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Im Aarburger Forstbetrieb geht eine Ära zu Ende

Nach 36 Jahren ist Schluss. Der Aarburger Förster Jörg Villiger tritt Ende Jahr in den vorzeitigen Ruhestand. Er blickt auf die schwierigen Anfänge im Forstbetrieb Aarburg zurück und wagt auch einen Blick in die Zukunft.

Aarburg Ende Jahr geht Förster Jörg Villiger in den vorzeitigen Ruhestand

Ende Jahr geht der langjährige Aarburger Förster Jörg Villiger in Frühpension. Mit 62 Jahren. «Die Arbeit im Wald hat ihren Tribut gefordert», sagt Villiger dazu. Als Villiger am 10. April 1989 seine Stelle in Aarburg antrat, hätte daraus eigentlich nur ein kurzes Zwischenspiel werden sollen. Gerade erst von einem über einjährigen Aufenthalt in Australien zurückgekehrt, war er von der Ortsbürgergemeinde Aarburg angefragt worden, für den erkrankten Förster Hans Bösch einzuspringen. «Der Einsatz sollte vielleicht ein halbes Jahr dauern», stellte er sich damals vor, im Anschluss daran wollte der 26-jährige Villiger wieder auf Reisen gehen. Es kam anders. Bereits im August 1989 zeichnete sich ab, dass Hans Bösch nicht mehr an seine Arbeitsstelle zurückkehren würde. Im September 1989 wurde Jörg Villiger die Stelle als Revierförster angeboten. Er sagte zu und blieb insgesamt 36 Jahre für die Aarburger Waldungen zuständig. «Diesen Entscheid habe ich bis heute nie bereut», betont er.

Herausfordernder Start

Obwohl der Start für den jungen Förster aus verschiedenen Gründen alles andere als einfach war. Sturm «Vivian» besorgte Villiger am 25. Februar 1990 eine Feuertaufe, auf die er noch so gerne verzichtet hätte. «Die Aarburger Waldungen kamen damals zwar relativ glimpflich davon», erinnert sich Villiger. Doch eine Schadenmenge von 2300 Kubikmetern Holz musste dennoch zwangsgenutzt werden. «Das Holz war sehr schwierig zu vermarkten, weil wir unsere Holzerei mit einem Hiebsatz von 2700 Kubikmetern zu diesem Zeitpunkt schon beendet hatten», führt Villiger weiter aus.

Kam hinzu, dass die Ortsbürgergemeinde (OBG) Aarburg einen einträglichen Erlös für das Sturmholz sehr gut hätte gebrauchen können. Denn finanziell lag sie mit ihrem hochgradig defizitären Forstbetrieb mit damals sechs Mitarbeitern dem Sterbebett einiges näher als nur dem Krankenbett. Alle finanziellen Reserven waren aufgebraucht, es musste dringend restrukturiert werden. «Es war eine Zeit, in der die Waldbewirtschaftung modernisiert und mechanisiert wurde», blickt der scheidende Förster zurück. Erste Entastungsmaschinen hielten damals Einzug im Wald und mit ihnen änderte sich auch die Art der Waldbewirtschaftung. Weg vom Plenterwald, der durch die gezielte Entnahme von Einzelbäumen eine gefällige Struktur mit Bäumen aller Altersklassen auf engstem Raum aufwies, sich jedoch auf die vier schattenertragenden Baumarten Fichte, Tanne, Buche und bedingt Bergahorn beschränkte. Hin zu Femel- und Schirmschlag, wo kleinere Lücken im Bestand entstehen, und somit mehr Licht einfällt. Dies ermöglicht das Aufkommen von Lichtbaumarten wie Esche, Eiche, Kirsche, Els- und Mehlbeere. Für eine rationellere Holzernte und zur Schonung des Waldbodens wurden zudem Rückegassen angelegt. Fortan war Waldboden abseits dieser Rückegassen für Forstmaschinen tabu.

Die neue Art der Waldbewirtschaftung, die Villiger in Aarburg einführte, fand damals nicht überall Anklang. Im Gegenteil. Die Emotionen gingen hoch. So warf etwa der Aargauische Bund für Naturschutz (ABN) dem jungen Förster vor, er setze den gültigen Waldwirtschafsplan teilweise ausser Kraft. Weiter forderte der ABN den Gemeinderat auf, wie im Zofinger Tagblatt vom 21. November 1989 nachzulesen ist, «die begonnene, waldzerstörende Art der Holzerei einzustellen». Letztlich wurde sogar eine Aufsichtsbeschwerde beim Kanton eingereicht, die aber vollständig abgewiesen wurde. Es sei festgestellt worden, dass weder ein Kahlschlag erfolgt noch eine unerlaubte Holzung vorgenommen und auch der geltende Waldwirtschaftsplan eingehalten worden sei. «Die Situation war nicht immer einfach», blickt Villiger auf seine Anfänge in Aarburg zurück. Wichtig sei gewesen, dass man die finanzielle Lage rasch in den Griff bekommen und er jederzeit die Rückendeckung von Forstkommission, Gemeinderat und den kantonalen Behörden gehabt habe.

Die Situation beruhigte sich mit der Zeit und zum 30-Jahre-Dienstjubiläum würdigte der Gemeinderat Aarburg die Verdienste seines Försters, wie im Wiggertaler vom 18. April 2019 nachzulesen ist, wie folgt: «Jörg Villiger unterstützte rasch, kompetent und sehr engagiert die zum Teil fast verzweifelten Bemühungen der OBG-Kommissionen, das Weiterbestehen der Ortsbürgergemeinde zu garantieren. Man kann zweifelsfrei feststellen, dass mit dem Eintritt von Jörg Villiger eine Trendwende stattgefunden hat. (…) Ohne sein Mitwirken zu Beginn der 90-er-Jahre gäbe es wahrscheinlich die OBG Aarburg nicht mehr!»

In den Herbstfarben: Der Säliwald ist ein Mischwald, in dem auch Stechpalmen ihren Platz haben und gefördert werden.
Bild: Thomas Fürst

Herausforderungen im Wald werden nicht kleiner

Die Gemeinde wusste und weiss die Arbeit ihres Försters offensichtlich zu schätzen. Wie aber sieht Jörg Villiger sein Wirken im «Aarbiger» Wald? Der Angesprochene schmunzelt und sagt, er sei ja nur eine kurze Zeit im Wald tätig gewesen. «Was sind schon 36 Jahre im Leben eines Baums?», fragt Villiger rhetorisch, man werde wohl erst in 70 bis 80 Jahren beurteilen können, was er gut und was er weniger gut gemacht habe.

Veränderung – das sei wohl die grosse Konstante in seinem Wirken für den Wald gewesen. Denn in den letzten Jahren seien viele Baumarten unter Druck gekommen. Die Fichte wird aus dem Mittelland verschwinden, ist sich Villiger sicher, die Buchenbestände markant abnehmen. Die Esche – Stichwort Eschentriebsterben – falle ebenfalls aus. Die Kirschbäume vertrocknen und dieses Jahr meldete sich das Ulmensterben mit starkem Befall zurück. Der Bergahorn beginnt ebenfalls zu schwächeln, feststellbar am Absterben von Rindengewebe (Rindennekrose). Weisstanne, Douglasie und Lärche schwächeln ebenfalls. «Das sind alles Bäume, die wir in den letzten 36 Jahren gehegt und gepflegt haben», betont Villiger. Heute müsse er sich als Förster die Frage stellen, was angesichts von Klimaerwärmung, extremen Wetterereignissen, Schädlingen und Krankheiten noch zu retten sei.

Ins Jammertal verfallen mag Villiger trotzdem nicht. «Die Herausforderungen im Wald werden in Zukunft sicher nicht geringer, aber Wald wird es auch in Zukunft geben», betont er. Vielleicht würden sich die Menschen einfach an ein anderes Bild von Wald gewöhnen müssen. Wichtig sei ihm immer gewesen, bei Neupflanzungen auf Mischwald zu setzen. So wie es 2020 auf einer Fläche im Säliwald gemacht worden sei, auf der absterbende Eschen gefällt worden seien. Dort wurden Walnuss- und Kastanienbäume, aber auch Eiben, Elsbeeren und Speierling gepflanzt. Oder in Rothrist, wo auch Weichholz wie Birken, Weiden, Pappeln und Erlen gefördert worden sei. «Mir war immer wichtig, eine möglichst grosse genetische Vielfalt zu fördern», bringt es Villiger auf einen kurzen Nenner.

Eine gute Nachfolgelösung getroffen

Fehlinvestitionen ausschliessen – man wisse ja nicht, welche Baumarten hier in 40 Jahren noch lebensfähig seien – das könne man eigentlich nur mit der Schaffung von Naturwaldreservaten, meint Villiger weiter. Deshalb habe er auch vorgeschlagen, sämtlichen «Aarbiger» Wald in Naturwaldreservate überzuführen. Die Ortsbürger haben das abgelehnt und die Überführung des Forstbetriebs Aarburg in den Forstbetrieb Region Zofingen beschlossen. «Auch damit kann ich problemlos leben», betont der scheidende Förster, «die Ortsbürger haben damit eine gute Nachfolgelösung getroffen». Und der zukünftige «Aarburger» Förster Peter Gruber freue sich enorm auf seine neuen Aufgaben im vielfältigen Säliwald.

Dort – im Naturwaldreservat – befindet sich übrigens auch der Lieblingsplatz von Jörg Villiger mit den rund 300 Jahre alten Eichen. Ausgerechnet er, der zu Beginn seiner Tätigkeit in Aarburg als «Waldzerstörer» tituliert wurde, hat sich immer vehement dagegen gewehrt, dass diese alten Bäume einer Nutzung zugeführt werden. «Aus Ehrfurcht», wie er betont. Funktioniert hat das mit der Errichtung von Baumpatenschaften, mit denen dem Forstbetrieb der erwartete Erlös ersetzt wurde. Er freue sich sehr, dass auch der Forstbetrieb Region Zofingen diese Bäume nicht antasten werde. «Das ist vertraglich so festgehalten», weiss Villiger.

Hier wächst der Wald der Zukunft heran: Im Naturwaldreservat Fetzholz erobert sich die Natur Waldstrassen und -wege zurück.
Bild: Archiv Wiggertaler / Thomas Fürst
Die alten Eichen prägen das Bild in diesem Abschnitt des Säliwalds.
Bild: Thomas Fürst
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Das Motto des Abends: «Lueget, Loset, Gniesset»

Rothrist Das Jodlerdoppelquartett Rothrist und zwei Gastformationen luden zum Jodlerabend ein

Der Gemeindesaal «Breiten» in Rothrist war am Samstagabend ausverkauft, alle 270 Plätze waren belegt. Eingeladen hatte das 18-köpfige Jodlerdoppelquartett (JDQ) Rothrist unter der Leitung von Michael Frei. Darüber hinaus wirkten mit: Kleinformationen des JDQ, begleitet von Thomas Stich; das Schwyzerörgeli-Duo «RigiLuft», bestehend aus Fabienne Schadegg und Sandro Streiff, begleitet von Marc Hürlimann sowie das «Fabrik Chörli» aus dem ausserrhodischen Bühler, eine noch junge Formation, bestehend aus zehn Sängern. 15 Mitglieder des Musikvereins (MV) Rothrist waren für die Festwirtschaft besorgt, und auch die Tombola lockte mit attraktiven Preisen.

Nachdem «RigiLuft» zur Eröffnung aufgespielt hatte, war es an JDQ-Präsident Fritz Baumgartner, die Gäste zu begrüssen. «Es sind unruhige Zeiten, deshalb ist es gut, wenn man zwischendurch mal entspannen kann», meinte er. Das erste Lied der Gastgeber, «Lueget, Loset, Gniesset», passte denn auch bestens als Motto des Abends. Das JDQ gab noch fünf weitere Lieder zum Besten, darunter «Bärgchind», «Mini Eltere» oder «Wermi, Troscht und Liebi schänke». Ergänzt wurden ihre Darbietungen durch Michael Frei, Doris Tresch und in der zweiten Hälfte durch Michelle Schadegg, begleitet am Akkordeon durch Thomas Stich.

Die zweite Gastformation, das «Fabrikchörli» – sie proben in einer stillgelegten Fabrik, daher der Name – brachte den Anwesenden das appenzellische Brauchtum näher: Nebst reinen «Zöierli», die sie aufführten, reicherten sie ihre anderen Gesangsvorträge mit weiteren folkloristischen Darbietungen an wie Talerbecken-Schwingen und «Schellenschötten», also das Schellen von Glocken im Takt. – Insgesamt waren es zwei Stunden hochklassige Darbietungen, die sich auf einem hohen musikalischen Niveau befanden und den Anwesenden viel Freude bereiteten.

Das «Fabrik Chörli» liess auch die Taler zu seinen Darbietungen schwingen.
Bild: Beat Wyttenbach
Die 270 Plätze waren bis auf den letzten Stuhl belegt.
Bild: Beat Wyttenbach
Die Formation «RigiLuft» begeisterte mit lüpfigen Klängen.
Bild: Beat Wyttenbach
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Gemütlich, familiär und sehr kreativ

Brittnau Die Familie Kunz lud am Wochenende zu ihrer Adventsausstellung ein

Dass die Familie Kunz äusserst kreativ veranlagt ist, ist mittlerweile weitherum bekannt. Bea Kunz malt und entwirft Karten, Tochter Ramona stellt Schmuck her. Zum sechsten Mal organisierte die Familie auf ihrem Grundstück eine stimmungsvolle Adventsausstellung.

In liebevollem Ambiente reihten sich Wichtel, Holzdekorationen und viele andere kreative Arbeiten an­einander. Im Haus wurden Lebenskarten und Bilder zum Verkauf ausgestellt. Mode­schmuck und Taschen, Kinderkleider und Accessoires, diverse Leckereien vom Biohof und zahlreiche Dekoartikel aus Stein, Beton oder Holz luden zum Stöbern ein. Liebevoll hergestellte Artikel für den Vierbeiner waren ebenso vertreten wie Kerzenhalter oder Nützliches für den Alltag.

Das breite Angebot wurde vom Balatonis Wyhuus mit Geschenk­ideen und Degustationsmöglichkeit komplettiert. In der familiären Atmosphäre fühlten sich alle Besucherinnen und Besucher sofort willkommen und wohl. Das Kulinarische durfte na­türlich nicht fehlen. Aber auch hier blie­ben keine Wünsche offen. Am kreativen Nachwuchs fehlt es übrigens nicht – die Enkelkinder von Bea Kunz betrieben ihren eigenen kleinen Stand und zeigten sich ebenfalls schon sehr geschäftstüchtig und fleissig. Familie Kunz brachte den Besuchern die Adventszeit auf eine herzliche und abwechslungs­reiche Art und Weise näher.

Liebevoll kreierte Deko aus Stein.
Bild: Patrick Lüthi
Kulinarische Geschenkideen vom Balatonis Wyhuus.
Bild: Patrick Lüthi
Der Schmuck von Ramona Landolt war beliebt.
Bild: Patrick Lüthi
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Marcel Kunz wurde nach 30 Jahren verabschiedet

Strengelbach Feuerwehrabend in der Turnhalle

Am letzten Samstagabend fand der mittlerweile zur Tradition gewordener Feuerwehrabend für einmal in der Turnhalle statt, wo alle mit einem Apero herzlich empfangen wurden. Im liebevoll dekorierten Saal durfte Lukas Christen im Namen des OK eine grosse Zahl von Angehörigen der Feuerwehr (AdF) sowie ehemalige Kameraden mit Partnerinnen und Partnern, Delegierte der benachbarten Feuerwehren sowie Behördenmitglieder zum 49. Schlussabend begrüssen. Das Jahresessen der Feuerwehr hat auch kulinarisch seine Eigenart, es wurde wieder ein Fondue Chinoise à discrétion offeriert. Zur späten Abendstunde wurden dann alle noch mit einem auserlesenen Dessertbuffet verwöhnt. Der Feuerwehrabend ist nicht nur eine Gelegenheit, um das vergangene Jahr zu würdigen, sondern auch, um die unermüdliche Arbeit, das Engagement und die Kameradschaft der Feuerwehrleute zu feiern.

Dieser Abend war ein besonderer Anlass, denn es galt den Feuerwehrkommandant Hptm. Marcel Kunz zu verabschieden. Kunz trat 1996 in die Feuerwehr Strengelbach ein, wo er 30 Jahre, davon 15 Jahre als Kommandant, seinen Dienst leistete. In den vielen Jahren baute er eine schlagkräftige Truppe auf und erneuerte auch den Fahrzeugpark. Eine Laudatio von Werner Kurth würdigte seine erfolgreiche Arbeit und der neue Kdt. Lukas Christen verdankte seine Verdienste im Namen der Feuerwehr.

In seiner Ansprache bedankte sich der Kommandant auch für die gute Zusammenarbeit mit den anderen Organisationen der Region und das tatkräftige Engagement der aktiven Mannschaft. Es war ein ereignisreiches Jahr mit kleinen Ernstfalleinsätzen und vielen Übungen. An der diesjährigen Hauptübung waren alle Einsatzkräfte gefordert und die Besucher kamen in Scharen was sehr erfreulich und ein ganz grosses Zeichen an Wertschätzung und Vertrauen darstellte.

Im Anschluss wurden Beförderungen und Ehrungen durchgeführt, der schönste Teil für den Kommandanten. Er durfte auch seinen Nachfolger der Feuerwehr Strengelbach Lukas Christen zum Hauptmann befördern, mit dem Spruch «Zum Erfolg gibt es keinen Lift, man muss die Treppe benutzen».

Beförderungen 2026 (v. l.): Kdt. Marcel Kunz, Vice. Kdt. Werner Zürcher, Cedrig Günther zum Gfr., Martin Glur zum Kpl., Lisa Horn zum Fourier und Lukas Christen zum Hptm. Daneben Gemeinderat Boris Boss.
Bild. Willi Zinniker
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Kommandoübergabe bei der Stützpunktfeuerwehr

Zofingen Medienmitteilung der Stadt

Die Stützpunktfeuerwehr Zofingen führte am 14. November ihren traditionellen Schlussrapport im Stadtsaal Zofingen durch. Im laufenden Jahr konnten alle Einsätze erfolgreich bewältigt und wiederum mit vielen Übungen und Kursen das Feuerwehrhandwerk weiter trainiert werden. Der Schlussrapport stand ganz im Zeichen der Kommandoübergabe und bot zudem den Rahmen für Ehrungen und Beförderungen von zahlreichen Feuerwehrangehörigen.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr zeigte sich das Kommando der Stützpunktfeuerwehr Zofingen erfreut über die erreichten Ziele. «Die Zusammenarbeit und das Engagement jedes einzelnen Mitglieds waren entscheidend für den Erfolg», betonte Kommandant Reto Graber in seiner Ansprache. Ressortvorsteherin Christiane Guyer dankte den Feuerwehrangehörigen für die geleistete Arbeit zu Gunsten der Bevölkerung in Oftringen und Zofingen sowie in der ganzen Stützpunktregion.

Anlässlich des Schlussrapportes wurde Kommandant Reto Graber unter grossem Applaus verabschiedet und Luigi Mangieri als neuen Feuerwehrkommandant willkommen geheissen. Reto Graber wechselt beruflich per 1. Januar 2026 zur Aargauischen Gebäudeversicherung, wird dort Leiter Intervention und kantonaler Feuerwehrinspektor und bleibt damit im Feuerwehrwesen im Kanton Aargau weiterhin aktiv. Luigi Mangieri wird das Kommando der Stützpunktfeuerwehr Zofingen per 1. Januar 2026 von Reto Graber übernehmen.

Ein Höhepunkt des Abends waren die Ehrungen von Feuerwehrangehörigen, die durch langjährigen Einsatz und besondere Verdienste einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung geleistet hatten. Unter anderem wurden Bruno Giger für 40 Jahre Feuerwehrdienst ausgezeichnet und gleichzeitig verabschiedet. Befördert wurden Luigi Mangieri zum Major, Simon Graber zum Oberleutnant sowie Chiara Bionda und Sarah Staub zum Korporal.

Luigi Mangieri (künftiger Kommandant), Rolf Roth (Vize-Kommandant), Bruno Giger (verabschiedet und geehrt für 40 Jahre Feuerwehrdienst), Reto Graber (abtretender Kommandant) und Christiane Guyer (Stadtpräsidentin und Ressortvorsteherin) (v.l.)
Bild. Feuerwehr Zofingen
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Neuer Lebensraum für Amphibien, Reptilien, Libellen

Der Naturschutzverein Murgenthal hat ein Projekt im Zeichen der Artenvielfalt abgeschlossen. Die stark verlandeten Rickli- und Weberweiher im Gebiet Felli / Bergstrasse wurden im Verlauf von rund einem Jahr saniert. Nun sollen sie wieder zum Lebensraum von Fröschen, Kröten, Molchen, Feuersalamandern und Libellen werden.

Murgenthal Naturschutzverein hat zwei Waldweiher saniert

«Wir haben damals am Rickliweiher viel Glück gehabt», erinnert sich Willy Ruf. Damals, das war vor gut 60 Jahren, als die Winter noch richtige Winter waren. Kleinere Weiher, wie es der auf der Felli in Riken gelegene Rickliweiher ist, froren zu. Und sie dienten den Ruf-Buben und ihre «Gspändli» eben als Eisfeld. Trotz Warnung der Eltern. «Mein Bruder sank einmal bis zur Brust ein, als das Eis unter ihm brach», erzählt der mittlerweile pensionierte Unternehmer und ehemalige Murgenthaler Vizeammann. Wie sie dann seinen Bruder herausgezogen hätten, das wisse er heute nicht mehr. Dass er aber in aller Heimlichkeit nach Hause geschickt worden sei, um trockene Kleider zu holen, daran erinnere er sich noch ganz genau. Und ja, die Ruf-Buben seien damals sehr dankbar gewesen, dass ihre Mutter die ganze Geschichte erst viel später vernommen habe…

Längst vergangene Zeiten. Und doch: Der Rickliweiher hat Willy Ruf jüngst wieder stark beschäftigt. Dieses Mal nicht in seiner Eigenschaft als jugendlicher Hockeyspieler, sondern als Präsident des Naturschutzvereins Murgenthal (NVM). «Ende 2022 wurde innerhalb des Vereins angeregt, den Rickliweiher zu sanieren», erzählt er. Der Rickliweiher sei mindestens 15 Jahre nicht mehr gepflegt worden und war beinahe komplett verlandet. Gleiches galt für den nahe gelegenen Weberweiher an der Bergstrasse, der kaum mehr Wasser führte. Schlechte Aussichten für Amphibien, Libellen und Co.

Projekt mit Unterstützung umgesetzt

Der Vorstand des Naturschutzvereins Murgenthal – ihm gehören neben Willy Ruf auch Doreth Zemp, Ueli Wyss, Peter Glogner und Maja Hungerbühler an – entschloss sich bereits Ende 2022, das Projekt aufzugleisen, um die beiden Weiher vor der kompletten Verlandung zu bewahren. Das Einverständnis von Roland Steiner – die Hälfte des Rickliweihers liegt auf seinem Landwirtschaftsland – war rasch eingeholt. Die andere Hälfte des Rickliweihers sowie der Weberweiher liegen auf Staatswaldgebiet, für dessen Pflege in diesem Bereich der Forstbetrieb Uerkental zuständig ist. Dessen Leiter Markus Steiner stellte nicht nur die Kosten für das Gesamtprojekt zusammen, er reichte bei der Abteilung Wald des Kantons Aargau gleich auch ein Gesuch für die Übernahme der halben Kosten ein. Weitere Beiträge sicherte der Alpiq Ökofonds zu, sodass die Kasse des Naturschutzvereins Murgenthal nicht belastet wurde.

Vor der Sanierung war der Rickliweiher komplett von Bäumen umschlossen.
Bild: zvg

Im Oktober 2024 starteten die Sanierungsarbeiten. Am Rickliweiher entfernte der Forstbetrieb Uerkental Weiden, Pappeln und diverse Sträucher, baggerte den Weihergrund aus, entfernte Süssgras und Schilf und passte die Böschung an. Die geschlagenen Bäume und Sträucher wurden unweit des Weiherrands zu Grobholzstapeln aufgeschichtet, damit grössere und kleinere Lebewesen dort Unterschlupf finden und Käfer das Totholz bearbeiten können. Mitglieder des NVM zerkleinerten die groben Äste und schichteten diese zu Asthaufen für Kleinlebewesen auf. Im März 2025 und in den Folgemonaten gingen die NVM-Mitglieder den Neophyten rund um den Rickliweiher an den Kragen. Insbesondere Kirschlorbeer, Drüsiges Springkraut und Einjähriges Berufkraut wurden entfernt. Die letzten Arbeiten am Weiher wurden im Oktober 2025 ausgeführt. Mit einem Steinhaufen wurde eine weitere Kleinstruktur geschaffen, die Amphibien Unterschlupf bietet und ihnen auch ermöglicht, sich an der Sonne aufwärmen zu können. «Wir sind der Gartenbaufirma Rhodo sehr dankbar, dass sie uns das Arbeitsgerät und die Steine unentgeltlich zur Verfügung stellte», freut sich Kassierin Doreth Zemp über die Entlastung der Vereinskasse. Zugleich rückten die Vereinsmitglieder nochmals den Neophyten zu Leibe.

So präsentiert sich der Rickliweiher nach abgeschlossener Sanierung.
Bild: Thomas Fürst

Weniger aufwendig waren die Arbeiten beim Weberweiher an der Bergstrasse. «Dort ging es in erster Linie darum, wieder mehr Licht in den Wald zu bringen», erklärt Doreth Zemp. Die Ausholzung nahm der Forstbetrieb Uerkental ebenfalls im Oktober 2024 vor. Grobholzstapel und Asthaufen wurden auch dort errichtet und bieten nun Kleinlebewesen Unterschlupf.

Erhöhtes Gewässerangebot hilft Amphibien

«Wir freuen uns sehr über den Abschluss unseres Projekts», betonen Willy Ruf und Doreth Zemp. Sie seien auch dankbar, dass sich so viele Mitglieder daran beteiligt hätten. «Das stimmt uns – nachdem der Verein vor kurzem noch über seine Auflösung diskutierte – zuversichtlich». Auch wenn mit den Weihersanierungen nicht ein riesiges Projekt umgesetzt wurde, so handle es sich doch um ein wichtiges Projekt. «Wir haben ein zusätzliches Gewässerangebot geschaffen, das insbesondere für Amphibien, Libellen oder Vögel wichtig ist», betont Doreth Zemp.

Das zeigen auch die Erkenntnisse aus dem Amphibienmonitoring, welches der Kanton Aargau seit mehr als zwanzig Jahren durchführt. Jährlich werden etwa 350 der 1700 intakten und potenziellen Amphibienlaichgebiete von rund 100 ehrenamtlichen Amphibienkennerinnen und -kennern besucht. Die Ergebnisse daraus ergeben ein gutes Bild der grossräumigen Verbreitung und der Bestände der acht Amphibien-Zielarten Laubfrosch, Kreuzkröte, Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Wasser-/Teichfrosch, Seefrosch, Kammmolch und Teichmolch.

Der Kanton Aargau hat dabei zehn verschiedene Schwerpunkträume definiert. Zwei davon werden jährlich flächendeckend untersucht. Im Raum «Wiggertal» wurden die flächendeckenden Erhebungen letztmals 2020 vorgenommen. Festgehalten wurde damals, dass das Gewässerangebot für Amphibien im Wiggertal dank gezielter Fördermassnahmen von Kanton, Gemeinden und Naturschutzorganisationen im Zeitraum von zwanzig Jahren um rund einen Drittel zugenommen hat. Allerdings hat gleichzeitig eine Verlagerung der Vorkommen aus dem Offenland hin zum bewaldeten Gebiet stattgefunden. Wie im gesamten Kanton feststellbar haben auch im Wiggertal die Bestände des Wasserfroschs stark zugenommen. Stark gefährdet sind in der Region hingegen die Gelbbauchunke, von der lediglich vier, sowie die Geburtshelferkröte, von der sogar nur noch drei Vorkommen bekannt sind. Anders als in anderen Schwerpunkträumen sind im Wiggertal die Vorkommen der Kreuzkröte örtlich konstant.

Weiherpflege ist fester Bestandteil im Jahresprogramm

Zusätzlich Gewässerangebote schaffen ist das eine, bestehende Gewässerangebote erhalten das andere. «Die Weiherpflege ist ein fester Bestandteil im Jahresprogramm des Vereins», unterstreicht Willy Ruf. Neben den beiden eben sanierten Weihern unterhält der NVM auch den sogenannten «Aarbiger» Weiher im Gebiet zwischen Gemeindehaus und dem ehemaligen Restaurant Löwen Glashütten, den Tannackerweiher, den Sonnenweg-Weiher in Glashütten sowie den Rotherd-Weiher im Gebiet Balzenwil/St. Urban. Und soeben hat der NVM auch noch die Pflege von drei kleineren Weihern im Moosmattwäldli übernommen. Für diese und weitere Aufgaben wie die Neophytenbekämpfung oder die Nistkastenpflege könnte der Verein weitere helfende Hände brauchen. Interessierte können sich gerne bei Willy Ruf melden. Weitere Infos unter naturschutzmurgenthal.ch.

Gruppenfoto der Helfenden nach der Errichtung des Steinhaufens am Rickliweiher.
Bild: zvg
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Authentische Blicke hinter die Kulissen der Arbeits- und Wohngemeinschaft

Im neuen Bornapark ist längst das Leben eingekehrt. Am vergangenen Wochenende war die Bevölkerung eingeladen, sich ein Bild von den neuen Werkstätten und Wohnräumen der Arbeits- und Wohngemeinschaft zu machen.

Rothrist Tag der offenen Türe und Basar im Bornapark

Für die Gäste wurde ein attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt. In der Werkstatt konnten die Besucher an einem Wettbewerb teilnehmen. Wer den Rundgang aufmerksam absolvierte, konnte die Fragen mit Leichtigkeit beantworten. Die grosse Tombola hielt zahlreiche hochwertige Preise für die Gewinner bereit und sorgte für viele strahlende Gesichter. In der Wäscherei wartete ein Spiel: Socken mussten mit Geschick durch das Sockenmonster geworfen werden. 

Die Schokokuss-Schleuder wurde rege genutzt. Appetitlicher Duft wehte um die Gebäude der Borna: Auf dem Vorplatz wurden die fast schon legendären Waffeln zu Hunderten frisch gebacken und säuberlich in Säcke verpackt zum Verkauf. Wer Hunger hatte, konnte sich mit Spaghetti, Wurst vom Grill und vielen anderen Köstlichkeiten stärken.

Jetzt, in den Wochen vor Weihnachten, werden fleissig Kerzen gezogen, gegossen und gestaltet. Der Basar beherbergte liebevoll gestaltete Dekorationen, Nützliches und Kuscheliges. Vieles für die anstehende Advents- und Weihnachtszeit, aber auch sehr viele Handarbeiten, die das ganze Jahr über das eigene Zuhause schmücken.

Mit dem Tag der offenen Tür möchte die Borna nicht nur aufzeigen, was die Menschen in den geschützten Werkstätten zu leisten vermögen. Es sollen auch Hemmschwellen und Berührungsängste abgebaut werden.

Liebevolle Dekorationen, nicht nur für Weihnachten.
Bild: Regina Lüthi
Die legendären Waffeln waren begehrt.
Bild: Regina Lüthi
Fantastische Preise bei der Tombola.
Bild: Regina Lüthi
Geschicklichkeit war beim Sockenwerfen gefragt.
Bild: Regina Lüthi
Die Schreinerei faszinierte.
Bild: Regina Lüthi
Wunderbare Arbeit aus Kerzenwachs.
Bild: Regina Lüthi
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Der Martinimarkt wurde einmal mehr zum Highlight

Oftringen Eine grosse und vielfältige Auswahl an tollen Sachen

Der Martinimarkt mit seinem attraktiven Rahmenprogramm zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher in den Obristhof. Ob Strickwaren für Kinder oder Erwachsene, Schmuck für die Damen, Handwerk aus Holz, Beton oder genähte Waren. Die grosse und vielfältige Auswahl an kreativen Produkten von rund 50 Marktfahrern liessen die Herzen höherschlagen und manch einer fand sicherlich bereits die ersten Weihnachtsgeschenke. Auch kulinarisch gab es viele Köstlichkeiten zu kaufen. Von Likör über selbstgemachte Pestos, Glühwein oder feine Backwaren in den verschiedensten Variationen, bis hin zum hausgemachten Sirup wurde alles angeboten.

Wer vom Stöbern hungrig wurde, konnte sich an den verschiedenen Ständen kulinarisch verwöhnen lassen. Ob die klassische Bratwurst mit Brot oder Spaghetti – auch hier wurde eine breite Palette angeboten. Die Landfrauen, die Trachtengruppe und der Natur- und Vogelschutzverein Oftringen waren ebenfalls zugegen. Kinder konnten sich schminken lassen, fleissig wurden Kerzen gezogen – und wer immer noch nicht genug hatte vom Stöbern, konnte der Brockenstube einen Besuch abstatten.

Schmuck mit besonderer Wirkung.
Bild: Regina Lüthi
Ein toller Spass für die Kleinen.
Bild: Regina Lüthi
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Mit Herz und Können: Wo Menschen Grosses leisten

Während die Abbrucharbeiten an den alten Gebäuden laufen, wird im neuen Bornapark bereits gewohnt und gearbeitet. Am kommenden Wochenende ist die Bevölkerung eingeladen, sich erstmals ein Bild von den neuen Räumlichkeiten zu machen. Die Borna-Familie freut sich auf viele herzliche Begegnungen.

Rothrist 7./8. November, je 9 – 17 Uhr: Tag der offenen Tür & Basar in der Borna

Da rollt sie heran, platziert ihren Rollstuhl präzise am Tisch und blickt mit wachen Augen erwartungsvoll in die Runde. Claudia Bürgisser heisst die aufgestellte 52-jährige Frau, die seit einem Autounfall, den sie im Alter von sechs Jahren erlitt, auf den Rollstuhl angewiesen ist. «Ihren starken Willen hat sie nie verloren, Claudia will möglichst vieles selber machen», betont ihre Bezugsperson Janine Kaufmann, Fachfrau Betreuung in Ausbildung, «manchmal sogar etwas mehr als sie sollte». Entsprechend selbständig ist Claudia Bürgisser auch unterwegs. Ohne Begleitung fährt sie an ihren einen Arbeitsplatz im Borna-Atelier, an ihren zweiten Arbeitsplatz im BornArt-Laden an der Bernstrasse, wo sie am liebsten mit Filz arbeitet. Oder ab und zu sogar ins Perry-Center, wo sie gerne etwas «tünterlet» und einen Kaffee trinkt. Und bald wird die Reise noch viel weiter gehen. Im kommenden Jahr darf die unternehmungslustige Frau nämlich mit Procap, der grössten Schweizer Selbsthilfe- und Mitgliederorganisation für Menschen mit einer Beeinträchtigung in die Ferien reisen. «Nach Teneriffa», wie sie mit leuchtenden Augen verrät.

Seit zwei Jahren wohnt Claudia Bürgisser wieder in der Borna. Weil sie «einmal etwas anderes sehen wollte», wie sie selber sagt, zog sie nach vierzehn Jahren in der Borna für fünfzehn Jahre in die VEBO nach Breitenbach. «Ich bin zurückgekommen, weil ich mich in Breitenbach nicht mehr wohlfühlte», erklärt Claudia Bürgisser die Beweggründe für ihre Rückkehr nach Rothrist. Vor kurzem ist sie ins neue Wohnheim umgezogen. Den Umzug hat sie ohne Bedauern mitgemacht. «Das neue Zimmer in der Wohngruppe Rom gefällt mir», sagt sie, weil es dort dank den grossen Fensterfronten viel heller als im Altbau ist. Zudem sei auch das grössere Badezimmer für sie viel praktischer. Und bald wird es ihr im neuen Zuhause noch viel besser gefallen. «Wenn der Altbau einmal weg ist, habe ich endlich mehr Aussicht», sagt sie freudig.

In der Werkstatt herrscht Hochbetrieb

Ebenfalls ohne Bedauern hat Monika Müller, die seit September letzten Jahres in der Borna-Werkstatt arbeitet und in der Aussenwohngruppe Lindenpark wohnt, den Umzug an ihren neuen Arbeitsort mitgemacht. Das Montageteam, in dem die 55-Jährige vorwiegend arbeitet, war nämlich in einem tiefergelegten Geschoss des Altbaus untergebracht. «Im Werkstatt-Neubau arbeiten wir nun mit schöner Aussicht nach draussen – der Raum ist viel heller und freundlicher», sagt die gelernte Malerin, die lange Zeit in der nahe gelegenen Gländ-Pinte im Service gearbeitet hat. Durch den Umzug sei auch die Stimmung unter den Mitarbeitenden aufgestellter geworden, meint sie, es werde auch mehr geplaudert.

Plaudern ist das eine, arbeiten das andere. Gerade das letztere wird nicht nur momentan auf Hochtouren gemacht. «Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Jahresverlauf», gibt Raffael Küderli, Leiter Marketing und Kommunikation, zu verstehen. Die Werkstätten seien sehr gut ausgelastet. Dank der grossen Flexibilität der Mitarbeitenden – in den Werkstätten arbeiten rund 170 Menschen mit einer Beeinträchtigung in acht Teams – sei man aber jederzeit in der Lage, zusätzliche Wünsche der Kundschaft zu erfüllen und auch weitere Aufträge anzunehmen, wie Küderli betont. Mitarbeitende wie Monika Müller machen das möglich. Momentan arbeitet sie nämlich in der Konfektionierung, wo Getreideriegel in 12-er-Einheiten in eine Verkaufspackung abgefüllt werden müssen. «Ich mache diese Arbeit gerne», sagt Monika Müller, die es schätzt, zwischendurch in einem anderen Team eingesetzt zu werden. «Das bringt Abwechslung ins Leben», betont sie «und ich mag es, wenn etwas läuft».

Zeigen, was geleistet wird

Das wird am kommenden Wochenende definitiv der Fall sein, steht doch einer der Höhepunkte im Jahreskalender der Rothrister Arbeits- und Wohngemeinschaft an. Die Türen sind in der Borna am Freitag und Samstag jeweils von 9 bis 17 Uhr durchgehend offen. «Der geführte Rundgang führt zuerst durchs Wohnheim, anschliessend können die Werkstätten besucht werden, dann der Basar im neuen Atelier und schliesslich auch noch das Kafi31», sagt Raffael Küderli. Es sei aber ohne weiteres möglich, sich frei zu bewegen. «Auf jeden Fall werden Besucherinnen und Besucher die alte Borna ganz neu erleben», ist sich Küderli sicher – «die Leute sind die gleichen, die moderne Umgebung ist komplett neu».

Gegenwärtig hilft Monika Müller in der Konfektionierung aus.
Bild: Thomas Fürst

«Ich freue mich jedenfalls sehr auf den Tag der offenen Tür», betont Monika Müller, sie sei gleich beide Tagen am Arbeiten. Es sei besonders schön, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die sich für ihre Arbeit interessieren würden, findet sie. Die Reaktionen der Leute würden meist sehr positiv, manchmal auch erstaunt ausfallen. «Weil viele Leute wohl unterschätzen, was Menschen mit Beeinträchtigung zu leisten imstande sind», betont Monika Müller. 

Attraktives Rahmenprogramm

Am Tag der offenen Tür wird Claudia Bürgisser kaum teilnehmen. «Jubel, Trubel, Heiterkeit – das ist nicht so ihr Ding», weiss auch ihre Bezugsperson Janine Kaufmann. Eine Ausnahme wird Claudia Bürgisser aber auf jeden Fall machen. Für die fast schon legendären Borna-Waffeln wird auch sie sich einmal aus ihrem Zimmer heraus begeben. Womit das Kulinarische angesprochen ist. Raclette, Spaghetti mit verschiedenen Saucen oder Grilladen – beim Essen haben Besucherinnen und Besucher die Qual der Wahl. Zudem gibt es sowohl in der Werkstatt als auch im Kafi31 ein grosses Angebot an süssen Leckereien.

Im weiteren erwartet die Gäste ein attraktives Rahmenprogramm, das insbesondere für die jüngsten Besucherinnen und Besucher einiges bereithält. Gratis Kinderschminken, Schoggibrunnen oder Schokokuss-Schleuder. Glückspilze können einen der schönen Tombola-Preise gewinnen oder in der Werkstatt bei einem Gewinnspiel mitmachen. Und falls es bei Tombola oder Gewinnspiel nicht klappt, stehen im Basar unzählige wunderbare Produkte, die zum grossen Teil in den Borna-Werkstätten und -Ateliers hergestellt wurden, zum Einkauf bereit.

Keine Parkplätze bei der Borna

Wegen der laufenden Abbrucharbeiten gibt es für Besucherinnen und Besucher des Tags der offenen Türen & Basar keine Parkplätze vor Ort. Am einfachsten erfolgt die Anreise zu Fuss, per Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr (Bushaltestelle «Rothrist Schwimmbad»).

Die Abbrucharbeiten in der alten Werkstatt sind schon weit vorangeschritten, links im Bild die neue Werkstatt.
Bild: Thomas Fürst
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Ein «Schweizer Messer aus Frankreich» und ganz viel Jazz und Swing

Mit den Chris Hopkins International Swing Stars und den HUK’s Eleven brachte der jazzclub-zofingen am vergangenen Samstag eine unglaubliche Vielfalt in den Stadtsaal. Die Vorfreude auf diesen Abend war gross – das bewies der komplett ausverkaufte Saal.
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175 Jahre voller Leidenschaft, Freundschaft und Gesang wurden gefeiert

Im Rahmen des Jubiläums des Männerchor Brittnau fanden bereits einige Anlässe statt. Nun kam das Highlight: Ein Auftritt in der Kirche, gemeinsam mit Sandra Rippstein. Die Moderation erfolgte durch Moritz Schlanke.

Brittnau Der Männerchor lud zum Jubiläumskonzert in die Kirche – in Begleitung von Sandra Rippstein

Die Kirche Brittnau war am vergangenen Sonntag rappelvoll – rund 300 Gäste kamen, um das Konzert mit dem Männerchor und Sandra Rippstein zu erleben. Moritz Schlanke, der bereits einen Anlass Ende Mai moderierte, führte erneut mit seiner gewohnten, spritzigen und humorvollen Art durch den Abend.

Den musikalischen Auftakt unter der Leitung von Stefan Berger bildeten «Wellermann», das wohl derzeit bekannteste Seemannslied und «Santiano», begleitet am Klavier von Johanna Schneider-Berger. Anschliessend hielten alle inne und gedachten Guido Distel, der den Männerchor Brittnau jahrelang geprägt hat. Ihm wurde «Griechischer Wein» gewidmet, die Kirche war mit einem grossen Strauss weisser Rosen geschmückt.

Sandra Rippstein trat als Erstes mit einer gefühlvollen Ballade auf, bevor sie gemeinsam mit dem Männerchor Schweizer Liedgut und weitere Stücke mit sehr viel Soul und Gefühl in der Stimme präsentierte. Begleitet wurde sie von Christoph Heule am Klavier.

Ein weiterer prominenter Gast mischte sich unter das Publikum: Regierungsrätin Martina Bircher kam mit ihrer Familie zum Konzert und richtete ein paar Grussworte an den Männerchor. Im Anschluss, oder besser gesagt vor der Zugabe, wurden den Beteiligten ein grosses Dankeschön ausgesprochen und Präsente überreicht.

Die Lieder für das Jubiläumskonzert waren sorgfältig ausgewählt worden. Alle handelten von Kameradschaft, Sehnsucht und Leidenschaft – alles Kriterien, die auf den Männerchor Brittnau zutreffen, der sich seit 175 Jahren genau dadurch auszeichnet. Musik verbindet und lässt einen die Sorgen vergessen.

Ein typischer Männerchor-«Kracher» folgte als zweite Zugabe. «Ein Bier» in der a capella-Version, die gleichzeitig den Hinweis gab, dass der Apéro im Kirchgemeindehaus bereitstand. Der wurde auch rege besucht und der Männerchor hat sich etwas Pfiffiges ausgedacht, um das Publikum zu verköstigen: Etliche Schachteln mit Pizza wurden angeliefert. Die Frage, wie viele Pizzen bestellte wurden, konnte Männerchor-Präsident Kurt Gerhard nicht beantworten: «Keine Ahnung», meinte er lachend. «Ich habe einfach gesagt, sie sollen genug bestellen, damit es für alle reicht».

Sandra Rippstein berührte mit ihrer unglaublichen Stimme.
Bild: Patrick Lüthi
Männerchor-Präsident Kurt Gerhard (ganz links) überreichte die Präsente an (v.l.): Johanna Schneider-Berger, Stefan Berger, Christoph Heule, Sandra Rippstein und Moritz Schlanke.
Bild: Patrick Lüthi
Der Männerchor Brittnau bei der Interpretation von «Wellermann».
Bild: Patrick Lüthi
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Feine Hühnersuppe und  kunstvolle Kürbis-Skulpturen

Strengelbach Hühnersuppenfest auf dem Schütz-Hof

Beim Hühnersuppenfest auf dem Schütz-Hof in Strengelbach werden Legehennen, die keine Eier mehr legen, als Delikatesse serviert. Ob es den altgedienten Hühnern vom Schütz-Hof an Halloween an den Kragen ging, wollte Barbara Schütz, die den Bio-Hof an der Aeschwuhrstrasse zusammen mit ihrem Mann Markus betreibt, so nicht bestätigen. Fakt ist, dass tags darauf am Hühnersuppenfest 60 der rund 4000 Legehennen, die auf dem Schütz-Hof leben, Federn lassen mussten. Für die Suppe wurden 200 Liter Bouillon aufgebrüht, dazu rund 50 kg Gemüse gerüstet, konkret Sellerie, Zwiebeln, Rüebli, Petersilienwurzeln, Lauch und Kabis.

Das Hühnersuppenfest, das in dieser Art zum siebten Mal durchgeführt worden ist, habe ursprünglich dazu gedient, eine Nahrung in Erinnerung zu rufen, die erstens sehr gut schmecke und zweitens ausgesprochen gesund sei. Früher habe man Wöchnerinnen, also Frauen, die nach einer Geburt in der Regeneration sind, energetisch mit Hühnersuppe aufgebaut. Bei Hühnersuppe könne man auch von leckerer Naturmedizin sprechen.

Barbara Schütz wusste in diesem Zusammenhang Erstaunliches zu erzählen: Eine Apotheke schicke an Grippe erkrankte Menschen, bei denen die Schulmedizin mit ihrem Latein am Ende sei, zu ihnen auf den Schütz-Hof – «Hühnersuppe als Grippeimpfung», sagt sie lachend.

Zum kulinarischen Angebot gehörten nebst der Hühnersuppe auch Bratwürste vom Grill, Hot-Dogs mit oder ohne Ketchup und jede Menge verführerisch Süsses. Ein Kürbiszelt mit kunstvoll präsentierten Kürbissen war erstmals Teil des Events, der besonders kinderfreundlich gestaltet war.

En guete.
Bild: Jil Lüscher
Wurst vom Grill für die Familie Hotz.
Bild: Jil Lüscher