
«E chli stinke muess es» – das ganze Dorf wurde zu einer einzigen Partymeile
Strengelbach Der Fasnachtsumzug am Samstag war fröhlich, bunt und laut
Anscheinend konnten die Teilnehmenden des Umzugs den Beginn kaum abwarten. Die Edelweisstrychler Wiggertal und Palus Spiritus MMXIII führten den Umzug an – und zwar vor dem offiziellen Start mit dem traditionellen Böllerschuss, der dann doch noch mit leichter Verspätung kam.
Die Sujets waren bunt, sportlich und fröhlich. Bezaubernd waren die kleinen Hühner von Jessi’s Spielgruppe und der Kinder und Natur Waldspielgruppe. Der Gewerbeverein Strengelbach nahm ein Shopping-Portal ins Visier, die Feuerwehr nahm die Spitex aufs Korn. Die noch jungen Nebeldämonen repräsentierten die Krampusse. Die Wagenbaugruppen waren äusserst kreativ mit ihren unterschiedlichsten Themen. Der legendäre Fischer Bettwarenfabrik war genauso präsent wie Rammsteins «Engel». Die Henderländer Fäschthötte kamen mit ihrer Apres Ski Hütte, die Sänf Duube Neuendorf brachte ihre eigene Stubete mit.
Nebst den lokalen Teilnehmenden war es schön zu sehen, dass Guggenmusiken aus den Kantonen Solothurn, Bern und Fribourg am Fasnachtsumzug präsent waren.
Die Sträggelebrätscher Strengelbach feiern in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen. Ihr Motto «Hüa Hüa Hüüüüü wir reiten die Küüüh» war an den eindrücklichen Masken der Gugge zu erkennen, eine riesige Torte wies auf das Jubiläum hin.
Nach dem Umzug wurde kräftig weitergefeiert – mit Auftritten der Guggenmusiken und einem grossen Monsterkonzert.

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

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Bild: Regina Lüthi

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Die Edelweisstrychler Wiggertal eröffneten den Umzug. – Bild: Regina Lüthi 
Palus Spiritus MMXIII sind seit Jahren fester Bestandteil. – Bild: Regina Lüthi 
Obelix nahm mit seiner Konfettischleuder die Zuschauer ins Visir. – Bild: Regina Lüthi 
Salome und Co. wählten das Thema "Vulkan"- – Bild: Regina Lüthi 
Zauberhafte Hühner mit Jö-Effekt. – Bild: Regina Lüthi 
Tee mit Schuss aus dem Wunderland wurde gratis verteilt. – Bild: Regina Lüthi 
Schaurig schön – die Nebeldämonen. – Bild: Regina Lüthi 
Kamen aus dem Kanton Fribourg – die Dragibua Courtaman. – Bild: Regina Lüthi 
Qualmend zogen die Sänf Duube Neuendorf durch die Strassen. – Bild: Regina Lüthi 
Die Rappenspalter aus Brittnau. – Bild: Regina Lüthi 
Die Fiduuzerli "hei Müeh mit de Chüeh". – Bild: Regina Lüthi 
Die überdimensionale Torte wiess auf das Jubiläum der Sträggelebrätscher hin. – Bild: Regina Lüthi 
Traditioneller Abschluss – die Sträggelebrätscher bildeten das Ende des Umzugs. – Bild: Regina Lüthi

Farbenfroh, bissig und ab sofort mit eigener Zeitung
Brittnau Am Fasnachtsumzug ging es ruhiger zu als in den letzten Jahren
Brittnau brannte – zumindest thematisch – bei der diesjährigen Fasnacht, die mit kreativen, aber etwas gesitteteren Umzugswagen als in den Vorjahren für Stimmung sorgte.
Unter dem Motto «Brönznau brönnt» zogen fantasievolle und bissig-humorvolle Wagen durch das Dorf. Besonders ins Auge fielen die originellen Umzugswagen, die mit Wortspielen und kreativen Inszenierungen das Motto aufgriffen. So rollte ein Wagen mit einer imposanten Schnapsbrennerei durch die Strassen, während ein anderer mit einem Konfetti spuckenden Vulkan für Begeisterung sorgte.
«Brönznau brönnt, mer sprühe vor Talent», lautete die Aufschrift eines beeindruckenden Graffiti-Wagens, während eine mobile Disco mit dem Slogan «Brönznau brönnt, mer fiire lichterloh» die Feierlaune anheizte. Ein weiteres Highlight war eine Feuerspuckerin, die auf einem der Wagen für staunende Blicke und heisse Showeinlagen sorgte.
Feurig wurde das Motto auch politisch und gesellschaftlich interpretiert. Mit spitzer Zunge und viel Humor griff man aktuelle Debatten auf – von der Armeeaufrüstung über die Abschaffung der Ausgangsuniformen bis hin zur Schliessung mancher Spitex-Standorte und den Radio- und Fernsehgebühren.
Auch der Trend des Jahres 2024 durfte nicht fehlen: die berühmte Dubai-Schokolade. Selbst der ESC-Sieg von Nemo wurde thematisiert. Nach einem kontroversen «Anti-LGBTQ»-Wagen im vergangenen Jahr gab man sich dieses Mal versöhnlich: «De Nemo het eus met em ESC-Sieg verwöhnt, ond a sis Outfit hämmer is scho fasch gwöhnt!», hiess es auf einem der Festwagen.
Ein humorvoller Seitenhieb auf die lokale Presse durfte ebenfalls nicht fehlen. In Rot gehalten präsentierte sich das «Brönznauer Tagblatt» mit dem Slogan: «Chasch läse i de Präss öppe so komischi Sache, drom tüemmer jetzt säuber e Ziitig mache!»

Bild: Lea Fabian

Bild: Lea Fabian

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Impressionen vom Brittnauer Fasnachtsumzug. – Bild: Lea Fabian 
Auch die Trommler sind Feuer und Flamme. – Bild: Lea Fabian 
Ein gewaltiger Seitenhieb für den Billig-Online-Handel aus China. – Bild: Lea Fabian 
Impressionen vom Brittnauer Fasnachtsumzug. – Bild: Lea Fabian 
Auch das SRF bleibt nicht verschont. – Bild: Lea Fabian 
Hier hat Klein und Gross zusammen Spass. – Bild: Lea Fabian 
Heute fliegen die Störche nicht nur durch die Lüfte. – Bild: Lea Fabian

Nach 15 Jahren «Abstinenz» kehrt die Fasnacht ins Dorf zurück
Vordemwald Maskenball zum Jubiläum «40 Jahre Boowaudchrächzer»
Fotobücher und Aktenordner liegen auf dem Tisch in der Untergrundbar an der Langenthalerstrasse. Gefüllt mit Erinnerungen an die Gründerzeiten der Vordemwalder Guggenmusik «Boowaudchrächzer». Die Unterlagen gehören Priska und Ernst Zimmerli. Die beiden Vordemwalder sind Gründungsmitglieder der «Chrächzer» und gehören auch dem Organisationskomitee an, welches zum 40-Jahre-Jubiläum der Gugge die Fasnacht wieder ins Dorf zurückbringen will. Mit einem Kehrausball, der am 15. März im Gemeindesaal über die Bühne gehen wird.
Im «Boum» gegründet
Doch zuerst ein Rückblick auf die Geschichte der Guggenmusik. «Die Idee, in Vordemwald eine Guggenmusik auf die Beine zu stellen, kam von Toni Hasler», weiss Ernst Zimmerli. Hasler sei mit einer Gruppe von Freunden und Kollegen an einem Maskenball gewesen, als sie spontan beschlossen, auch in Vordemwald eine Gugge zu gründen. Eine Woche später kam es zu einem ersten Treffen bei Hasler, das zweite fand wiederum eine Woche später im Restaurant Tannenbaum statt. «Dieses Treffen vom 14. März 1985 war gleichzeitig die Gründungsversammlung der Guggenmusik», weiss Ernst Zimmerli. Priska und Ernst Zimmerli stiessen an diesem Abend zufällig dazu. Die beiden waren mit Kollegen im Ausgang im «Boum», als Wirtin Ida Scheurer an ihren Tisch trat und sie darauf aufmerksam machte, dass im Saal gerade eine Guggenmusik gegründet werde. «Da müsst ihr auch kommen», meinte die Wirtin. Gesagt, getan. Die Zimmerlis wurden so nicht nur zu Gründungs-, sondern gleich auch zu Vorstandsmitgliedern der neuen Guggenmusik, die schliesslich auf den Namen «Boowaudchrächzer» getauft wurde. Als erster Präsident, beziehungsweise «Oberchrächzer» wurde Toni Hasler gewählt. Nach Hasler fiel nur noch vier Personen die Ehre zu, die Gugge zu leiten: Toni Fahrni, Edith Diriwächter, Markus Müller und Thomas Leuenberger.

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Rasantes Wachstum – bis zum Aufnahmestopp
Die Boowaudchrächzer erreichten rasch eine stattliche Grösse. Am ersten Auftritt 1986 zählten sie bereits 29 Mitglieder. Gleichberechtigung wurde dabei grossgeschrieben. «Ziemlich genau die Hälfte aller ‹Chrächzer› waren Frauen», erinnert sich Priska Zimmerli. Die Guggenmusik wuchs rasant weiter. Mit 43 Mitgliedern erreichte sie 1987 den grössten Bestand in ihrer Geschichte und zugleich eine problematische Grösse. «Mit so vielen Mitgliedern konnten wir kaum mehr in einem Restaurant aufspielen», erläutert Ernst Zimmerli. Die Folge: In den Statuten wurde neu festgelegt, dass die Guggenmusik höchstens 36 Mitglieder aufweisen dürfe. «Wir haben allerdings keine Mitglieder aktiv verabschiedet», stellt Zimmerli klar, eine gewisse Zeit lang seien einfach keine Neumitglieder aufgenommen worden.

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«Wäuderball» als Markenzeichen
Die neue Guggenmusik nahm ab 1986 nicht nur regelmässig an den Fasnachtsumzügen in der Region teil, sie organisierte auch selbst fasnächtliches Treiben im Dorf. 1990 führten die «Chrächzer» einen ersten Fasnachtsumzug in Vordemwald in Eigenregie durch, 1992 den zweiten. Zum 10-jährigen Bestehen 1995 organisierte die Gugge einen Sternmarsch zum Gemeindehausplatz.
1997 schliesslich beteiligten sich die «Boowaudchrächzer» erstmals am «Wäuderball», zusammen mit den bisherigen Organisatoren Musikverein und Damenriege. «Die Fasnacht in Vordemwald ist aber älter», weiss Ernst Zimmerli, die ersten Bälle seien noch von der Jagdgesellschaft organisiert worden, wahrscheinlich in den frühen 1970-er-Jahren. Später übernahmen Musikverein und Damenriege den Ball, der fortan «Musigball» hiess und gleich an zwei Wochenenden durchgeführt wurde. Ab 1998 führten die «Boowaudchrächzer» den «Wäuderball» in Eigenregie durch. Mit grossem Erfolg – er wurde zum Markenzeichen der Gugge. Und trotzdem: Weil die «Chrächzer» immer weniger Mitglieder zählten, fand 2010 der letzte «Wäuderball» statt. Die Gugge besteht heute noch aus einer guten Handvoll Mitglieder, ist aber nicht mehr aktiv.
Jetzt kommt es zum Revival
Jetzt aber kommt die Fasnacht ins Dorf an der Pfaffnern zurück. «Nach der Abschiedsparty für die Band ‹Crossline› wurden anfangs Oktober 2024 sämtliche Helferinnen und Helfer zu einem Dankesessen eingeladen», sagt Andi Blaas. Unter den Helfern waren auch zwei «Chrächzer». Priska Zimmerli machte dort darauf aufmerksam, dass die Vordemwalder Gugge 2025 ihren 40. Geburtstag feiern dürfe. Und schon war die Idee geboren, zum Jubiläum einen Maskenball zu veranstalten. Ein Organisationskomitee mit Melanie Nyfeler (Präsidentin), Andi Blaas, Patrick Burger, Marco Lindenmann, Markus Müller sowie Priska und Ernst Zimmerli nahm die Vorbereitungen unverzüglich auf. Schon vor der ersten OK-Sitzung am 28. Oktober 2024 waren die Tanzmusik engagiert und der Gemeindesaal reserviert worden.
Die Vordemwalder Fasnacht startet im Gemeindesaal am Samstag, 15. März bereits um 16 Uhr mit einem Kindermaskenball. «Mit allem, was man für Kinder halt so macht», meint Priska Zimmerli. Sugus-Schleuder, Heisser Draht, Tinu mit seinen Ballontieren und Polonaise sind für die jüngsten Fasnächtler angesagt. Bereits um 18 Uhr tritt die ersten von insgesamt drei Guggenmusiken auf. Der eigentliche Maskenball startet um 20 Uhr unter dem Motto «Wildwest». Was würde besser passen – schliesslich liegt Vordemwald ja im Wilden Westen des Kantons. Für Stimmung sorgt neben den Guggenmusiken «Wirbelwind», eine der bekanntesten Partybands Österreichs. Die Band mit ihrem stimmungsgeladenen Sound zwischen Polka, Schlager und Rock mit wunderschönen Arrangements kommt jährlich auf über 150 Auftritte in ganz Europa und wird sicher auch das fasnächtliche Publikum in Vordemwald begeistern. Am Ball gibt es auch eine Maskenprämierung für Einzel- und Gruppenmasken. Der Foodcorner wird vom Radfahrerverein geführt, dazu herrscht natürlich Barbetrieb. Ab Mitternacht wird die traditionelle Mehlsuppe köcheln. Eintrittstickets für den Maskenball kosten 15 Franken.
«Es soll ein richtig schöner Kehrausball werden», wünschen sich Priska und Ernst Zimmerli. Und ja, die beiden würden sich natürlich freuen, unter den Gästen auch möglichst viele «Alt-Chrächzer» begrüssen zu dürfen. Episoden und «Episödeli», die sich die Ehemaligen erzählen könnten, gäbe es wirklich genügend. Von Kuhhörnern aus der Dorfmetzgerei etwa, die die «Chrächzer» 1988 auf dem Rastplatz Rüti in einem grossen Topf auskochten, damit sie diese für die gefürchige Larve an der Fasnacht verwenden konnten.

Bild: Thomas Fürst

In Brittnau 1987. – Bild: zvg 
Auf dem Rastplatz Rüti wurden die Kuhhörner ausgekocht, die 1988 für die Larve benötigt wurden. Ganz rechts Oberchrächzer Toni Hasler. – Bild: zvg 
Die Chrächzer feiern ihr 5-Jahre-Jubiläum im bunten Fasnachtskleid. – Bild: zvg 
Die Boowaudchrächzer 1993 in Strengelbach. – Bild: zvg 
Im Fantasiekleid an der Fasnacht in Brittnau 1994. – Bild: zvg

So schön war das bunte Fasnachtstreiben – geregnet hat es nur Konfetti
Reiden/Dagmersellen Tausende Menschen wohnten bei angenehmen Temperaturen den Umzügen bei
In Reiden und Dagmersellen wurde die fünfte Jahreszeit ausgiebig gefeiert. Am SchmuDo war im Feldheim Reiden Party angesagt. Schlagersänger Simon Broch verzauberte mit seinem Konzert. Die Wegere Pflotscher kamen für ein Ständchen vorbei und am Abend ging das Programm weiter. Der Fasnachtsumzug am Freitag in Reiden begeisterte Tausende bei angenehmen Temperaturen.
Unter dem Motto «Alaska – es esch chaut im Gletscherspaut» führen die Häppereschweller und die Häpperezunft den Fasnachtsumzug in Dagmersellen an. 53 Wagen- und Fussgruppen umfasste der Umzug. Die Redaktion hat einige Impressionen zusammengestellt.

Bild: zvg

Bild: Alfred Weigel

Bild: Alfred Weigel

Bild: André Albrecht

Bild: André Albrecht

Impressionen vom Fasnachtsumzug 2025 in Dagmersellen. – Bild: Alfred Weigel 
Impressionen vom Fasnachtsumzug 2025 in Dagmersellen. – Bild: Alfred Weigel 
Impressionen vom Fasnachtsumzug 2025 in Dagmersellen. – Bild: Alfred Weigel 
Impressionen vom Fasnachtsumzug 2025 in Dagmersellen. – Bild: Alfred Weigel 
Impressionen vom Fasnachtsumzug 2025 in Dagmersellen. – Bild: Alfred Weigel 
Impressionen von der Fasnacht im Feldheim Reiden. – Bild: zvg 
Impressionen von der Fasnacht im Feldheim Reiden. – Bild: zvg 
Impressionen von der Fasnacht im Feldheim Reiden. – Bild: zvg 
Impressionen von der Fasnacht im Feldheim Reiden. – Bild: zvg 
Impressionen von der Fasnacht im Feldheim Reiden. – Bild: zvg 
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Wegere Pflotscher Reiden / Wikon feiern dieses Jahr ihr 40 jähriges Jubiläum. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Wegere Pflotscher Reiden / Wikon feiern dieses Jahr ihr 40 jähriges Jubiläum. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Wegere Pflotscher Reiden / Wikon feiern dieses Jahr ihr 40 jähriges Jubiläum. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025.
– Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Scaranubis Altishofen mit dem Motto Old York
– Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Ricke-Grunzer, Ebersecken, mit dem Motto Ufgäh chasch bi de Post!. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Ricke-Grunzer, Ebersecken, mit dem Motto Ufgäh chasch bi de Post!. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Wegere Pflotscher Reiden / Wikon feiern dieses Jahr ihr 40 jähriges Jubiläum. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Wegere Pflotscher Reiden / Wikon feiern dieses Jahr ihr 40 jähriges Jubiläum. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Wegere Pflotscher Reiden / Wikon feiern dieses Jahr ihr 40 jähriges Jubiläum. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025.
– Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Scaranubis Altishofen mit dem Motto Old York
– Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Ricke-Grunzer, Ebersecken, mit dem Motto Ufgäh chasch bi de Post!. – Bild: André Albrecht
Fasnachtsumzug in Reiden 2025:
Guggenmusik Ricke-Grunzer, Ebersecken, mit dem Motto Ufgäh chasch bi de Post!. – Bild: André Albrecht

Erstmals eine Frau an der Spitze der Oftringer Hausbank
Oftringen Generalversammlung der Clientis Sparkasse
Bankleiter Daniel Studer sprach von einem sehr erfreulichen Geschäftsjahr mit einem rekordverdächtigen Geschäftserfolg, der bei einem Wert von 3,86 Mio. Franken um 17 Prozent über dem Vorjahreswert liege: «Dies ist der höchste je erreichte Geschäftserfolg in der Geschichte der Bank.»
Rekordverdächtig war auch die Teilnehmerzahl – 309 stimmberechtigte Menschen fanden den Weg in die Mehrzweckhalle Oftringen, so viele, wie noch nie zuvor. Sie haben dem Antrag, die Dividende um 2 Prozent auf neu 38 Prozent zu erhöhen, grünes Licht gegeben. Ein Schattenwurf über der GV bedeutete der überraschende Hinschied des langjährigen Verwaltungsratspräsidenten Urs Suter im Mai vergangenen Jahres. Folglich wurde Sandra Lüscher-Ott ad interim mit den Aufgaben des Verwaltungsratspräsidiums betraut, am Samstag erfolgte ihre offizielle Wahl in das höchste Amt durch die Generalversammlung. «Nun fühlt es sich richtig an für mich», bedankte sich die erste Frau an der Spitze der «Oftringer Hausbank» für das Vertrauen, das ihr einstimmig ausgesprochen wurde.
Drei neue Mitglieder im Verwaltungsrat
Oppositionslos wurden auch Jsabelle Wilhelm (Rothrist), Sandra Schmid (Wolfwil) und Rudolf Studer (Oftringen) in den Verwaltungsrat gewählt. Ausgeschieden aus diesem Gremium sind Ueli Baumann und Gerrit Bos (beide Rothrist). Beide hätten die Entwicklung der Bank von der ehemaligen Sparkasse Oftringen zur Clientis Sparkasse Oftringen im Jahr 2003 massgeblich mitgeprägt. Weitere Gemeinsamkeit: «Ihre leuchtenden Augen, wenn sie stolz von ihren Kindern und Enkelkindern erzählen», sagte Sandra Lüscher-Ott in ihren Dankesworten an die beiden «Neupensionäre».
Ein gesellschaftliches Ereignis
Nach einem musikalischen Intermezzo durch die Pig Farmers Big Band mit dem neuen VR-Mitglied Rudolf Studer an den Tasteninstrumenten, folgte der kulinarische Teil der GV. Dabei wurde deutlich: Eine GV ist immer auch ein gesellschaftliches Ereignis, bei einer Bank wie der Clientis Sparkasse Oftringen erst recht: «Wir waren schon dabei, als die GV noch im Restaurant Loohof durchgeführt wurde, damals noch in einem bescheideneren Rahmen…», meinte ein rüstiges Rentnerehepaar gegenüber dieser Zeitung. Und ein Rundblick durch den Saal zeigte, wo «Hausbank» draufsteht, ist auch «Hausbank» drin: Viele Persönlichkeiten aus der regionalen Wirtschaft und Politik erhoben gemeinsam mit allen anderen das Glas auf hoffentlich noch viele weitere positive News von ihrer Bank.

Auf dem ehemaligen JHCO-Areal entsteht ein Zuhause mit hoher Lebensqualität
Zofingen Spatenstich für die Überbauung «Wohnen am Bächli»
«Heute ist ein ganz besonderer Tag. Wir stehen an einem Wendepunkt – einem Moment, in dem sich Vergangenheit und Zukunft die Hand reichen», meinte Hanspeter Pfäffli, Vertreter der Bauherrin Mühlethal Immobilien AG an die Adresse der zahlreichen Gäste. Hier, auf dem Areal der ehemaligen JHCO-Elastic, seien seit 1936 Kunststoff- und Elastikbänder fabriziert worden. Mit der Einstellung der Produktion 2018 ging eine Ära zu Ende. «Doch die Vergangenheit dieses Areals bildet das Fundament für eine Zukunft, bei der wir gemeinsam das nächste Kapitel schreiben», führte Pfäffli an die Adresse der künftigen Bewohnenden, Nachbarn, Unternehmer, Architekten, Planer und Ingenieure aus.
32 hochwertige Eigentums- und Mietwohnungen
Das Projekt sei am 26. September 2023 mit einem ersten Gespräch mit Franziska Jud und dem Architekturbüro Jud AG gestartet worden. Mit der gemeinsamen Vision, ein modernes, nachhaltiges und lebenswertes Quartier zu schaffen. Einen Ort auch, der sich harmonisch in die Umgebung einfügt und der seinen Bewohnern ein Zuhause mit hoher Lebensqualität bietet. Nach intensiver Planungszeit wurde die Baubewilligung im Dezember letzten Jahres erteilt, am Montag, 24. Februar 2025 konnte bereits der Spatenstich vorgenommen werden.
Auf dem Areal am Stadtbach, das sich in einer naturnahen Umgebung befindet und dennoch bestens an die Stadt angebunden ist, entstehen zwei Häuser mit insgesamt 32 Wohnungen. Architektonisch hervorragende Wohnungen mit erstklassigem Ausbaustandard wie zum Beispiel Erdsonden-Wärmepumpe, Photovoltaikanlage oder Holzmetall-Fenstern. Vom hervorragenden Gesamtpaket liess sich ein Investor überzeugen, der sämtliche 18 Mietwohnungen in Haus B erworben und in sein Immobilien-Portefeuille aufgenommen hat. Im Haus sind auch schon 7 von 14 Eigentumswohnungen verkauft. Zudem entstehen 52 Einstellhallenplätze sowie 12 Aussenparkplätze. Der Bezug der Wohnungen ist für kommende Jahr geplant. Für den Verkauf der weiteren Eigentumswohnungen ist Philippe Conz von der Avida Immobilien-Treuhand AG in Olten zuständig.
Mit dem Wunsch für eine partnerschaftliche und vor allem unfallfreie Bauzeit durfte Marco Borner, Co-Geschäftsführer und Partner der Jud Architektur AG, zukünftige Bewohnende, Architekten, Planer, Ingenieure und Unternehmer zum Spatenstich sowie zum anschliessenden Apéro einladen. Alle weiteren Informationen finden sich unter www.wohnen-am-baechli-zofingen.ch.

Bild: zvg / Swiss Interactive AG

Bild: zvg / Swiss Interactive AG

An einem Tag 12 Prozent der Bevölkerung verloren
Rothrist 170. Jahrestag der «Grossen Auswanderung»
Niederwil, Rothrist, 27. Februar 1855. Auf dem Platz vor dem Gasthof Rössli werden noch die letzten Reisekisten auf einen Pferdewagen verladen. Menschen sitzen dichtgedrängt in zwei weiteren Wagen zur Abfahrt bereit, die Pferde sind angespannt. Erwartungsfroh? Zwischen den beiden Wagen diskutiert eine Gruppe gut gekleideter Herrschaften. Über die Reiseroute? Oder die Kosten der grossen Reise?
Walter Lehmann hat dieses Bild 1955 gemalt. Der Rothrister Künstler stellte sich in dieser Art die Abreise der Auswanderungswilligen vor, welche ihre Heimat vor exakt 170 Jahren verliessen oder verlassen mussten, um ihr Glück in Amerika zu suchen. Massenauswanderungen armer Familien waren kein Einzelfall in dieser Zeit, es gab sie in Rothrist, im Aargau, in der ganzen Schweiz. Die Schweiz war um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein Auswanderungsland. Allein in den 1850-er-Jahren wanderten etwa 50´000 Menschen nach Übersee aus. Was die Rothrister Auswanderung als historisches Ereignis bedeutend macht, ist ihre schiere Grösse. Sie ist die grösste organisierte Auswanderung aus einer Aargauer Gemeinde. Am 27. Februar 1855 verlor das Dorf auf einen Schlag 305 Einwohnerinnen und Einwohner oder 12 Prozent seiner Bevölkerung.
«Zwangsrekrutierung» oder «freiwillige Auswanderung»?
Er finde es sehr schwierig, die damaligen Vorgänge aus heutiger Sicht angemessen zu bewerten oder gar ein abschliessendes moralisches Urteil über die handelnden Personen zu fällen, meinte der Historiker Markus Widmer-Dean 2012 im entsprechenden Kapitel in der Rothrister Ortsgeschichte «Rothrist im Lauf der Zeit». Die Bandbreite, in der die damaligen Geschehnisse eingeschätzt wurden, ist jedenfalls gross, um nicht zu sagen riesig. Sie reicht von «Zwangsrekrutierungen» und «Abschiebung armer Gemeindegenossen», so der Zofinger Historiker und ehemalige Rothrister Bezirksschullehrer Alfred Schriber 1994, bis hin zu «grösstenteils freiwilligen Auswanderungen», wie es der ehemalige Rothrister Museumskonservator Rolf Hofer 1995 postulierte. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt auf, wie schwierig die Lebensumstände im Dorf damals waren. So schwierig, dass die Gemeindeversammlung Mitte Januar 1855 beschloss, eine Kommission ins Leben zu rufen, die eine Auswanderung von rund 300 Personen organisieren sollte.
Eine Gemeinde am Rand des Ruins
Dem scheinbar kaltherzigen Vorgehen der Gemeinde lagen handfeste Ursachen zugrunde. Wegen der steigenden Anzahl unterstützungsbedürftiger Menschen war Rothrist, wie andere Gemeinden auch, in finanzielle Bedrängnis geraten. Man weiss heute, dass zwischen 1835 und 1855 die landwirtschaftlichen Erträge auf Grund feuchter und kalter Witterung schrumpften. Dass es – wie zum Beispiel 1853 – immer wieder Missernten gab. Im Gegenzug stiegen die Lebensmittelpreise. Für mehr als die Hälfte der Rothrister Familien war das eine besonders belastende Entwicklung, weil sie Lebensmittel kaufen mussten. Und erst noch von der Heimarbeit leben mussten. In einer Zeit, als die einsetzende Mechanisierung auf die Löhne der Heimarbeiter drückte. Dass die Bevölkerung gerade in der Region stärker als anderswo wuchs, machte die Situation auch nicht einfacher.
Rothrist versuchte der zunehmenden Verarmung vieler Familien bereits 1829 mit der Einrichtung einer Armen-Arbeitsanstalt im Lehen zu begegnen. Hier sollten unterstützungsbedürftige Personen im angegliederten Bauernbetrieb und in der Webstube arbeiten und so das Armenhaus finanzieren. Davon konnte schon bald keine Rede mehr sein. Zwischen 1841 und 1847 stieg die Zahl der Insassen von 61 auf 196 an. Als die Unterstützungsgesuche in den frühen 1850-er-Jahren weiter zunahmen, stand die Gemeinde nicht nur vor einem riesigen Schuldenberg, sondern auch vor einer leeren Armenkasse. 1854 bestand für die Gemeinde kaum mehr Handlungsspielraum. Das eine Übel war eine massive Steuererhöhung, das andere eine organisierte Auswanderung.
Abschied nach sechs Wochen
An der Gemeindeversammlung wurde am 12. Januar 1855 einstimmig eine Auswanderung beschlossen. Bis zur Abreise der Auswanderergruppe vergingen gerade einmal sechs Wochen – die finanzielle Situation der Gemeinde drängte zur Eile. Schon vor der Gemeindeversammlung hatte sich beim Gemeinderat eine grössere Anzahl von Auswanderungswilligen, insgesamt 155 Personen, gemeldet. Die andere Hälfte der Auswanderergruppe wurde aus denjenigen Personen zusammengestellt, die von der Gemeinde Armenunterstützung bezogen. «Dass der Gemeinderat diese Personen ohne Rückfrage für eine Übersiedlung nach Amerika vorsah, ist unbestritten», schreibt Markus Widmer-Dean in der Rothrister Ortsgeschichte. Mit einer Auswanderungsagentur, der Firma Beck & Herzog aus Basel, wurde ein Vertrag über 52´815 Franken zur Spedition von Personen und Gepäck nach St. Louis abgeschlossen. Für die ärmsten Auswanderer veranlasste die Kommission die Anfertigung neuer Kleider, bestellte 50 Transportkisten und organisierte die obligatorische ärztliche Untersuchung. Im Rössli-Saal und im Schulhaus versammelten sich die zur Auswanderung bestimmten Menschen am 23. Februar 1855, um Kisten und Kleider in Empfang zu nehmen. Bis zum Abreisetag harrten die beiden Gruppen dort aus.

Bild: Heimatmuseum Rothrist
Am 3. März 1855 erreichten die Auswanderer und ihre Begleiter nach einer mehrtätigen, 800 Kilometer langen Reise den Atlantikhafen Le Havre. Dort kam es zu einem unfreiwilligen Aufenthalt von knapp zwei Wochen, weil der amerikanische Konsul der vermeintlich mittellosen Rothrister Gruppe die Einreise verweigerte. Erst als ihm versichert wurde, dass jeder Person von der Agentur in New Orleans ein Kopfgeld von 50 Franken ausbezahlt würde, erlaubte er die Einschiffung. Nach einer 43 Tage dauernden Überfahrt erreichte die Gruppe New Orleans. Dort wurde sie auf dem Wasserweg direkt nach St. Louis geführt. Über das weitere Schicksal der Auswanderergruppe von 1855 ist zwar einiges bekannt, aber bis heute wenig erforscht.
In Rothrist selber hatte sich die Lage auf tiefem Niveau stabilisiert. Die Auswanderungskosten und die Abzahlung der dafür aufgenommenen Kredite belasteten den Gemeindehaushalt über viele weitere Jahre. Mehr als 63´000 Franken hatte die Gemeinde insgesamt für die Auswanderung aufgewandt. Weil zur Tilgung der Schulden grosse Waldflächen in der Winterhalden abgeholzt werden mussten, verminderte sich auch das Gemeindevermögen um rund einen Drittel oder 100´000 Franken. Gleichzeitig mit der Auswanderung konnte die Armen-Arbeitsanstalt im Lehen aufgehoben werden. Eine nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage brachte aber erst die Ansiedlung der ersten vorindustriellen Betriebe. Die Spinnerei am Rothbach wurde ab 1862 zum wichtigsten Arbeitgeber im Dorf.

Bild: Thomas Fürst

Auf dem Nil war einiges los – kriminell gute Unterhaltung im Gemeindesaal
Rothrist Die Turnerabende des Turnvereins begeisterten mit vielen Pointen
Weitere Gestalten in Form von Schiffskoch, Geschäftsmann, Naturheilkundlerin, Arzt und überkorrekte Schweizer komplettieren die Sketch-Truppe. Mit an Bord: Lady Emilia mit Hund Jean-Pierre.
Das Chaos bricht endgültig aus, als ein wertvoller Skarabäus gestohlen wird – der ausgerechnet am Halsband des verwöhnten Hundes baumelt. Doch wer ist der Dieb? Eine harte Nuss gilt es zu knacken. Keine leichte Aufgabe für den überforderten Polizisten, die betrunkene Kapitänin und den Privatdetektiv, der lieber als ägyptische Priesterin mit Tutanchamun tanzen würde…
Spannung bis zum Schluss
Die Vorstellungen des Turnvereins waren gespickt mit viel Witz und liebevollen Details. Die verschiedenen Riegen brachten mit ihren Darbietungen viel Schwung in den ausverkauften Gemeindesaal. Von der Poolparty über Mumientanz zur Burlesque-Show – die ChoreografInnen liessen sich sehr viel einfallen, um das Publikum zu begeistern. Mit den Darbietungen holten die Turnerinnen und Turner die Gäste vom ersten Moment an ab und erhielten begeisterten Applaus. Die unterhaltsamen Sketch-Einlagen sorgten jedes Mal für viele Lacher und es blieb durchaus spannend bis zur Auflösung des Falles. Der Dieb war tatsächlich ausgerechnet der Unauffälligste von allen. Der überkorrekte Schweizer Geschichtsprofessor Bünzli wurde schlussendlich des Diebstahls überführt.
Die Festwirtschaft, eine Fotobox und eine ansehnliche Tombola rundeten die drei Aufführungen ab. In der Bar konnte bis in die frühen Morgenstunden gefeiert werden und an der Mitternachtsshow traten die «Holmikers» auf. Die Truppe aus dem Heidiland erlangte bereits internationale Erfolge und sorgte mit ihrer Horror-Show für ein weiteres Highlight.

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi 
Impressionen der Turnerabende des TV Rothrist. – Bild: Patrick Lüthi

Musik, Tanz und eine Uraufführung
Oftringen Trachtengruppe feierte ihr 88-jähriges Bestehen
Ein Motto, das sich unter anderem auch in der Gästeliste widerspiegelte: Viele verwandte Vereine aus der nahen und weiteren Umgebung erwiesen der Jubilarin mit ihrer Aufwartung die Ehre.
Unter der Leitung der Präsidentin Franziska Wüest haben die Frauen und Männer der Trachtengruppe Oftringen ein Jahr lang auf diesen Abend hingearbeitet. Schon im wunderschön dekorierten Foyer der Mehrzweckhalle wurde deutlich, mit wie viel Herzblut, Hingabe und Liebe zum Detail sie das getan haben.
Fast auf den Tag genau vor 88 Jahren gegründet
Die farbenfrohen Trachten verliehen dem Jubiläumsanlass den optischen Glanz. Von Andreas Guldimann, der witzig durch den Abend führte, gab es spannende Informationen zur Historie des Vereins. Die Gründung erfolgte am 21. Februar 1937. Es folgten gute und schwierige Zeiten. Zu den letzteren gehörten die Kriegsjahre des 2. Weltkrieges, aber auch der Ausbruch der «Maul- und Klauenseuche für Menschen», wie Andreas Guldimann die Phase der Corona-Pandemie bezeichnete. Tempi passati – die Trachtengruppe Oftringen lebt – und wie! Die Gesangs- und Tanzgruppen unterhielten das Publikum abwechselnd mit liebevoll interpretierten Trachtentänzen und sehr schön arrangierten Liedern, inklusive Jodelgesang. Für die musikalische Begleitung sorgte die Oberbaselbieter Ländlerkapelle.
Höhepunkt des Abends war der Gastauftritt des Volksrockers Willy Vogel, alias Willy Tell. Zusammen mit seiner Partnerin Eveline Hari hat er ein Stück «Heimat» in die Mehrzweckhalle gezaubert. So lautet der Titel eines von ihm komponierten Liedes, das der Luzerner Musiker extra für die Jubilarin mit Jodelchor arrangiert hat. Die Gäste kamen in den Genuss der Uraufführung. Und weil dieses Lied so schön, so passend, so berührend ist, musste es gleich zweimal hintereinander aufgeführt werden.
Jubiläumsanlass berührte alle Sinne
Gleiches galt für den Titelsong des Abends mit dem Namen «Verbundenheit». Auch dieses Lied aus der Feder von Willy Vogel wollte das Publikum ein zweites Mal hören. Es war ein würdiger Schlusspunkt hinter dem Jubiläumsanlass. «Der Aufwand hat sich gelohnt», resümierte Franziska Wüest leicht ausgepowert, aber mit grosser Zufriedenheit.

Bild: Jil Lüscher

Bild: Jil Lüscher

Airbrusher setzt kreative Akzente
Oftringen 28. Februar – 22. Juni: Ausstellung Erich Muntwyler im Alten Löwen
«Ich bin ein ‹eingeborener› Oftringer», sagt der Mann mit der auffälligen Kopfbedeckung und der nicht weniger prägnanten roten Brille. Und ein Lebenskünstler mit grosser Lebenserfahrung, würde man sagen, nachdem der 73-Jährige ein wenig aus seinem Leben erzählt hat. Ein Leben, das ihn nach seiner Schulzeit auf den Rhein geführt hat. «Ich wusste nicht wirklich, was ich nach der Schule machen wollte», erinnert sich Muntwyler. Ein Ausflug mit seinem Vater nach Basel brachte einst Klarheit. Am Rheinhafen sagte der damals 16-Jährige zu seinem Vater, dass er sich gut vorstellen könnte, hier zu arbeiten. Drei Monate später startete Muntwyler seine dreijährige Ausbildung zum Matrosen. Nach Abschluss der Lehrzeit blieb er seinem Arbeitgeber ein weiteres Jahr treu, dann zog es ihn wieder nach Oftringen zurück. Das ewige Pendeln zwischen Basel und Rotterdam – für den jungen Muntwyler nicht unbedingt eine Wunschvorstellung für die Ewigkeit. Es folgten berufliche Wanderjahre, die den ehemaligen Rheinschiffermatrosen als Speditionsmitarbeiter zu Franke und Siegfried führten. Oder auch zum ehemaligen Warenhaus ABM in Oftringen, wo er unter anderem in der Schallplattenabteilung arbeitete.
Zeichnet seit früher Jugend
«Gezeichnet habe ich immer gerne, schon in der Schule», führt Muntwyler aus. Neben dem Zeichnen und Malen, das ihn seit früher Jugend begleitet, schreibt er auch Gedichte und spielt als Gitarrist Rock und Heavy Metal. Seine frühen Werke entstanden denn auch in Farb- oder Bleistifttechnik – das Bild mit dem Titel «Stone washed» oder die filigranen Porträts beeindrucken besonders. Im Nachgang an eine Ausstellung im «Chömibode» im Obristhof sprach das Zofinger Tagblatt 1989 den «arbeitsaufwendigen, fein ausgearbeiteten, fotografisch genau festgehaltenen Bildern eine zarte Poesie» zu und nannte den Künstler «einen Meister der Zeichentechnik».

Bild: Thomas Fürst
Auf die Airbrush-Technik gekommen
1998 entdeckte Muntwyler mit Airbrush eine Technik für sich, der er sich heute fast ausschliesslich widmet. Im Gegensatz zum bisherigen künstlerischen Schaffen mit Bleistift, Farbstift oder Acryl, das er autodidaktisch erlernte, eignete sich Muntwyler das Wissen um die andersartige Technik in Kursen an. Seine grossen Kenntnisse gab er später als Kursleiter an Interessierte weiter.
Airbrush ist eine faszinierende Form der Malerei, bei der die Farben durch den Einsatz von Druckluft über spezielle Spritzpistolen auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Die Anwendung der Farben erfolgt meist in mehreren Schichten, um die notwendige Tiefe zu erzeugen. «Mit dieser Technik ist es möglich, feine Details und sanfte Farbverläufe zu erzeugen, die mit traditionellen Malmethoden oft nur schwer zu erreichen sind», betont Muntwyler. Airbrush ist auch eine enorm anspruchsvolle Technik. «Das ist so», sagt Erich Muntwyler, «ein falscher Luftdruck oder ein unsauberer Farbauftrag – und schon ist das gesamte Werk ruiniert».
Die Wurzeln der Airbrush-Technik reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der erste Airbrush wurde 1876 patentiert und diente ursprünglich der Retouche von Fotografien. In den 1960-er-Jahren erlebte die Airbrush-Kunst einen Boom, insbesondere in der Popkultur und in der Automobilindustrie, wo sie zur Gestaltung von Fahrzeugen und Werbematerialien eingesetzt wurde. Eine Einsatzmöglichkeit, die auch Erich Muntwyler bestens bekannt ist. «Ich habe so mein eigenes Garagetor und auch Fahrzeuge mit Airbrush zu Kunstwerken gemacht», sagt er, doch heute mache er das nicht mehr.
Vor allem Porträts und Tiersujets
Neun Jahre sind vergangen, seit Erich Muntwyler seine Bilder letztmals in der Öffentlichkeit gezeigt hat. «Es hat sich einfach nichts ergeben», bedauert er. Eine lange Zeit, entsprechend viele Bilder sind in dieser Zeit entstanden. «Es dürften sich rund 500 Bilder im Atelier befinden», schätzt er. Ein Teil davon wird an der Ausstellung im Alten Löwen erstmals zu sehen sein – daneben auch ältere Werke ab 1992.
Unter den ausgestellten Werken dominieren einerseits detailgetreue Porträts, die Muntwyler meist nach Vorlagen abbildet. Andererseits finden sich in der Ausstellung zahlreiche Tiersujets, darunter viele Orcas, die den Oftringer Künstler besonders faszinieren. Er setze beim Malen um, was ihn gerade beschäftige, sagt Muntwyler. Das können aber durchaus auch zeitkritische Themen aus der Tagesaktualität sein. Die Thematik der Klimaerwärmung etwa setzt Muntwyler gleich in mehreren Bildern um. Sie tragen Titel wie «Eisschmelze», «Eismeersymphonie» oder «Schmelzpunkt». Gerade in diesen Bildern tritt die Leidenschaft des Künstlers für die Schönheit, aber auch die Zerbrechlichkeit des Lebens besonders offensichtlich zutage.

Bild: Thomas Fürst
Aufbruchstimmung in der Museumskommission
«Ich freue mich ausserordentlich auf die Vernissage von Freitag, 28. Februar», sagt Mathias Baumann, der neue, alte Konservator des Ortsmuseums Oftringen. Baumann, bereits von 2014 – 2020 Konservator im Alten Löwen und im Hochstudhaus, hat sein Amt am 1. Dezember 2024 angetreten und freut sich über den guten Spirit in der Museumskommission, die momentan eine grössere Pendenzenliste abarbeitet. Auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten der Museumskommission funktioniere ausgezeichnet. «Lukas Müller ist in dieser Funktion ein Glücksfall für die Kommission», betont Baumann. Die Vorbereitungen auf den Museumstag vom 18. Mai sind gut angelaufen – ein spezielles Augenmerk wird dann auf «heimliche und unheimliche Mitbewohner» gelegt.
Doch zuerst sind im Alten Löwen die Bilder von Erich Muntwyler zu besichtigen. «Ich habe keine Erwartungen an die Ausstellung», sagt der Künstler. Aber er würde sich freuen, wenn möglichst viele Leute die Ausstellung im Alten Löwen besuchen würden. «Als ‹Eingeborener› kenne ich ja auch viele Leute in Oftringen», sagt er schmunzelnd.

Bild: Thomas Fürst
Ausstellung Erich Muntwyler im Museum Oftringen
Vernissage Freitag, 28. Februar, 19.30 Uhr
Weitere Öffnungszeiten:
2./16./30. März, 13./27. April, 11. Mai, 8./22. Juni, jeweils 15 – 17 Uhr
Regionaler Museumstag, 18. Mai, 10 – 16 Uhr
Eintritt frei

Zündhölzli. – Bild: Thomas Fürst 
Venus. – Bild: Thomas Fürst 
Asyl. – Bild: Thomas Fürst

Die Wegere Pflotscher feierten ihr 40-Jahre-Jubiläum
Wikon Für ein Wochenende regierte die Fasnacht
«Wir sind stolz, ein nicht alltägliches Jubiläum feiern zu dürfen und mit unserem Engagement den Brauch der Fasnacht für die Bevölkerung aufrechtzuerhalten», sagte Präsidentin Lara Birrer kaum verstehbar bei der lauten Guggenmusik. Dario Müller, Präsident des Organisationskomitees, organisierte mit einem elfköpfigen Team bereits zum zweiten Mal ein Jubiläum der Wegere Pflotscher. An dunkle Zeiten erinnert er sich aber auch. Etwa, als ein Auftritt mit nur neun Personen über die Guggenmusig-Bühne ging. Zusammenhalt, Durchhaltewillen und die Freude an der Fasnacht sicherten damals das Überleben. Heute stehen die Pflotscher gut da: «Unsere rauschenden Pflotschmusbälle mit über 3000 Besuchern lassen uns optimistisch in die Zukunft blicken», so der OK-Präsident.
Pflotschmusball hat sich etabliert
Die Geschichte der Guggenmusik begann im kleinen Rahmen: Es waren 15 musikbegeisterte Jugendliche, die im März 1985 im Café Türmli in Reiden die «Wegere Pflotscher» gründeten. Unter dem Motto «Fischli» entwarfen sie mit elterlicher Unterstützung Kostüme für ihre erste Fasnacht. 1988 feierte der Pflotschmusball Premiere, auch die Musikgesellschaft und die Tambouren Wikon waren dabei. Ein Highlight der Pflotscher-Geschichte ist der Auftritt am Lauberhornrennen in Wengen 2010. Aktuell zählen die Wegere Pflotscher mit Tambourmajor Simon Wälchli 48 Aktive.
DJ «Pesto al dente» rockte am zweiten Tag des Pflotsch¬musballs die Halle zwischen den Auftritten. In der Kaffeestube sorgten die «Rosenprinzen» mit Live-Musik für Abwechslung und die Neonbar im Untergeschoss lockte zum lässigen Plausch. Das Aussenareal mit Bierwagen und Verpflegungsstand bot Stärkung.
Kreative und fantasievolle Kostüme beherrschten das Bild. Ausnahmen gibt es dennoch. Ein Herr mittleren Alters meinte, auf sein gewöhnliches Strassen-Outfit angesprochen, trocken: «Ich bin ein Aargauer.» Aber auch diese verstehen, die Fasnacht zu feiern. Die teilnehmenden Guggenmusiken aus Brittnau und Strengelbach bestätigten dies. Mit Spannung erwarteten die Besucher den fulminanten Auftritt der Wegere Pflotscher, verstärkt durch 20 Gastmusiker, an Mitternacht auf Sonntag in der DJ-Halle.

Bild: Alfred Weigel

Bild: Alfred Weigel

Launig-fröhliche Feier für Christian Glur
Murgenthal Wahlfeier in der Mehrzweckhalle
Am 5. November 1999 trafen sich die Murgenthalerinnen und Murgenthaler zu einem grossen Fest. Sie feierten den neu gewählten SVP-Nationalrat Walter Glur. Jetzt, 25 Jahre und 101 Tage später, steht Gemeindeammann Max Schärer erneut am Rednerpult und begrüsst einen frisch gebackenen Nationalrat aus der Gemeinde: Diesmal ist es Walter Glurs Sohn Christian, der für Martina Bircher in die grosse Kammer nachgerutscht ist, nachdem diese zur Regierungsrätin gewählt wurde. Für die musikalische Umrahmung ist die Musikgesellschaft besorgt, auf langen Tischen stehen gut gefüllte Fleisch- und Käseplatten bereit, offeriert vom Gefeierten selbst.
Drei Nationalräte zähle Murgenthal in seiner Geschichte, sagt Schärer mit sonorer Stimme. Eben die beiden Glurs sowie der legendäre Oberst Arnold Künzli, der 1864/65 und von 1869 bis 1908 im eidgenössischen Parlament sass; damals sei er übrigens noch nicht Gemeindeammann gewesen, scherzt Schärer, der mit 32 Amtsjahren dienstältester Gemeindeammann im Bezirk ist.
Viel Prominenz ist an diesem Freitagabend in den Südwestzipfel des Kantons gekommen, um dem neuen Volksvertreter die Ehre zu erweisen – so viele, dass er sie gar nicht alle aufzählen könne, meint Schärer.
Unzählige Verpflichtungen
Immer hätten sich Gemeinde und Bezirk auf den Grossrat Christian Glur verlassen können. «Wir sind überzeugt, dass du dich auch in Bern nicht nur für den Kanton Aargau, sondern auch für die Gemeinde Murgenthal einsetzen wirst.» Das Amt bringe unzählige Verpflichtungen mit sich; «trotzdem hoffe ich, dass du und deine Familie nicht zu kurz kommen. Dass du dir Zeit nehmen kannst für Dinge, die dir am Herzen liegen», sagt Gemeindeammann Max Schärer. «Natürlich liegt dir das politische Leben am Herzen; aber es gibt noch mehr als Politik.»
Nach einem musikalischen Unterbruch schreitet Regierungsrätin Martina Bircher ans Rednerpult. Schon mit ihren ersten Sätzen gewinnt sie, die per 1. Juli mit ihrem Partner und ihrem Sohn von Aarburg nach Glashütten zieht, die Murgenthalerinnen und Murgenthaler für sich. An Christian Glur gewandt sagt sie: «Die heutige Wahlfeier ist nicht nur für dich und deine Familie ein bewegender Moment, sondern auch für unsere Partei, für unseren Kanton Aargau, für unsere Region, für unseren Bezirk Zofingen, aber natürlich auch für unser Murgenthal, im Speziellen für unser Glashütten.» Dafür erntet sie warmen Applaus. Später – nach den Reden – erhält sie von Gemeindeammann Max Schärer die Murgenthaler Ortsgeschichte in die Hand gedrückt – verbunden mit dem Auftrag, diese doch bitte bis im Sommer zu lesen.
Grosser Dank an die Familie und Unterstützer
Genau für diese Unterstützung bedankt sich im Anschluss Christian Glur in seiner Rede. «Mir geht es heute weniger darum, die Wahl zu feiern, als euch für all die Unterstützung, die ich in den letzten Jahren erfahren durfte, zu danken», sagt er. Sein Wahlkampfmotto – «Eine vo eus für eusi Schwiiz» – werde er auch auf seinem weiteren Weg vor Augen halten. «Es begleitet mich schon mein ganzes politisches Leben. Zu hören, was die Menschen beschäftigt und welche Ängste und Wünsche sie haben, war mir immer wichtig.»
Er wolle dafür kämpfen, dass die Schweiz möglichst lange das Land bleibe, für welches die SVP stehe, so Glur, der 2009 in den Grossen Rat gewählt wurde und im gleichen Jahr das Präsidium der Bezirkspartei übernahm (als Grossrat trat er mit seinem Sprung nach Bern zurück, Bezirksparteipräsident ist er immer noch).
Sein Dank gilt vor allem seiner Frau Ramona, seinen beiden Kindern sowie den Eltern Walter und Annalise. «Für Ehepartner und Familie ist es nicht immer einfach, mit einem Politiker verheiratet zu sein», so Glur. Auch vor den Murgenthalerinnen und Murgenthalern verneigt er sich; in der eigenen Gemeinde habe er immer gute Wahlresultate erzielt. Das sei nicht selbstverständlich, denn in der eigenen Gemeinde kenne man einen Politiker am besten, scherzt er. Andere Politikerinnen und Politiker hätten diesbezüglich «himmeltraurige» Ergebnisse hinnehmen müssen.
«Dass ich immer so weit vorne lag, war für mich eine riesige Wertschätzung», meint der 49-Jährige. Für ihn sei es jetzt ein grosses Privileg, das Volk in Bern vertreten zu dürfen. «Im Zentrum steht für mich immer das Schweizer Volk. Ihr. Wir alle. Im Sinne von ‹Eine vo eus für eusi Schwiiz›.»













































