-Crew am Montag die Heimreise wieder angetreten.

Aber die Bäckerei-Konditorei Leutwyler am Kirchplatz in Zofingen blieb trotzdem wie üblich offen, um die Kundschaft auch während des Ausflugs mit frischen Produkten zu bedienen. Das war nur möglich, weil einige Team-Mitglieder freiwillig auf Hamburg verzichteten. Dass dies vom Team selber in Eigenverantwortung und ohne Missmut geregelt wurde, war auch ein deutliches Zeichen, dass das Coaching den Teamgeist positiv veränderte. Natürlich liess die Geschäftsleitung diesen selbstlosen Einsatz nicht unbelohnt. «Dieses eine Beispiel bestätigt auch, was ich im Berufs-Alltag feststellen darf, dass sich im Team vieles positiv verändert hat: die Eigenverantwortung, der Umgangston, die gegenseitige Wertschätzung und Hilfsbereitschaft, die Sozial-Kompetenz schlechthin. Ich bin überzeugt, dass sich diese nicht unerhebliche Investition mehr als gelohnt hat», resümiert Hans Leutwyler.