Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«Drei, zwei, eins, meins» – nach drei Minuten war das erste Velo verkauft

Zofingen Die Velobörse im Spittelhof war erneut der Renner – die Besucher konnten es kaum erwarten

Vom Frühling war am Samstag wenig zu spüren. Trotz Regen warteten etliche Besucher vor der Absperrung, bis Lukas Fankhauser, der als Helfer im Spittelhof war, pünktlich um 10 Uhr das Band durchschnitt.

Gesamtleiterin Seraina Combertaldi ist auch in diesem Jahr mit dem Angebot mehr als zufrieden. 182 Velos standen zum Verkauf. Und wieder gab es fast ausschliesslich fahrbare Untersätze in toller Qualität. Vom Kinderfahrrad über Rennvelo und alltagstauglichen Zweirädern war das Angebot so breit aufgestellt, dass praktisch jeder das Richtige finden konnte.

Mit dem Durchschneiden des Bandes begann der Ansturm. Die Besucher flitzten über den Platz, um sich «ihr» Velo zu sichern. Viele, die bereits eine halbe Stunde vor Beginn eintrafen, sondierten aus der Entfernung das Angebot und suchten nach einem möglichen Favoriten. Die Zielstrebigkeit war verblüffend – nach drei Minuten standen die ersten Käufer mit Velo bereits an der Kasse. Andere liessen sich etwas mehr Zeit und drehten eine Proberunde auf dem Gelände und dem angrenzenden Landi-Parkplatz.

Die Preise waren mehr als fair. So manches Bike hätte weitaus mehr eingebracht, als die Eigentümer verlangten. Für kleinere Reparaturen oder einen Check standen Helfer von der Oftringer Stiftung Wendepunkt bereit. Nach zwei Stunden waren 106 Zweiräder verkauft.

Kindervelos gab es ab 10 Franken.
Bild: Patrick Lüthi
Zweiräder für Kinder waren beliebt.
Bild: Patrick Lüthi
Nach drei Minuten waren die ersten Bikes verkauft.
Bild: Patrick Lüthi
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Gleich drei neue Vorstandsmitglieder gewählt

An der 115. Generalversammlung des Gewerbevereins Oftringen gab es nur gute Neuigkeiten. Der Vorstand wuchs nach drei Jahren Minimalbesetzung dank der Zuwahl von drei neuen Mitgliedern auf die doppelte Grösse an. Die Gwaerbi24 schloss mit einem schönen Überschuss ab und schliesslich konnten auch acht neue Mitglieder aufgenommen werden.

Oftringen 115. Generalversammlung des Gewerbevereins

Zur 115. Generalversammlung des Gewerbevereins Oftringen durfte Matthias Frei am vergangenen Mittwoch 78 Personen, die 54 Firmen vertraten, willkommen heissen. Vor allem dank der erfolgreichen Durchführung der Gewerbeausstellung Gwaerbi24 konnte Frei auf ein ereignis- und erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken. «Die zahlreichen positiven Rückmeldungen haben uns bewiesen, dass der spontane, vor zwei Jahren an der Generalversammlung gefällte Entscheid zur Durchführung einer Gwaerbi völlig richtig war», hielt Frei mit nochmaligem besten Dank an alle Beteilligten fest. 

Im kommenden Jahr werde man sich sicher über die Weihnachtsbeleuchtung unterhalten müssen. Die Weihnachtssterne seien in die Jahre gekommen und nicht mehr ganz so fit und leuchtend wie zu Beginn – so diverse Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

Gwaerbi hinterliess Spuren in der Kasse

Über die finanziellen Auswirkungen der Gwaerbi in der Jahresrechnung legte Kassierin Urania Balatoni Rechenschaft ab. Freudestrahlend! Denn hauptsächlich dank dem Ertrag von gut 10´000 Franken aus der Gwaerbi-Rechnung verwandelte sich der Budgetfehlbetrag von rund 7500 Franken in einen Rechnungsüberschuss von fast 4500 Franken. Damit vergrösserte sich das Vereinsvermögen auf gut 111´000 Franken.

Entsprechend leicht fiel es den Mitgliedern denn auch, den Jahresbeitrag auf 200 Franken zu belassen. Unter dem Strich soll damit im laufenden Jahr ein Gewinn von fast 2000 Franken erwirtschaftet werden.

Vorstand wieder vollzählig

Es sei alles andere als selbstverständlich gewesen, dass Matthias Frei den Gewerbeverein zusammen mit seinen beiden VorstandskollegInnen Urania Balatoni und Jürg Hunziker während drei Jahren geführt habe, hielt Beat Läubli zu Beginn des Wahlgeschäfts fest. «Ich freue mich, dass der Vorstand nun wieder eine ordentliche Grösse erreicht», sagte der Tagespräsident, bevor er die Katze aus dem Sack liess. Mit Sonja Lehmann, Pascal Buri und Adriano Sabato konnte Läubli gleich drei neue Mitglieder zur Wahl in den Vorstand vorschlagen. Sie wurden ebenso einstimmig gewählt wie Matthias Frei, der nun im neu zusammengesetzten Vorstand das Amt des Präsidenten übernimmt. 

Zuwachs gab es auch im Verein selber. Acht Neumitglieder kompensieren die fünf Austritte aus dem Gewerbeverein – damit zählt der Verein neu 131 Mitglieder. 117 davon sind Aktivmitglieder. Neben den beiden geselligen Anlässen und der traditionellen Organisation der Weihnachtsbeleuchtung führt der Gewerbeverein am 6. Mai in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung erstmals ein Referat zum Thema «Betriebliches Gesundheitsmanagement» durch. Und in Vollbesetzung will sich der Vorstand auch das Thema «Fachkräftemangel» angehen, will er doch einen «Schule trifft Wirtschaft»-Event organisieren, der SchulabgängerInnen aus Oftringen und Aarburg offenstehen soll.

Nach Grussworten von Gemeindeammann Hanspeter Schläfli und AGV-Geschäftsleiter Urs Widmer machte Bruno Berger abschliessend auf die Veränderungen bei der Herausgabe des Oftringer Bulletins aufmerksam. Nach den Rücktritten der beiden langjährigen Verantwortlichen René Wullschleger und ihm selbst sei die Herstellung des Bulletins an die ADI AG Agentur für Digitales (Adrian Gaberthüel) übergeben worden. Der Druck verbleibt bei der Bachofen Druck in Küngoldingen.

Neu in den Gewerbeverein aufgenommen (v.l.): Sury Hilfiker, Adrian Gaberthüel, Elena und Oswald Fluri, Zeljko Popovic, Lisa Steffen, Dino Behric und Roger Willimann.
Bild: Thomas Fürst
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Mit Dankbarkeit und einem bleibenden Geschenk verabschiedet

Aarburg Letzter Arbeitstag von Erich Schnyder beim Abwasserverband

An der Vorstandssitzung des Abwasserverbands Aarburg vom 28. März ging eine Ära zu Ende. Erich Schnyder, der den Verband während 35 Jahren als Geschäftsführer umsichtig geführt hatte, wurde an seinem letzten Arbeitstag würdig verabschiedet. Sein Nachfolger Roger Wymann – er hatte die Geschäftsführung auf den 1. Januar 2025 übernommen – würdigte Erich Schnyder als weitsichtigen Geschäftsführer, der dem Verband detaillierte Strukturen verpasst, den Angestellten gegenüber aber stets seine Verantwortung wahrgenommen habe. Als Projektmanager und Finanzexperte hat Erich Schnyder Grossartiges geleistet. Sämtliche Projekte hat Schnyder ohne Kostenüberschreitung durchgezogen. Als letztes die Erweiterung der Anlage mit der SBR-Technik (Sequencing Batch Reactor). Ein Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Mio. Franken. Auch dieses – so viel darf schon verraten werden – ohne Kreditüberschreitung. Erich Schnyder habe sein Wissen aber auch geteilt, führte Roger Wymann aus. Stellte es anderen Verbänden, Stiftungen oder Vereinen zur Verfügung, engagierte sich auch als Präsident der Vereinigung Aargauischer Abwasserreinigungsanlagen (VARA AG). Der Abwasserverband Aarburg und die ihm angeschlossenen Gemeinden seien Erich Schnyder zu grosser Dankbarkeit verpflichtet, schloss Roger Wymann seine Ausführungen und überreichte seinem Vorgänger ein Bild von Céline Quadri. Ein Bild, das Erich Schnyder an all die schönen Momente im Abwasserverband Aarburg erinnern soll – es ist genau jenes Bild, das die mächtige Betonwand am neuerstellten Reactor-Gebäude schmückt.

Insgesamt 101 Jahre Erfahrung verabschiedet

Mit Erich Schnyder wurden an der Abgeordentenversammlung zwei weitere, langjährige Mitstreiter verabschiedet. Reto Biland war sagenhafte 40 Jahre für die Rechnungsführung des Abwasserverbands verantwortlich. Als Fachperson Bau/Technik stand Pit Hofer dem Vorstand während 26 Jahren beratend zur Seite. «Mit dem heutigen Tag haben wir insgesamt 101 Jahre Erfahrung verabschiedet», stellte denn auch Verbandspräsident Hans-Rudolf Sägesser fest.

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Lehrlinge gestalten Natur in der Kiesgrube

Die Kiesgrube im Oberwiler Feld ist ein immer noch recht artenreicher Lebensraum. Doch in den nächsten Jahren stehen Veränderungen an. Ein Ende des Kiesabbaus ist absehbar, anschliessend muss die Grube rekultiviert werden. Naturschutzverein und Grubenbesitzer arbeiten Hand in Hand, wenn es darum geht, die Artenvielfalt möglichst hoch zu erhalten. Etwa mit einem beispielhaften Lehrlingsprojekt.

Rothrist Ein neuer Weiher für Gelbbauchunke und Kreuzkröte

Es ist heiss in der Kiesgrube Oberwiler Feld an einem dieser ersten Frühlingstage. Eine karge Landschaft, grau in grau. Fast gespenstisch ruhig ist es hier – eigentlich ein perfekter Ort für einen Filmdreh. Doch die drei Jungs, die hier warten, dürften gerade an anderes denken, stecken doch zwei von ihnen momentan mitten in den Abschlussprüfungen. Und heute wollen Michele Rollo (Rothrist), Mauricio Ribeiro (Rothrist) und Mateo Schär (Glashütten) zeigen, was sie in der Grube im Rahmen eines Lehrlingsprojekts geschaffen haben. Garantiert ohne filmreife Szenen. Die drei Lernenden, die in der Ausbildung zum Gärtner EFZ, Fachrichtung Garten- und Landschaftbau stecken, haben in der Grube selbständig einen natürlichen Weiher angelegt – nach Vorgaben, die ihnen Tobias Häfeli, Bauführer bei der Rhodo Gartenbau AG in Absprache mit Beat Rüegger, Co-Präsident Naturschutzverein Rothrist, auferlegte. «Ein cooles Projekt», wie Michele Rollo meint, bei dem alle drei Lernenden viel gelernt hätten.

«Auch von der Ausbildung her ist es ein hervorragendes Projekt gewesen», meint Tobias Häfeli, würde doch sich die Kundschaft bei der Anlage von neuen Gärten vermehrt auch für eine naturnahe Gestaltung interessieren. Und genau dort nahm das Projekt auch seinen Anfang – im Garten von Beat Rüegger. Die Gartenbaufirma durfte nämlich den Garten des Rothrister Naturschützers umgestalten und dort unter anderem einen Weiher anlegen. «Ich habe dann gemerkt, dass diese Arbeiten für die Lernenden mehr Neuland denn Routine waren», sagt Rüegger. Worauf Rüegger den Verantwortlichen der Rhodo Gartenbau, die auch für das Grubenmanagement zuständig sind, den Vorschlag machte, einen weiteren Weiher als Übungsobjekt in der Kiesgrube anzulegen. Eine erstklassige win-win-Situation, bei der sowohl Lernende als auch Naturschutz profitieren.

Viel mehr als Sand und Staub

Die Kiesgrube im Oberwiler Feld sieht für Aussenstehende vielleicht karg aus, sie ist aber nach wie vor ein interessanter Lebensraum mit einer ansehnlichen Artenvielfalt. Auch wenn diese im Verlauf der Jahre tendenziell abgenommen hat. Einerseits ist der Kies- und Sandabbau stark vorangeschritten, andererseits ist das in der Grube 1994 ausgeschiedene Naturschutzgebiet mit Feucht- und Trockenbiotop stark verlandet, der dortige Weiher nicht mehr vollständig dicht. Doch noch immer leben die stark gefährdeten Gelbbauchunken und Kreuzkröten hier. Samenfresser wie Distelfink, Bluthänfling, Girlitz oder Gartengrasmücke finden in der Kiesgrube Nahrung. Mauereidechsen, Blindschleichen, Libellen und Heuschrecken finden ebenfalls passende Lebensräume in der Grube.

Die Gelbbauchunke gehört zu den Zielarten in der Kiesgrube.
Bild: Beat Rüegger / www.ornifoto.ch

Ermöglicht wurden diese Erfolge durch eine vorbildliche, unkomplizierte und einvernehmliche Zusammenarbeit aller Akteure auf dem Grubenareal – Einwohnergemeinde, Grubenbesitzer und Naturschutzverein. «Die Firmen der Hallwyler Unternehmungen tun viel für den Umweltschutz», sagt Beat Rüegger dankbar. 2002 wurde die Gebr. Hallwyler AG von der Stiftung Natur & Wirtschaft erstmals für die naturnahe Gestaltung ihrer Kiesabbaustelle im Oberwiler Feld ausgezeichnet. Dank der Umweltzertifizierung haben sich Unternehmer und Vertreter des Naturschutzes seither bei gemeinsamen Begehungen alljährlich über Unterhaltsmassnahmen auf dem Grubenareal verständigt.

Doch in den kommenden Jahren stehen grosse Veränderungen an. 2027 läuft die Abbaubewilligung für Kies und Sand aus – die Vorräte sind auch allmählich erschöpft. Klar ist, dass die Kiesgrube anschliessend aufgefüllt und als Landwirtschaftsland rekultiviert werden muss. Das Naturschutzgebiet bleibt bestehen, wird aber ebenfalls angehoben und wieder instand gestellt. «Die grosse Herausforderung wird sein, die ‹Umbauarbeiten› so schonend vorzunehmen, dass eine möglichst hohe Artenvielfalt in das wieder instandzustellende Naturschutzgebiet hinübergerettet werden kann», betont Beat Rüegger.

Rückzugsort für Amphibien in heissen Sommermonaten

Damit zurück zum eben umgesetzten Lehrlingsprojekt. Mit dem auf dem Grubenareal angelegten Übungsobjekt haben die drei Lernenden einen Weiher geschaffen, der in erster Linie auf die Zielarten Gelbbauchunke und Kreuzkröte ausgelegt ist. Und auf die heissen Sommermonate. Denn der Weiher ist deutlich tiefer angelegt, als es ein üblicher Amphibienweiher ist. «Wir haben festgestellt, dass die Amphibienweiher in heissen Jahren oft vollständig austrockneten», erklärt Tobias Häfeli. Für die Anlage des Weihers haben die Lernenden den starken Brombeer-Bewuchs entfernt und Weiden gerodet, das Restwasser des bestehenden, aber nicht dichten Teichs abgepumpt. Dann wurde der Aushub mit Bagger vorgenommen und das Material per Dumper abgeführt. «Ein besonders wertvoller Teil, dass die Lernenden hier mit grossen Maschinen üben konnten», betont ihr Projektleiter Tobias Häfeli, weil sie diese Arbeiten in Privatgärten nicht ausüben dürften. Dann wurde der neue Weiher mit rund neunzig Tonnen Lehm modelliert und verdichtet. Zudem legten die drei Lernenden gleich noch ökologische Kleinstrukturen an: Ein Lehmblock, der als Wildbienenhotel dient, weiter wurden Asthaufen, Holzbeige und Steinhaufen angelegt, die Gelbbauchunken, Kreuzkröten und Eidechsen als Unterschlupf dienen, wenn etwa der Turmfalke im Grubenareal jagt.

Der Lehmklotz mit Schutzdach dient als Wildbienenhotel.
Bild: Thomas Fürst

Die Arbeiten am neuen Weiher wurden in den Monaten Januar und Februar vorgenommen, weil das für die in der Grube lebenden Tierarten am schonendsten war. Dabei mussten die Arbeiten aufgrund des schlechten Wetters mehrmals unterbrochen werden. «Ich würde gerne nochmals an so einem Projekt mitarbeiten», sagt Mauricio Ribeiro lachend, «aber lieber bei anderem Wetter …». Dem Wetter zum Trotz: Das Projekt sei auch als Prüfungsvorbereitung toll gewesen, meinen die beiden 3.-Lehrjahrstifte Michele Rollo und Mauricio Ribeiro übereinstimmend. Auch der 1.-Lehrjahrstift Mateo Schär ist begeistert. «In der Berufsschule gibt es keinen Kollegen, der ein Projekt selbständig ausführen oder einen natürlichen Weiher anlegen durfte», betont er. Und ja, dann kam natürlich noch der grosse Moment, als der Weiher erstmals mit Wasser gefüllt wurde. Ist er dicht? «Bis jetzt schon», sagen die drei lachend. Und machen sich dann auf an ihre Arbeitsplätze.

Eine Kreuzkröte beim lauten Rufen.
Bild: Beat Rüegger / www.ornifoto.ch
Die Baustelle nach dem Aushub.
Bild: zvg
Bei den Arbeiten wurden auch schwere Maschinen eingesetzt.
Bild: zvg
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Frühlingsputz bei Familie Fretz

Trudi Venditti-Fretz (*1943) erinnert sich, wie der Frühlingsputz im Haus der Familie Fretz im Guntenrain Mitte der 1950er-Jahre ablief.

Zofingen Die 73. Folge der beliebten Mühlethaler Geschichten

«In den Frühlingsferien hat man einen sonnigen Tag ausgesucht und sich dann jeweils ein Zimmer nach dem anderen vorgenommen. Tochter Trudi (*1943) und ihre drei Jahre jüngere Schwester Myrtha (*1946) mussten beim Frühlingsputz tatkräftig mithelfen und wurden von ihrer Mutter angeleitet, um sich dabei auch auf ihre zukünftigen Aufgaben als Hausfrauen vorzubereiten, während die vier älteren Brüder zu der Zeit schon in der Lehre, im Studium oder bei der Arbeit waren.

Den Bettinhalt auslüften

Die beiden Mädchen waren damals im Teenager-Alter und bibberten jedes Mal vor der Herkulesaufgabe, die vor ihnen lag. Besonders aufwändig war das Elternschlafzimmer. Deswegen nahm der Vater dafür jeweils extra frei, um die körperlich schweren Aufgaben zu übernehmen. Bereits frühmorgens ging es los. Als erstes kamen die Betten mit dem massiven Umbau dran. Die schweren Matratzen wurden herausgewuchtet, nach draussen getragen und ausgeklopft. Die mit Federn gefüllten Bettdecken konnten nicht gewaschen werden, da sich sonst der ganze Inhalt verklumpt hätte. Abgesehen davon gab es im Fretz-Haushalt wie auch andernorts damals noch keine Waschmaschine. Deshalb brachte man die Decken und Kissen ebenfalls nach draussen. Vor dem Haus an der Sonne standen bereits zwei aufgestellte Böckli. Darauf lag ein Holzbrett, das mit einem sauberen Leintuch bedeckt war. Hier blieb der Bettinhalt den Tag über zum Auslüften.

Währenddessen ging es drinnen weiter. Die tapezierten Wände wurden abgewischt und die Spinnweben von der Decke und den verborgenen Winkeln hinter dem Kleiderkasten und der Frisierkommode geholt. Gleichzeitig hörte man von draussen, wie die Teppiche über der Teppichstange geklopft wurden, was eine sehr staubige Angelegenheit war. Anschliessend folgte die Reinigung mit Essigwasser.

Metallfedern entstauben

Auch das Bettgestell wurde feucht abgerieben und mit Politur behandelt. Besonders aufwändig zu reinigen war die Matratzenunterlage aus runden Metallfedern, die einzeln mit einem Bürsteli entstaubt werden mussten. Doch damit nicht genug. Die Nachttischli wurden ebenfalls einer gründlichen Reinigung mit Seifenwasser unterzogen und zu diesem Zweck nach draussen getragen, was gar nicht so einfach war, denn die beiden Möbelstücke waren wegen der Abdeckung aus Marmor entsprechend schwer.

Mittlerweile war es Zeit für das Zmittag. Das musste an so einem Tag schnell zubereitet und dennoch nahrhaft sein. So gab es vermutlich etwas mit Kartoffeln.» Wie es am Nachmittag weiterging, dies folgt in der nächsten Ausgabe der Mühlethaler Geschichten.

Fotos gesucht

Besitzen Sie Fotos oder haben Erinnerungen an das Mühlethal von früher? Die Autoren Christian Roth, Ernst Roth und Bruno Graber sind für weitere Mühlethaler Geschichten und Bildervorträge daran interessiert. Bitte melden Sie sich bei der Redaktion unter Telefon 062 745 93 93 oder E-Mail: redaktion@wiggertaler.ch.

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Wenn eine rosa Schmusekatze die Klöppel des Perkussionisten klaut

Rothrist Unter dem Motto «Colors» präsentiert der Musikverein ein Jahreskonzert in farbigen Klängen

Acht «Minibrassers» und 38 Blasmusiker brachten den Gemeindesaal Breiten in Rothrist zum Beben. Klangstärke und Vielfalt gefälliger Stücke mit Titeln, in denen Farben vorkommen, liess das Publikum im Saal begeistert applaudieren. Mit «Ice Cream» und «Mission Impossible» setzte sich zu Beginn des Konzerts, dirigiert von Musiklehrerin Irmgard Ripfel, der Nachwuchs in Szene. Ihre Mission erfüllten die jungen Blechbläser fulminant im Zusammenspiel mit der gestandenen Rothrister Brassband unter Leitung von Peter Streit bei «Colors Of The Wind».

Publikum erlebt ein Konzert in Farbe

«Schwarz» sahen die Konzertbesucher, als Moderatorin Nathalie Sager «Pirates Of The Caribbean, The Curse Of The Black Pearl» des deutschen Komponisten Klaus Badelt ankündigte. Mit dem Beatles-Song «Yellow Submarine» kam die Farbe Gelb ins Spiel. Dem Unterseeboot folgte eine rosa Schmusekatze mit einem eleganten Auftritt zum Henry-Mancini-¬Titel «Pink Panther». Mit einem beim Perkussionisten entwendeten Vibrafon-Klöppel dirigierte sie die Filmmusik der gleichnamigen Erfolgsserie von 1963.

An den Bühnenrand rollte zuvor Perkussion-Solist Fabian Gaberthüel das Vibrafon, «A Tribute To Lionel» sorgte für ganz spezielle Klangfarben. Ein Symbol für Erfolg, Triumph und Wohlstand ist die Farbe Gold, musikalisch glänzte das begehrte Edelmetall im «ABBA Gold»-¬Medley und in «The Golden Lady». Mit «Blue Bayou» von Roy Orbison sprach die Brassband die für Harmonie und Sehnsucht stehende Farbe Blau an.

Präsident Dominik Zenger ehrte für 60 Jahre Musizieren im Musikverein Rothrist Hans Lüscher und den langjährigen Alt-Präsidenten Thomas Schütz für 23 Jahre an der Spitze des Vereins. Mit den Zugaben «Er hat ein knallrotes Gummiboot» und «Vielen Danke für die Blumen» verabschiedete sich die Rothrister Bläser-Formation – erneut unter begeistertem Applaus.

Präsident Dominik Zenger (Bildmitte) ehrte Hans Lüscher für 60 Jahre Musizieren im Musikverein Rothrist, den langjährigen Alt-Präsidenten Thomas Schütz (rechts) für 23 Jahre.
Bild: Alfred Weigel
«Colors Of The Wind» präsentieren Bläserinnen und Bläser des Musikvereins Rothrist gemeinsam mit den «Minibrassers» der Musikschule Rothrist.
Bild: Alfred Weigel
Perkussionist Fabian Gaberthüel zelebriert ein Solo auf dem Vibrafon.
Bild: Alfred Weigel
Die junge Schlagzeugerin der «Minibrassers» wartet auf ihren Einsatz.
Bild: Alfred Weigel
Bunte Socken untermauern das Konzertprogramm.
Bild: Alfred Weigel
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

In Spychers TR-Werkstatt wird Automobil-Geschichte bewahrt

Heiri Spychers grosse Leidenschaft sind britische Oldtimer. Insbesondere die TR-Fahrzeuge von Triumph, die er mit viel Fachwissen restauriert, haben es ihm angetan. Seine Leidenschaft teilt er nicht nur mit seiner Familie, sondern auch mit Mitgliedern des Swiss TR-Clubs, den er zusammen mit drei Kollegen vor 50 Jahren gegründet hat.

Rothrist Heiri Spycher restauriert Triumph-Autos und ist Mitbegründer des «Swiss TR-Club»

Ein Strassenschild an der Hausmauer weist den Weg. «Spychers TR-Werkstatt» steht da drauf. Rein in die Garage, in der ein Mann gerade die Schutzbrille ablegt. «I be de Heiri», sagt Heinrich Spycher, bevor er die Schleifmaschine zur Seite legt. «Da muss aber noch einiges gehen», stellt der Besucher beeindruckt fest. «I ha jo Zyt», antwortet der 79-jährige Rothrister, der in seiner Freizeit mit viel Leidenschaft und ebenso grossem Fachwissen Oldtimer restauriert. Britische Klassiker haben ihn seit Jugendtagen begeistert, restauriert hat er ausschliesslich Fahrzeuge der Marke Triumph. «Man muss sich auf etwas beschränken, sonst verzettelt man sich», erklärt Spycher und schlussendlich sei das Ganze auch eine Frage des Geldes gewesen. «Mir hätte damals auch ein Jaguar E gefallen, aber Fahrzeuge dieses Typs waren für mich schlicht nicht erschwinglich», gibt er zu verstehen.

Erfüllung eines Bubentraums

Auf den Triumph ist Heiri Spycher schon in seiner Jugendzeit gekommen. «Zu Beginn meiner Lehrzeit als Carrosseriespengler lernte ich einen Lastwagenmechaniker kennen, der einen Triumph TR 2 besass», gibt Spycher zu Protokoll. In einer Zeit, als die Automobile praktisch ausschliesslich eckige Formen hatten, hätten ihm die fliesenden, runden Formen von Triumph ganz besonders gefallen. Erleichternd sei dazugekommen, dass Triumph ein eher billiges Auto gewesen sei. Seinen Bubentraum, einen Triumph zu restaurieren, konnte sich Spycher mit dem Kauf eines Triumph TR 2 mit Jahrgang 1954 erfüllen. «600 Franken hat mich das Auto damals gekostet», erinnert er sich. Das töne zwar nach wenig, doch es gelte zu bedenken, dass er für das Auto immerhin einen halben Monatslohn hingelegt habe. Wie viele Arbeitsstunden er für die Restaurierung des Fahrzeugs zusätzlich aufgewendet habe, sei für ihn nie von Interesse gewesen.

Den wunderbaren, im ikonischen British Green Racing lackierten Oldtimer besitzt Spycher heute noch. Seinem TR 2 hat er zudem an der Front eine gelbe «Schnauze verpasst» – so, wie das früher bei den Rennen üblich gewesen sei. «Damals gab es noch keine Funkverbindungen zwischen Box und Fahrer – an den verschiedenfarbig lackierten ‹Schnauzen› der Rennwagen konnten die Mechaniker erkennen, welcher Fahrer in die Boxenstrasse einbog», erklärt Spycher. Weitere Details lassen staunen. So wird etwa die Motorhaube mit zwei Verschlüssen aus Leder gesichert. Beim Kühlergrill gibt es eine Vorrichtung, die den Start des Autos mittels Kurbel erlaubt. Der Innenraum ist wunderschön restauriert. Die edlen, schwarzen Sitzüberzüge mit weisser Paspelierung hat Spycher erworben. «Die Federung der Sitze ist aber Marke Eigenkonstruktion», sagt der 79-Jährige schmunzelnd – «ich habe dafür Federn aus einer alten Matratze verwendet». Recycling at its best, wie die Engländer sagen würden. Oder frei übersetzt: So geht nachhaltiges Recycling.

Eine Augenweide: Der Triumph TR 2.
Bild: Thomas Fürst

Gleich neben dem TR 2 steht ein wunderschön restaurierter TR 4 mit Jahrgang 1963. Das Zweiplätzer-Cabriolet ist auffällig signalrot lackiert und mit Drahtspeichenrädern ausgerüstet. «Wir nehmen den fürs Foto», schlägt Spycher vor. «Wollen wir nicht noch etwas warten, vielleicht hört es auf zu regnen», schlägt der Fotograf vor. «Spielt doch keine Rolle», meint Spycher unbeeindruckt, «wenn der Wagen gewaschen wird, wird er doch auch nass.

Vielseitig begabter Handwerker

Zurück in die Werkstatt. Hier wird Automobilgeschichte erhalten, das sieht man auf den ersten Blick. Im Raum steht Spychers nächstes grosses Projekt, ein Triumph TR 3. Die Karrosserie hat Spycher weitgehend wieder instand gestellt. Den Kotflügel vorne rechts hat er eigenhändig aus einem Blech gefertigt. «Das können heute nur noch die wenigsten Spengler», sagt er mit Stolz und auch mit Bedauern. Er habe das Glück gehabt, seine Lehre bei Werner Schmitter vom gleichnamigen, ehemaligen Carrosseriebetrieb in Oftringen absolvieren zu dürfen. «Ein guter Lehrmeister und hervorragender Berufsfachmann, der mir viel weitergegeben hat», blickt er dankbar zurück. Ebenso wie Spycher selber, der viele Jahre Lernende ausbildete und auch als Prüfungsexperte tätig war. «Jetzt geht es an die Detailarbeiten», sagt Spycher, später wird er die Karrossrie sandstrahlen und lackieren lassen. Im Raum gleich nebenan steht der Motor. Den hat Spycher bereits vollständig revidiert. «Er sollte wieder laufen», sagt er strahlend. Wann wird der TR 3 auf Jungfernfahrt gehen? «Ich habe keinen Zeitplan», sagt Spycher. Es hoffe einfach, dass er den Wagen trotz gesundheitlicher Beschwerden fertig restaurieren könne.

Bei der Restaurierung des Triumph TR 3 wartet noch einige Arbeit auf Heiri Spycher.
Bild: Thomas Fürst

Gemeinsame Begeisterung

Seine Begeisterung für die Triumph-Fahrzeuge teilt Heiri Spycher mit seinen Klubkollegen vom Swiss TR-Club, den er vor exakt 50 Jahren als Gründungsmitglied und Initiant zusammen mit drei Kollegen aus der Taufe gehoben hat. «Eigentlich der Not gehorchend», wie er selber einräumt. Im Club fanden Triumph-Enthusiasten zusammen, die sich gemeinsam um die Beschaffung der immer rarer werdenden Ersatzteile kümmern wollten. Die Gründungsversammlung fand im März 1975 in Brugg statt, Heiri Spycher wurde erster Präsident des Clubs. «Wir hofften damals, dass sich etwa 20 Mitglieder finden würden», erinnert sich Spycher. Weit gefehlt. Der Club wuchs rasant – in kurzer Zeit zählte er über 100 Mitglieder. Dieses Jahr darf er sein 50-jähriges Bestehen feiern und ist mit seinen rund 330 Mitglieder auch gut aufgestellt. Viele seiner Mitglieder haben mit Herzblut dazu beigetragen, das Erbe der Triumph-Fahrzeuge lebendig zu erhalten – mit Restaurierungen, Ausfahrten, dem Austausch technischen Wissens und nicht zuletzt auch mit der Organisation des alljährlich stattfindenden British Car Meetings.

Auch in Heiri Spychers Familie sind in der Zwischenzeit etliche Familienmitglieder mit dem Triumph-Virus infiziert worden. Die Tochter besitzt einen GT 6 Spitfire, ein Grosskind einen TR 4. «Und sämtliche Grosskinder, die einen Fahrausweis haben, dürfen auch mit meinen beiden Oldtimern fahren», verrät Heiri Spycher. «Passieren kann auf der Strasse immer etwas – auch mir», sagt er mit einer Lockerheit ohnegleichen. So einen Grossvater würde sich wohl mancher Enkel wünschen …

Aus der Geschichte von Triumph

Triumph wurde 1886 vom aus Deutschland stammenden Siegfried Bettmann gegründet. Die Triumph Cycle Company in war ursprünglich ein Fahrradhändler, später auch ein Fahrradproduzent. Ab 1902 wurden in Coventry auch Motorräder produziert. Ein erster 2-Liter-Versuchswagen wurde bereits 1919 hergestellt, im April 1923 wurde das erste Triumph-Automobil vorgestellt. 1927 brachte die Firma mit dem «Super Seven» eines ihrer erfolgreichsten Automobile auf den Markt. Wirklich erfolgreich war die Firma allerdings nie – 1939 ging sie in Konkurs. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Triumph-Hallen Flugzeugteile produziert. In der Nacht vom 14. auf 15. November 1940 zerstörte ein deutscher Bomberangriff auf Coventry die am Stadtzentrum liegenden Fabrikanlagen fast vollständig. Praktisch das gesamte Archiv ging dabei verloren. 

1944 übernahm die Standard Motor Company die Namensrechte. Diese nutzte den Namen Triumph zuerst für luxuriösere Modelle, konnte mit der ab 1953 aufgelegten TR-Modellreihe (TR 2 – TR 8) nicht nur an die sportlichen Erfolge der Vorkriegsjahre anknüpfen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreicher produzieren. Um 1970 – mit der Gründung der British Leyland Motor Corporation – begann der wirtschaftliche Abstieg. 1984 wurde die Produktion eingestellt, die Namensrechte liegen seit dem Kauf von Rover 1994 bei BMW.

Den Motor für den TR 3 hat Heiri Spycher fachgerecht instand gestellt.
Bild: Thomas Fürst
Blick ins sorgfältig restaurierte Innere des TR 2.
Bild: Thomas Fürst
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Das fröhliche und närrische Treiben hat im Dorf definitiv gefehlt

Vordemwald Das Revival der Fasnacht nach 15 Jahren Abstinenz war ein voller Erfolg

Die Boowaudchrächzer feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Die Gugge selbst ist nicht mehr aktiv – aber das bedeutet noch lange nicht, dass man nicht ordentlich feiern kann.

Nach 15 Jahren Abstinenz kehrte aus diesem Grund die Fasnacht ins Dorf zurück. Unter dem Motto «Wildwest» waren alle herzlich willkommen, die es noch ein letztes Mal in dieser Fasnachts-Saison krachen lassen wollten.

Im Gemeindesaal fand nachmittags erst der Kindermaskenball statt, bei dem die Brittnauer Häfe-Gugger auftraten. Am Abend feierten dann die «Grossen» zu den Klängen der Band Wirbelwind – die ihren Namen durchaus zu Recht trägt. Sie sorgten für einen Partykracher nach dem anderen und dafür, dass sich die Tanzfläche zügig füllte und voll blieb.

Natürlich ist es an der Fasnacht immer lustig und fröhlich. Aber die Stimmung in Vordemwald war irgendwie besonders. Jeder einzelne Gast wirkte glücklich. Die Atmosphäre war eine Mischung aus familiär, lustig und zufrieden, als würde die Sause im eigenen Wohnzimmer steigen.

Auch die OK-Mitglieder, bestehend aus «Chrächzern» und Fasnachts-Freunden, waren glücklich über ihr Revival und die grossartige Party. Wer Hunger bekam, konnte sich draussen am Food Corner wieder stärken; im Eingangsbereich war die Bar untergebracht und oben im Saal gab es natürlich ebenfalls Flüssiges für die vom Singen ausgetrockneten Kehlen. Die Sträggelebrätscher Strengelbach und die Langnase Zofige traten abends auf – letztere kamen sogar mit drei Alphörnern.

Jetzt bleibt eines zu hoffen – dass das partyfreudige Volk nicht wieder 15 Jahre auf die Fasnacht im eigenen Dorf warten muss. Denn die Sause wurde definitiv vermisst – das war deutlich zu spüren.

An der Polognaise beteiligten sich fast alle.
Bild: Regina Lüthi
Die Langnase Zofige bei ihrem Auftritt.
Bild: Regina Lüthi
Die Partyband Wirbelwind sorgte für einen Kracher nach dem anderen.
Bild: Regina Lüthi
Fröhlich wurde das Tanzbein geschwungen.
Bild: Regina Lüthi
Die Häfe-Gugger aus Brittnau traten am Kindermaskenball am Nachmittag auf.
Bild: zvg
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Sicherheit in Landwirtschaft und Forst wird gross geschrieben

Per Anfang dieses Jahres zügelte das AgriSafetyCenter von Schöftland an den jetzigen Standort an der Sägetstrasse in Strengelbach. 45 Mitarbeitende beschäftigt das Unternehmen dort, hinzu kommen 15 weitere im waadtländischen Moudon.

Strengelbach Das AgriSafetyCenter lud zum Tag der offenen Tür ein

«Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Gesamtheitsschutz, Arbeitssicherheit und Unfallverhütung», erzählte Geschäftsführer Thomas Frey am Tag der offenen Tür vom vergangenen Samstag. Abgedeckt wird dabei nicht nur die Sparte Landwirtschaft, sondern auch der Forst, der Gartenbau und die Baumpflege.

Entsprechend wurde im Freien vorgeführt, wie Bedienung und Ausbildung an Hebebühnen funktionieren. Zur Arbeitsvorbereitung gehören unter anderem die Risikobeurteilung, die Einschätzung des Bodens, auf dem die Bühne steht, sowie die Verankerung. Die Absperrung gegen aussen muss dabei ebenso beachtet werden wie die Sicherung. Im Bereich «Forst», so illustrierte eine Ausstellung in den Innenräumen, wird Wert auf die persönliche Schutzausrüstung gelegt, «zudem erlernen die Anwender sichere Techniken beim Fällen und Entasten von Bäumen. Ebenfalls wichtig ist das Sichern in steilem Gelände», so Frey.

Psychosoziale Faktoren als weiterer Schwerpunkt

Doch das Angebot im AgriSafetyCenter geht noch weiter, wie bei einem Rundgang ersichtlich wurde: Auch die Nothilfe bei Unfällen steht auf dem Programm, «und zunehmend legen wir einen weiteren Schwerpunkt auf psychosoziale Faktoren wie Stressmanagement, Burnout oder Resilienz, dies in Zusammenarbeit mit ausgebildeten Psychologen, zu denen wir die Kontakte vermitteln», führte der Geschäftsführer aus. Die Beratung von Betrieben in den Bereichen Sicherheitsmanagement oder Ergonomie runden das Kursangebot ab.

Der betriebsinterne Laden bietet denn auch alles Wünschenswerte zum Thema Sicherheit: Persönliche Schutzartikel sind dort ebenso zu haben wie Arbeitskleider, Seile zur Personen- und Gurte zur Ladungssicherung sowie Markierungs-, Beleuchtungs- und Absperrmaterial. «Wir arbeiten und handeln sehr praxisorientiert», kommentierte Frey. Eine Festwirtschaft lud die Anwesenden dazu ein, das Ganze im gemütlichen Rahmen zu diskutieren – und dazuzulernen.

Geschäftsführer Thomas Frey präsentiert den Ausstellungsposten Forst.
Bild: Beat Wyttenbach
Sicherung in Hanglagen: Anhand dieser «Dummies» wird das Thema veranschaulicht.
Bild: Beat Wyttenbach
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Gwerbler scheuen Aufwand für Briga

Im nächsten Herbst ist in Brittnau nach neun Jahren Unterbruch wieder eine Briga geplant. Welche Form diese haben wird, ist unklar.

Brittnau Generalversammlung des Gewerbes

Briga – ja oder nein? Diese Frage stellte der Vorstand von Gewerbe Brittnau nicht zum ersten Mal. Schon im letzten Jahr war eine Gewerbeausstellung Thema an der Generalversammlung, man beschloss damals im nächsten Jahr, also 2025, eine vorzusehen. In der Zwischenzeit wurde der Termin um ein Jahr verschoben.

Bildung eines OKs als Knackpunkt

Es sei nicht einfach, Mitglieder für ein OK zu finden, sagte Co-Präsident Daniel Graber. So habe der Vorstand im vergangenen Jahr Mitglieder angesprochen, ob sie sich in einem OK engagieren möchten, aber keine Zusagen erhalten. Auch auf die Frage, ob sich jemand aus der Versammlung spontan für ein OK zur Verfügung stellen würde, blieb unbeantwortet. Es war spürbar: Die Gwerbler hätten gerne wieder eine Briga – die letzte fand 2017 statt – doch sie scheuen den Aufwand, der sich mit dem Bau von Messeständen an einem zentralen Ausstellungsort ergibt.

«Eine Briga ist doch ein Dorffest. Wieso organisieren wir nicht anstelle einer Gewerbeausstellung ein eintägiges Dorffest?», so ein Vorschlag aus der Versammlung. Oder ein Open House, in dem sich die Betriebe in ihren Räumlichkeiten präsentieren können, wurde der Gedanke weitergesponnen. Eine ähnliche Veranstaltung habe es in den 90er-Jahren schon einmal gegeben, erinnerte ein Mitglied. Der Gegenpol zu den «offenen Türen» bei den Unternehmern sei ein Restaurant im Feuerwehrmagazin gewesen. Am Ende des Tages habe sich die ganze Gemeinde dort getroffen.

Eine Konsultativ-Abstimmung zeigte: Die Gwerbler bevorzugen eine etwas andere Briga gegenüber einer traditionellen Gewerbeausstellung. Ob dies nun ein «Tag der offenen Türe» oder etwas ganz anderes sein wird, ist noch offen. Zumindest weiss der Vorstand nun, wie er das OK zusammenstellen muss. Denn bis zum angekündigten Ausstellungsdatum Anfang Oktober 2026 bleiben nur noch 18 Monate.

Chlaus-Izug bringt Geld in die Kasse

Die restlichen Traktanden erledigten die Versammlungsteilnehmer letzte Woche in der «Sonne» zügig: Der Vorstand mit den Co-Präsidenten Daniel Graber und Urania Balatoni wurde ohne Matthias Müller, der aufgrund einer Weiterbildung eine Pause einlegt, wiedergewählt und der Mitgliederbeitrag um 20 Franken erhöht. Unter anderem dank des erfolgreichen Chlaus-Izugs kann Gewerbe Brittnau im Jahr 2024 ein Plus von 2282 Franken verzeichnen. An den bekannten Anlässen soll festgehalten werden. So gibt es auch 2025 wieder ein Sommerfest, das als Familienanlass geplant ist, eine Betriebsbesichtigung und den Fondue-Plausch. Und natürlich den Chlaus-Izug, bei dem am Erfolg des Vorjahres angeknüpft werden soll.

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Gewerbeverein will Mitglied beim Verein Regiomesse werden

Vordemwald 77. Generalversammlung des Gewerbevereins Vordemwald

Rund 50 Gewerbetreibende und Gäste, die 21 stimmberechtigte Mitgliederfirmen vertraten, durfte Andi Blaas zur 77. Generalversammlung des Gewerbevereins Vordemwald im Sennhof willkommen heissen. Angesichts einer Inflation, die sich auf einem normalen Niveau eingependelt habe, blickte der Präsident in seinem Jahresbericht mit verhaltenem Optimismus auf die aktuelle Wirtschaftslage. Mahnend hielt Blaas aber fest: «Aktuell sind längst nicht alle Unternehmen voll ausgelastet und der Wettbewerb hat sich intensiviert.»

Die Vereinsgeschäfte konnte der Vorstand in einem weitgehend ruhigen Vereinsjahr in drei Vorstandssitzungen erledigen. Wichtig und konstruktiv sei insbesondere der Austausch zwischen Gemeinderat und Vorstand des Gewerbevereins über FüürObeFäscht, Ortseingangstafeln, Strompreise und die geplanten Bauprojekte gewesen. Im weiteren habe der Ausflug an den Hallwilersee den Zusammenhalt unter den Gewerbetreibenden weiter gefördert.

Jahresrechnung und Budget mit roten Zahlen

Kassier Stephan Zimmerli musste den Mitgliedern in der Folge eine Rechnung mit roten Zahlen präsentieren. Bei Einnahmen von rund 7500 Franken und Ausgaben von rund 10´500 Franken betrug das Defizit leicht mehr als 3000 Franken. Damit reduzierte sich das Vereinsvermögen auf fast 27´000 Franken. 

Auch das Budget für das laufende Jahr zeigt unter dem Strich leicht rote Zahlen. Bei einem unveränderten Jahresbeitrag von 130 Franken soll ein Minus von rund 1800 Franken resultieren. Der Mitgliederbestand des Gewerbevereins bleibt mit 43 Firmen unverändert. Die Austritte von Hofer AG Transporte (Umstrukturierung) und vom Baugeschäft Martin Siegrist (Pensionierung) konnten mit den Eintritten der Vaudoise Versicherungen und vom Baugeschäft M. Leu AG kompensiert werden.

Beitritt zum Verein Regiomesse

In den Ausgaben des Budgets 2025 eingeschlossen ist auch ein Beitrag von 2000 Franken den Beitritt zum Verein Regiomesse beitreten. Dani Häner wollte wissen, wofür das Geld verwendet wird und welche nächsten Schritte der Verein Regiomesse plant. Als Präsident des am 14. Januar 2025 gegründeten Vereins konnte Pascal Blum kompetent Auskunft geben. Dem Verein würden bisher die fünf Gewerbevereine Murgenthal, Oftringen, Rothrist, Strengelbach und Zofingen angehören. Die Gewerbevereine aus Vordemwald, Brittnau, Safenwil und Kölliken könnten eventuell noch dazustossen. Bis etwa im Mai sollte dann ein Organisationskomitee Regiomesse gebildet werden, das sich der Fragen was, wann, wo und wie rund um eine Regiomesse annehmen werde, führte Blum aus. 

Bevor sich die Versammlung mit Grussworten von Gemeinderätin Nathalie Häfliger und Gastgeber Urs Schenker ihrem Ende näherte, wurde die Berufsbildung zum Thema gemacht. Seitens des Aargauischen Gewerbeverbands wies dessen Vizepräsident Robert Weishaupt auf die Aargauische Berufsschau 25 hin, die vom 2. bis 7. September 2025 in Wettingen durchgeführt wird. Andrea Müller forderte die Vordemwalder Gewerbler zur Teilnahme an der Berufsmesse des Gewerbevereins Rothrist auf, die im Gemeindesaal Breiten am 22. Januar 2026 bereits zum dritten Mal durchgeführt wird.

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Mit himmlischer Schützenhilfe zum Happy End?

«Mer spele weder», heisst es in Vordemwald. Dieses Jahr bringt die Theatergesellschaft mit «Ängel uf Umwege» eine himmlische Komödie auf die Bühne. Mit viel Spielfreude und neuem Elan, für den nicht zuletzt die neue Regisseurin Manuela Glanzmann gesorgt hat.

Vordemwald 21. – 29. März: Theatergesellschaft spielt «Ängel uf Umwege»

Sitzleder ist nicht wirklich ihre Sache. Da sitzt sie zwar auf ihrem Stuhl in der ersten Reihe und beobachtet konzentriert, was auf der Bühne geboten wird. Doch bald schon springt sie auf, greift korrigierend in die Probearbeit der Vordemwalder Theaterleute ein. Steht kurz darauf auf der Bühne. Zeigt vor, wie sie eine Szene gespielt haben möchte. Um sich kurz darauf aufs «Ritiseili» mitten auf der Bühne zurückzuziehen, das eigentlich den beiden Engeln vorbehalten ist. Wo es sie dann auch nicht lange hält. Wiederum möchte sie etwas anders gespielt haben …

Das Energiebündel, welches die übende Theatertruppe antreibt, heisst Manuela «Manu» Glanzmann. Die 55-jährige Baselbieterin ist heute in solothurnischen Rüttenen wohnhaft, war ursprünglich Primarlehrerin und ist seit mehr als zwanzig Jahren für Amateurbühnen tätig. Nach Weiterbildungen in Theaterpädagogik und Regie hat sie ihre Leidenschaft schliesslich zum Beruf gemacht. Heute arbeitet sie als Theaterpädagogin an Schulen, dem Stadttheater Solothurn und an der Schultheaterwoche Solothurn sowie als Regisseurin für Amateurbühnen. 

Auf eine offene Truppe gestossen

Nun ist Glanzmann auf diese Theatersaison hin als Regisseurin zur Theatergesellschaft Vordemwald (TGV) gestossen, nachdem sie mit Tabea Häfelfinger, der Präsidentin der TGV, ins Gespräch gekommen ist. «Ich bin in Vordemwald auf eine offene, wohlwollende und interessierte Gruppe gestossen», sagt die neue Regisseurin. Es sei für sie ein Leichtes gewesen, mit den Theaterleuten zu üben, denn diese seien von Anfang an offen für ihre Ideen gewesen. Das ist auch an der Probe Mitte Februar spürbar. Die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne sind motiviert und engagiert bei der Sache – und trotzdem ist die Stimmung locker. Es bleibt Raum für ein Spässchen zwischendurch und es wird viel gelacht. Die Chemie zwischen der Theatergruppe und ihrer neuen Regisseurin stimmt.

Regisseurin Manuela Glanzmann.
Bild: Thomas Fürst

Beste Unterhaltung – mit himmlischer Hilfe

Mit der Komödie «Ängel uf Umwege» von Claudia Gysel hat die Theatergesellschaft Vordemwald auch dieses Jahr ein Stück ausgewählt, das zwar leichte, aber beste Unterhaltung bietet. Dies ganz in der Tradition der TGV, die ihrem Publikum gutes Volkstheater bieten will. 

Das Stück spielt im Haus der Familie Stammer. Die liebenswerte Isabella Stammer (Renate Renfer) wird ihres Lebens nicht mehr froh, seit ihr Sohn bei einem tragischen Arbeitsunfall ums Leben gekommen ist. Sie lebt mit ihrer Schwester Emmy (Beatrice Mettler) zusammen, die meist mit einem Feldstecher auf dem Sofa sitzt, die Umgebung beobachtet und alles akribisch notiert. «Logisch, me muess immer orientiert sii, was uf de Wält passiert.» Im weiteren macht sich Isabella Stammer grosse Sorgen um die Ehe ihres Sohnes Thomas (Reto Schär), der mit der herrschsüchtigen und geldgierigen Susanne (Tabea Häfelfinger) verheiratet ist. Diese stellt sich auf den Standpunkt, dass jede Frau das Recht hat, «drümol am Tag ihre Meinig z´ändere». Unglücklich ist aber auch Viktoria Leuthard (Sarah Scheuren), die Thomas liebt, aber nicht mit ihm verheiratet ist. Und welche Rolle spielt das düster gekleidete Gothic-Girl Dani Murer (Alexandra Weber), die bei Isabella Stammer ihre Sozialstrafe absitzen muss? Und was führt der seltsame Pfarrer Robert Ledermann (Christof Blattner) im Schilde, der immer wieder auf der Bildfläche erscheint, aber nicht einmal weiss, wer der Pontifex Maximus ist?

«Mir sötted chönne en Sturzflug abe mache und nach em Rechte luege», meint der Schutzengel Abbigail (Jacqueline Baumann), der schon ganz kribbelig ist, als er sieht, dass auf der Erde vieles aus dem Ruder läuft. Und als eines Tages alles besonders verkorkst zu sein scheint, machen Abbigail und der Schutzengel-Anfänger Traugott (Stephan Lienhard) mit einer Ausnahme-Bewilligung vom obersten Chef einen Ausflug auf die Erde, um einiges wieder ins rechte Lot zu bringen. Kommt es mit himmlischer Unterstützung doch noch zu einem Happy End im Haus Stammer?

Am 21. März ist Premiere

Ab Freitag, 21. März, heisst es nun «mer spele weder». Nach der Premiere vom Freitag – an diesem Tag kann man sein Glück übrigens mit dem Kauf eines Tombola-Lösli herausfordern – folgen bis Samstag, 29. März fünf weitere Aufführungen der himmlischen Komödie. Tickets zu 24 Franken sind am einfachsten online unter www.theater-vordemwald.ch erhältlich, eine Ticketreservation ist aber auch unter Telefon 0900 320 320 (1 Franken/Minute) möglich.

Warum nicht den Theaterbesuch mit einem feinen Essen verbinden? Das ist auch dieses Jahr wieder möglich. An beiden Samstagen bereiten die Hobby-Köche aus Strengelbach köstliche Menus (Fleisch oder vegetarisch) zu, am Dienstag, Donnerstag und Freitag gibts ausschliesslich Hamme mit Kartoffelsalat oder Brot. An jeder Aufführung steht ein reichhaltiges Kuchen- und Tortenbuffet bereit, nach der Samstagsvorstellung Barbetrieb im Eingangsbereich.

Vom Dramatischen Verein zur Theatergesellschaft

Das Theaterspiel hat in Vordemwald eine lange Tradition. Am 15. Dezember 1904 wurde im Dorf an der Pfaffnern der «Dramatische Verein Vordemwald» gegründet, der schon 1905 sein erstes Stück auf die Bühne brachte. Erst 1931 durften auch die ersten «Töchter» Mitglied im Verein werden. Am 23. Dezember 1993 wurde an einer ausserordentlichen Generalversammlung der etwas aus der Zeit gefallene Name geändert. Der Dramatische Verein wurde in Theatergesellschaft Vordemwald umbenannt. Nach einer schwierigen Zeit – wegen der Pandemie konnte nicht gespielt werden, beim Hochwasser vom 24. Juni 2021 verlor der Verein sämtliche Requisiten und seine Technik-Anlage – zählt der Verein heute wieder über 40 Aktiv- und Ehrenmitglieder.

Aufführungen

Freitag, 21. März, 20 Uhr

Samstag, 22. März, 20 Uhr

Sonntag, 23. März, 14 Uhr

Dienstag, 25. März, 20 Uhr

Donnerstag, 27. März, 20 Uhr

Samstag, 29. März, 20 Uhr

Vorverkauf über www.theater-vordemwald.ch oder telefonisch unter 0900 320 320 (1 Franken / Minute).

Der vermeintliche Pfarrer Robert Ledermann bedroht Dani Murer.
Bild: Thomas Fürst
Isabelle redet Tacheles mit Susanne, die deren Sohn Thomas unglücklich macht.
Bild: Thomas Fürst