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Vor zehn Jahren lief sie noch selbst mit, heuer steht Alexandra Hopp als Kinderfest-Rednerin auf der Kanzel

In ihrer Freizeit schreibt die 24-Jährige gerne Gedichte und Texte – oft auch auf Anfrage. Im Gespräch erzählt sie unter anderem, was das Publikum von ihrer Rede in der Stadtkirche erwarten kann und was die Stadt Zofingen für sie so speziell macht.

Zofingen Eine junge Poetry-Slam-Künstlerin hält die Kinderfestrede

Alexandra Hopp sitzt in einem Café in der Zofinger Altstadt. Hier in Zofingen wird sie am Freitag anlässlich des Kinderfests eine spezielle Rolle einnehmen – nämlich die der Kinderfestrednerin. Die junge Poetry-Slam-Künstlerin sei bekannt für ihre humorvollen Mundart-Texte, schreibt die Stadt Zofingen in einer Mitteilung. Ihre Auftritte zeichneten sich durch lebendige Performance und Kreativität aus, was gut zum Kinderfest passe, heisst es weiter. «Es ist eine enorm grosse Ehre für mich, dass man der Meinung ist, dass das, was ich schreibe, anderen Leuten eine Freude bereitet», sagt die 24-jährige Studentin.

Ein One-Hit-Wonder

Das Schreiben von Texten begleitet die Psychologiestudentin, die nebenbei als Klassenassistenz ihr Geld verdient, schon eine längere Zeit. «Ich habe schon immer gerne geschrieben, einfach für mich», sagt sie. Eines ihrer ersten Gedichte, das sie vor einem Publikum vortrug, war für die Taufe ihres Patenmädchens. «Einerseits ist das Schreiben eine Art Mittel, um mich selbst auszudrücken und andererseits bereitet es mir viel Freude, diese Texte auch vortragen zu dürfen», sagt Alexandra Hopp.

Mit Poetry-Slam in Berührung kam Alexandra Hopp zum ersten Mal an der Kanti, als dort ein Wettbewerb veranstaltet wurde. Durch ihre erfolgreiche Teilnahme daran qualifizierte sie sich prompt für die Aargauer Meisterschaften. Dort gewann sie einen geteilten 2. Platz. «Danach habe ich aber nie mehr an einem Slam teilgenommen», sagt sie und fügt lachend an: «Es war sozusagen ein One-Hit-Wonder.»

Wenn sie heute Texte vorträgt, dann sei das hauptsächlich auf Anfrage. So durfte sie bereits für den Atem-Weg im Mühlethal oder für eine Weihnachtsfeier Gemeinde Strengelbach Texte schreiben. «Ich muss aber schon dahinterstehen und würde nicht jede Anfrage annehmen, nur damit ich Aufträge habe», stellt Alexandra Hopp klar.

Im Jahr 2023, als Alexandra Hopp an der Kantonsschule in Zofingen einen Teil der Abschlussrede bei der Maturafeier hielt, sass Kinderfest-Kommissionspräsident Lukas Fankhauser im Publikum. Ihr Können überzeugte den Stadtrat offenbar sofort, daraufhin wurde sie als Kinderfestrednerin für dieses Jahr angefragt. «Dass genau dieses Jahr auch das 200-Jahr-Jubiläum des Zofinger Kinderfestes gefeiert wird, macht es für mich noch spezieller», freut sich Alexandra Hopp.

Eine enge Verbindung zur Thutstadt

Zu Zofingen hat die 24-Jährige einen engen Draht. Mit sieben Jahren zog Alexandra Hopp vom luzernischen Honau ins Mühletal. «Zofingen kannte ich aber schon vorher, meine Grosseltern haben schon immer hier gewohnt», erzählt sie. Deshalb stand die Thutstadt für sie schon immer sinnbildlich für Familie. Auch das «Lädele» in den vielen kleinen Geschäften der Altstadt ist eine Erinnerung aus früheren Tagen, an die sie sich gerne zurückbesinnt – wobei sie das auch heute immer noch sehr gerne mache. Bis heute sei Zofingen ein zentraler Treffpunkt. «Auch wenn meine Freunde nun alle etwas weiter weg verteilt wohnen, ist Zofingen immer wieder der Ort, an dem man zusammenkommt.»

Und auch wenn sie von ihren vergangenen Kinderfesten erzählt, tut sie dies mit leuchtenden Augen: «Für mich waren vor allem die Vorbereitungen für den Umzug immer mit sehr viel positiver Aufregung verbunden – wie beispielsweise das Kleid aussuchen oder die Tänze einzustudieren.» Mit den Jugendjahren sei dann auch der Zapfenstreich interessant geworden. Zudem war ihr Bruder damals bei den Tambouren dabei. «Ich werde heute immer wieder emotional, wenn ich die Stadtmusik höre», sagt die Studentin.

Ehrlich, humorvoll und nicht zu lang

Zehn Jahre ist es nun her, dass Alexandra Hopp das letzte Mal selbst beim Umzug mitlaufen durfte. Inzwischen darf sie das heuer wieder tun. «Ich freue mich wirklich so sehr auf den ganzen Tag und bin gespannt, ob und was anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums speziell noch geschieht.»

Auch sie sass als Kind in der Stadtkirche und lauschte den Kinderfest-Redenden, die von der Kanzel aus zu den jungen Menschen sprachen. «Bei meiner Rede habe ich versucht, sie nicht allzu lange werden zu lassen, ich will die Kinder so kurz vor ihren Sommerferien nicht lange hinhalten», sagt Alexandra Hopp und schmunzelt. Ihr Text sei spezifisch an die Kinder und Jugendlichen gerichtet, um die gehe es beim Fest schliesslich auch. Er sei ehrlich und voll mit ihren eigenen Erinnerungen ans Kinderfest, gespickt mit einer Prise Humor.

Am Freitag sammelt Alexandra Hopp also eine weitere Kinderfesterinnerung von vielen. Und wer weiss: Vielleicht sitzt unter den Kindern in der Stadtkirche ja schon die nächste Rednerin.