
Auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr zurückgeblickt
Rothrist 94. Generalversammlung der Genossenschaft Borna
Rund 30 Personen – Genossenschafter, Gäste und die gesamte Geschäftsleitung – durfte Verwaltungsratspräsident Felix Schönle zur 94. Generalversammlung der Genossenschaft Borna willkommen heissen. Er konnte auf ein erneut äusserst ereignisreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Nicht nur das bald abgeschlossene Neubauprojekt habe Geschäftsleitung und Verwaltungsrat intensiv gefordert, auch der Ende Jahr erfolgte Wechsel in der Geschäftsleitung habe Veränderungen mit sich gebracht. «In der neuen, verjüngten Geschäftsleitung verspüre ich einen ausgeprägten Gestaltungswillen», bemerkte Schönle, das sei positiv und werde die Borna voranbringen.
Wettbewerb unter Institutionen wird zunehmen
Auch im Behindertenwesen stünden bedeutende Veränderungen an. Momentan laufe im Kanton Aargau eine Pilotphase, in der der Wechsel von der sogenannten Objekt- hin zur Subjektfinanzierung getestet wird. «Das heisst, dass in Zukunft nicht mehr die Borna für die von ihr erbrachten Leistungen vom Kanton entschädigt wird», führte der Verwaltungsratspräsident aus. In Zukunft fliessen die Gelder direkt an Menschen mit Beeinträchtigung, welche dann selbständig entscheiden, bei welcher Institution sie die entsprechenden Leistungen einkaufen. Dieser Systemwechsel ist Stand heute per 2030 vorgesehen. Für die Institutionen bedeute das einen grösseren Grad an Unsicherheit «und der Wettbewerb unter den Institutionen wird zunehmen», ist sich Schönle sicher. Deshalb würden die Marketing-Aktivitäten in Zukunft immer wichtiger – die neu geschaffene Stelle «Marketing und Kommunikation» konnte in der Borna mit Raffael Küderli optimal besetzt werden.
Neu, neu, neu. Passend zum Neubau und der neuen Geschäftsleitung komme auch der Jahresbericht in einer neuen Form daher, meinte Gesamtleiter Fabrice Bernegger. «Er ist moderner, farbiger, pfiffiger geworden», meinte er, enthalte aber weiterhin die gewohnten Berichte aus den einzelnen Ressort sowie Porträts von Bewohnenden und Mitarbeitenden.
Dienstleistungen der Borna sind gefragt
Gute Auslastungszahlen konnte die neue Bereichsleiterin Finanzen und Administration, Isabelle Wangart, den Anwesenden präsentieren. Die Einnahmen aus Lieferungen und Leistungen konnten um fast 10 Prozent gesteigert werden – die Dienstleistungen der Werkstätten sind am Markt gefragt. Mit dem anstehenden Umzug in die neuen Gebäude musste der Restwert der alten Liegenschaft abgeschrieben werden. Zusätzlich konnten gut 280´000 Franken in den Instandhaltungsfonds, weitere 60´000 Franken in den Rücklagefonds eingelegt werden, sodass unter dem Strich ein Jahresgewinn von 3025 Franken resultierte.
In der Bilanz mit Aktiven und Passiven von je 41,75 Mio. Franken bilden sich die Auswirkungen des Neubaus ab. Die immobilen Sachanlagen haben im Vergleich zum Vorjahr ebenso stark zugenommen wie das verzinsliche Fremdkapital.
Nachdem auch eine Statutenrevision ohne Einwendungen genehmigt wurde, konnte Felix Schönle die letzte Generalversammlung im alten Gebäude mit einem kleinen Ausblick in die Zukunft schliessen. «Im August werden wir den Neubau übernehmen, Ende September erfolgt die offizielle Eröffnung», verriet der Verwaltungsratspräsident. «Zeitlich einigermassen im Plan, ohne Unfälle und ganz sicher finanziell unter Budget». Das sei nicht zuletzt dem grossen Echo auf die Spendenanfragen zu verdanken. Das anvisierte Ziel von 2,55 Mio. Franken habe man mit einem Total von 3,044 Mio. Franken Spenden weit übertroffen. «Das ist alles andere als selbstverständlich», führte Schönle abschliessend aus und zeige, dass die Borna einen ausgezeichneten Ruf geniesse.