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Anpassungsfähig wie ein Chamäleon

Seit der Gründung der einstigen Stadtmusik vor 125 Jahren hat sich vieles geändert und es gab immer wieder Hochs und Tiefs. Geblieben sind der Spass am gemeinsamen Musizieren und das Motto «Think Positive». Dies feierte die heutige Big Band Stadtmusik Aarburg am Samstag mit Gästen.

Aarburg Das Jubiläum der Stadtmusik wurde gebührend gefeiert

«Wir verzichten zur Feier des Jubiläums auf Paraden und ein grosses Tamtam», sagte Präsident Marc Oesch am Samstagabend während des 125-Jahr-Jubiläums der Stadtmusik Aarburg. Schliesslich hat hat die Stadtmusik Aarburg während Corona das Schwinden der Einnahmen hart gespürt. Doch gleichzeitig ist der Mitgliederbestand um einen Viertel gewachsen, vor allem junge Musiker haben sich dazugesellt. Die Stadtmusik Aarburg hat es schon immer so gehalten, Herausforderungen als Chancen zu sehen. Dies zeigt der Blick in den Rückspiegel.

2009 trennte trennte sich die Stadtmusik Aarburg von der Uniform und tritt seither schlicht, aber weiterhin einheitlich auf. Seit 2018 gibt es keine professionellen Musikanten und Dirigenten mehr, denn mit Felix Grendelmeier und Heinz Dannmeier hat die Stadtmusik motivierte Leitungspersonen aus den eigenen Reihen gefunden. Aktuell wohnen von 16 aktiven Stadtmusikanten nur noch sieben in Aarburg. Mit einem modernen Repertoire tritt die Stadtmusik Aarburg seit den 1980er-Jahren in Big Band Formation auf. Auch Spielregeln wurden angepasst: Wer fehlte, bezahlte früher 50 Rappen Busse. Heute sind es 6 Franken. «Man stelle sich dies vor», gab der Präsident lachend zu bedenken.

Auf die Zukunft – zusammen mit talentierten Jungmusikanten

Der Mitgliederbestand betrug in den 1960er-Jahren 41 Aktive, davon ist man zwar noch etwas entfernt, doch immerhin auf steigendem Ast. Seit einiger Zeit wird ein spezieller Kontakt zur Schülerband, sprich zum Bandleiter Edgar Kamber und der Musikschulleiterin Katharina Enders, gepflegt. Sie unterstützen ein punktuelles Zusammenspielen mit aller Kraft. Den talentierten Jungs und Mädchen macht es offensichtlich Spass, mit den älteren «Profis» mithalten zu können.

A propos weibliche Mitglieder: 1970 wurde Lotti Huber als erste Frau in den Verein aufgenommen. Frieda Spiegelberg wurde 1988 als erstes weibliches Ehrenmitglied geehrt. Letztere wird am 10. Dezember den 100. Geburtstag feiern – selbstverständlich auch mit der «Aarbiger Musig». Die Zeiten der Plattenaufnahmen, der Musikergrössen aus eigenen Reihen oder der Rückkehr mit Goldlorbeerkränzen von eidgenössischen Musikfesten scheint zwar vorbei. Doch bedenkt man die Freude am Musizieren und das hohe Niveau der Darbietungen von junggeblieben und jungen Musikanten am Jubiläumsfest, wird klar, dass die Big Band Stadtmusik Aarburg eine rosige Zukunft vor sich hat.

Fähndrich Peter Müller, für offizielle Einsätze immer in Uniform, und Ehrenmitglied Carmelo Granata, seit 65 Jahren im Verein im Einsatz, beim Jubiläumsmarsch.
Bild: Cornelia Forrer
Giuseppe Di Simone, Vizepräsident des Aargauischen Musikverbandes (links) und Fähndrich Peter Müller bei der feierlichen Ehrung von «Trümmelibäselimaggi-Göpf» (Mitte) für 60 Jahre Mitgliedschaft. (24. September 2022)
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Die Jungmannschaft der Aarbiger Musik hat sich um Corona hinzugesellt.
Bild: Cornelia Forrer
Präsident Marc Oesch (rechts) freut sich über die Auszeichnung des Aargauischen Musikverbandes.
Bild: Cornelia Forrer
Die Schülerband der Musikschule Aarburg zeigte sich höchst professionell.
Bild: Cornelia Forrer