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Kommandant der Kantonspolizei Aargau referierte

Murgenthal Vortrag bei der Oberst Künzli-Gesellschaft

Der Kommandant der Kantonspolizei Aargau, Michael Leupold, hielt auf Einladung der Oberst Künzli-Gesellschaft (OKG) am 15. Oktober 2025 ein Referat mit dem Titel «Sicherheit im Kanton Aargau». Zu Beginn umschreibt der Polizeichef den Begriff «Sicherheit». Wir fühlen uns sicher, wenn der Schutz vor Gewalt gewährleistet und das Vertrauen in eine regelbasierte Ordnung intakt ist. Leupold kommt auf die Kriminalstatistik zu sprechen. Als Beispiel nennt er, dass sich im Aargau innert sechs Jahren die Anzahl von Einbrüchen nahezu verdoppelt habe. Die Statistik sei in diesem Fall verlässlich, da praktisch alle Einbrüche zur Anzeige kommen. Anders sieht es etwa bei Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz aus, wo nur ein Bruchteil polizeilich aktenkundig und statistisch erfasst wird. Dies liege daran, dass Konsumenten logischerweise ihre Dealer nicht anzeigen. Leupold ordnet heutige schwere Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz einem Stereotyp zu: jung, männlich, hochmotorisiert, Migrationshintergrund. Leupold ist sich der Tatsache bewusst, dass er mit dieser Aussage anecken mag, aber er rede eben gerne Klartext. Kriege in Europa und dem Nahen und Mittleren Osten und politische Instabilität färben auch auf die Schweiz ab. Cyberkriminalität wachse stark, hybride Bedrohungen nehmen zu. Auch hierzulande gäbe es Drohnenüberflüge auf Flugplätzen und ausländische Nachrichtendienste sammeln fleissig Informationen. Auch zivile Einrichtungen, als Beispiel nennt Leupold die Schaltzentrale von Swissgrid in Aarau, werden ausspioniert. Die organisierte Kriminalität gehe häufig von Clans aus, die sich im Drogenhandel im Gastrogewerbe, in der Baubranche und im Rotlichtmillieu betätigen.

Leupold bemängelt, dass die Effizienz der polizeilichen Arbeit durch teilweise ungünstige Rahmenbedingungen eingeschränkt sei. Die föderale Zuständigkeit mit Bund, 26 kantonalen Polizeikorps und rund 300 kommunalen Polizeien sei suboptimal. Der Aargau trage zudem die rote Laterne, was die Personaldotation betrifft. Das Gehalt der Polizisten sei hierbei nicht der springende Punkt, sondern das zugestandene Budget.