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Endlich wieder Gold im Glas: Honigtöpfe gefüllt

Nach zwei ganz schwierigen Jahren mit schlechten Honigernten haben sich die Sorgenfalten der regionalen Imkerinnen und Imker im Herbst geglättet. Sie dürfen auf eine reichliche Honigernte zurückblicken und können ihre durchwegs leeren Lager wieder auffüllen. Mit Waldhonig, denn Blütenhonig blieb auch in diesem Jahr Mangelware.

Oftringen Imkerin und Betriebsprüferin Susanne Scheibler zur Honigernte 2025

«Die Herausforderungen für Imkerinnen und Imker sind in den letzten Jahren nicht kleiner geworden», sagt Susanne Scheibler. Neben dem Dauerthema Varroamilbe spricht die 59-jährige Oftringerin auch die vermehrt auftretenden extremen Wetterwechsel oder das Aufkommen der Asiatischen Hornisse an. «Früher hatte man jedes Jahr einen gewissen Honigertrag – das ist heute und in Zukunft wohl nicht mehr selbstverständlich», meint sie. Die ehemalige Präsidentin des Wiggertaler Bienenzüchtervereins, die noch bis Ende Jahr auch als Betriebsprüferin für BienenSchweiz im Einsatz ist, weiss wovon sie spricht. In den letzten drei Jahren konnte sie gar keinen Honig ernten, zwei Mal in den letzten sechs Wintern musste sie gar Totalverluste ihrer Bienenvölker beklagen.

Am Anfang des Winters geht die Brutaufzucht immer weiter zurück. Nach mehreren Nächten mit Frost wird sie ganz eingestellt. Die Bienen leben jetzt von ihrem Honigvorrat. Kälte, Feuchtigkeit und Krankheitserreger wie die Varroamilbe erschweren das Überleben zusätzlich. «Dieses Jahr konnte ich die Völker einigermassen gut durch den Winter bringen», betont Susanne Scheibler. Ihre Winterverluste lagen bei rund 18 Prozent und damit in etwa im Schweizerischen Durchschnitt. Denn in der Schweiz und in Liechtenstein haben 18,9 Prozent aller Bienenvölker den letzten Winter nicht überlebt. Dies geht aus der jährlichen Umfrage von Apisuisse, dem Dachverband der rund 18´000 Schweizer Imkerinnen und Imker, hervor, die zusammen mit dem Zentrum für Bienenforschung Agroscope durchgeführt wurde. Die Umfrageresultate zeigen, dass die Winterverluste deutlich höher ausgefallen sind als noch im Vorjahr. Damals waren die Winterverluste im Schweizerischen Durchschnitt vier Prozent geringer. Ein Teil der höheren Verluste dürfte dabei dem Umstand geschuldet sein, dass der letztjährige Waldhonig einen hohen Melezitoseanteil aufwies – ein Dreifachzucker, der den Honig bereits in den Waben kristallisieren liess und den Bienen schlecht aufschliessen können.

Wenig bis gar kein Blütenhonig

Sie sei aber mit starken Bienenvölkern in den Frühling gestartet, führt Susanne Scheibler aus, und zu Beginn habe auch das Wetter mitgespielt. «Während der Kirschen- und Apfelbaumblüte war das Wetter schön und warm, dann erfolgte leider ein Wetterumschlag und es wurde nass», blickt die Oftringer Imkerin zurück. Was zur Folge hatte, dass die Bienen den gesamten Vorrat an Blütenhonig, den sie eingebracht hatten, selber brauchten. «Ich habe keinen Blütenhonig geerntet, ansonsten hätte ich die Bienen auffüttern müssen».

Noch liegen die offiziellen Zahlen zur Schweizer Honigernte 2025, die Apisuisse jährlich ermittelt, nicht vor. Susanne Scheibler hat aber viele Rückmeldungen von Imkerinnen und Imkern aus der Region erhalten, dass diese ebenfalls keinen Blütenhonig ernten konnten. Weitere Anfragen bei regionalen Imkerinnen und Imkern bestätigen dieses Bild. So hat auch der Rothrister Wanderimker Hans Burkhard auf die Entnahme von Blütenhonig verzichtet. Das Fazit ist schnell gefällt: Es dürfte dieses Jahr in der Region wenig bis gar keinen Blütenhonig gegeben haben. Als Vergleich dazu: Der langjährige Durchschnitt liegt in der Schweiz bei 7,4 Kilogramm, im guten Honigjahr 2020 konnten Imkerinnen und Imker sogar 11,2 Kilogramm Blütenhonig ernten. Damit ist auch klar: Blütenhonig aus der Region wird allenfalls bei einzelnen Imkerinnen und Imkern erhältlich sein – und das auch nur in Kleinstmengen.

Beim Sommer- und Waldhonig hat es richtig eingeschenkt

Dann aber ging es richtig bergauf. Im Mai konnten die Bienen den ersten Waldhonig einbringen. «Die ersten drei Wochen hat es richtig ‹ghungget› – mit Zunahmen von bis zu drei Kilogramm pro Tag und Volk», weiss Hans Burkhard. Auch bei Susanne Scheibler. «Aufgrund des grossen Blütenangebots mit Blumenwiesen, Hecken und Nähe zum Wald beim Biohof Scheibler in der Lerbhalde konnte ich den vollen Waben schliesslich rund 20 Kilogramm Sommerhonig – das ist ein Mischhonig aus Blüten- und Waldhonig – entnehmen». Und auch die Ernte des reinen Waldhonigs ist bei ihr mit rund 15 Kilogramm pro Bienenvolk reichlich ausgefallen. «Ein durchschnittlicher Ertrag von rund 35 Kilogramm pro Volk – das dürfte in etwa auch bei mir hinkommen», meint Hans Burkhard. «Diese Menge erreichte aber nur, wer seine Bienenstöcke in Waldnähe oder im Wald platziert hatte», meint Susanne Scheibler, wer sie eher im Mittelland platziert hatte, erreichte diesen Ertrag nicht, sondern durchschnittlich etwa 20 bis 25 Kilogramm. Das hätte ihre Nachfrage bei zahlreichen Mitgliedern des Bienenzüchtervereins Wiggertal ergeben.

Ernte gut, alles gut? «Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem Honigjahr 2025», sagt Susanne Scheibler. Auch wenn es regional Unterschiede geben mag, der Tenor unter den regionalen Imkerinnen und Imker zum Honigjahr 2025 fällt ausschliesslich positiv aus. Dank einer grossen Sommer- und Waldhonigernte konnten sie nach zwei mageren Honigjahren ihre durchwegs leeren Lager wieder mit dem «Gold im Glas» auffüllen. Was umso wichtiger ist, als die Schweizer Imkerinnen und Imker den Bedarf von rund 1,3 Kilogramm Honig pro Person im eigenen Land sowieso nur zu einem Drittel decken können. Der Rest ist Importhonig.

«Noch viel wichtiger ist es aber, dass es den Bienen gut geht», betonen sowohl Susanne Scheibler als auch Hans Burkhard. «Die Jungvölker haben sich prächtig entwickelt», führt Burkhard weiter aus, deshalb sei er auch fürs kommende Jahr sehr zuversichtlich. Eine Äusserung, der sich Susanne Scheibler ohne Wenn und Aber anschliessen kann.

Lässt das Herz jeden Imkers höher schlagen: Gut gefüllte Waben in einer Honigzarge.
Bild: Hans Burkard
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Mit 125 Jahren noch immer in Bestform: Der Turnverein Küngoldingen feierte seinen Geburtstag

Bevor sich das Jubiläumsjahr seinem Ende zuneigt, feierte die Turnerfamilie vom STV Küngoldingen nochmals richtig. Mitglieder, Behörden sowie Delegationen der Orts- und der turnenden Vereine waren zu einem gemütlichen Jubiläumsabend mit zahlreichen Überraschungen eingeladen.

Oftringen Rund 200 Personen nahmen am Jubiläumsabend des STV Küngoldingen teil

Fast auf den Tag genau 125 Jahre nach der am 27. Oktober 1900 erfolgten Gründung lud der STV Küngoldingen seine Mitglieder am Samstag zu einem gemütlichen Jubiläumsabend ein, der gespickt mit zahlreichen Überraschungen war. «Unsere Mitglieder sollen einen gemütlichen Abend geniessen können», hatte OK-Präsident Simon Fankhauser bereits im Vorfeld angekündigt. Ziel erfüllt, konnte Fankhauser am Schluss eines gelungenen Abends befriedigt feststellen, zu dem viele Vereine und Vereinsdelegationen beigetragen hatten. Das Lindenhof-Team, welches die Gäste mit einem feinen Essenv verwöhnte. Die Musikgesellschaft Oftringen-Küngoldingen, die für die musikalische Umrahmung sorgte. Das B15-Team des TV Brittnau mit seinem Show-Auftritt. Die Trachtengruppe Oftringen mit ihren gesanglichen und tänzerischen Auftritten samt knallender Überraschung. Und nicht zuletzt die Mitglieder von Damenriege und Männerturnverein, die beim Service im Einsatz standen. 

Aktive, Frei- und Ehrenmitglieder stellten sich zum Abschluss des Jubiläumsabends zum Gruppenfoto.
Bild: Thomas Fürst

Weichen wurden immer wieder richtig gestellt

«Ich bin stolz, dass wir als so grosser Verein heute unser Jubiläum feiern dürfen», teilte Präsidentin Corina Hirsiger in ihren Begrüssungsworten den rund 200 Anwesenden mit. Rund 195 Turnende zähle der Verein aktuell. Darauf nahm auch OK-Präsident Simon Fankhauser in seiner Ansprache Bezug: «Die Weichen sind in der Vergangenheit immer wieder richtig gestellt worden – von Leuten, die mit Herzblut dabei waren.

Gratulationen und Geschenke durfte der jubilierende Verein zahlreich entgegennehmen. Seitens der Gemeinde dankte Gemeindeammann Hanspeter Schläfli den vielen ehrenamtlich Engagierten, dass der Verein in Zeiten des Wandels Werte wie Fairness, Disziplin, Teamgeist und Respekt vermittle und auch vorlebe. Die besten Gratulationen des Aargauischen Turnverbands (ATV) überbrachte dessen Präsident Jörg Sennrich persönlich – samt einem Couvert mit Inhalt. Sonja Lehmann vom Gewerbeverein Oftringen drückte ihre Bewunderung dafür aus, «dass ihr das Dorf in Bewegung haltet». Christine Wullschleger vom Sportverein Oftringen überbrachte eine Torte mit 125 Schoggistängeli, die Landfrauen Oftringen eine Geburtstagstorte sowie einen Gutschein für Zöpfe oder Kuchen für einen vereinsinternen Anlass. Die turnenden Vereine Kölliken schenkten dem Jubilaren drei Gutscheine à 12´500 Rappen, während Köbi Zimmerli seitens der Küngoldinger Männerturner mit einem Gutschein über 1250 Franken gleich auch die entsprechenden Kataloge von Alder & Eisenhut mitbrachte. 

Carole Woodtli (ganz links) und Vereinspräsidentin Corina Hirsiger (ganz rechts überreichten dem OK mit Simon Fankhauser (OK-Präsident), Muriel Frey, Nivitha Thambypillai, Nick Zaugg sowie Regula und Barbara Gaberthüel ein mehr als verdientes Geschenk.
Bild: Thomas Fürst
Die Musikgesellschaft Oftringen-Küngoldingen spielte zum Auftakt in der festlich dekorierten Mehrzweckhalle auf.
Bild: Thomas Fürst
Die Trachtengruppe Oftringen präsentierte ihr Überraschungsgeschenk und liess eine Bombe mit Luftschlagen hochgehen.
Bild: Thomas Fürst
Sozial: ATV-Präsident Jörg Sennrich befreite das Weinglas von OK-Präsident Simon Fankhauser von der Luftschlange.
Bild: Thomas Fürst
Synchron: Die B15-Turner des TV Brittnau.
Bild: Thomas Fürst
Dynamisch: Die B15-Turnerinnen des TV Brittnau.
Bild: Thomas Fürst
In seiner Gratulationsadresse verriet Gemeindeammann Hanspeter Schläfli, dass die Jubiläumsbank auf den «Esel» zu stehen kommt.
Bild: Thomas Fürst
ATV-Präsident Jörg Sennrich überreichte Präsidentin Corina Hirsiger ein Buch sowie ein Couvert mit Inhalt.
Bild: Thomas Fürst
OK-Präsident Simon Fankhauser (links) verdankt das von Köbi Zimmerli überreichte, grosszügige Geschenk der Männerturner.
Bild: Thomas Fürst
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«Kunst, Musik und Handwerk zusammenbringen»

Fulenbach Hüttlimäret zog Hunderte von Besuchern an

Am Sonntag herrschte zwar schönes Wetter doch am Samstag regnete es fast durchgehend. Jedoch: «An beiden Tagen kamen die Leute in Scharen; wir sind sehr zufrieden», zog Walter Kiener am Sonntagnachmittag Bilanz. Er bildet zusammen mit Martina Bader, Viktor Hartmeier und Daniela Strickler das «OK Hüttlimäret», das den Event auf dem Vorplatz der katholischen Stephanskirche auf die Beine gestellt hatte. «Bei der Veranstaltung geht es darum, Kunst, Musik und Handwerk zusammenzubringen. Es gab schöne Begegnungen zwischen Jung und Alt», erklärte Kiener.

«Kunst» bedeutete die Ausstellung der Werke von Jonathan Bitterli, Anneke van der Veen und Edy A. Wyss. Ihr Schaffen zog das Publikum in der Kirche in seinen Bann. «Musik» hiess: Auftritt von neun verschiedenen Formationen an beiden Tagen vor der Kirche. Dazu zählten etwa die Happy Singers, der Jodlerklub Ramiswil, die Jugendmusik Aaregäu, der Kinderchor Fulenbach oder zu guter Letzt der Zunftratschor. Und zum «Handwerk» zählten kleine Kunstwerke wie Holzschmuck, Kerzen, Keramik, Accessoires aus Wolle, Puppenkleider oder Steinschmuck. Diese wurden zusammen mit kulinarischen Köstlichkeiten an 16 Ständen angeboten.

Insgesamt standen über 50 helfende Händepaare im Vierschicht-Betrieb im Einsatz. Und mit dem Erlös aus Tombola und Festwirtschaft, so Kiener, werde die Standgebühr für die Markthäuschen bezahlt. Ferner fliesse ein Beitrag in die Kasse der auftretenden Vereine, und falls noch etwas übrigbleibe, werde dies einem wohltätigen Zweck gespendet.

Generationenübergreifend: Alt und Jung boten die Kunstwerke feil.
Bild: Beat Wyttenbach
Der Kinderchor Fulenbach unter der Leitung von Melanie Somaini begeisterte das Publikum.
Bild: Beat Wyttenbach
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Ein Fest fürs Dorf – «und es fliesst auch wieder etwas zurück»

Murgenthal Mehrere hundert Gäste besuchten am Samstag das Herbstfest in Murgenthal

Das Wetter hätte besser sein können, als der Gemeinnützige Frauenverein und die Landfrauen Murgenthal am Samstag zum Herbstfest einluden. Der Koffermarkt für Kinder und Jugendliche, an dem Spielzeug getauscht und gekauft werden konnte, musste vom Freien in den Keller der Mehrzweckhalle verlegt werden. Dennoch tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch.

Aber auch die Festwirtschaft mit Grilladen, Hot-Dogs, Kürbissuppe, Getränken, frischen Apfelküchlein und einem reichhaltigen Dessertbuffet lockte die Bevölkerung in Scharen in die Mehrzweckhalle. «Insgesamt sind mehrere Hundert Gäste erschienen», kommentierte die Präsidentin des Gemeinnützigen Frauenvereins Murgenthal, Maja Gerteiser. Am Nachmittag folgte ein gemeinsamer Auftritt der 3. Klassen des Schulhauses Riken sowie der Viert- bis Sechstklässler des Schulhause Friedau. Unter der Leitung von Lydia Stöckli gaben sie eine Handvoll Lieder zum Besten, angefangen bei einer Dialektversion des Ohrwurms «Lollipop» bis hin zum Klassiker «S’ Lotti» von Polo Hofer. Die rund 80 Kids ernteten dafür viel Applaus.

Doch auch der Frauenverein und die Landfrauen boten ihre Produkte feil. Diese reichten von selbstgebackenem Zopf über Guetzli, Brot, Lebkuchen, Honig, Sirup und Kürbisdekorationen bis hin zu Keramikwaren. Über 70 Freiwillige standen im Einsatz. Der Erlös aus dem Fest, so Gerteiser, ist für das Kinderfest 2026 bestimmt. «Wir machen ein Fest für das Dorf, und es fliesst auch wieder etwas zurück», erklärte sie das Erfolgskonzept.

Landfrauenverein Murgenthal: Frische Produkte warteten auf Kundschaft.
Bild: Beat Wyttenbach
Frische Apfelküchlein: Gross und Klein zeigen Interesse.
Bild: Beat Wyttenbach
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Noe Seifert schreibt Schweizer Turngeschichte

Was für ein Triumph für das Schweizer Kunstturnen! Der 26-jährige Oftringer Noe Seifert gewinnt an der Weltmeisterschaft im Kunstturnen in Jakarta die Bronzemedaille im Mehrkampf – und schreibt damit Schweizer Sportgeschichte.

Oftringen Der Satus ORO-Turner gewinnt die WM-Bronzemedaille im Mehrkampf

Seit den 1950er-Jahren hat kein Schweizer Kunstturner mehr eine WM-Medaille Mehrkampf gewonnen. Nun gelingt Noe Seifert der grosse Coup: Mit einer technisch brillanten und mental starken Vorstellung sichert er sich den dritten Platz auf dem Podest – ein Meilenstein für den Turnsport in der Schweiz. «Ich kann es kaum glauben – es ist ein unglaubliches Gefühl. Alles, wofür ich in den letzten Jahren gearbeitet habe, hat sich heute ausbezahlt», sagte Seifert nach seinem Wettkampf.

Bereits 2023 hatte der Turner aus dem Aargau mit Rang acht im Mehrkampf in Antwerpen für Aufsehen gesorgt. Mit der in Jakarta gewonnenen Medaille krönt er nun seine beeindruckende Entwicklung, die ihre Anfänge in Oftringen genommen hatte, wo Seifert in der Kunstturnriege des Satus ORO unter der Leitung von Charly Zimmerli gefördert worden war. 

Gross war auch die Begeisterung beim Schweizerischen Turnverband (STV). «Wir sind unglaublich stolz auf Noe. Er hat Geschichte geschrieben und gezeigt, dass Schweizer Kunstturnen zur Weltspitze gehört», sagt David Huser, Chef Olympische Mission, STV. «Diese Medaille ist der Lohn für das ganze Team, welches nicht nur hier in Jakarta, sondern das ganze Jahr über einen super Job macht.»

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Wo alte Schätze ein zweites Leben erhalten

Gegen Ressourcenverschleiss und wachsende Abfallberge. Im Repair Café wird nicht weggeworfen, sondern geschraubt, geklebt, genäht und gelacht. Seit 2014 gibt es diese Institution in der Schweiz, seit 2017 auch in Zofingen. Möglich machen das ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer wie Martin Meier. 

Zofingen 25. Oktober, 9.30 – 15 Uhr: Repair Café im Spittelhof

Es ist ein Projekt der Stiftung für Konsumentenschutz. 2014 in Bern ins Leben gerufen und ursprünglich als einmaliger Event angedacht. Doch in den letzten zehn Jahren ist daraus eine richtige Erfolgsgeschichte geworden. Mehr als 250 Adressen von Repair Cafés listet die Homepage repair-cafe.ch aktuell in der ganzen Schweiz auf. In sämtlichen Landesteilen. Mit zum Teil fantasievollen Namen: Reparaturia, Flickstatt, Reparatutti, Tüftelwerk, reparierBar, Flick-Kafi. Oder ganz einfach Repair Café. So verschieden die Namen auch sind, der Grundgedanke ist überall der gleiche: Reparieren statt wegwerfen, Ressourcen schonen statt Abfallberge anhäufen.

Seit dem 28. Oktober 2017 gibt es diese Institution, die Nachhaltigkeit mit Gemeinschaftsarbeit vereint, auch in Zofingen. Ins Leben gerufen und ursprünglich auch geführt wurde das Repair Café von der Alterskommission der Stadt Zofingen. Im Herbst 2022 übernahm das Team des Spittelhofs die Organisation des Anlasses, der seit Beginn schon in den Räumen des Spittelhofs durchgeführt wurde. «Wir haben ja zur Übernahme des Repair Cafés gesagt, weil wir ideale Räumlichkeiten haben und der Anlass gut zum Spittelhof mit seinen Werkstätten passt», erläutert Seraina Combertaldi, Leiterin der Zofinger Freizeitwerkstätte die Beweggründe. Zudem sei es auch darum gegangen, einen viel Sinn machenden Anlasses weiterhin durchführen zu können. Beibehalten wurde die zweimalige jährliche Durchführung im Frühling und Herbst. Am kommenden Samstag, 25. Oktober ist es wieder so weit. Ab 9.30 Uhr sind Besuchende eingeladen, ihren defekten Lieblingsstücken mit Hilfe von Reparaturexperten neues Leben einzuhauchen. Ob Staubsauger, Haartrockner, Lampe, Kamera, Handy, Radio, Kaffeemaschine (nur Vollautomaten, keine Kapsel-Maschinen), wacklige Stühle oder Spielzeug – fast alles, was vorbeigebracht wird, kann auch repariert werden. Textile Artikel können hingegen dieses Mal ausnahmsweise nicht abgeändert werden – die Näherin musste für dieses Datum absagen.

Reparateure arbeiten auf freiwilliger Basis

Helfende, die auf ehrenamtlicher Basis im Einsatz sind, machen möglich, dass das Repair Café funktioniert. Einer der freiwilligen Reparaturexperten ist Martin Meier. Der 36-jährige Zofinger ist gelernter Elektromonteur, hat dann an der höheren Fachschule eine Weiterbildung in Automation und Informatik abgeschlossen und arbeitet heute im Bereich Leittechnik und Automatisierung von Wasserkraftwerken bei einem Unternehmen in Kriens.  «Ich habe Repair Cafés zwar gekannt, sie aber nie genutzt», verrät Meier, der sich nach einem eher der Neugier geschuldeten Besuch vor rund drei Jahren dem Repair-Team des Spittelhofs anschloss. Weil es Sinn mache, Ressourcen nicht zu verschleissen und Dinge so lange wie möglich zu verwenden. «Zudem finde ich es schön, wenn ich mein Fachwissen einsetzen kann, um anderen Leuten zu helfen», führt Meier weiter aus. Denn gerade bei Elektro- und Haushaltgeräten sei es für Laien ja schwierig, oft sogar unmöglich abzuschätzen, ob und zu welchen Kosten ein Gerät repariert werden könne. Als Fachmann sehe er meist sehr rasch, ob eine Reparatur noch sinnvoll sei oder ob das Gerät seine Lebensdauer erreicht habe. Eine zusätzliche Problematik bestehe oft auch darin, Ersatzteile zu bekommen, weil die Leute ja selten wüssten, welches Teil defekt sei. «Auch da beraten wir gerne», meint er weiter.

Martin Meier stellt sich seit drei Jahren als ehrenamtlicher Reparateur zur Verfügung.
Bild: Thomas Fürst

Martin Meier repariert nicht nur gern, er schätzt nebenbei auch den Kontakt innerhalb des rund 15-köpfigen Teams von Spittelhof und Repair-Team. «Ein cooles Team, das sich gerne austauscht und auch Tipps weitergibt», betont er. Diese Einschätzung teilt auch Seraina Combertaldi, die im Team, das aus rund zwei Dritteln Pensionären und einem Drittel «leidenschaftlicher Chnuschtis» besteht, einen «lockeren und guten Spirit» ausmacht. 

Hosen und Staubsauger führen die Hitliste an

Zahlen lügen nicht. So manches Lieblingsstück wurde in Repair Cafés wieder zum Leben erweckt. In der Deutschschweiz nahmen Repair Cafés im vergangenen Jahr bei rund 800 Veranstaltungen etwa 27´000 Gegenstände entgegen, wie die Stiftung für Konsumentenschutz in einer Medienmitteilung schreibt. Dank den freiwlligen Reparaturexpertinnen und –experten konnten rund 18´700 Gegenstände vor dem Wegwerfen bewahrt werden und erhielten so ein zweites Leben. Die Erfolgsquote dürfte in etwa auch für das Repair Café im Spittelhof hinkommen, schätzt Seraina Combertaldi, sie könne teilweise sogar gegen 75 Prozent betragen, wenn sich unter den mitgebrachten Artikeln viele Textilien befänden. 

Herr und Frau Schweizer bringen vor allem Elektrogeräte zum Reparieren in die Repair Cafés. Mehr als die Hälfte aller Gegenstände kommt aus dem Bereich Haushalt- und Unterhaltungselektronik, wie sich einer Statistik der Stiftung für Konsumentenschutz weiter entnehmen lässt. 2024 waren Staubsauger mit fast 300 reparierten Geräten besonders häufig vertreten, gefolgt von 285 Lampen, 215 Kaffeemaschinen sowie 180 Radios. Stark vertreten sind aber auch Textilien, die zum Instandstellen in die Repair Cafés gebracht werden. Sie machen 17 Prozent aller Artikel aus. Erfolgreich geflickt haben die freiwilligen Reparaturprofis im vergangenen Jahr etwa 450 Hosen, 210 Jacken sowie 125 Rucksäcke und Taschen. Damit konnte ein weiteres Anwachsen der ohnehin schon grossen Abfallberge verhindert werden.

Dankbarkeit ist gross, Verständnis auch

Als positiver Nebeneffekt wird auch das Portemonnaie geschont, zudem kann man bei Kaffee und Kuchen auch neue Kontakte schliessen und sich austauschen. Entsprechend gross ist denn auch die Dankbarkeit der Besuchenden gegenüber den Reparierenden. «Die Freude der Besuchenden ist unser Lohn», sagt denn auch Martin Meier. Und wenn einmal ein Artikel nicht repariert werden könne, würden die Leute verständnisvoll reagieren. «Neben dem tollen Team ist das mit ein Grund, wieso ich mich weiterhin zwei Mal im Jahr als Reparateur zur Verfügung stellen werde», betont er.

Die Reparaturprofis bringen ihre eigenen Werkzeuge mit.
Bild: zvg / Archiv Spittelhof
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Neuer Rekord bei den Ausstellern – 86 Stände am traditionellen Herbstmärit

Am vergangenen Samstag verwandelte sich das Areal Breiten zu einem bunten Treffpunkt für alle Generationen. Mit 86 Ausstellern wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Der Platz rund um den Gemeindesaal bot die perfekten Bedingungen.

Rothrist Märit rund um den Gemeindesaal Breiten als Treffpunkt für alle Generationen

Auch wenn traditionelle Herbstmärit nicht auf dem Dörfliplatz durchgeführt werden konnte und eine Woche früher stattfand – die Besucher kamen in Scharen und viele fanden den neuen Durchführungsort sehr viel schöner.

Angeboten wurde Witziges, Nützliches und Dekoratives – natürlich liebevoll von Hand gefertigt. Schmuck und Accessoires boten einen tollen Kontrast zu gehäkelten und gestrickten Waren. Handgefertigte Karten, Spielsachen, originelle Kerzen und Taschen luden zum Stöbern, Verweilen und Einkaufen ein. Überall herrschte ein reger Austausch mit fröhlichen Gesprächen.

Produkte vom Bauernhof und Bäcker, Honig, Käse, Konfitüren oder Rothrister Bier rundeten das breite Angebot ab. Kulinarisch gab es von griechischer Küche über Hot Dogs und Burgern alles, was das Herz begehrte. Im Gemeindesaal gab es neben Teigwaren auch Suppe mit Spatz. Die grosse Tombola bot attraktive Preise; der Musikverein Rothrist und der Männerchor Rothrist untermalten mit ihren Auftritten den Märit.

Für die Kleinen gab es zahlreiche Attraktionen. Auf dem Kinder-Flohmarkt wurde eifrig gehandelt, verkauft und getauscht. Für Abwechslung sorgte das Ponyreiten, das Bungee-Trampolin und andere Aktivitäten, die von den verschiedenen Vereinen angeboten wurden.

Feine Backwaren machten „gluschtig“.
Bild: Regina Lüthi
Das Glücksrad stand selten still.
Bild: Regina Lüthi
Fleissig wurden Burger gebrutzelt.
Bild: Regina Lüthi
Der Flohmarkt für Kinder von Kindern war proppenvoll.
Bild: Regina Lüthi
Fleisch und Käse waren der reinste Selbstläufer.
Bild: Regina Lüthi
Liebevoll hergestellte Konfitüren.
Bild: Regina Lüthi
Traditionelle Dekorationen erfreuten sich grosser Beliebtheit.
Bild: Regina Lüthi
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Der sorgfältig renovierte Falken ist wieder ein Ort der Begegnung

Aarburg Mehr als 250 Personen nahmen an der Besichtigung teil

Ganz viele Aarburgerinnen und Aarburger durfte Stadtpräsident Hans-Ulrich Schär am vergangenen Samstag im umsichtig renovierten Falken willkommen heissen. «Nach intensiver Sanierung dürfen wir das Haus, das für unsere Stadt weit mehr ist als nur eine Adresse an der Bahnhofstrasse, wieder in seiner ganzen Schönheit erleben – und gemeinsam ein Stück Aarburger Geschichte neu entdecken», betonte der Stadtpräsident in seiner Ansprache. In die Geschichte des Hauses blickte Schär in der Folge kurz zurück. Der Falken wurde 1843 errichtet, in einer Zeit des Aufbruchs, kurz nach dem verheerenden Stadtbrand von 1840, der Kirche und zahlreiche Wohnhäuser zerstörte. Darunter auch den «alten» Falken mitten im Städtli. Das Tavernenrecht wurde auf den «neuen» Falken in der Vorstadt übertragen. «Damit stand der Falken von Beginn an für Gastlichkeit und Wiederaufbaugeist», führte Schär weiter aus. Nach einer Zeit des schleichenden Verfalls wurde der umbenannte Falken in jüngerer Zeit zum Renditeobjekt mit zweifelhafter Nutzung umfunktioniert. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück zu einer substanziellen Nutzung sei 2019 der Erwerb der Liegenschaft durch die Stadt gewesen. Dank dem von der Einwohnergemeindeversammlung bewilligten Kredit von 2,795 Mio. Franken konnte sie fachgerecht renoviert werden.

Der Falken stiftet Identität

«Warum all dieser Aufwand?», fragte Hans-Ulrich Schär rhetorisch – und reichte die Antwort postwendend nach. «Weil der Falken Identität stiftet». Häuser wie dieses seien der Gedächtnisspeicher einer Stadt. «Und jedes Mal, wenn wir sie sorgfältig renovieren, entscheiden wir uns bewusst dafür, Geschichte erlebbar zu halten – und sie zukunftsfähig zu machen». Abschliessend dankte der Stadtpräsident allen, die zum gelungenen Werk beigetragen haben: Planenden, Handwerkerinnen und Handwerkern, Verwaltung und Stadtratskollegen und nicht zuletzt den Einwohnerinnen und Einwohnern, die mit der Bewilligung des Sanierungskredits diesen Weg mitgetragen hätten. Und wünschte allen Anwesenden eine spannende Besichtigung mit den Worten: «Der Falken war immer ein Ort der Begegnung. Lassen wir ihn das auch in Zukunft sein». 

Eine herausfordernde Sanierung

Bevor es soweit war, blickte Architekt Lukas Epprecht auf die Sanierung zurück. Eine äusserst herausfordernde Sanierung, wie er betonte. Aufgrund der vielen Umbauten in der Vergangenheit sei es auch in Zusammenarbeit mit einem Ingenieur nicht möglich gewesen, genaue Aufschlüsse über die Statik des Hauses zu erhalten. So habe sich die Gemeinde für einen komplett neuen Einbau entschieden, während Fassaden und Dach erhalten blieben. Epprecht zeigte sich besonders dankbar, dass der Umbau trotz der grossen Herausforderungen und der engen Platzverhältnisse unfallfrei ausgeführt werden konnte. 

Architekt Lukas Epprecht sprach über die herausfordernde Umbauzeit.
Bild: Thomas Fürst

Fast ausschliesslich positive Rückmeldungen

Insgesamt begaben sich rund 250 Besucherinnen und Besucher auf den Rundgang durch die sanierten Räume. Während der 160 Quadratmeter grosse Mehrzweckraum mit Küche im Erdgeschoss vielseitig genutzt und auch gemietet werden kann, sind im Obergeschoss vier Wohnungen eingebaut, die vermietet werden. Das Interesse an den Wohnungen sei sehr gross, teilte Stadtrat Christian Schwizgebel im Anschluss an den Tag der offenen Tür mit. Er gehe davon aus, dass alle Wohnungen vermietet werden können. 

Die Räume wurden stilvoll umgebaut.
Bild: Thomas Fürst
Sitzbänke fassen die Bruchsteinmauer im obersten Geschoss ein.
Bild: Thomas Fürst
Die Dachterrasse gibt den Ausblick auf die Festung frei.
Bild: Thomas Fürst
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Wenn der «Mostfritz» an die frische Luft darf, gibts Apfelmost

Oftringen Mosttag beim Ortsmuseum Alter Löwen

Das Mosten im Museum Alter Löwen hat Tradition. Die rund 100 Jahre alte Mostpresse «Mostfritz» steht das ganze Jahr über für schön im Museum. An einem Wochenende im Oktober wird die Maschine einer grossen Putzaktion unterzogen und auf die Funktionstüchtigkeit überprüft. Am vergangenen Samstag kamen am frühen Nachmittag zahlreiche Besucher. Wer Most wollte, musste mit anpacken. Vor allem für Kinder ist das ein aufregendes Erlebnis und fleissig wuschen sie die Äpfel im eiskalten Wasser des Brunnens und eifrig wurde Eimer für Eimer zu Rolf Obrecht vom Museumsteam geschleppt.

Der alte Elektromotor trieb über einen Transmissionsriemen das Hackwerk an und besorgte das Zerkleinern des Obstes. Beim Pressen war wieder Handarbeit gefragt. Der «Mostfritz» musste ziemlich schuften. Rund 400 kg Äpfel wollten verarbeitet werden.

Die Arbeit machte durstig und sobald der Strahl des köstlichen Getränks in die Eimer floss, wurden zahlreiche Becher gefüllt. Wer PET-Flaschen dabei hatte, konnte den Most mit nach Hause nehmen. Was übrig blieb, wurde pasteurisiert und in Bag-in-Boxen umgefüllt. Anschliessend wurde die Maschine wieder sorgfältig gereinigt und wartet ein weiteres Jahr auf einen Einsatz – bis dahin steht sie wieder für schön im Museum.

Herrlich – der erste Becher des köstlichen Getränks.
Bild: Regina Lüthi
Geduldiges Anstehen, um das köstliche Getränk zu ergattern.
Bild: Regina Lüthi
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Eine alte Villa, drei Geister und jede Menge Situationskomik

Die Theatergesellschaft Rothrist bringt mit der Komödie «Drei Geister für Charlène» einen Bestseller auf die Bühne. Eine Geistergeschichte voller Überraschungen, Wortwitz und schräger Charaktere, die für manchen Lacher sorgen wird. Premiere ist am Freitag, 24. Oktober im Breitensaal.

Rothrist Ab 24. Oktober spielt die Theatergesellschaft «Drei Geister für Charlène» 

Nicht gerade eine Bruchbude. Aber es ist doch einiges in die Jahre gekommen in der alten Villa. Spinnweben bedecken einen Sessel, weitere Sessel sind mit weissen Tüchern abgedeckt, die Tapeten machen einen eher abgenutzten Eindruck. Doch jetzt versucht Zollberger (Nico Fankhauser), der als Abwart und «Mädchen für alles» in der Villa amtet, den Wohnraum ein wenig auf Vordermann zu bringen, denn ein Kaufinteressent ist angemeldet. Wischt hier lustlos ein wenig Staub, entfernt da die weissen Tücher von den Sesseln, stellt dort eine Kerze vom Boden auf eine Kommode – und schwups, schon sind die Dinge wieder am alten Ort. Geister sind unterwegs in den alten Gemäuern …

«Ein stimmiger Einstieg in die wunderbare Komödie ‹Drei Geister für Charlène›, die wir dieses Jahr aufführen», meint Christoph Müller, Präsident der Theatergesellschaft Rothrist. «Für Schauspielerinnen und Schauspieler gerade wegen den Geistern kein einfaches Stück», führt der 38-jährige Safenwiler weiter aus. Weil man Geister ja nicht sehen und hören könne, dürfe man auf der Bühne auch nicht auf sie reagieren. Spielerisch eine grosse Herausforderung.

Katz- und Maus-Spiel um eine unverkäufliche Villa

Als ebenso grosse Herausforderung stellt sich für Charlène Meier (Cornelia Bader) der Verkauf ihrer Villa heraus. Seit Jahren will und will sich ihr Erbstück einfach nicht verkaufen lassen. Denn in den alten Gemäuern treiben ja drei besonders hartnäckige Geister ihr Unwesen. Franky (Christian Rugolo), der Feldmarschall (Marco Swiatek) und Anna (Selina Balmer) sorgen mit ihren Spukkünsten immer wieder dafür, dass jeder mögliche, noch so interessierte Käufer Reissaus nimmt. Als mit Wälti (Heidi Kuert) eine weitere Interessentin auftritt, will die Hausbesitzerin dem Spuk endgültig ein Ende setzen. 

Sie engagiert zwei Geisterjäger – Sarah Di Marco als Fabienne und Christoph Müller als Tobias – welche die Geister vertreiben sollen. Zwei höchstens «halbprofessionelle» Geisterjäger. Denn es zeigt sich rasch, dass es den beiden in erster Linie darum geht, an leicht verdientes Geld zu kommen. Trotzdem stellen die beiden die drei Geister vor ganz neue Herausforderungen. Gelingt es dem Geister-Trio, auch die letzte Schlacht zu gewinnen? Oder hat es sich in der alten Villa bald ausgespukt? Die witzige und spannende Komödie, die viel Situationskomik bietet, kommt zu einem überraschenden Ende …

Charlène Meier (v.l.) empfängt die Kaufinteressentin Wälti, skeptisch beobachtet von zwei Geistern und Zollberger.
Bild: Thomas Fürst

Eine Aufführung, die für viele Lacher sorgt

Lustspiel, Komödie, Schwank, allenfalls auch mal ein Krimi. Seit ihrer Gründung am 28. Mai 1973 und seit der ersten Aufführung des Lustspiels «Café Rhystübli» 1974 bewegt sich die Theatergesellschaft Rothrist konstant im Bereich der leichten Muse des Volkstheaters. Ihrem angestammten Repertoire sind die Rothrister Laienschauspielenden auch in ihrer nunmehr 54. Aufführung treu geblieben. «Wir wollen unserem Publikum ja auch einen unbeschwerten Theaterabend bieten, bei dem gelacht werden darf», meint Christoph Müller.

Die Zeichen dazu stehen jedenfalls gut, auch wenn es bei der Probe des ersten Akts vom vergangenen Donnerstag bezüglich Textsicherheit noch den einen oder anderen Aussetzer gab. Lücken, die Regisseur Hans Koolen nicht überbewerten möchte – schliesslich hat sich das Ensemble in den vergangenen drei Wochen ausschliesslich dem Feinschliff des zweiten Akts gewidmet. «Ich habe gestaunt, wieviel von der Handlung her noch da ist, die Spielfreude ist da und ihr seid in den Rollen, auch wenn es zuweilen noch etwas am sprachlichen Ausdruck fehlt», liess der erfahrene Regisseur sein Ensemble in der Nachbesprechung wissen. 

«Es kommt gut», ist sich auch Christoph Müller sicher, umso mehr, als ja das Probe-Weekend unmittelbar bevorstehe. Und jetzt, wo man auf der Bühne mit fast fertig ausgestaltetem Bühnenbild üben könne, werde auch die Vorfreude auf die Auftritte deutlich spürbar. «Das Ensemble freut sich auf die bevorstehenden Auftritte», sagt Müller. Denn am Schluss ist der Applaus des Publikums ja auch der verdiente Lohn für eine lange, fast sechs Monate dauernde Probezeit.

Ein Erstling, der gleich zum Bestseller wurde

Die Komödie um den Spuk in der alten Villa stammt aus der Feder von Joel Müller. Müller, Präsident und langjähriges Mitglied der «Theaterlüüt Ämme», landete mit seinem Erstlingswerk «Drei Geister für Charlène» gleich einen Bestseller. Seit seinem Erscheinen geistert das Stück über unzählige helvetische Laientheater-Bühnen zwischen Prättigau und Bielersee und wird auch in Deutschland gespielt. Damit gehört die Komödie zu den grossen Rennern des renommierten Breuninger-Verlags – dort grüsst sie aktuell von der Spitze der Bestseller-Liste.

Nun bringt auch die Theatergesellschaft Rothrist ihre Interpretation des viel gespielten Stücks auf die Bühne. Premiere ist am Freitag, 24. Oktober um 20 Uhr im Breitensaal. Weitere Aufführungen sind für Samstag, 25., Sonntag, 26., Donnerstag, 30. und Freitag, 31. Oktober sowie Samstag, 1. November vorgesehen. Spielbeginn ist jeweils um 20 Uhr, am Sonntag um 14 Uhr. Vor den Abendaufführungen werden den Gästen ab 18.30 Uhr bis 19.45 Uhr kulinarische Köstlichkeiten aus der Theaterküche serviert, sonntags ist das Speiseangebot etwas reduziert. Bei allen Vorstellungen gibt es in der Kaffee-Ecke zudem ein Kuchenbuffet sowie belegte Brote. Tickets sind online unter www.theater-rothrist.ch, telefonisch unter 079 677 83 33 (dienstags, 18.30 – 21.30 / samstags, 10 – 12 Uhr) oder an der Abendkasse erhältlich. Für Geniesserinnen und Geniesser empfiehlt die Theatergesellschaft das Event-Paket. Im Preis von 70 Franken sind das Eintrittsticket, Vorspeise, Hauptgang, Dessert und Getränke (im Saal, aber nicht in der Bar) inbegriffen. Wie immer gilt: Plätze «hett´s solang s´hett». Der Vorverkauf jedenfalls ist sehr gut angelaufen. Eine Woche nach Beginn waren fast schon 1000 der insgesamt 1380 verfügbaren Plätze reserviert. 

Es geistert durch Wände und Kommoden.
Bild: Thomas Fürst
Hans Koolen führt zum vierten Mal Regie in Rothrist.
Bild: Thomas Fürst
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Die wohl faszinierendste Jahreszeit

Region Impressionen aus der Natur im Herbst

Die mächtige Eiche färbt langsam ihre Blätter.
Bild: Bea Häseli

Der Herbst ist eine der faszinierendsten Jahreszeiten, in der sich die Natur in ein wahres Farbenmeer verwandelt. Wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, beginnt sich die Landschaft langsam zu verändern. Die grünen Blätter der Bäume färben sich in leuchtenden Tönen von Gelb, Orange, Rot und Braun. Dieses farbenprächtige Schauspiel zieht viele Menschen in die Wälder, um die Schönheit der Natur zu geniessen.

In der Herbstzeit zeigt sich die Natur von ihrer ruhigeren, sanfteren Seite. Die intensive Wärme des Sommers ist vorüber, und die Welt scheint für einen Moment den Atem anzuhalten. Die Luft ist klar und frisch, oft durchzogen vom Duft feuchter Erde, reifen Obstes und fallender Blätter. Morgens liegt häufig Nebel über den Feldern und Wäldern, der sich langsam in der Sonne auflöst und eine mystische Stimmung hinterlässt.

Tiere beginnen, sich auf den Winter vorzubereiten. Eichhörnchen sammeln eifrig Nüsse, Igel suchen nach einem sicheren Ort für ihren Winterschlaf, und Zugvögel machen sich auf den Weg in den Süden. Auch der Mensch spürt diesen Wandel – Spaziergänge durch buntes Laub, das Rascheln unter den Füssen, Kastaniensammeln oder das Beobachten von Wildtieren werden zu beliebten Aktivitäten.

Die Erntezeit ist ein weiteres zentrales Element des Herbstes. Äpfel, Birnen, Trauben, Kürbisse und viele andere Früchte werden nun reif und verarbeitet. Der Herbst ist nicht nur eine Zeit der Veränderung, sondern auch eine Zeit der Fülle und Dankbarkeit.

Trotz des nahenden Winters strahlt der Herbst eine besondere Wärme aus – nicht durch die Sonne, sondern durch seine Farben, Gerüche und Stimmungen. Er erinnert uns daran, dass Veränderung ein natürlicher Teil des Lebens ist und in jedem Ende auch ein neuer Anfang liegt.

Die Eidechse geniesst die warmen Sonnenstrahlen.
Bild: Thomas Fürst
Die Bienen erfreuen sich am Natternkopf.
Bild: Thomas Fürst
Die Telekie – auch im verblühten Zustand ein Hingucker.
Bild: Thomas Fürst
Ein wundervoller Sonnenuntergang über Oftringen.
Bild: Regina Lüthi
Der Jasmin im eigenen Garten verfärbt sich in einen wunderschönen Rotton.
Bild: Regina Lüthi
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Storchenvater Peter Hartmann sucht Nachfolge

Der als Storchenvater von Brittnau bekannte Peter Hartmann hatte beim Erzählkaffee im Lindenhof Oftringen sehr viel Spannendes über den Weissstorch und auch über sich zu erzählen.

Brittnau Erzählkaffee im Lindenhof Oftringen

Es war mucksmäuschenstill, als Peter Hartmann von seinen Erfahrungen als Storchenvater referierte. Die Gäste des Erzählkaffees klebten ihm förmlich an den Lippen, so fasziniert waren sie von seinen reich bebilderten Ausführungen.

Sie erfuhren, dass im Jahr 1948 das letzte Storchenpaar in der Schweiz gebrütet habe. Seither galt der Vogel bei uns als ausgestorben. Die Wiederansiedlung unter der Initiative des Bielers Max Bösch, startete in Altreu. 1960 hat sich der Natur- und Vogelschutzverein Brittnau dem Projekt «Wiederansiedelung des Storches» angeschlossen und im Dorf eine Station nach dem Vorbild von Altreu aufgebaut.

Die ersten Versuche schlugen fehl

Die ersten Ansiedlungs-Versuche mit jungen, aus Algerien importierten Vögeln sind fehlgeschlagen. Die Hoffnung, die Zugvögel würden nach ihrem Wegzug ins Winterlager, im kommenden Frühling in ihren Horst in Brittnau zurückkehren, hätten sich vorerst nicht erfüllt, erklärte Peter Hartmann. Weitere Fehlversuche folgten, bis 1968 endlich die erste Brut verzeichnet werden konnte. 1998 wurde das Projekt «Ansiedelung des Weissstorches» offiziell abgeschlossen. «Der Vogel gilt seither wieder als Wildtier, das nicht mehr gefüttert werden muss», sagte der Storchenvater.

Es sei denn, ein Notfall liege vor, dann zum Beispiel, wenn Jungtiere verwaisen, «dann ziehen meine Frau und ich die Jungvögel in unserer Garage auf». Störche würden Würmer, Insekten, Mäuse, Fische und wenn es sein muss, auch Frösche essen. «Oder die eigenen Jungtiere, die nicht überlebt haben», so Hartmann.

Wie vielen Störchen Peter Hartmann in irgendeiner Art geholfen hat, lässt sich nicht sagen, Fakt ist aber, «dass ich mehr als das halbe Leben zu diesen schwarzweissen Vögeln schaue». Dabei war er damals, als an einer Gemeindeversammlung eine für die Störche verantwortliche Person gesucht wurde, nur als «Zwischenlösung» eingesprungen, «weil sonst die Storchenstation geschlossen worden wäre». Er hoffte, bald abgelöst zu werden.

Inzwischen ist der Storchenvater 78 Jahre alt, langsam aber sicher müsse die Nachfolge geregelt werden. Er habe letztes Jahr akribisch dokumentiert, was so alles auf einen «Storchenvater», oder eine «Storchenmutter» zukomme, damit man als interessierte Person vom Aufwand nicht negativ überrascht werde. Hartmann sprach von einem 24-Stunden-Job, er werde zu jeder Tages- und Nachtzeit aufgeboten, wenn es die Not erfordere.

43 Storchenpaare hätten dieses Jahr in Brittnau genestet und dabei 111 Jungtiere grossgezogen. Alle Nester – das auf dem Kirchturm ausgenommen –, befinden sich in südlicher Richtung gesehen, rechts der Strasse. Grund: Der Storch sei ein Kolonienbrüter. Auf praktisch jeder möglichen und auch unmöglichen Stelle ist ein Horst gebaut. Das gefalle nicht allen, Peter Hartmann stellt in Brittnau einen Rückgang bei der Akzeptanz des Storches fest, vor allem bei Neuzuzügern: Für die Alteingesessenen Brittnauer und Brittnauerinnen gehöre der Storch zum Dorfbild, – so, wie der Storchenvater selbst auch, sei hier angefügt.