
Ein wunderbares Fest für alle Generationen
Zofingen Seniorenzentrum: Neuer Name – bewährte Werte
Geschäftsleiter Marcel Rancetti verriet im Gespräch, dass er den Namen bereits seit drei Jahren im Hinterkopf hatte. «Casa» steht für das Zuhause, «Alegre» symbolisiert Freude, Vitalität und Leichtigkeit. Rancetti führte im Gespräch – und später in seiner Begrüssung der Gäste aus, dass der Name zum Ausdruck bringt, für was das Seniorenzentrum steht. «Es ist ein Ort der Geborgenheit und Sicherheit für alle Pflegebedürftigen, das ist nicht immer vom Alter abhängig.»
Stadtpräsidentin Christiane Guyer rollte in ihrer Festansprache die Geschichte des Seniorenzentrums auf und verglich diese mit dem Mammutbaum, der direkt vor dem Brunnenhof steht.
Alle Generationen waren zum Fest mit dem Motto «Lebensqualität am Heitern» eingeladen. Das Programm reichte von Führungen durch die Häuser, einem Vortrag zur Altersmedizin, über Musik, Tanz, Glücksrad und leckeres Essen bis Kutschenfahrten und Säulirennen. Letzteres erfreute sich grosser Beliebtheit – beim Wettbüro bildete sich eine lange Schlange. Dementsprechend gross war die Freude bei denjenigen, die auf das «blaue Schweinchen» gesetzt hatten. Eine Beachbar inclusive Pool für die Kleinen rundeten die Festlichkeiten genauso ab wie Büchsenwerfen und andere spielerische Aktivitäten.
Eine schöne Geste: der Erlös vom Verkauf von Glace, Kuchen und Desserts ging vollumfänglich an das Dorf Blatten im Wallis.

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi
Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen zur Jubiläumsfeier mit Bekanntgabe der Namensänderung im Casalegre. – Bild: Patrick Lüthi

Ein musikalisches Feuerwerk für Herz, Bauch und Beine
Zofingen Am 30. Juni findet das 27. «New Orleans meets in Zofingen» statt
«Wir haben letztes Jahr genau richtig entschieden», sagt Walter Bloch, der zum elften Mal das Organisationskomitee von «New Orleans meets in Zofingen» (NOMZ) präsidiert. «Mit der gleichen Leidenschaft wie eh und mit einem tollen OK an meiner Seite», wie der 71-jährige Mühlethaler präzisiert. Das Problem, welches die NOMZ-Macher vom Kiwanis-Club plagte: Beim letzten Jazz-Act auf dem Thutplatz haben sich die Reihen der Zuschauer nach 22 Uhr jeweils gelichtet. Mit dem Auftritt von George, dem bekannten Mundart-Rocker aus dem Berner Seeland, wurde versucht, ein jüngeres Publikum anzusprechen. Der Versuch schlug voll ein. George hätte vor gut besetzten Rängen weit über Mitternacht hinaus spielen können.
«Der Entscheid, das neue Konzept beizubehalten, war im OK natürlich schnell gefällt», betont Bloch. Bei der Suche nach einem Top-Act aus der Schweizer Musikszene hat das OK offensichtlich ein goldenes Händchen gehabt. Mit Florian «Flöru» Ast wurde jener Musiker nach Zofingen geholt, der vor kurzem mit dem Prix Walo in der Kategorie «Pop/Rock» ausgezeichnet wurde. Ast, der in seiner 30-järhigen Karriere über eine Million Tonträger verkaufte hatte, hatte sich im vergangenen Jahr nach siebenjähriger musikalischer Retraite mit dem Album «Ast a la vista» – Ast in Sicht – zurückgemeldet. Ob Ast neben seinen neuen Songs auch seine grössten Hits mit im Gepäck haben wird: «Träne», «Ängu», «Daneli»? Begleitet wird Ast von einem erfahrenen NOMZ-Musiker. Den musikalischen Tausendsassa und Bandleader Christoph Walter mit seinem Orchester muss man niemanden mehr vorstellen. Ebenfalls mit auf der Bühne ist Nelly Patty, die temperamentvolle französische Chansonnière mit italienischen Wurzeln, die mit ihrer wunderbaren Stimme jedes Publikum in ihren Bann zu ziehen vermag.

Bild: zvg / Daniel Gassner
Davor kommen auf dem Thutplatz aber auch die Fans von klassischem Jazz voll auf ihre Kosten. Den Auftakt macht um 17.30 Uhr die Riverstreet Jazzband aus Aarau. Das klassische Old Time Jazz-Sextett, bestehend aus Trompete, Klarinette, Posaune, Banjo, Bass und Schlagzeug, wurde 1960 gegründet und etablierte sich rasch an der Spitze der Aargauer Jazzszene. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen Dixieland, New-Orleans-Jazz der 20er- und Swing der 30er-Jahre, bis hin zu Einflüssen aus der Pop- und Rock-Szene.
Ganz in der Tradition des New Orleans-Jazz steht die tschechische Formation J.J. Jazzmen, die auf dem Thutplatz ab 19.30 Uhr aufspielt. Der Sound der Band wird durch die ausdrucksstarke Stimme und das Jazzfeeling der Sängerin Barbora Vágnerová bereichert, die sich in den fünf Jahren der Zusammenarbeit mit J.J.Jazzmen eine hervorragende Position unter den zeitgenössischen Jazzsängerinnen erarbeitet hat.
Alter Postplatz ganz im Zeichen des Blues
«Just the blues». Fleetwood Mac, Danny Kaye, Louis Armstrong, John Martin und viele andere haben den bekannten Song interpretiert. «It´s just the blues» – das ist ganz eindeutig auch das Motto derjenigen Bands, die am NOMZ auf der Bühne am Alten Postplatz auftreten. Larissa Baumann gilt als erfrischender Wind in der schweizerischen Blues- und Soul-Szene. Mit energiegeladener Bühnenpräsenz und ihrer souligwarmen Stimme wird sie – begleitet von ihrer fünfköpfigen Band – das Publikum auf dem Alten Postplatz ab 18 Uhr begeistern.
Weiter geht´s dann ab 20 Uhr mit der Johnny Max Band, einer kanadische Blues- und Roots-Band aus Ontario, die seit über 25 Jahren aktiv ist. Angeführt wird sie vom charismatischen Sänger und Entertainer Johnny Max, der für seine energiegeladenen Live-Auftritte und seinen humorvollen Stil bekannt ist. Die Band kombiniert klassischen Blues mit Elementen aus Soul, Funk und Rock und bezeichnet ihren Sound selbst als «Roadhouse Soul».
Blues, Gospel und Soul mit Stil und Wucht: Das versprechen Samantha Antoinette & The Chargers bei ihrem Auftritt ab 22 Uhr auf dem Alten Postplatz. Ein Auftritt, der unter die Haut geht und kaum jemanden stillstehen lassen wird. Die britische Sängerin verfügt über eine kraftvolle, tief bluesige und zugleich samtige Stimme und wird von einer vierköpfigen Band aus hervorragenden Musikern begleitet. Darunter befinden sich mit Kasper «Lefty» Vegeberg und Sören Schack zwei der talentiertesten Gitarristen aus Dänemark. Ergänzt wird das Ensemble durch den Bassisten Jakob Kirkegaard Kortbaek und den Schlagzeuger Asmus Jensen.

Bild: zvg / Frank Nielsen
Rock´n´Roll auf dem Chorplatz
Ein Parforceprogramm spulen «Terry & the Hot Sox» am NOMZ ab. Von 19 – 23.30 Uhr treten sie zu jeder vollen Stunde mit fetzigem Rock´n´Roll auf dem Chorplatz ab. Die Schweizer Band wurde 1980 gegründet und zählt zu den langlebigsten Gruppen des Genres im Land. Ursprünglich aus der Jazzrock-Band Shivananda hervorgegangen, fand die Formation mit Sänger Walter «Terry» Senn ihren unverkennbaren Sound.
Last but not least wird mit «The Bienville Street Band» als Marching Band auf dem Festgelände unterwegs sein. Die Band aus Biel ist eine mittelgrosse Jazzband, die eine spritzige Mischung aus Spirituals, Blues, Songs, Ragtime, Marschmusik sowie Oldtime Jazz zelebriert.
Viel Aufwand für einen guten Zweck
Acht Bands, die grösstenteils aus der Schweiz und dem europäischen Ausland kommen. Beim diesjährigen Programm habe es für jeden Geschmack etwas dabei, ist sich Walter Bloch denn auch sicher. «Es ist dem OK wiederum ausgezeichnet gelungen, ein musikalisches Feuerwerk für Herz, Bauch und Beine zu organisieren», meint der OK-Präsident. Mit wunderbarer Musik fürs Herz und einer leistungsfähigen Gastronomie für den Bauch. «Und natürlich ist es auch nicht verboten, ab und zu ein Tänzchen auf die Pflastersteine der Altstadt hinzulegen», meint er schmunzelnd. Das Ganze zu einem sehr sozialen Preis. Wo kann man schon einen ganzen Abend sämtliche Konzerte für bescheidene 25 Franken Eintritt verfolgen? Wobei Jugendliche unter 16 Jahren sogar Gratiseintritt geniessen. «Das entspricht ganz dem Kiwaner-Gedanken», meint Bloch. «Serving the children of the world» – den Kindern der Welt zu dienen. Denn der Reinerlös aus dem NOMZ wird jedes Jahr einem Jugendprojekt gespendet. «In den vergangenen 26 Jahren konnte der Kiwanis-Club sozialen Institution über eine Million Franken zukommen lassen», betont Bloch. Möglich sei das nicht zuletzt dank Sponsoren, die dem NOMZ über die Jahre hinweg die Treue gehalten haben – und einem OK, das alljährlich einen gewaltigen Effort leiste, um das Festival auf die Beine zu stellen.

Bild: zvg

Am Schluss auf die Festung: Aargauer 3-Tage-OL mit spannenden Routen
Aarburg Erster urbaner 3-Tage-OL wurde im Aarestädtchen durchgeführt
Über Pfingsten wurde Aarburg zum Zentrum des Schweizer Orientierungslaufs. Der erste urbane 3-Tage-OL konnte dank hervorragender Organisation und grossem Engagement erfolgreich durchgeführt werden und zog über drei Tage hinweg täglich mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an.
Das Organisationskomitee unter der Laufleitung von Christoph Ruesch durfte auf die tatkräftige Unterstützung von jeweils 80 Helferinnen und Helfern aus den OL-Klubs Wiggertal und Olten zählen. Ihre Arbeit trug massgeblich zum reibungslosen Ablauf der Veranstaltung bei.
Ein besonderes Highlight war die letzte Etappe am Pfingstmontag: Die historische Festung Aarburg wurde Teil des Laufgebiets. Beim Jagdstart traten die Teilnehmer mit dem individuellen Zeitrückstand aus den vorherigen Etappen gegeneinander an – Spannung war garantiert.
Starke Wiggertaler Läuferinnen und Läufer
Die Läuferinnen und Läufer vom OL-Klub Wiggertal überzeugten mit starken Platzierungen. Maxim Bertschi holte in der Kategorie H16 den Sieg. Annalena Zinniker lief in der Kategorie D18 auf den hervorragenden 2. Platz. Henry Wymann sicherte sich in der Kategorie H14 den 5. Rang. Ronja Frey in der Kategorie D16 und Julia Emmenegger in der Kategorie DAM rundeten das gute Gesamtergebnis mit dem 6. Rang ab.
Auch das Rahmenprogramm kam nicht zu kurz: Viele Sportlerinnen und Sportler nutzten die Möglichkeit, vor Ort zu campieren. Der beliebte Family-O-Day am Samstag sorgte zudem für viel Begeisterung bei Familien mit Kindern.
Ein grosses Dankeschön geht auch an die Gemeindebehörden von Aarburg und Oftringen sowie an zahlreiche Liegenschaftsbesitzer, die ihre Areale zur Verfügung stellten und damit den Event erst ermöglichten. Die Kombination aus sportlicher Herausforderung und urbanem Erlebnis fand bei den Läuferinnen und Läufern grossen Anklang.

Bild: Kevin Steffen
Postensuche vor der Festungskulisse: Linus Baumann. – Bild: zvg Mit Kinderwagen auf der Strecke? – Kein Problem. – Bild: Kevin Steffen Kartenlesen in den historischen Gemäuern der Festung. – Bild: zvg Maxim Bertschi holte sich in der Kategorie H16 den Sieg. – Bild: zvg Dynamisch: Ramon Frey. – Bild: Kevin Steffen

Von Postläufer Johannes Hürzeler bis zum Hausservice
Zofingen Die 75. Folge der beliebten Mühlethaler Geschichten
Die Akte der Post Mühlethal im PTT-Archiv in Köniz ist nicht sehr gross. Sie besteht vor allem aus Zeitungsartikeln und Mitteilungen an die Kundschaft. Von 1849 ist vermerkt, dass «Postläufer Joh. Hürzeler» viermal wöchentlich von Zofingen her die Haushalte in Mühlethal bedient habe. Am 1. Januar 1911 erhält Mühlethal die erste rechnungspflichtige Poststelle, die von Emil Hochuli (*1875, Heimatort Reitnau) als «Ablagehalter und Briefträger» betreut wird. 1924 wurde Hochuli zum Posthalter gewählt, 1928 übergab er das Postbüro beim Lindenpass oben an Fritz Bolliger (*1890, Heimatort Uerkheim). Von ihm ist ein Foto mit Pferdeschlitten erhalten.
Bolligers Dienstlokal ist nur sieben Quadratmeter gross. Es brennen insgesamt drei Lampen darin, für die ihm die Post jährlich 15 Franken als Entschädigung zahlt, wie in den Akten vermerkt ist. Zusätzlich zu den 110 Franken Miete, 25 Franken für Heizung und 15 Franken für Reinigung. Als Bolliger 1956 in Pension geht, wechselt auch der Standort des Postbüros.
Auf einer A5-Seite teilte die Kreispostdirektion Aarau am 29. Juni 1956 mit, dass ab dem 2. Juli «Herr Werner Roth» sein Amt als Posthalter antreten werde. Zudem werde das Lokal ins Dörfli verlegt, in Roths Wohnhaus.
Eine Telephonkabine und 98 Haushalte
«Ausser den neuzeitlichen Einrichtungen für den Postdienst steht im Schalterraum auch eine Telephonkabine zur Verfügung der Postbenützer», heisst es. Roth bediente zu Beginn 98 Haushalte mit etwa 230 Einwohnern und ging noch zweimal täglich auf Zustelltour und wurde von seiner Frau Klara Roth-Kuhn unterstützt. Als Roths 1990 in den Ruhestand gingen, übernahmen Hansruedi und Kornelia Müller. Sie mussten zuerst mit einem Provisorium vorliebnehmen, weil verschiedene Projekte der Post für einen Neubau gescheitert waren. Dazu mehr in den nächsten Folge. Weil die Poststelle 2002 geschlossen wurde, blieben Müllers das letzte Posthalterpaar im Mühlethal. Als Ersatz wurde der Hausservice eingeführt.

Ofenfrisch in die Zukunft: Wälchli bleibt Wälchli
Rothrist Erfolgreiche Nachfolgeregelung bei der Bäckerei Wälchli
«Grüezi mitenand», sagt der junge Mann in breitestem «Züüridüütsch», der eben in rasantem Tempo zur Türe hineingekommen ist. Im Leben von Leo Iseni, dem in Zürich-Oerlikon aufgewachsenen Secondo mit albanischen Wurzeln, muss immer etwas laufen. Und momentan läuft gerade besonders viel. Denn der 35-Jährige ist der neue Inhaber der traditionsreichen Bäckerei Wälchli mit Sitz in Rothrist. Iseni hat per Mitte April alle zwölf Filialen sowie die vier Produktionsstandorte des grössten regionalen Bäckereibetriebs übernommen. Und sämtliche 160 Mitarbeitenden. «Es hatte für mich erste Priorität, die Stellen aller Mitarbeitenden zu erhalten», betont Iseni, der mit dem Einstieg in die Bäckerbranche Neuland betritt. «Ich war seit 2010 als selbständiger Unternehmer im Lebensmittel-Bereich tätig, wo ich mehrere Filialen eines grossen Detailhändlers mit bis zu 100 Mitarbeitenden als Franchisingnehmer geführt habe», verrät er. Mit einer breiten Ausbildung im Rucksack. Iseni hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert und sich anschliessend zum Verkaufsfachmann, später zum Verkaufsleiter weitergebildet und nennt auch einen Master of Business Administration (MBA) sein eigen. «Nach 15 Jahren unternehmerischer Tätigkeit im Franchising-System ist bei mit der Wunsch nach vollständiger Selbständigkeit und einer grösseren Herausforderung immer stärker geworden», führt der vierfache Familienvater weiter aus, denn er könne und wolle in seinem Leben nicht einfach stehen bleiben. Als er im September letzten Jahres gesehen habe, dass die Bäckerei Wälchli zum Verkauf steht, habe er sofort gewusst: «Das will ich anschauen».
Langwierige Suche nach einem Nachfolger
«Die Suche nach einer Nachfolgelösung hat sich doch etwas hingezogen», sagt Ruth Haab, Geschäftsführerin der traditionsreichen Rothrister Bäckerei. Insgesamt zwei Jahre sind sie und René Wälchli zusammen mit einem externen Büro auf der Suche nach einer Lösung gewesen. «Dabei hat unsere beachtliche Grösse auf mögliche Interessenten eher abschreckend gewirkt», blickt Ruth Wälchli zurück. Ein Verkauf von Teilen wäre zwar möglich gewesen. «Doch für uns kam nur ein Verkauf des gesamten Geschäfts in Frage», führt sie weiter aus. Als sich Leo Iseni im September 2024 für die Firma zu interessieren begann, sei dann wirklich Bewegung in die Geschichte gekommen. «Die Chemie zwischen uns hat sofort gestimmt», betont Ruth Haab. Denn Leo Iseni habe viel Potenzial im Unternehmen gesehen, obwohl die Jahre nach der Pandemie mit den zuletzt stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen für die Bäckerei Wälchli alles andere als einfach gewesen seien.
«Ich sehe mein Investment langfristig», betont Leo Iseni, der in naher Zukunft auch in der Region Wohnsitz nehmen will. Er gehe seine neue Herausforderung mit Respekt an, deshalb sei es für ihn nicht nur wichtig, sondern Bedingung gewesen, dass Ruth Haab mindestens zwei weitere Jahre im Unternehmen verbleibe. «Ruth kennt die Abläufe aus dem Effeff und wir verstehen uns hervorragend», betont Iseni, und das werde die Firma auch vorwärts bringen. Nun gelte es vorerst, den Betrieb zu konsolidieren, ältere Standorte zu modernisieren und wo möglich, die Prozesse zu optimieren. «Sinnvoll wäre in erster Linie ein Zusammenlegen der vier Produktionsstandorte an einem einzigen», betont Iseni. Langfristig könne auch eine Expansion wieder zum Thema werden.
Von der Dorfbäckerei zur grössten regionalen Bäckerei
Die Bäckerei Wälchli wurde 1985 von René und Ida Wälchli gegründet. Die Rothrister Dorfbäckerei beschäftigte damals acht Mitarbeitende. 2007 bat René Wälchli Ruth Haab, seinen Betrieb mit nunmehr 25 Mitarbeitenden einer Analyse zu unterziehen. Ruth Haab kam zum Schluss, dass die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens im Wachstum liegt und anerbot sich, die Geschäftsführung während zwei Jahren zu übernehmen – und dann wieder zu gehen. Der Rest ist Geschichte. Ruth Haab ist immer noch der Motor des Unternehmens – die Bäckerei Wälchli expandierte ab 2010 mehr und mehr. Heute beschäftigt das Unternehmen 160 Mitarbeitende, betreibt an den 12 Standorten auch neun gemütliche Cafés und bietet zusätzlich einen Partyservice sowie einen Znüniverkauf an.

Bild: Thomas Fürst
«Wir haben die bestmögliche Nachfolgelösung getroffen», sagt auch René Wälchli, nachdem sich eine «Bäckerei-Lösung» zerschlagen habe. Er sei nun dankbar, die Verantwortung für den Betrieb nicht mehr mittragen zu müssen, zumal die Belastung nach Corona doch spürbar grösser geworden sei. Auf der anderen Seite schmerze es doch, «sein» Geschäft nach 40 Jahren und vier Monaten abzugeben. «Ich habe viel Herzblut ins Unternehmen gesteckt», betont Wälchli. Unter dem Strich könne er «mit einem lachenden und einem weinenden Auge» loslassen. Der 64-Jährige wird auch zukünftig in der Produktion mitarbeiten, wo er sein grosses Fachwissen einbringen und beratend zur Seite stehen kann. Auch als Prüfungsexperte wird Wälchli weiterhin tätig bleiben. «Und dann ist es einfach auch schön, dass ich mehr Zeit für meine Hobbies habe», meint der nun in Aarburg wohnhafte Wälchli, der in seiner Freizeit gerne Motorflugzeuge steuert und reist.
Wälchli bleibt Wälchli
Bleibt noch die Frage nach einer Namensänderung. «Auf keinen Fall», betont Leo Iseni, «Wälchli bleibt Wälchli». Die erstklassige Qualität der Produkte und der gewohnte Service soll so bleiben, wie man ihn kennt. Und die Firma soll der zuverlässige und sichere Arbeitgeber bleiben, der er schon bisher war. Das sind doch – denkt man etwa an die Betriebsschliessung bei Benteler – schon mal «good news» aus Rothrist.

Bild: Thomas Fürst

Das Storchendorf wurde zum Mittelpunkt für Musik, Gesang und Kameradschaft
Brittnau Gäste aus nah und fern feierten mit dem Männerchor das 175-Jahr-Jubiläum
Kein Geringer als Moritz Schlanke führte durch den Festanlass am vergangenen Samstagnachmittag. Der Zürcher Singer und Songwriter bewies viel Witz und drückte seine Freude aus, dass er den Festakt moderieren durfte. «Ich spreche zwar kein Wiggertalerisch, aber ich bin mit einer wunderschönen Brittnauerin verheiratet», so Schlanke.
Kurt Gerhard, der seit 23 Jahren als Männerchor-Präsident amtet, hielt in seiner Ansprache fest, dass das Motto «Wir feiern mit Dir 175 Jahre» durchaus wörtlich gemeint ist: «Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, damit es Euch gut geht.»
Zahlreiche Glückwünsche und Geschenke
Grossratspräsident Markus Gabriel überbrachte den 200 geladenen Gästen genauso Glückwünsche wie Beatrice Haller vom Aargauischen Kantonal-Gesangsverband. Stellvertretend für alle Vereine überreichte Michel Gobet von der Jagdgesellschaft Brittnau eine Botschaft für den Männerchor und Gemeindeammann Kurt Iseli brachte seine Freude und Stolz zum Ausdruck – nicht nur mit Worten, er singt selbst im Männerchor. «Dass ein Verein so lange bestehen kann, Kriege und Krisen übersteht ist etwas Besonderes», so Iseli. «Des Rätsels Lösung: Beim Singen kommen keine schlechten Gedanken auf, Musik und Gesang vereinen.»
Dieser Grundgedanke wurde in den frühen Jahren des Chores bereits festgehalten: «Gesang soll uns umschlingen, mit brüderlichem Band. Gesang soll hell erklingen, dem freien Vaterland.»
Moritz Schlanke blickte mit den Gästen auf die letzten 175 Jahre zurück und schmückte die Moderation mit diversen Anekdoten aus. Es gab auch stille Momente, an denen den verstorbenen Mitgliedern gedacht wurde, die über Jahrzehnte die Geschichte mitgeprägt hatten.
Durchbrochen und aufgelockert wurde der Rückblick durch die geladenen Chöre, die mit ihren Einlagen für ordentlich Stimmung sorgten. Nebst dem Frauenchor Strengelbach, dem Jodlerklub Edelweiss Zofingen, dem Männerchor Pfaffnau, kamen auch Formationen aus der Ferne – der Männerchor Rüthi kam aus dem St. Galler Rheintal, aus Burg AG reiste der gleichnamige Männerchor an. Der kleine, aber feine Chor sorgte für Gelächter mit der «Ballade von der Kuh».
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Werner Gerhard. Er ist das älteste Mitglied und sang stolze 65 Jahre im Männerchor Brittnau.
Der Männerchor Brittnau trat noch ein zweites Mal während des Festaktes auf und präsentierte ein Lied von Hubert von Goisern: «Weit, weit weg» gehört zu dem Repertoire, das unter dem Label «Hörgenuss» einstudiert wurde.
Am Ende des gelungenen Festaktes gab es noch eine Hommage an all die Frauen, die ihre Männer unterstützen, damit sie der Liebe zum Gesang frönen können – Moritz Schlanke und das Trio Fiinstoub sangen gemeinsam mit allen Anwesenden «Ewigi Liebi».
Nach dem Festakt wurde ein reichhaltiger Apéro serviert und die Festwirtschaft unter freiem Himmel eröffnet. Alle Chöre traten den ganzen Nachmittag und Abend an verschiedenen Orten auf und unterhielten die Gäste. Nebst dem Trio Fiinstoub sorgten noch MistyTwo und die Dixie Ramblers für musikalische Highlights.

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi
Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi

Generationenspielplatz hat jetzt auch Klettergerüste, Schaukel und Türme

Kinderfest soll – dem Motto entsprechend – «farbenfroh» werden
Oftringen Am 20./21. Juni findet das Kinderfest statt
Das Oftringer Kinderfest findet am 20./21. Juni statt. Sie dürfen sich auf zahlreiche Neuerungen und ein vielfältiges Programm freuen. Eröffnet wird das Kinderfest um 18 Uhr mit einem Konzert der Musikschule mit dem Kindergartenchor. Zum ersten Mal steht auf dem Festareal im Oberfeld ein grosses Festzelt mit Bühne, damit sich die Besucherinnen und Besucher verpflegen und auch die Darbietungen wetterunabhängig geniessen können. In der neuen Dreifachturnhalle wird erstmals ein ganzes Hüpfburg-Paradies zum Austoben einladen.
Da die Schule Oftringen stetig wächst, gibt es bei den SchülerInnen und Schülern und deren Lehrkräften neue Programmpunkte: Die Mittelstufe (4. – 6. Klassen) nimmt nicht mehr am Umzug teil, sondern hat am Freitagabend, ab 20.15 Uhr ihre Chorauftritte, wo die Kinder aller Schulhäuser eines Jahrgangs zusammen auf der Bühne stehen werden. Beim traditionellen Umzug am Samstagmorgen um 10 Uhr laufen die Kindergarten- bis 3. Primar-Klassen mit, begleitet von Musikgesellschaften, Vereinen und Delegationen.
Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sind einerseits zuständig für die Dekorationen rund um die Schulhäuser und das Festgelände, andererseits führen sie am Samstagnachmittag Spiele durch, helfen beim Schminken oder bei den Hüpfburgen mit, sind Tafelträger beim Umzug, treten beim Volleyball-Turnier gegen die Lehrkräfte/ Behörden an oder singen im OS- Chor mit. Das ganze Programm finden Sie am 12. Juni im Wiggertaler bzw. im Kinderfest- Bulletin. Die Kinderfestkommission wünscht Ihnen viel Vergnügen und ein «farbenfrohes» Kinderfest!

Zum Jubiläum eine Fahrt mit dem Dampfzug
Rothrist 100 Jahre Männerturnverein Rothrist gefeiert
Im Jahr 1925 legten fünf engagierte Männer aus Rothrist den Grundstein für eine sportliche Erfolgsgeschichte: den Männerturnverein Rothrist (MTV). Was als kleine Turngruppe begann, entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil des gesellschaftlichen und sportlichen Lebens in der Region. 2025, dürfen die Männerturner auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken – ein stolzes Jubiläum, das mit Freude, Dankbarkeit und einem Blick in die Zukunft gefeiert wird.
Ein Rückblick auf bewegte Zeiten
Die ersten Jahre des Vereins waren geprägt vom Aufbau einer sportlichen Gemeinschaft und der Förderung des Breitensports. Regelmässige Turnstunden, Vereinswettkämpfe und die Teilnahme an Turnfesten in der ganzen Schweiz stärkten den Zusammenhalt und brachten Bewegung in den Alltag der Mitglieder. Während schwieriger Zeiten – insbesondere während dem Weltkrieg – stand der Verein für Stabilität und Zusammenhalt. Auch wirtschaftliche Krisen oder gesellschaftlicher Wandel konnten dem Geist des MTV nichts anhaben: Kameradschaft, Disziplin und Freude an der Bewegung blieben stets im Zentrum.
Sportliche Vielfalt und Engagement
Der MTV hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt. Neue Disziplinen, moderne Trainingsmethoden und generationenübergreifende Angebote haben das Vereinsleben bereichert. Besonders stolz ist der Verein auf die zahlreichen Turner, die an regionalen und nationalen Wettkämpfen teilgenommen haben.
Auch das soziale Engagement kommt nicht zu kurz: Ob bei Dorffesten, gemeinnützigen Aktionen oder der Unterstützung anderer Vereine – der MTV ist ein aktiver Teil der Rothrister Gemeinschaft.
Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen
Dies war eine unvergessliche Jubiläumsfeier mit dem MTV in Balsthal am 31.Mai. Sogar die Sonne hat sich von der schönsten Seite gezeigt. Die zahlreichen Gäste wurden herzlich begrüsst, ein gemütlicher Apéro läutete den festlichen Tag ein. Ein besonderes Highlight war die Fahrt mit dem historischen Dampfzug nach Solothurn und zurück – eine nostalgische Reise, die bei allen Teilnehmenden bleibenden Eindruck hinterliess. Beim anschliessenden Fototermin wurde der Moment für die Ewigkeit festgehalten. In der Festrede wurde die bewegte Geschichte des Vereins gewürdigt und der Zusammenhalt über Generationen hinweg gefeiert. Es folgte ein festliches Galaessen, das kulinarisch keine Wünsche offenliess. Ein unterhaltsamer Lottomatch sorgte für Spannung und gute Laune, bevor der Abend mit einem feinen Dessert und dem offiziellen Abschluss der Feier einen stimmungsvollen Ausklang fand.
Ein Blick in die Zukunft
Der MTV Rothrist steht auch nach 100 Jahren nicht still. Der Turnbetrieb hatte aufgrund der wachsenden Popularität von Alternativen wie Fitnesscentern und anderen Sportarten Rückgänge zu verzeichnen. Als Reaktion darauf entstand die Idee, mit dem Satus Rothrist zusammenzuarbeiten und ein neues Turnprojekt zu starten. Dieses Projekt hat sich bisher hervorragend entwickelt. Mit motivierten Mitgliedern und einem klaren Fokus geht der Verein in die nächsten Jahrzehnte. Attraktive Angebote und moderne Strukturen sollen dabei helfen, neue Mitglieder für den Turnsport zu begeistern.

Wie Musik einen zu sich selbst bringt
Zofingen Ein zauberhaftes Theaterstück im Rosengarten
Es ist kühl an diesem Premierenabend. Ab und zu nieselt es leicht. Wärmeres Wetter hätte die erste Aufführung von «Wie im Himmel» durchaus verdient. Denn im von Regisseur Nick Russi auf Schweizerdeutsch adaptierten Musiktheater geht es um ein herzerwärmendes Thema: die seelische Heilkraft der Musik.
Rund 200 Premierengäste erleben am Mittwochabend ein schwungvolles Laientheater mit 30 Mitwirkenden, das nicht ohne einen Anflug von Naivität ein auf Emotionen ausgelegtes Rührstück zeigt – über einen Dirigenten, der nach einem Herzinfarkt zur Besinnung kommt, und über ein Dorf, das durch den gemeinsamen Gesang zu sich selbst findet.
Schon die Bühne im Zofinger Rosengarten ist ein kleines Gedicht. Die modulare Konstruktion mit beweglichen und umklappbaren Elementen zeugt von grossem Ideenreichtum. In Kombination mit geschickt gesetztem Licht entstehen atmosphärisch dichte Bilder, die das Geschehen stützen.
Ein verlorener Sohn kehrt heim
Tatort Hinterachern, ein abgelegener Ort irgendwo im Nirgendwo. Hier lässt sich der weltberühmte Dirigent Daniel Dareus – gespielt von Roland Höltschi – nach einem Herzinfarkt mit dem Taxi vor dem alten Schulhaus absetzen. Er suche lediglich Ruhe, betont er. Höltschi gibt ihn leicht hölzern und geistig zögerlich, aber ernsthaft und gründlich. Dass er kein gewöhnlicher Gast ist, spricht sich rasch herum – und so wird er gebeten, den örtlichen Kirchen- und Dorfchor zu unterstützen.
Auch der Dorfpfarrer – glänzend gespielt von Lorenz Killer – wirbt um Dareus’ Unterstützung. Killer zeichnet die Figur zunächst jovial, dann zunehmend von Neid zerfressen, als sich seine Schäfchen abwenden. Denn Dareus’ unkonventionelle Methoden rühren in den Sängerinnen und Sängern vieles auf. Die Musik sei schon immer da, man müsse sie nur herunterholen, predigt er – und trifft damit besonders bei Lena (Karin Longobardi Schacher) auf Resonanz, die er einzeln unterrichtet und lieben lernt.
Ehekonflikte brechen auf
Auch Gabriella – feinfühlig interpretiert von Sibylle Jira alias Sibylle Rieder – blüht unter Dareus’ Leitung zur Solistin auf, sofern ihr eifersüchtiger Mann Koni (Waly Lüdi), meist besoffen torkelnd und misstrauisch, sie nicht drangsaliert. Ein zweites Ehe-Drama spielt sich zwischen Pfarrer Stefan und seiner Frau Ingrid ab. Cornelia Fluri zeigt diese Frau, die im Chor ihre Lebensfreude wiederentdeckt, resolut und zugleich verletzlich.
Alle dürfen mitmachen – auch der geistig zurückgebliebene Turi, den Andrin Häuselmann mit beeindruckender Präsenz darstellt. Der übermotivierte Sportgeschäftsbetreiber Arnold (Rolf Krebs) meldet den Chor schliesslich für einen internationalen Wettbewerb an – was einige Beziehungen ins Wanken bringt. Doch am Ende erklingt so etwas wie Himmelsmusik.
Ergreifende Harmonien
Die Dramaturgie spitzt sich klug zu, das Ensemble überzeugt mit viel Spielfreude. Besonders glänzen die beiden Solistinnen Longobardi Schacher und Jira – bei ihren Arien geht einem das Herz auf. Aus anfänglichen Dissonanzen entstehen ergreifende Harmonien. Die Premiere gelingt. Nach etwas mehr als zwei Stunden gibt es kräftigen Applaus.
Und der meistgehörte Satz nach Spielschluss? «Du, jetzt muss ich mir bei dem oder der noch ein Autogramm ergattern.» Denn dieses Stück zeigt: Musik kann tatsächlich heilen – und manchmal führt sie einen dorthin zurück, wo man sich selbst am nächsten ist.

Bild: Michael Flückiger
Infos und Vorverkauf
Der Foodtruck «Leon2go» und die Theaterbar «zum durstigen Engel» sind jeweils ab 18 Uhr und nach der Vorstellung bis 24 Uhr geöffnet.
Ticketverkauf
ZOFFICE Coworking
Vorderen Hauptgasse 102/104
Samstag, 31. Mai (9 – 12 Uhr)
Samstag, 14. Juni (9 – 12 Uhr)
Online unter
www.eventfrog.ch/wie-im-himmel
Informationen unter
www.ftrz.ch

Der Männerchor feiert mit Herz, Klang und offenen Armen
Brittnau 29. – 31. Mai: 175 Jahre Männerchor Brittnau
«Der Männerchor Brittnau ist fit und bei guter Gesundheit, auch wenn er vielleicht ein wenig das Image eines Altherrenvereins hat», sagt Kurt Gerhard bestimmt. Denn mit seinen aktuell 29 Mitgliedern gehöre er zu den grösseren Männerchören im Kanton, weiss der 61-jährige eidg. dipl. Gärtnermeister, der 1999 in den Chor eingetreten und seit 2002 auch dessen Präsident ist. Sein 175-jähriges Bestehen will der Männerchor nun nutzen, um weitere Mitglieder zum Mitsingen zu animieren. «Wir starten im Jubiläumsjahr eine Charmeoffensive», bringt es Ignaz Büchel, der vor sieben Jahren nach Brittnau gezogen ist und seit dann auch im Chor mitwirkt, auf einen kurzen Nenner. «Ignaz hat die Aussensicht in den Verein eingebracht, das war wertvoll», betont Kurt Gerhard, und er habe auch das Jubiläum angeregt. Doch zuerst ein Blick zurück in die Geschichte des traditionsreichen Vereins.
Gründungsdokumente fehlen
Die grosse Mehrheit der Vereinsgründungen erfolgte in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Das hängt damit zusammen, dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts erste Fabrikgesetze die Arbeitszeit regelten und so erstmals ein gewisses «Freizeitbewusstsein» aufkommen konnte. Wobei man den Begriff «Freizeit» keinesfalls mit heutigen Vorstellungen verbinden darf. Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit lag damals immer noch bei 12 bis 14 Stunden – bei einer Sechstagewoche wohlverstanden. Trotzdem bildeten sich damals im ganzen Land rund 30´000 Vereine – vorwiegend Schützen- und Turnvereine sowie Musikgesellschaften und Gesangsvereine.
Auch der Männerchor Brittnau wurde in der Zeit um 1850 gegründet. Allerdings liegen weder Gründungsprotokoll noch Statuten vor. Den ersten Hinweis auf die Existenz des Männerchors liefert das Kantonalsängerfest von 1850 in Frick. Dort beteiligte sich der Brittnauer Männerchor nachweislich am Gesamtchorlied. Deshalb gilt 1850 als Gründungsjahr des Chors. Gerade die Jahre nach der Gründung dürften für den Verein alles andere als einfach gewesen sein. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Jahre dürfte fürs Singen kaum viel Zeit geblieben sein – die Gemeinde zwang 1851 und 1855 insgesamt 154 Mitbürger zur Auswanderung. Kurt Buchmüller, welcher die Geschichte des Männerchors zu dessen 150-Jahre-Jubiläum akribisch erforscht hat, kommt denn auch zum Schluss, dass der Verein in den ersten 25 Jahren «stets mehr oder weniger um seine Existenz kämpfte». Ein nachhaltiger Aufschwung erfolgte erst in der Zeit nach 1880. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Zum einen fusionierte der Männerchor 1883 mit dem 1876 gegründeten Männerchor «Frohsinn», zum anderen übernahm mit dem ersten Rektor der Bezirksschule, Adolf Fritschi, 1885 eine Persönlichkeit den Dirigentenstab, die den Verein zu neuen Höhen führte. Fritschi blieb bis zu seinem Tod 1920 im Amt – unter ihm holte der Männerchor am Wiggertaler Gesangsfest von 1896 auch den ersten Lorbeerkranz. Ein weiterer Dirigent, der den Verein während vielen Jahren prägte, war Werner Locher. Er war von 1930 bis 1985 sagenhafte 55 Jahre im Amt. Das Jahrzehnt von 1947 – 1956 bezeichnete Buchmüller als das goldene Jahrzehnt des Männerchors, reihte er doch damals einen Goldlorbeerkranz an den nächsten. Unter Locher stiegen auch die Mitgliederzahlen auf Höchstwerte. Das 100-Jahr-Jubiläum beging der Chor 1950 mit 53 Aktivmitgliedern, der absolute Höchststand wurde 1962 mit 66 aktiven Sängern erreicht. In jüngster Zeit haben dem Chor die Pandemiejahre zugesetzt, kam es doch damals zu zehn Abgängen.

Bild: zvg
Kameradschaft ebenso wichtig wie das Singen
«Der Chor hat aber auch diese Baisse überstanden», betont Kurt Gerhard, nicht zuletzt weil man sich bemüht habe, die Mitglieder des aufgelösten Männerchors Mättenwil zum Mitsingen zu gewinnen. Denn Kameradschaft und Geselligkeit hätten im Männerchor einen ebenso grossen Stellenwert wie das Singen selber, betont Kurt Gerhard und fügt schmunzelnd einen Spruch eines ehemaligen Dirigenten an: «Singen könnt ihr auch, aber noch besser könnt ihr festen». Er schätze gerade die Kameradschaft im Männerchor ausserordentlich, betont auch Walter Zimmerli. Der 86-jährige Landwirt und langjährige Totengräber der Gemeinde ist seit 45 Jahren Mitglied im Männerchor und weiss viele Anekdoten aus der Geschichte des Chors zu erzählen. «Gerade die Vereinsreisen waren immer ganz besondere Erlebnisse», führt Zimmerli aus. So habe es während einer Vereinsreise im Mai / Juni zu schneien begonnen, als die Brittnauer auf einem Sessellift beim Eisee am Fuss des Brienzer Rothorns sassen. Der Schnee auf den Sesseln sei über Nacht zu einer zentimeterdicken Schicht gefroren. «Nur wer etwas überlegt hatte, hatte bei der Rückfahrt eine Zeitung unter dem Allerwertesten – die anderen hatten dann eine ‹pflotschnasse› Hose», erzählt er, und brauchten natürlich für den Spott nicht zu sorgen.
Motto «Wir feiern mit Dir»
Sein Jubiläum feiern – das will der Männerchor am Auffahrtswochenende ausgiebig tun. Zusammen mit der Bevölkerung, befreundeten Chören und in der Kirche. «Sakrale Lieder, das hat beim Männerchor immer schon Platz gehabt», sagt Kurt Gerhard. So umrahmt der Männerchor den Auffahrts-Gottesdienst in der Kirche mit vier Liedern – als letztes stimmt er die von Sängerkollege Fredy Brugger verfasste Geburtstagshymne «Happy Birthday» an. Am Freitag, 30. Mai, finden ab 16 Uhr erste Festaktivitäten auf dem Schulhausareal statt. Traditionelles «Chässchnitte-Ässe», Weinstube, Sängerbar, Kletterwand für Junge und Junggebliebene, Hüpfburg sowie musikalische Unterhaltung mit den «Thirsty Brothers & Sisters» sowie den einheimischen «Brönzstoff» sorgen für Partylaune. Den Abschluss findet das Jubiläumsfest am Samstag, 31. Mai. Ab 13.45 Uhr findet der Jubiläums-Festakt in der Mehrzweckhalle mit über 200 geladenen Gästen statt. Ab 16 Uhr wird auf dem Schulareal weiter gefeiert – für Unterhaltung sorgen «MistyTwo», «Fiinstaub» und die «Dixie Ramblers». Während den Festaktivitäten treten verschiedene Gastchöre auf: Frauenchor Strengelbach, Männerchor Pfaffnau, Männerchor Rüthi aus dem St. Galler Rheintal, Jodlerklub Edelweiss Zofingen sowie der Männerchor Burg AG. Ganz viel Gesang und ebenso viel Geselligkeit sind bei einem derartig reichhaltigen Programm garantiert.
Und nach dem Jubiläumswochenende ist noch lange noch nicht Schluss. «Wir haben bewusst den Slogan ‹Wir feiern mit Dir 175 Jahre› als Motto für unser Jubiläumsjahr gewählt», betont Ignaz Büchel. Denn am 12. September ist die Bevölkerung zum offenen Singen für alle unter das Schleppdach an der Dorfstrasse 27 (vis-à-vis Chuestall) eingeladen. Ein letztes Highlight: Am 2. November lädt der Männerchor zu einem ganz speziellen Jubiläumskonzert in die Kirche Brittnau ein. Zusammen mit der unvergleichlichen Sandra Rippstein wird der Brittnauer Chor Lieder von Polo Hofer, Span oder Udo Jürgens zum Besten geben.

Bild: Thomas Fürst
Am 21. juni 1931 besammelte sich der 35-köpfige Chor mit dem neuen Dirigenten Werner Locher (rechts aussen) und Fähnrich Fritz Rüedi vor dem dem Restaurant Bahnhof zur Abreise an den Kreissängertag in Triengen. – Bild: zvg Vereinsfoto von 1947. Damals zählte der Männerchor 58 Mitglieder. – Bild: zvg Fast auf Allzeithoch: 1961 zählte der Männerchor 64 Mitglieder. – Bild: zvg

Wo Massstäbe für ein selbstbestimmtes Leben gesetzt werden
Strengelbach Besucheransturm am Tag der offenen Türe bei der Stiftung azb
Die gut ausgeschilderten Rundgänge durch die Werkstätten stiessen auf grosses Interesse. Geführte Rundgänge gab es in diesem Jahr nicht mehr. Dafür wurden Hotspots installiert, wo sich die Besuchenden ausgiebig informieren konnten. Mit Freude und Stolz beantworteten die Klienten der Stiftung Fragen und gaben detaillierte Einblicke in ihre Arbeit. Es war eindrücklich zu sehen, mit welcher Einsatzfreude und Qualität die anstehenden Arbeiten erledigt wurden – und welcher Respekt ihnen hierfür entgegengebracht wird.
Ein vielfältiges Rahmenprogramm sorgte für viel Abwechslung und vor allem für buntes Treiben auf dem Areal. Luftballon-Tiere, Nostalgie-Karussell, Büchsenwerfen, Mohrenkopf-Schiessen zogen die kleinen Besucher magisch an und der Marktplatz, wo es viele kreative Produkte zu bestaunen gab, wurde zum Treffpunkt.
Und natürlich konnte man sich auch ganz einfach im Kaffee oder im Restaurant von den feinen Produkten aus der Küche verwöhnen lassen. Der Duft der Bratwürste schwebte über den Platz, es gab hausgemachte Backwaren. Die Strengelbacher Hobbyköche sorgten zusätzlich für das leibliche Wohl und die musikalische Unterhaltung mit Beata Berauter rundete den Anlass für alle Menschen – ob mit, oder ohne Beeinträchtigung – perfekt ab.

Bild: Regina Lüthi

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Impressionen vom Tag der offenen Tür in der Stiftung azb Strengelbach – Bild: Regina Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür in der Stiftung azb Strengelbach – Bild: Regina Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür in der Stiftung azb Strengelbach – Bild: Regina Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür in der Stiftung azb Strengelbach – Bild: Regina Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür in der Stiftung azb Strengelbach – Bild: Regina Lüthi Impressionen vom Tag der offenen Tür in der Stiftung azb Strengelbach – Bild: Regina Lüthi