
Wo alte Schätze ein zweites Leben erhalten
Zofingen 25. Oktober, 9.30 – 15 Uhr: Repair Café im Spittelhof
Es ist ein Projekt der Stiftung für Konsumentenschutz. 2014 in Bern ins Leben gerufen und ursprünglich als einmaliger Event angedacht. Doch in den letzten zehn Jahren ist daraus eine richtige Erfolgsgeschichte geworden. Mehr als 250 Adressen von Repair Cafés listet die Homepage repair-cafe.ch aktuell in der ganzen Schweiz auf. In sämtlichen Landesteilen. Mit zum Teil fantasievollen Namen: Reparaturia, Flickstatt, Reparatutti, Tüftelwerk, reparierBar, Flick-Kafi. Oder ganz einfach Repair Café. So verschieden die Namen auch sind, der Grundgedanke ist überall der gleiche: Reparieren statt wegwerfen, Ressourcen schonen statt Abfallberge anhäufen.
Seit dem 28. Oktober 2017 gibt es diese Institution, die Nachhaltigkeit mit Gemeinschaftsarbeit vereint, auch in Zofingen. Ins Leben gerufen und ursprünglich auch geführt wurde das Repair Café von der Alterskommission der Stadt Zofingen. Im Herbst 2022 übernahm das Team des Spittelhofs die Organisation des Anlasses, der seit Beginn schon in den Räumen des Spittelhofs durchgeführt wurde. «Wir haben ja zur Übernahme des Repair Cafés gesagt, weil wir ideale Räumlichkeiten haben und der Anlass gut zum Spittelhof mit seinen Werkstätten passt», erläutert Seraina Combertaldi, Leiterin der Zofinger Freizeitwerkstätte die Beweggründe. Zudem sei es auch darum gegangen, einen viel Sinn machenden Anlasses weiterhin durchführen zu können. Beibehalten wurde die zweimalige jährliche Durchführung im Frühling und Herbst. Am kommenden Samstag, 25. Oktober ist es wieder so weit. Ab 9.30 Uhr sind Besuchende eingeladen, ihren defekten Lieblingsstücken mit Hilfe von Reparaturexperten neues Leben einzuhauchen. Ob Staubsauger, Haartrockner, Lampe, Kamera, Handy, Radio, Kaffeemaschine (nur Vollautomaten, keine Kapsel-Maschinen), wacklige Stühle oder Spielzeug – fast alles, was vorbeigebracht wird, kann auch repariert werden. Textile Artikel können hingegen dieses Mal ausnahmsweise nicht abgeändert werden – die Näherin musste für dieses Datum absagen.
Reparateure arbeiten auf freiwilliger Basis
Helfende, die auf ehrenamtlicher Basis im Einsatz sind, machen möglich, dass das Repair Café funktioniert. Einer der freiwilligen Reparaturexperten ist Martin Meier. Der 36-jährige Zofinger ist gelernter Elektromonteur, hat dann an der höheren Fachschule eine Weiterbildung in Automation und Informatik abgeschlossen und arbeitet heute im Bereich Leittechnik und Automatisierung von Wasserkraftwerken bei einem Unternehmen in Kriens. «Ich habe Repair Cafés zwar gekannt, sie aber nie genutzt», verrät Meier, der sich nach einem eher der Neugier geschuldeten Besuch vor rund drei Jahren dem Repair-Team des Spittelhofs anschloss. Weil es Sinn mache, Ressourcen nicht zu verschleissen und Dinge so lange wie möglich zu verwenden. «Zudem finde ich es schön, wenn ich mein Fachwissen einsetzen kann, um anderen Leuten zu helfen», führt Meier weiter aus. Denn gerade bei Elektro- und Haushaltgeräten sei es für Laien ja schwierig, oft sogar unmöglich abzuschätzen, ob und zu welchen Kosten ein Gerät repariert werden könne. Als Fachmann sehe er meist sehr rasch, ob eine Reparatur noch sinnvoll sei oder ob das Gerät seine Lebensdauer erreicht habe. Eine zusätzliche Problematik bestehe oft auch darin, Ersatzteile zu bekommen, weil die Leute ja selten wüssten, welches Teil defekt sei. «Auch da beraten wir gerne», meint er weiter.

Bild: Thomas Fürst
Martin Meier repariert nicht nur gern, er schätzt nebenbei auch den Kontakt innerhalb des rund 15-köpfigen Teams von Spittelhof und Repair-Team. «Ein cooles Team, das sich gerne austauscht und auch Tipps weitergibt», betont er. Diese Einschätzung teilt auch Seraina Combertaldi, die im Team, das aus rund zwei Dritteln Pensionären und einem Drittel «leidenschaftlicher Chnuschtis» besteht, einen «lockeren und guten Spirit» ausmacht.
Hosen und Staubsauger führen die Hitliste an
Zahlen lügen nicht. So manches Lieblingsstück wurde in Repair Cafés wieder zum Leben erweckt. In der Deutschschweiz nahmen Repair Cafés im vergangenen Jahr bei rund 800 Veranstaltungen etwa 27´000 Gegenstände entgegen, wie die Stiftung für Konsumentenschutz in einer Medienmitteilung schreibt. Dank den freiwlligen Reparaturexpertinnen und –experten konnten rund 18´700 Gegenstände vor dem Wegwerfen bewahrt werden und erhielten so ein zweites Leben. Die Erfolgsquote dürfte in etwa auch für das Repair Café im Spittelhof hinkommen, schätzt Seraina Combertaldi, sie könne teilweise sogar gegen 75 Prozent betragen, wenn sich unter den mitgebrachten Artikeln viele Textilien befänden.
Herr und Frau Schweizer bringen vor allem Elektrogeräte zum Reparieren in die Repair Cafés. Mehr als die Hälfte aller Gegenstände kommt aus dem Bereich Haushalt- und Unterhaltungselektronik, wie sich einer Statistik der Stiftung für Konsumentenschutz weiter entnehmen lässt. 2024 waren Staubsauger mit fast 300 reparierten Geräten besonders häufig vertreten, gefolgt von 285 Lampen, 215 Kaffeemaschinen sowie 180 Radios. Stark vertreten sind aber auch Textilien, die zum Instandstellen in die Repair Cafés gebracht werden. Sie machen 17 Prozent aller Artikel aus. Erfolgreich geflickt haben die freiwilligen Reparaturprofis im vergangenen Jahr etwa 450 Hosen, 210 Jacken sowie 125 Rucksäcke und Taschen. Damit konnte ein weiteres Anwachsen der ohnehin schon grossen Abfallberge verhindert werden.
Dankbarkeit ist gross, Verständnis auch
Als positiver Nebeneffekt wird auch das Portemonnaie geschont, zudem kann man bei Kaffee und Kuchen auch neue Kontakte schliessen und sich austauschen. Entsprechend gross ist denn auch die Dankbarkeit der Besuchenden gegenüber den Reparierenden. «Die Freude der Besuchenden ist unser Lohn», sagt denn auch Martin Meier. Und wenn einmal ein Artikel nicht repariert werden könne, würden die Leute verständnisvoll reagieren. «Neben dem tollen Team ist das mit ein Grund, wieso ich mich weiterhin zwei Mal im Jahr als Reparateur zur Verfügung stellen werde», betont er.

Bild: zvg / Archiv Spittelhof

Neuer Rekord bei den Ausstellern – 86 Stände am traditionellen Herbstmärit
Rothrist Märit rund um den Gemeindesaal Breiten als Treffpunkt für alle Generationen
Auch wenn traditionelle Herbstmärit nicht auf dem Dörfliplatz durchgeführt werden konnte und eine Woche früher stattfand – die Besucher kamen in Scharen und viele fanden den neuen Durchführungsort sehr viel schöner.
Angeboten wurde Witziges, Nützliches und Dekoratives – natürlich liebevoll von Hand gefertigt. Schmuck und Accessoires boten einen tollen Kontrast zu gehäkelten und gestrickten Waren. Handgefertigte Karten, Spielsachen, originelle Kerzen und Taschen luden zum Stöbern, Verweilen und Einkaufen ein. Überall herrschte ein reger Austausch mit fröhlichen Gesprächen.
Produkte vom Bauernhof und Bäcker, Honig, Käse, Konfitüren oder Rothrister Bier rundeten das breite Angebot ab. Kulinarisch gab es von griechischer Küche über Hot Dogs und Burgern alles, was das Herz begehrte. Im Gemeindesaal gab es neben Teigwaren auch Suppe mit Spatz. Die grosse Tombola bot attraktive Preise; der Musikverein Rothrist und der Männerchor Rothrist untermalten mit ihren Auftritten den Märit.
Für die Kleinen gab es zahlreiche Attraktionen. Auf dem Kinder-Flohmarkt wurde eifrig gehandelt, verkauft und getauscht. Für Abwechslung sorgte das Ponyreiten, das Bungee-Trampolin und andere Aktivitäten, die von den verschiedenen Vereinen angeboten wurden.

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Der Duft der Crépes zog über den Platz. – Bild: Regina Lüthi 
Die handgefertigten Taschen waren ein Blickfang. – Bild: Regina Lüthi 
Eine Runde auf dem Pony drehen – und die Kinderaugen strahlen. – Bild: Regina Lüthi 
Verschiedene Materialien für den Garten luden zum Erkunden ein. – Bild: Regina Lüthi 
Zahlreiche dekorative Produkte luden zum Stöbern ein. – Bild: Regina Lüthi 
Shabby Chic ist nach wie vor ein Hingucker und beliebt. – Bild: Regina Lüthi 
Do it yourself – Kreatives zum selber fertigstellen. – Bild: Regina Lüthi 
Die fantastischen Holzarbeiten fanden viele Abnehmer. – Bild: Regina Lüthi

Der sorgfältig renovierte Falken ist wieder ein Ort der Begegnung
Aarburg Mehr als 250 Personen nahmen an der Besichtigung teil
Ganz viele Aarburgerinnen und Aarburger durfte Stadtpräsident Hans-Ulrich Schär am vergangenen Samstag im umsichtig renovierten Falken willkommen heissen. «Nach intensiver Sanierung dürfen wir das Haus, das für unsere Stadt weit mehr ist als nur eine Adresse an der Bahnhofstrasse, wieder in seiner ganzen Schönheit erleben – und gemeinsam ein Stück Aarburger Geschichte neu entdecken», betonte der Stadtpräsident in seiner Ansprache. In die Geschichte des Hauses blickte Schär in der Folge kurz zurück. Der Falken wurde 1843 errichtet, in einer Zeit des Aufbruchs, kurz nach dem verheerenden Stadtbrand von 1840, der Kirche und zahlreiche Wohnhäuser zerstörte. Darunter auch den «alten» Falken mitten im Städtli. Das Tavernenrecht wurde auf den «neuen» Falken in der Vorstadt übertragen. «Damit stand der Falken von Beginn an für Gastlichkeit und Wiederaufbaugeist», führte Schär weiter aus. Nach einer Zeit des schleichenden Verfalls wurde der umbenannte Falken in jüngerer Zeit zum Renditeobjekt mit zweifelhafter Nutzung umfunktioniert. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück zu einer substanziellen Nutzung sei 2019 der Erwerb der Liegenschaft durch die Stadt gewesen. Dank dem von der Einwohnergemeindeversammlung bewilligten Kredit von 2,795 Mio. Franken konnte sie fachgerecht renoviert werden.
Der Falken stiftet Identität
«Warum all dieser Aufwand?», fragte Hans-Ulrich Schär rhetorisch – und reichte die Antwort postwendend nach. «Weil der Falken Identität stiftet». Häuser wie dieses seien der Gedächtnisspeicher einer Stadt. «Und jedes Mal, wenn wir sie sorgfältig renovieren, entscheiden wir uns bewusst dafür, Geschichte erlebbar zu halten – und sie zukunftsfähig zu machen». Abschliessend dankte der Stadtpräsident allen, die zum gelungenen Werk beigetragen haben: Planenden, Handwerkerinnen und Handwerkern, Verwaltung und Stadtratskollegen und nicht zuletzt den Einwohnerinnen und Einwohnern, die mit der Bewilligung des Sanierungskredits diesen Weg mitgetragen hätten. Und wünschte allen Anwesenden eine spannende Besichtigung mit den Worten: «Der Falken war immer ein Ort der Begegnung. Lassen wir ihn das auch in Zukunft sein».
Eine herausfordernde Sanierung
Bevor es soweit war, blickte Architekt Lukas Epprecht auf die Sanierung zurück. Eine äusserst herausfordernde Sanierung, wie er betonte. Aufgrund der vielen Umbauten in der Vergangenheit sei es auch in Zusammenarbeit mit einem Ingenieur nicht möglich gewesen, genaue Aufschlüsse über die Statik des Hauses zu erhalten. So habe sich die Gemeinde für einen komplett neuen Einbau entschieden, während Fassaden und Dach erhalten blieben. Epprecht zeigte sich besonders dankbar, dass der Umbau trotz der grossen Herausforderungen und der engen Platzverhältnisse unfallfrei ausgeführt werden konnte.

Bild: Thomas Fürst
Fast ausschliesslich positive Rückmeldungen
Insgesamt begaben sich rund 250 Besucherinnen und Besucher auf den Rundgang durch die sanierten Räume. Während der 160 Quadratmeter grosse Mehrzweckraum mit Küche im Erdgeschoss vielseitig genutzt und auch gemietet werden kann, sind im Obergeschoss vier Wohnungen eingebaut, die vermietet werden. Das Interesse an den Wohnungen sei sehr gross, teilte Stadtrat Christian Schwizgebel im Anschluss an den Tag der offenen Tür mit. Er gehe davon aus, dass alle Wohnungen vermietet werden können.

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst

Wenn der «Mostfritz» an die frische Luft darf, gibts Apfelmost
Oftringen Mosttag beim Ortsmuseum Alter Löwen
Das Mosten im Museum Alter Löwen hat Tradition. Die rund 100 Jahre alte Mostpresse «Mostfritz» steht das ganze Jahr über für schön im Museum. An einem Wochenende im Oktober wird die Maschine einer grossen Putzaktion unterzogen und auf die Funktionstüchtigkeit überprüft. Am vergangenen Samstag kamen am frühen Nachmittag zahlreiche Besucher. Wer Most wollte, musste mit anpacken. Vor allem für Kinder ist das ein aufregendes Erlebnis und fleissig wuschen sie die Äpfel im eiskalten Wasser des Brunnens und eifrig wurde Eimer für Eimer zu Rolf Obrecht vom Museumsteam geschleppt.
Der alte Elektromotor trieb über einen Transmissionsriemen das Hackwerk an und besorgte das Zerkleinern des Obstes. Beim Pressen war wieder Handarbeit gefragt. Der «Mostfritz» musste ziemlich schuften. Rund 400 kg Äpfel wollten verarbeitet werden.
Die Arbeit machte durstig und sobald der Strahl des köstlichen Getränks in die Eimer floss, wurden zahlreiche Becher gefüllt. Wer PET-Flaschen dabei hatte, konnte den Most mit nach Hause nehmen. Was übrig blieb, wurde pasteurisiert und in Bag-in-Boxen umgefüllt. Anschliessend wurde die Maschine wieder sorgfältig gereinigt und wartet ein weiteres Jahr auf einen Einsatz – bis dahin steht sie wieder für schön im Museum.

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Impressionen vom Mosten im Museum. – Bild: Regina Lüthi 
Rolf Obrecht befüllte die Presse. – Bild: Regina Lüthi 
Impressionen vom Mosten im Museum. – Bild: Regina Lüthi 
Impressionen vom Mosten im Museum. – Bild: Regina Lüthi 
Impressionen vom Mosten im Museum. – Bild: Regina Lüthi

Eine alte Villa, drei Geister und jede Menge Situationskomik
Rothrist Ab 24. Oktober spielt die Theatergesellschaft «Drei Geister für Charlène»
Nicht gerade eine Bruchbude. Aber es ist doch einiges in die Jahre gekommen in der alten Villa. Spinnweben bedecken einen Sessel, weitere Sessel sind mit weissen Tüchern abgedeckt, die Tapeten machen einen eher abgenutzten Eindruck. Doch jetzt versucht Zollberger (Nico Fankhauser), der als Abwart und «Mädchen für alles» in der Villa amtet, den Wohnraum ein wenig auf Vordermann zu bringen, denn ein Kaufinteressent ist angemeldet. Wischt hier lustlos ein wenig Staub, entfernt da die weissen Tücher von den Sesseln, stellt dort eine Kerze vom Boden auf eine Kommode – und schwups, schon sind die Dinge wieder am alten Ort. Geister sind unterwegs in den alten Gemäuern …
«Ein stimmiger Einstieg in die wunderbare Komödie ‹Drei Geister für Charlène›, die wir dieses Jahr aufführen», meint Christoph Müller, Präsident der Theatergesellschaft Rothrist. «Für Schauspielerinnen und Schauspieler gerade wegen den Geistern kein einfaches Stück», führt der 38-jährige Safenwiler weiter aus. Weil man Geister ja nicht sehen und hören könne, dürfe man auf der Bühne auch nicht auf sie reagieren. Spielerisch eine grosse Herausforderung.
Katz- und Maus-Spiel um eine unverkäufliche Villa
Als ebenso grosse Herausforderung stellt sich für Charlène Meier (Cornelia Bader) der Verkauf ihrer Villa heraus. Seit Jahren will und will sich ihr Erbstück einfach nicht verkaufen lassen. Denn in den alten Gemäuern treiben ja drei besonders hartnäckige Geister ihr Unwesen. Franky (Christian Rugolo), der Feldmarschall (Marco Swiatek) und Anna (Selina Balmer) sorgen mit ihren Spukkünsten immer wieder dafür, dass jeder mögliche, noch so interessierte Käufer Reissaus nimmt. Als mit Wälti (Heidi Kuert) eine weitere Interessentin auftritt, will die Hausbesitzerin dem Spuk endgültig ein Ende setzen.
Sie engagiert zwei Geisterjäger – Sarah Di Marco als Fabienne und Christoph Müller als Tobias – welche die Geister vertreiben sollen. Zwei höchstens «halbprofessionelle» Geisterjäger. Denn es zeigt sich rasch, dass es den beiden in erster Linie darum geht, an leicht verdientes Geld zu kommen. Trotzdem stellen die beiden die drei Geister vor ganz neue Herausforderungen. Gelingt es dem Geister-Trio, auch die letzte Schlacht zu gewinnen? Oder hat es sich in der alten Villa bald ausgespukt? Die witzige und spannende Komödie, die viel Situationskomik bietet, kommt zu einem überraschenden Ende …

Bild: Thomas Fürst
Eine Aufführung, die für viele Lacher sorgt
Lustspiel, Komödie, Schwank, allenfalls auch mal ein Krimi. Seit ihrer Gründung am 28. Mai 1973 und seit der ersten Aufführung des Lustspiels «Café Rhystübli» 1974 bewegt sich die Theatergesellschaft Rothrist konstant im Bereich der leichten Muse des Volkstheaters. Ihrem angestammten Repertoire sind die Rothrister Laienschauspielenden auch in ihrer nunmehr 54. Aufführung treu geblieben. «Wir wollen unserem Publikum ja auch einen unbeschwerten Theaterabend bieten, bei dem gelacht werden darf», meint Christoph Müller.
Die Zeichen dazu stehen jedenfalls gut, auch wenn es bei der Probe des ersten Akts vom vergangenen Donnerstag bezüglich Textsicherheit noch den einen oder anderen Aussetzer gab. Lücken, die Regisseur Hans Koolen nicht überbewerten möchte – schliesslich hat sich das Ensemble in den vergangenen drei Wochen ausschliesslich dem Feinschliff des zweiten Akts gewidmet. «Ich habe gestaunt, wieviel von der Handlung her noch da ist, die Spielfreude ist da und ihr seid in den Rollen, auch wenn es zuweilen noch etwas am sprachlichen Ausdruck fehlt», liess der erfahrene Regisseur sein Ensemble in der Nachbesprechung wissen.
«Es kommt gut», ist sich auch Christoph Müller sicher, umso mehr, als ja das Probe-Weekend unmittelbar bevorstehe. Und jetzt, wo man auf der Bühne mit fast fertig ausgestaltetem Bühnenbild üben könne, werde auch die Vorfreude auf die Auftritte deutlich spürbar. «Das Ensemble freut sich auf die bevorstehenden Auftritte», sagt Müller. Denn am Schluss ist der Applaus des Publikums ja auch der verdiente Lohn für eine lange, fast sechs Monate dauernde Probezeit.
Ein Erstling, der gleich zum Bestseller wurde
Die Komödie um den Spuk in der alten Villa stammt aus der Feder von Joel Müller. Müller, Präsident und langjähriges Mitglied der «Theaterlüüt Ämme», landete mit seinem Erstlingswerk «Drei Geister für Charlène» gleich einen Bestseller. Seit seinem Erscheinen geistert das Stück über unzählige helvetische Laientheater-Bühnen zwischen Prättigau und Bielersee und wird auch in Deutschland gespielt. Damit gehört die Komödie zu den grossen Rennern des renommierten Breuninger-Verlags – dort grüsst sie aktuell von der Spitze der Bestseller-Liste.
Nun bringt auch die Theatergesellschaft Rothrist ihre Interpretation des viel gespielten Stücks auf die Bühne. Premiere ist am Freitag, 24. Oktober um 20 Uhr im Breitensaal. Weitere Aufführungen sind für Samstag, 25., Sonntag, 26., Donnerstag, 30. und Freitag, 31. Oktober sowie Samstag, 1. November vorgesehen. Spielbeginn ist jeweils um 20 Uhr, am Sonntag um 14 Uhr. Vor den Abendaufführungen werden den Gästen ab 18.30 Uhr bis 19.45 Uhr kulinarische Köstlichkeiten aus der Theaterküche serviert, sonntags ist das Speiseangebot etwas reduziert. Bei allen Vorstellungen gibt es in der Kaffee-Ecke zudem ein Kuchenbuffet sowie belegte Brote. Tickets sind online unter www.theater-rothrist.ch, telefonisch unter 079 677 83 33 (dienstags, 18.30 – 21.30 / samstags, 10 – 12 Uhr) oder an der Abendkasse erhältlich. Für Geniesserinnen und Geniesser empfiehlt die Theatergesellschaft das Event-Paket. Im Preis von 70 Franken sind das Eintrittsticket, Vorspeise, Hauptgang, Dessert und Getränke (im Saal, aber nicht in der Bar) inbegriffen. Wie immer gilt: Plätze «hett´s solang s´hett». Der Vorverkauf jedenfalls ist sehr gut angelaufen. Eine Woche nach Beginn waren fast schon 1000 der insgesamt 1380 verfügbaren Plätze reserviert.

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst

Zollberger erlaubt sich, die Kleidung seiner Chefin zu kritisieren. – Bild: Thomas Fürst 
Zollberger staubt auch die beiden unsichtbaren Geister ab. – Bild: Thomas Fürst 
Der Feldmarschall (v.l.) und Franky stellen den Teenager-Geist Anna einmal mehr in den Senkel. – Bild: Thomas Fürst 
So funktioniert geistern eben nicht … – Bild: Thomas Fürst 
Die beiden Geisterjäger malen sich eine sorgenfreie Zukunft aus. – Bild: Thomas Fürst 
Anna schmeichelt sich bei Franky ein – er soll sie in der Kunst des Geisterns unterrichten. – Bild: Thomas Fürst

Die wohl faszinierendste Jahreszeit
Region Impressionen aus der Natur im Herbst

Bild: Bea Häseli
Der Herbst ist eine der faszinierendsten Jahreszeiten, in der sich die Natur in ein wahres Farbenmeer verwandelt. Wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, beginnt sich die Landschaft langsam zu verändern. Die grünen Blätter der Bäume färben sich in leuchtenden Tönen von Gelb, Orange, Rot und Braun. Dieses farbenprächtige Schauspiel zieht viele Menschen in die Wälder, um die Schönheit der Natur zu geniessen.
In der Herbstzeit zeigt sich die Natur von ihrer ruhigeren, sanfteren Seite. Die intensive Wärme des Sommers ist vorüber, und die Welt scheint für einen Moment den Atem anzuhalten. Die Luft ist klar und frisch, oft durchzogen vom Duft feuchter Erde, reifen Obstes und fallender Blätter. Morgens liegt häufig Nebel über den Feldern und Wäldern, der sich langsam in der Sonne auflöst und eine mystische Stimmung hinterlässt.
Tiere beginnen, sich auf den Winter vorzubereiten. Eichhörnchen sammeln eifrig Nüsse, Igel suchen nach einem sicheren Ort für ihren Winterschlaf, und Zugvögel machen sich auf den Weg in den Süden. Auch der Mensch spürt diesen Wandel – Spaziergänge durch buntes Laub, das Rascheln unter den Füssen, Kastaniensammeln oder das Beobachten von Wildtieren werden zu beliebten Aktivitäten.
Die Erntezeit ist ein weiteres zentrales Element des Herbstes. Äpfel, Birnen, Trauben, Kürbisse und viele andere Früchte werden nun reif und verarbeitet. Der Herbst ist nicht nur eine Zeit der Veränderung, sondern auch eine Zeit der Fülle und Dankbarkeit.
Trotz des nahenden Winters strahlt der Herbst eine besondere Wärme aus – nicht durch die Sonne, sondern durch seine Farben, Gerüche und Stimmungen. Er erinnert uns daran, dass Veränderung ein natürlicher Teil des Lebens ist und in jedem Ende auch ein neuer Anfang liegt.

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Storchenvater Peter Hartmann sucht Nachfolge
Brittnau Erzählkaffee im Lindenhof Oftringen
Es war mucksmäuschenstill, als Peter Hartmann von seinen Erfahrungen als Storchenvater referierte. Die Gäste des Erzählkaffees klebten ihm förmlich an den Lippen, so fasziniert waren sie von seinen reich bebilderten Ausführungen.
Sie erfuhren, dass im Jahr 1948 das letzte Storchenpaar in der Schweiz gebrütet habe. Seither galt der Vogel bei uns als ausgestorben. Die Wiederansiedlung unter der Initiative des Bielers Max Bösch, startete in Altreu. 1960 hat sich der Natur- und Vogelschutzverein Brittnau dem Projekt «Wiederansiedelung des Storches» angeschlossen und im Dorf eine Station nach dem Vorbild von Altreu aufgebaut.
Die ersten Versuche schlugen fehl
Die ersten Ansiedlungs-Versuche mit jungen, aus Algerien importierten Vögeln sind fehlgeschlagen. Die Hoffnung, die Zugvögel würden nach ihrem Wegzug ins Winterlager, im kommenden Frühling in ihren Horst in Brittnau zurückkehren, hätten sich vorerst nicht erfüllt, erklärte Peter Hartmann. Weitere Fehlversuche folgten, bis 1968 endlich die erste Brut verzeichnet werden konnte. 1998 wurde das Projekt «Ansiedelung des Weissstorches» offiziell abgeschlossen. «Der Vogel gilt seither wieder als Wildtier, das nicht mehr gefüttert werden muss», sagte der Storchenvater.
Es sei denn, ein Notfall liege vor, dann zum Beispiel, wenn Jungtiere verwaisen, «dann ziehen meine Frau und ich die Jungvögel in unserer Garage auf». Störche würden Würmer, Insekten, Mäuse, Fische und wenn es sein muss, auch Frösche essen. «Oder die eigenen Jungtiere, die nicht überlebt haben», so Hartmann.
Wie vielen Störchen Peter Hartmann in irgendeiner Art geholfen hat, lässt sich nicht sagen, Fakt ist aber, «dass ich mehr als das halbe Leben zu diesen schwarzweissen Vögeln schaue». Dabei war er damals, als an einer Gemeindeversammlung eine für die Störche verantwortliche Person gesucht wurde, nur als «Zwischenlösung» eingesprungen, «weil sonst die Storchenstation geschlossen worden wäre». Er hoffte, bald abgelöst zu werden.
Inzwischen ist der Storchenvater 78 Jahre alt, langsam aber sicher müsse die Nachfolge geregelt werden. Er habe letztes Jahr akribisch dokumentiert, was so alles auf einen «Storchenvater», oder eine «Storchenmutter» zukomme, damit man als interessierte Person vom Aufwand nicht negativ überrascht werde. Hartmann sprach von einem 24-Stunden-Job, er werde zu jeder Tages- und Nachtzeit aufgeboten, wenn es die Not erfordere.
43 Storchenpaare hätten dieses Jahr in Brittnau genestet und dabei 111 Jungtiere grossgezogen. Alle Nester – das auf dem Kirchturm ausgenommen –, befinden sich in südlicher Richtung gesehen, rechts der Strasse. Grund: Der Storch sei ein Kolonienbrüter. Auf praktisch jeder möglichen und auch unmöglichen Stelle ist ein Horst gebaut. Das gefalle nicht allen, Peter Hartmann stellt in Brittnau einen Rückgang bei der Akzeptanz des Storches fest, vor allem bei Neuzuzügern: Für die Alteingesessenen Brittnauer und Brittnauerinnen gehöre der Storch zum Dorfbild, – so, wie der Storchenvater selbst auch, sei hier angefügt.

Der Märit geht ins «Exil» und wächst trotzdem weiter
Rothrist 18. Oktober, 9 – 17 Uhr, 34. Rothrister Märit auf dem Areal Breiten
«Ja, dieses Jahr müssen wir den Rothrister Märit erstmals in seiner Geschichte im ‹Exil› durchführen», sagt Karin Lienhard lachend. Statt wie bisher auf dem Dörfliplatz – er steht wegen den Umbauarbeiten am altehrwürdigen Dörflischulhaus nicht zur Verfügung – wird das beliebte Markttreiben dieses Jahr auf dem Breiten-Areal durchgeführt. Womit sich der Ausdruck «Exil» von selbst relativiert. Gerade einmal 600 Meter liegen die beiden Areale voneinander entfernt.
So klein die Distanz auch sein mag – der Umzug hat dem rührigen Organisationskomitee unter dem Präsidium von Karin Lienhard einiges an Mehrarbeit beschert. Der übliche Termin – letzter Samstag im Oktober – fiel wegen einer Terminkollision ins Wasser. «Wir haben den Termin für unseren Märit eine Woche vorverlegen müssen, weil die Aufführungen der Theatergesellschaft Rothrist ab dem 24. Oktober im Breitensaal stattfinden», sagt die OK-Präsidentin. Sie sei der Theatergesellschaft aber dankbar, dass diese im Gegenzug ihr Probenwochende eine Woche vorverlegt habe. Zudem habe auch die Einteilung der Stände deutlich mehr an Aufwand verursacht und auch die Erarbeitung eines Verkehrskonzepts sei herausfordernd gewesen, gibt Lienhard zu verstehen. Um die Sicherheit von Ausstellenden und Besuchenden zu gewährleisten, gilt auf der Breitenstrasse ab der Eröffnung des Märits um 9 Uhr Einbahnverkehr vom Dorf Richtung Spar-Einkaufsmarkt. «Noch sinnvoller wäre es natürlich, wenn Besucherinnen und Besucher gleich zu Fuss an den Märit kommen würden», meint Karin Lienhard, denn Parkplätze stehen nur in beschränktem Ausmass zur Verfügung.
Luxusproblem bleibt bestehen
Obwohl auf dem Breiten-Areal deutlich mehr Stände platziert werden können als auf dem Dörfliplatz, wurde das Organisationskomitee sein Luxusproblem auch dieses Jahr nicht los: Es mussten wiederum etliche Aussteller abgewiesen werden. «Wir waren bereits Ende August ausverkauft», bestätigt Karin Lienhard – und dies, obwohl einige langjährige Aussteller von der Terminverschiebung überrascht wurden und dieses Jahr nicht dabeisein können. Mit 86 Ausstellern verzeichnet die 34. Ausgabe des beliebten Märits einen absoluten Allzeit-Rekord, die bisherige Rekordmarke von 68 Ausstellern vom letzten Jahr wurde damit richtiggehend pulverisiert.
Ein Fest der Sinne
Flanieren, verweilen, geniessen – so lautet das Motto am Samstag, 18. Oktober, wenn sich das Breiten-Areal ab 9 Uhr in eine wunderbare Welt voller herbstlicher Düfte und fröhlicher Farben verwandelt. Ein Fest der Sinne, das kulinarische Köstlichkeiten und regionales Kunsthandwerk vereint. Mit dem gewohnt vielfältigen Angebot. Der Einkauf am Märit beim lokalen Landwirt, Bäcker, Metzger, Imker und Bierbrauer macht den Wochenend-Einkauf für einmal überflüssig. An weiteren Ständen lockt ein breites Angebot an kunsthandwerklichen Produkten, das von Töpferwaren über Drechslerarbeiten, Strickwaren, Upcycling-Produkten, Dekoartikeln, Gestecken, Schmuck und Spielzeugen bis hin zu selbstgemachten Sirupen, Seifen und Kerzen reicht. Auch wenn es noch etwas früh ist: Vielleicht lachen einen ja gerade am Rothrister Märit die ersten Weihnachtsgeschenke an.
Küchenfrei machen ist am Samstag nicht nur erlaubt, sondern fast schon obligatorisch. Zu gross(artig) ist das kulinarische Angebot, um den vielen Verlockungen widerstehen zu können. Die Inline-Hockeyaner führen wie gewohnt die Festwirtschaft – sie befindet sich im Gemeindesaal – und bieten neben Teigwaren auch Suppe mit Spatz an. Ein Klassiker sind die Raclette-Brote am Stand der FC-Altherren, bei der Metzgerei Koller gibt´s Würste vom Grill, der Skiclub bietet Pommes Frites und Hot Dogs an, der griechische Verein Makedonia Gyros, die Trachtengruppe Brot, Zopf und Kleingebäck, die Brauerei Brauhofer Fondue und Bier, der Dörfli-Beck lockt mit Süssigkeiten, der Turnverein mit Bubble-Waffeln, der Männerchor führt die Kaffeestube. Weitere Marktfahrer bieten Schnitzel- und Chnoblibrote, Crepes, Alpkäse, Marroni, Magenbrot, Soft-Ice oder Churros an. Es ist fast unmöglich, kein kulinarisches Angebot zu finden, das einen «gluschtet».
Das Dorf zieht mit
Allein schon der Streifzug durch das kulinarische Angebot zeigt: Der Rothrister Märit ist bestens im Dorf verankert. Die Vereine beteiligen sich in der gewohnt grossen Zahl am Märit, auch die Schule zieht mit. «Sieben Schulklassen sind dieses Jahr mit einem Stand vertreten», weiss Karin Lienhard, zwei weitere helfen beim Aufstellen und Abräumen der Stände mit. Die Zusammenarbeit mit Gemeinde und EW Rothrist sei wie jedes Jahr hervorragend, führt sie weiter aus und auch das lokale Gewerbe stehe mit viel Engagement und grosszügigem Sponsoring hinter dem Märit. «Ohne diese grosszügige Unterstützung von allen Seiten, die alles andere als selbstverständlich ist, wäre die Durchführung des Anlasses gar nicht möglich», betont die OK-Präsidentin.
Das gleiche gilt auch für die Tombola, bei der es tolle Preise zu gewinnen gibt. Die meisten Aussteller haben sich sehr spendabel gezeigt und gleich auch noch Naturalpreise oder Gutscheine für die Tombola gespendet. Als ersten Preis gibt es wie immer ein Bike zu gewinnen, das von OK-Mitglied Daniel Hofer von Höfi´s Velo-Shop gesponsert wurde. Eine glückliche Gewinnerin oder ein glücklicher Gewinner wird sich über ein Top-Bike freuen dürfen, für das sie/er im Idealfall nicht mehr als ein einziges «Fränkli» in die Hand genommen haben.
Kinder-Flohmarkt ist ein Selbstläufer
Ein Selbstläufer, wenn es nicht gerade Bindfäden regnet, ist der Kinderflohmarkt, der dieses Jahr vor dem Pega durchgeführt wird. Kinderzimmer ausmisten ist also angesagt für jene Kids, die am Flohmarkt von Kindern für Kinder mitmachen wollen und auf Tüchern, Stühlen oder an improvisierten Ständen ihre nicht mehr benötigten Spielsachen und Spiele für ein kleines Entgelt zum Kauf anbieten wollen. Ein Recycling, das Sinn macht und erst noch etwas einbringt. Weitere beliebte Attraktionen wie Pony-Reiten, Salto-Trampolin oder das Kinderschminken runden das Angebot für die jüngsten Besucherinnen und Besucher des Märits ab.

Bild: Archiv Wiggertaler / Patrick Lüthi

Herbstschnitt für den Haldengutweiher – Ruckzuck war das Schilf weg
Brittnau Pflegeeinsatz des Natur- und Vogelschutzvereins
Der Pflegeeinsatz am Haldengutweiher hat einen festen Platz in der Jahresagenda des Natur- und Vogelschutzvereins Brittnau (NVVB). Tradition hat auch, dass das Wetter an diesem Tag nicht mitspielt und die Arbeiten im strömenden Regen stattfinden. Dieses Jahr allerdings hatte Petrus ein Einsehen: Bei besten äusseren Bedingungen durfte NVVB-Präsident Peter Hartmann morgens um acht Uhr eine stattliche Schar von 17 Helferinnen und Helfern begrüssen.
Im Vorfeld hatten die zwei Mäh-Experten im Verein mit Balkenmäher und Sense bereits das gesamte Schilf geschnitten. Trotzdem gab es noch Arbeit genug zu erledigen, um dieses wichtige Amphibienlaichgebiet vor dem Verlanden zu schützen. Es galt, das Schnittgut herauszutragen, den Weiher-Zulauf von Schlick und Sand zu befreien, Randsteine zu reinigen, Zweige zurückzuschneiden und Gestrüpp auszulichten.
Voller Elan machte sich die Helfertruppe an die Arbeit. Die einen trugen auf ihren Heugabeln derart mächtige Schilfhaufen aus dem Weiher, dass man sie darunter kaum noch erkennen konnte. Die anderen balancierten gekonnt über den schmalen Steg zum Inselchen. Und wieder andere liessen sich nicht einmal von durchnässten Schuhen aus der Ruhe bringen. Bereits beim wohlverdienten, feinen Znüni lag ein Grossteil des Schilfes zum Abtransport bereit. Ein kurzer Effort noch – und der Haldengutweiher war so sauber wie schon lange nicht mehr.
Präsident Peter Hartmann zeigte sich hocherfreut über die rege Beteiligung und über die speditiv und engagiert erledigte Arbeit. Am Ende durften sich alle auf eine weitere Tradition beim Brittnauer Weiherputz freuen: Der Natur- und Vogelschutzverein spendiert jeweils allen, die mit angepackt haben, ein köstliches Zmittag im Restaurant Sonne.

Bild: Simon Koechlin

Bild: Simon Koechlin

Bild: Simon Koechlin

Die Schutzgebiete Looweiher und Bachthalen von Schilf und Gras befreit
Oftringen Pflegeeinsatz vom Natur- und Vogelschutzverein
Letzten Samstag fanden sich 20 engagierte Freiwillige und Mitglieder vom Natur- und Vogelschutzverein Oftringen in der Looweiherhütte ein, um zusammen in den Schutzgebieten Looweiher und Bachthalen bei der alljährlichen Pflege mitzuhelfen.
Am Looweiher musste das Schilf geschnitten werden. Die Helfer arbeiteten Hand in Hand, trugen das Schilf zusammen und legten es auf dem Gehweg für den Abtransport bereit. Das auf der Insel geschnittene Schilf musste dabei über die wacklige Brücke getragen, respektive gefahren werden.
Bauer Daniel Bösiger unterstützte das Team, indem er das Schilf mit seinem Ladewagen auflud. Das Schilf wurde durch den Ladewagen gehäckselt und auf dem Feld verteilt, wo es später untergefahren wird. Durch diese Massnahme wird das Schilf zu einem natürlichen Dünger, welcher den Boden anreichert und die Pflanzen stärkt.
Im Schutzgebiet Bachthalen wurde das Gras gemäht und zusammengetragen. Das Schnittgut wurde ebenfalls durch Daniel Bösiger geladen und abgeführt. Diese Massnahme war wichtig, um zu verhindern, dass zu viele Nährstoffe in den Weiher gelangen und das Ökosystem stören. Die für Amphibien so wichtigen Trockenmauern wurden von wuchernden Pflanzen befreit, sodass Eidechse und Ringelnatter wieder ein wärmendes Sonnenbad geniessen können.
Zum Dank für ihren Einsatz waren alle Helfer zu einem feinen Znüni eingeladen, wo noch lange über Natur und die Welt diskutiert wurde.
Der nächste Einsatz im Schutzgebiet findet am 18. Oktober statt. Interessierte sind wieder herzlich eingeladen, sich anzuschliessen und mitzuhelfen, die Natur zu erhalten. Eine vielfältige Flora und Fauna wird allen dafür dankbar sein. Treffpunkt ist wieder um 8 Uhr bei der Looweiherhütte. Um 11 Uhr ist dann wieder Znünizeit.

Bild: Walter Jufer

Bild: Walter Jufer

Bild: Walter Jufer

«Freude am Singen» lautete das Motto
Walterswil Heimatabende des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil
Den ganzen September über hatten sich die 16 aktuellen Mitglieder des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil intensiv auf die beiden Unterhaltungsabende vom Freitag und Samstag vorbereitet; dies unter dem Motto «Freude», wie Vorstandsmitglied Rita Caluori Meier erklärte. An beiden Abenden war die Mehrzweckhalle in Walterswil mit rund 280 Gästen praktisch ausverkauft. Den Rahmen der beiden Aufführungen bot das Singspiel «Fröid am Singe» von Hans Uehlinger, der selbst Regie führte. Im Zweiakter ging es um den italienischen Gastarbeiter Franco (Dani Fischer), der des permanenten Arbeitens auf der Strassenbaustelle überdrüssig war. Einsam und deprimiert eröffnete er seinen Freunden Stefan (Stefan Müller), Bruno (Bruno Müller) Lisi (Lisbeth Hänsli) und der Witwe Rosmarie (Rosmarie Bachmann), dass er am liebsten alles hinschmeissen und zu seiner Mama in die alte Heimat zurückkehren möchte.
«Freude» als roter Faden
Im Verlaufe des ersten Akts gelingt es seinen Freunden aber, mit «Es Lied wo s’ Härz erfreut» von Adolf Stähli, «E chli Freud» von Pauli Bürgler, «Freud am Singe» von Therese Aeberhard, «Häb Freud am Läbe» von Ernst Sommer und dem Duett «Joggis Freud», wiederum von Adolf Stähli, dargeboten von Matthias Uehlinger und Petra Schenker mit der Akkordeon-Begleitung von Ernst Lässer, ihrem Kumpel Franco wieder – buchstäblich – Freude am Leben zu vermitteln.
Dies ist so nachhaltig, dass Franco im zweiten Akt nach der Pause gleich selber im «Chutteli» beim Jodlerklub mitmacht und mit ihnen «I freu mi» von Paul Meier, «Fröi di Härz» von Ueli Zahnd und zum Schluss «Am Jodlertisch» von Fred Kaufmann intonierte und interpretierte. Oder anders ausgedrückt: Franco fand ein Hobby, Anschluss an die Gesellschaft, und zum Schluss wurde in der Gruppe diskutiert, wie man seine Mama günstig zu Besuch in die Schweiz holen könnte. Dazwischen brachte eine Kleinformation des Jodlerklubs das «Bodenseelied» von Ueli Moor und «Die gfitzte Manndli» von Ruedi Bieri dar. «Die Akteure», ergänzte Präsident Markus Zihlmann, «sind alles Freunde und Angehörige unserer Jodlerinnen und Jodler».
Die Konzerte, die mit Darbietungen vom Tanz- und Unterhaltungsquartett «Tossenklänge» aus dem Entlebuch umrahmt wurden, wurden mit viel Applaus quittiert. «Wir sind sehr zufrieden», lautete das Fazit des Präsidenten über zwei Abende, an denen auch das Kulinarische nicht zu kurz kam und am Freitag eine Schätzfrage sowie am Samstag eine reichhaltige Tombola die Gäste zum Mitmachen animierte.

Bild. Beat Wyttenbach

Bild. Beat Wyttenbach

Impressionen vom Heimatobe 2025 des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil. – Bild: Beat Wyttenbach 
Impressionen vom Heimatobe 2025 des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil. – Bild: Beat Wyttenbach 
Impressionen vom Heimatobe 2025 des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil. – Bild: Beat Wyttenbach 
Impressionen vom Heimatobe 2025 des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil. – Bild: Beat Wyttenbach 
Impressionen vom Heimatobe 2025 des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil. – Bild: Beat Wyttenbach 
Impressionen vom Heimatobe 2025 des Jodlerklubs Safenwil-Walterswil. – Bild: Beat Wyttenbach

Strahlende Aussichten: azb bringt die Sonne aufs Dach
Strengelbach Zürcher Ziegeleien lassen Solarpanels in Strengelbach montieren
In den Räumen der azb-Schreinerei wird mit Hochdruck gearbeitet. Allerdings nicht ausschliesslich mit Holz, wie man erwarten würde. Mit Hilfe einer Lehre schneidet Fritz Kaufmann ein Dichtungsband nach dem andern auf die gewünschte Länge zu, anschliessend bringt er mittels Spezialzangen die erforderlichen Kerbungen an. Im nächsten Raum bringt Christine Rätzer die selbstklebenden Dichtungsbänder seitlich an die Photovoltaikmodule an, Mathias Steffen biegt sie um, damit sie auch an der Oberfläche haften. Und schon geht´s zur nächsten Station. Die Photovoltaikmodule müssen in den halb fertigen Alurahmen eingeführt werden – eine Arbeit, die Thomas Weyermann mit viel Fingerspitzengefühl und Vorsicht erledigt. Anschliessend steckt Weyermann die beiden fehlenden Rahmenteile hinzu und verpresst den Rahmen. Ab in die bereitstehende Spezialverpackung – und schon ist das Solarpanel bereit zur Auslieferung.
Mit grossem Interesse verfolgt eine Delegation der Zürcher Ziegeleien die Arbeiten in den Lokalitäten der azb-Schreinerei. Die Regensdorfer Firma lässt die Endmontage ihres in Eigenregie entwickelten Solarpanels in den Werkstätten der Strengelbacher Stiftung ausführen. «Man vermutet in einer Stiftung für Menschen mit einer Beeinträchtigung das Know-How, einen derartigen Auftrag in dieser Qualität stemmen zu können, überhaupt nicht», sagt Jochen Christoph. «Aber das ist ein grosser Irrtum», führt der Finanzchef der Zürcher Ziegeleien weiter aus. Doch wie haben ein 160 Jahre altes Traditionsunternehmen wie die Zürcher Ziegeleien – in der Schweiz Marktleader für Dachziegel – und die Stiftung azb überhaupt zusammengefunden?
Eine Ausschreibung und eine alte Bekanntschaft
Da müsse er etwas weiter ausholen, meint Christoph einleitend. «Unser Grundprodukt ist reine Swissness – Schweizer Lehm auf Schweizer Dächern». Angesichts der proklamierten Energiewende habe man sich in der Geschäftsleitung des Regensdorfer Traditionsunternehmens natürlich Gedanken über das zukünftige Geschäftsmodell machen müssen. Und beschlossen, ein eigenes Indach-Solarpanel zu entwickeln, obwohl der Markt für Solarenergie in Anbetracht der Unsicherheit bei den Fördergeldern zuletzt doch etwas an Schwung verloren habe. Im Gegensatz zu Aufdach-Solarmodulen, die auf die Dachhaut montiert werden, ersetzen Indach-Solarpanels die bisherige Dacheindeckung. «Mit der Entwicklung eines eigenen Solarpanels haben die Zürcher Ziegeleien Neuland betreten», führt Christoph weiter aus. So habe das Unternehmen beispielsweise erstmals in Asien eingekauft, denn der Markt für Photovoltaikmodule werde nun mal von asiatischen Herstellern beherrscht. Wäre es dann nicht sinnvoll gewesen, gleich das fixfertige Solarmodul in Asien einzukaufen? «Das haben wir ebenfalls evaluiert», gibt der Finanzchef der Zürcher Ziegeleien zu, «aber wir haben rasch gesehen, dass asiatische Hersteller nicht in der Lage sind, die von uns geforderte Qualität zu liefern».
In der Folge wurde der Auftrag ausgeschrieben. Um die Endmontage der «Unitas»-Panels bewarben sich neben der Stiftung azb zwei weitere Unternehmen aus der Privatindustrie – eines aus Deutschland, ein weiteres aus der Schweiz. «Das azb hat dabei das in jeder Hinsicht beste Gesamtpaket vorgelegt», verrät Christoph. «Für mich war das wenig überraschend», führt er weiter aus, «denn ich kannte die Strengelbacher Stiftung bereits seit 15 Jahren, aus einer früheren beruflichen Tätigkeit bei einem Kaffeemühlen-Hersteller». Er wisse, dass in Strengelbach Leute tätig sind, die unternehmerisch denken. Wobei es doch noch einige Überzeugungsarbeit gebraucht habe, seine Kollegen in der Geschäftsleitung ebenfalls von den Vorteilen dieser Lösung zu überzeugen, wie er schmunzelnd zugibt.
Ein Auftrag, der zum azb passt
Benjamin Nützi, der das Solarpanel-Projekt für die Stiftung azb zusammen mit Andreas Meier leitet, zeigt sich begeistert von der Zusammenarbeit mit den Zürcher Ziegeleien. «Wir erfahren in diesem Projekt sehr viel Wertschätzung von unserem Auftraggeber», betont er, «zudem ist es ein Auftrag, der zum azb passt und unseren Mitarbeitenden mit Unterstützungsbedarf spannende Arbeit bietet, an der sie mit Stolz mithelfen». Denn es sei wichtig, dass die Arbeiten in kleine Teilschritte heruntergebrochen werden können. «Damit möglichst viele unserer Mitarbeitenden einen Teil, der ihnen möglich ist, zum gesamten Produkt beitragen können», wie Nützi weiter ausführt. Mit Montagehilfen und weiteren Hilfsmitteln könne das Fehlerrisiko sehr weit minimiert werden.
Absatz liegt über den Erwartungen
Im Markt ist das Produkt mittlerweile sehr gut aufgenommen worden. «Wir liegen rund 20 Prozent über unseren Erwartungen», gibt Jochen Christoph zu verstehen. Das dürfte mit den vielen Vorteilen zusammenhängen, die das neu entwickelte Solarpanel bietet, wie Stefan Ringbeck, Produktmanager Photovoltaik bei den Zürcher Ziegeleien, zu verstehen gibt. Ringbeck weist etwa auf die einfache Montage des Solarpanels hin. Der Dachdecker könne einfach vier Ziegel entfernen und ein Solarpanel einsetzen, das mit einer Halterung befestigt wird. Weitere Anpassungsarbeiten sind nicht erforderlich – auch die Lattung muss nicht ersetzt werden, sofern das Dach mit Ziegeln aus der Produktion der Zürcher Ziegeleien eingedeckt war. «Damit ist unser Solarpanel gerade im Sanierungsbereich sehr interessant», meint Ringbeck weiter, zudem sei es auch leistungsstärker als die Produkte der Mitbewerber. Und last but not least: Hat das Panel einst sein Lebensende erreicht, ist es ohne aufwendige Materialtrennung zerlegbar, weil Rahmen und Photovoltaikmodul nicht verklebt sind. Entsprechend einfach kann das Material der Wiederverwertung zugeführt werden.
Vieles deutet also darauf hin, dass die Produktion in Strengelbach in Zukunft ausgeweitet werden kann. «Die Produktion ist im Endausbau darauf ausgelegt, dass wir täglich 150 Solarpanele montieren können», gibt Reto Bubendorff, Bereichsleiter Industrielle Produktion bei der Stiftung azb, zu verstehen. Sollte die Produktion darüber hinaus gesteigert werden müssen, könnten problemlos weitere Arbeitsplätze eingerichtet werden. «Es ist ja gerade unsere Stärke, dass wir sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen können, weil wir aus einem so grossen Pool von Mitarbeitenden rekrutieren können», betont Bubendorff. Auch wenn die Produktion sehr gut ausgelastet ist, wie das Moment der Fall sei. Er schätze diesen positiven Spirit im azb sehr, meint dazu Jochen Christoph. «Unsere Ansprechpartner in der Stiftung suchen nie nach Problemen, sondern immer nach Lösungen», betont er, das mache die Zusammenarbeit so angenehm. Das sehen seine Kollegen in der Geschäftsleitung mittlerweile auch so …

Bild: Thomas Fürst

Bild: zvg / Zürcher Ziegeleien

Die einzelnen Rahmenteile werden gesteckt, aber nicht verklebt. – Bild: Thomas Fürst 
Fritz Kaufmann schätzt, dass die Arbeit nicht hektisch ist. – Bild: Thomas Fürst 
Konzentriert und exakt bringt Christine Rätzer die Dichtungen an. – Bild: Thomas Fürst






































