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Pétanque-Vergnügen auf fünf Bahnen – Spiel, Spass und Festlaune garantiert

Strengelbach Plauschspieltag des Pétanque-Clubs war sehr gut besucht

Da die Mitglieder des Frauenturnvereins, dort jene des Feuerwehrvereins und unübersehbar in roten Trikots die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei – sie alle hatten am vergangenen Samstag etwas gemeinsam: Viel Spass am Pétanque-Spiel. Organisiert hatte den Plauschspieltag erneut der Pétanque-Club Strengelbach, der der Bevölkerung das Spiel mit den Kugeln näher bringen wollte. Natürlich wurden dabei die Punkte notiert. Aber es ging weniger um Sieg oder Niederlage, sondern in erster Linie um das gesellige Zusammensein. «So macht es Spass – sämtliche Bahnen waren von Beginn an besetzt», meinte ein sichtlich zufriedener Werner Kurth, Präsident des organisierenden Clubs um die Mittagszeit herum. Ganz bestimmt sprach Kurth damit auch das Wetter an. Petrus muss ein Pétanque-Spieler, wenn man bedenkt, wieviel Wasser in der vergangenen Woche vom Himmel fiel. Um die Mittagszeit herum bildeten sich erste Schlagen vor den Foodständen. Für herrliche Grilladen und Pommes Frites waren die Mitglieder des Pétanque-Clubs gleich selbst besorgt, während die Chlämmerlisack-Clique Strengelbach an ihrem Stand Kaffee und Gebäck anbot. 

Der Plauschspieltag war auch dieses Jahr wieder sehr gut besucht.
Bild: Thomas Fürst

Dem Pétanque-Club Strengelbach ist es einmal mehr gelungen, auf dem Begegnungsplatz ein kleines Dorffest auf die Beine zu stellen. Vielleicht wird auch der Club mit neuen Mitgliedern belohnt. Interessierte finden sich einfach auf dem Begegnungsplatz ein, wo jeden Dienstag und Freitag ab 14 Uhr gespielt wird.

Hans Jung führte die Buchhaltung nach.
Bild: Thomas Fürst
Wo das Auge nicht mehr entscheiden konnte, wurde ausgemessen.
Bild: Thomas Fürst
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Die Erfolgsgeschichte MADA soll weitergeschrieben werden

Aarburg Generalversammlung des Gewerbevereins Aarburg

Rund 30 Personen, die 21 Firmen vertraten, durfte Paul Jenny am vergangenen Donnerstag im Restaurant Gusto Cucina zur Generalversammlung des Gewerbevereins Aarburg willkommen heissen. In seinem Jahresbericht bedauerte der Präsident die geringe Beteiligung an den Vereinsanlässen, zeigte sich aber erfreut über die verstärkte Zusammenarbeit mit der IG (Innovatives Gewerbe), 

Ausschliesslich positive Nachrichten gab es dann von der «Finanzfront». Kassier Martin Hofstetter konnte den Mitgliedern eine Rechnung vorlegen, die mit einem Gewinn von fast 3000 Franken abschloss. Damit vergrösserte sich das Vermögen des Gewerbevereins auf fast 52´000 Franken. Ebenfalls mit schwarzen Zahlen soll das laufende Rechnungsjahr abschliessen. Weil die Vereins-Homepage technisch veraltet ist, muss diese aufgerüstet werden. Das ist der Hauptgrund, weshalb das von Hofstetter vorgelegte Budget nur einen kleinen Gewinn von 200 Franken vorsieht. Reto Spiegel von der Werbeagentur Mosaiq nutzte die Gelegenheit und stellte den Aarburger Gewerbetreibenden die aufgefrischte Website gleich vor.

MADA war in jeder Hinsicht ein Erfolg

Mit grosser Spannung war der Schlussbericht sowie die Abrechnung zur MADA 24 (Messe an der Aare) erwartet worden. Die von einem engagierten OK unter der Führung von Leonz Heggli aufgegleiste Messe stiess bei Publikum wie Ausstellern auf durchwegs positive Resonanz. Einzig das nasskalte Wetter verhinderte einen noch grösseren Publikumsaufmarsch. Trotzdem konnte Leonz Heggli von einem äusserst positiven Rechnungsabschluss berichten, der bei einem Aufwand und Ertrag von je rund 177´000 Franken und einem Überschuss von rund 200 Franken auf den ersten Blick recht gering ausfiel. Heggli konnte allerdings vermelden, dass man das Darlehen des Gewerbevereins von 10´000 Franken vollständig zurückbezahlen konnte. «Zudem haben wir den Gastronomie-Betrieben, deren Situation wetterbedingt schwierig war, rund die Hälfte ihrer Gebühren erlassen», führte der OK-Präsident weiter aus. Das OK sei in seiner Abschlusssitzung «tendenziell zur Ansicht gekommen, die MADA nochmals durchzuführen». Allerdings würde es sich zukünftig ein stärkeres Bekenntnis des Aarburger Gewerbes zur MADA wünschen, denn im vergangenen Jahr hätten nur 14 Betriebe aus dem Aarestädtchen an der Messe teilgenommen. 

In der Folge stellte Paul Jenny den Antrag, 2027 wieder eine MADA durchzuführen. Vorgängig wollte Bruno Lustenberger «von der Lokomotive der MADA 24», Leonz Heggli wissen, ob er sich wieder als OK-Präsident zur Verfügung stellen würde. Nach der Zusage von Heggli stimmten die Anwesenden dem Antrag bei vielen Enthaltungen mit grosser Mehrheit zu. 

Zum Abschluss der Versammlung überbrachte Stadtrat Christian Schwizgebel dem Aarburger Gewerbe die besten Grüsse aus dem Rathaus und dankte dem Gewerbe für sein Engagement. In einer Zeit des steten Wandels seien starke Partnerschaften unentbehrlich. «Deshalb ist der Stadtrat auch bestrebt, die Partnerschaft mit dem Gewerbe zu intensivieren», meinte Schwizgebel.

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Ein Tag – viele Gesichter – ein Miteinander

Im Jahreskalender der Stiftung azb zählt der Tag der offenen Tür zu den absoluten Höhepunkten. Am kommenden Samstag ist es wieder so weit. Zwischen 9 und 15 Uhr öffnet das azb seine Tore und bietet der Bevölkerung spannende Einblicke in seine vielfältigen Wohn- und Arbeitsbereiche.

Strengelbach 24. Mai, 9 -15 Uhr, Tag der offenen Tür im azb

«Ich habe höchstens eine Stunde Zeit, reicht das?», fragt Esther Lehmann gleich bei der Begrüssung. Sie hat ihren Kolleginnen aus der Wohngruppe Insel nämlich versprochen, dass sie beim Zubereiten des Abendessens mithelfen wird. Ein spezielles Abendessen. Ihre Mitbewohnerin Monika Suter hat kürzlich Geburtstag gefeiert – und heute Abend kommt das von der Jubilarin gewünschte Geburtstagsessen auf den Tisch: Ein Wurst-Käse-Salat. Wenn einige Servelats und allerhand Käse in mundgerechte Stücke geschnitten werden müssen, will Esther Lehmann keinesfalls abseitsstehen.

Nicht nur im azb, auch im Dorf kennt man die Hilfsbereitschaft von Esther Lehmann. Insbesondere in der reformierten Kirche ist die 68-Jährige bestens integriert. «Ich helfe dort regelmässig beim Mittagstisch mit», sagt sie. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass in Strengelbach auch ausserhalb der Stiftung azb Inklusion gelebt wird.

Seit zwölf Jahren im azb wohnhaft

Aufgewachsen ist die stets aufgestellte Esther Lehmann in Zofingen. Dort hat sie auch gearbeitet – während 33 Jahren war sie in der Imprägnieranstalt AG Zofingen angestellt – als «Mädchen für alles», wie sie selbst sagt. Das war doch die Firma, die für ihre Bahnschwellen bekannt war, gleich hinter dem Bahnhof? «Nein, in der Fassfabrik», korrigiert Esther Lehmann. Fassfabrik? Und tatsächlich: Seit 1923 betrieb die «Imprägnieri» in Zofingen eine Fabrikationsstrasse zur Herstellung von zylindrischen Holzfässern aus selbstgemachten Tannenholzbrettern. Und war 1953 auch das erste Schweizer Unternehmen, das radial gewickelte Fibredrums (Kartonfässer) herstellte. Ein Stück längst vergangener Zofinger Industriegeschichte.

Doch zurück zu Esther Lehmann. Es waren unter anderem zunehmende körperliche Beschwerden, die sie zwangen, sich nach einer anderen beruflichen Betätigung umzusehen. In der Stiftung azb fand sie im August 1999 einen ihr zusagenden Arbeitsplatz. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie noch gut zwanzig Jahre in verschiedenen Abteilungen in den Geschützten Werkstätten der Strengelbacher Stiftung – unter anderem im Bereich Tampondruck sowie in der Montageabteilung für Baugruppen. Seit 2010 ist sie auch im azb wohnhaft, wo sie sich ausserordentlich wohlfühlt. «Im Wohnheim Insel haben wir tolle Betreuer, dort stimmt es für mich», betont sie, die in ihrer Freizeit viel im Wald unterwegs ist, gerne strickt, liest und Rätsel löst. Gross ist ihre Vorfreude auch auf den Tag der offenen Tür vom kommenden Samstag. «Früher war es natürlich toll, dass wir zeigen konnten, was in den Werkstätten hergestellt wird und wieviel Menschen mit einer Beeinträchtigung zu leisten imstande sind», betont sie. Heute freue sie sich über die Besuche von Verwandten und Freunden. «Bestimmt werde ich gemeinsam mit meiner Schwester das Mittagessen im azb einnehmen», betont sie, aber das Dessert werde sie wohl auswärts einnehmen. Denn am Samstag gibt es in der Agenda von Esther Lehmann eine Terminkollision. Der Mittagstisch findet nämlich gleichzeitig statt – und dort gehört die 68-jährige azb-Bewohnerin eben auch dazu.

Grosse Vorfreude auf einen speziellen Tag

Ganz bestimmt keine Terminkollision hat am Samstag Marco Sutter. Der neue Geschäftsführer hat die Arbeit in Strengelbach Ende Juli letzten Jahres aufgenommen und sich im azb sehr gut eingelebt. Ihm habe, so führt er aus, in seiner vorherigen Tätigkeit als Berater ein Heimathafen gefehlt. «Sobald ein Projekt beendet war, warst du weg». Im azb habe er diesen Heimathafen gefunden. «Ein Unternehmen mit einer tollen Kultur und einem Super-Team», betont er. Der kommende Tag der offenen Tür ist auch für ihn sehr speziell. Nicht ganz neu, denn als Gast war er schon im vergangenen Jahr dabei. «Ich bin nun gespannt, wie das von der anderen Seite her aussieht», sagt er, die Vorfreude darauf sei nicht nur bei ihm, sondern im ganzen azb riesig. Zusammen mit seinem Team hat er auch schon erste, kleine Änderungen in der Organisation angebracht. «Geführte Rundgänge wird es nicht mehr geben, dafür informative Hotspots, bei denen man beim Rundgang spannende Einblicke in die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der Stiftung erhält». Dazu dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf zahlreiche Attraktionen wie etwa Probefahrten mit E-Bikes der Marken Flyer und Hase Bikes sowie Vorführungen der neusten optischen Messgeräte oder des Tampondrucks freuen. Auch ein Besuch in der azb-Schreinerei und im Magazin des Gartenteams lohnt sich. Dort wird unter anderem die Montage von Photovoltaik-Dachziegeln gezeigt, die das azb für die Zürcher Ziegeleien vornimmt.

Am gewohnt abwechslungsreichen Rahmenprogramm wurden keine grossen Veränderungen vorgenommen. Auf dem Markt bietet die Stiftung eine grosse Auswahl an eigenen Produkten an. Spiele mit viel Unterhaltung gibt es für die jüngsten Besuchenden. Mit ihrer wunderbaren Stimme wird Beata Bereuter die Besucherinnen und Besucher verzaubern, wenn sie für musikalische Intermezzi sorgt.

Hungrig und durstig muss bestimmt niemand das azb verlassen. Das Küchenteam des azb, wie immer unterstützt von den Hobbyköchen Strengelbach, wird ein Getränke- und Speiseangebot bereithalten, das keine Wünsche offen lässt. Dabei kommt es im kulinarischen Bereich auf vielfachen Wunsch von azb-Mitarbeitenden zu einem Comeback. «Die weit und breit besten hausgemachten Nussgipfel, die es früher jeweils am Dienstag im azb gegeben hat, gibt es wieder, auch am Tag der offenen Tür», verrät Marco Sutter.

Im azb läuft es rund

Im azb ist momentan vieles im Fluss. Im baulichen Bereich wird das Wohnhaus West bald saniert. Dort wird die Stiftung azb ein neues Angebot für Menschen mit herausforderndem Verhalten erbringen. Ein nächstes Sanierungsprojekt steht in der Kantine an, ist diese doch in die Jahre gekommen. Im «Flow» sind auch die Mitarbeitenden in den Werkstätten. «Wir sind ein geschätzter Partner – die Werkstätten sind gut ausgelastet», darf Marco Sutter zufrieden feststellen. Was will man also mehr? Für Esther Lehmann und Marco Sutter ist das ganz klar: «Viele Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür».

Der neue Geschäftsführer Marco Sutter hat im azb seinen Traumjob gefunden.
Bild: Thomas Fürst

Shuttle-Bus benützen

Vor Ort stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Bitte benutzen Sie deshalb die öffentlichen Verkehrsmittel oder den Parkplatz bei der Müller Martini AG in Zofingen. Von dort gelangen Sie sicher mit dem Shuttle-Service zur Stiftung azb sowie weiter zu azb-Schreinerei und -Gärtnerei.

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Grosser Bahnhof für die Schützengesellschaft und ihre neue Fahne

Zofingen Würdige Fahnenweihe der Schützengesellschaft bei der Markthalle

Mit elf Vereinsdelegationen hatte Christian Klauenbösch, Präsident der Schützengesellschaft Zofingen (SGZ), gerechnet. 25 Vereinsfahnen oder Standarten konnte man auf dem Platz bei der Markthalle schliesslich zählen. Man dürfe nicht vergessen, dass der Schweizer Schiesssportverband über 100´000 Mitglieder zähle und damit der sechstgrösste Sportverband in der Schweiz sei, meinte Klauenbösch, bei seiner Begrüssung. «Dieses Freundschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, das spürt man heute nicht zuletzt an den vielen Delegationen, die hier sind». Einen speziellen Dank richtete der Präsident an die Stadtmusik und den Tambourenverein Zofingen für die musikalische Umrahmung des feierlichen Anlasses.

Herbert H. Scholl hielt vor einem Fahnenmeer eine launige Festrede.
Bild: Thomas Fürst

In seiner ebenso humor- wie gehaltvollen Festansprache blickte Herbert H. Scholl zurück auf die Geschichte der SGZ. Es gebe verschiedene Ansichten zum Gründungsdatum der traditionsreichen Gesellschaft. 1397 als Gründungsdatum ohne Beleg, 1528 als jenes mit Beleg. Dann äusserste sich der Festredner zu den heutigen Aufgaben: Sport – da sei die SGZ wieder im Aufschwung; Politik – da müssen die Schützen mitreden; Freundschaft und Geselligkeit – das sei ein wichtiger Aspekt. Mit Blick auf die beiden Gründungsdaten meinte Scholl schmunzelnd: «Welche Gesellschaft kann schon innerhalb von 21 Jahren ihr 450- und ihr 600-Jahre-Jubiläum feiern?» Mit einem schelmischen Blick auf die bevorstehende Fahnenweihe meinte Scholl abschliessend: «Wenn dann wieder 1528 auf der Fahne steht, darf die SGZ bereits in drei Jahren ein rundes Jubiläum und wir ein schönes Fest feiern».

Fähnrich Fabian Wiesenzarter (ganz links) rollt die alte Vereinsfahne zum letzten Mal ein.
Bild: Thomas Fürst

Dann war der grosse Moment gekommen. Fähnrich Fabian Wiesenzarter rollte die alte Vereinsfahne nach 47 Jahren endgültig ein. Christian Klauenbösch und Herbert H. Scholl blieb es vorbehalten, die neue Fahne auszurollen und dem zahlreich anwesenden Publikum ein erstes Mal zu präsentieren. Fahnengruss, weitere Grussbotschaften und zum Schluss Zofinger Marsch und Nationalhymne schlossen den offiziellen Teil einer würdigen Feier ab.

Der grosse Moment: Festredner und Ehrenmitglied Herbert H. Scholl und Präsident Christian Klauenbösch entrollen die neue Vereinsfahne.
Bild: Thomas Fürst
Eine grosse Festgemeinde wohnte der Fahnenweihe bei.
Bild: Thomas Fürst
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Spannende Begegnungen – tolle Entdeckungen

Aarburg/Oftringen/Rothrist/Zofingen Erlebnisreicher und gut besuchter Museumstag

Am 18. Mai organisierten die Museen der Region im Rahmen des Internationalen Museumstags interessante Anlässe. Um den Besuchern die Anreise zu vereinfachen, fuhr ein Shuttle-Bus von einem zum anderen Museum.

Der Museumstag und zugleich der Jubiläumstag des VW Käfer Museums Aarburg übertraf alle Erwartungen. Kaum stand der »Contino», ein zur Kaffeebar umgebauter VW T2 Bus da, erlangte er bereits regen Zuspruch. Ein durch den Tag immer wieder wechselnder Besucher-Zustrom der Oldtimer Szene und auch der aus der Westschweiz angereiste Käfer Club Lémania zeigten auf dem Parkplatz ein eindrückliches Bild dieser eleganten Autos. Auch viele Bewohner aus Aarburg und der Umgebung benutzten diese Gelegenheit das vielen noch nicht bekannte Juwel zu besichtigen. 

In Oftringen füllten sich die Festbänke vor dem Alten Löwen, als die vereinigten Jodlerklubs Aarburg und Küngoldingen die ersten Töne anstimmten. Im Schatten der Bäume der Parkanlage waren die Outdoor-Spiele ein Magnet für viele grosse und kleine Kinder. Airbrush-Künstler Erich Muntwyler demonstrierte in seiner Ausstellung, wie seine Bilder mit Druckluft und feinsten Düsen entstehen. Im Hochstudhaus startete die neue Sonderausstellung. Unter dem Titel «Maus im Haus» werden geliebte und unerwünschte tierische Mitbewohner der Menschen vorgestellt. «Hoffentlich hat es keine lebendigen Tiere in der Ausstellung», meinte eine besorgte Besucherin. Als knifflig stellte sich der Wettbewerb heraus, bei dem im und ums Haus Tiere in ihren Verstecken aufgespürt werden mussten.

Im Museum Oftringen wurde die neue Ausstellung «Maus im Haus» eröffnet.
Bild: zvg

Sonnenschein, schön gedeckte Tische, ein fantastisches Kuchenbuffet und der feine «Chäsbrätel» waren gute Voraussetzungen, um im Heimatmuseum Rothrist den ganzen Tag Museum zu feiern. Früh kamen schon die ersten Gäste und mit ihnen Betrieb ins Museum. Den ganzen Tag führte Susanne Stocker, die Ihre grossartige Zitherausstellung im Museum zeigt, begeistert durch die Geschichte dieses Instruments. Sie leitete auch das wunderbare Konzert der Zithergruppe Oftringen. Als das «Guggerzitli» ertönte, sangen die Besucher, die den Text noch wussten, freudig mit. Am Sonntag, 15. Juni ist die letzte Gelegenheit, die Zithergruppe im Museum zu hören und sich durch die Sonderausstellung führen zu lassen.

Die Zithergruppe Oftringen bei ihrem Konzert im Heimatmuseum Rothrist.
Bild: zvg

Dem Museum Zofingen hat das schöne Wetter viele Gäste besorgt. Es wurden 136 Menschen gezählt vor Ort, auch viele Kinder, die das Rätselspiel gelöst haben. So herrschte in Zofingens Museum reges Treiben. Die beiden Führungen warten sehr gut besucht und auch die selbergemachten Kuchen vom Freiwilligenteam des Museums wurden alle gegessen. Herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben, einen so gelungenen Tag zu organisieren und gestalten.

Grosses Interesse an der Puppenführung im Museum Zofingen.
Bild: zvg
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Die Fluris teilen sogar das Lampenfieber

Sie steht lieber auf der Bühne. Er baut lieber Bühnenbilder. Ihnen gemeinsam ist die grosse Leidenschaft fürs Theaterspiel. Nun stehen Cornelia und Christian Fluri auch beim Freilichttheater «Wie im Himmel» im Rosengarten auf der Bühne. Dort sind sie zudem verantwortlich für Kostüme sowie Bühnenbau.

Zofingen 28. Mai – 28. Juni: Freilichttheater «Wie im Himmel» im Rosengarten

«Das Theaterspielen zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben», sagt Cornelia Fluri. Als Kind war die 55-jährige Vordemwalderin bei jedem Krippenspiel, bei jedem Schultheater dabei, später spielte sie dann auch im Kantitheater bei Heinz Schmid mit. Nach der Schule erfolgten erste Auftritte auf Laientheater-Bühnen. Eine Woche üben, eine Aufführung – nach diesem Muster funktionierte wieder etwas später das «Theater auf der Rüti», welches Cornelia Fluri zusammen mit ihrem Mann Christian während den Sommerferien für Vordemwalder Kinder beim eigenen Bauernhaus anbot. Aus diesen tollen Erfahrungen dürfte sich das «Theater Chlämmerlisack» entwickelt haben, das Cornelia Fluri 2018 zusammen mit Käthi Schmid gründete. Rund 50 Aufführungen zeigt das kleine Theater während der Saison – so viele, dass Cornelia Fluri aus zeitlichen Gründen ihren Job als Primarlehrerin aufgab. Denn sie spielt immer wieder bei Laientheatern in der Region mit und engagiert sich zudem beim Jugendtheaterclub Toi Toi Toi. Ab dem 28. Mai steht sie im Zofinger Rosengarten beim Freilichttheater «Wie im Himmel» wieder auf den Brettern, die ihr so viel bedeuten. Dort spielt die Mutter von drei erwachsenen Söhnen die Frau des Pfarrers, die sich von Normen, Dogmen und Ideologien befreit. «Eine herausfordernde Rolle», wie sie selber sagt.

Ebenfalls auf der Bühne im Rosengarten – in einer kleinen Rolle als Taxifahrer in der Eingangsszene und nachher als Mitglied des Chors – steht Christian Fluri. Der wie seine Frau in Aarburg aufgewachsene, selbständig tätige Landschaftsarchitekt hatte aber – wie er lachend sagt – «ursprünglich mit dem Theater rein gar nichts am Hut». Auf der Aarburger Festung, wo 1993 das Freilichttheater «Gounerbluet» aufgeführt wurde, hat der 57-Jährige einen ersten Einblick ins Theater erhalten. «Cornelia hat damals mitgespielt – und ich habe ihre Nervosität betreut», erinnert er sich schmunzelnd. Das Theatervirus hat Fluri aber richtiggehend gepackt. «Mir hat sich damals eine ganz neue Welt eröffnet», sagt er und bereits bei der nächsten Aufführung des Aarburger Freilichttheaters auf der Festung 1995 stand auch er auf der Bühne. Er sei vor allem vom Freilichttheater fasziniert, sagt er. «Das hat einfach eine Dimension mehr: Wetter, Raum, Licht, Stimmung, in die Nacht hinein spielen können», betont er. Und auch die Elemente könne man intensiver ausleben, Tiere einbeziehen, mit Feuer, mit lauten Knallern arbeiten. Trotz zahlreicher Auftritte in Laientheatern in der Region: viel lieber als auf der Bühne wirkt Fluri im Hintergrund. «Mich interessiert vor allem der Bühnenbau sowie das Erfinden von Special Effects», betont er. Für den Bühnenbau ist Fluri zusammen mit dem Zimmermann Sämi Häuselmann (Brittnau) und dem Schreiner Peter Häusler (Hirschthal) auch im Rosengarten verantwortlich.

Plot nach einem Filmklassiker

Vorlage für die Aufführung des Freilichttheaters Region Zofingen ist das schwedische Musikfilm-Drama «Wie im Himmel» von Kay Pollak. Im Rosengarten wird eine Schweizer Mundartadaption aufgeführt, die Regisseur Nicolas Russi verfasst hat. Damit stehen nicht mehr ein schwedisches Dorf und seine Einwohnerschaft im Mittelpunkt, sondern eine sehr ländliche Gemeinde und deren Bevölkerung. Auch musikalisch sind Anpassungen vorgenommen werden. Neben den beiden, aus dem Film bekannten Originalsongs «Gabriellas Song» und «Fly with me» sind auch traditionelle, für einen Schweizer Chor typische Lieder zu hören. 

Das Stück dreht sich um den international erfolgreichen Dirigenten Daniel Daréus, der während eines Konzertes einen Herzinfarkt erleidet und seine Arbeit niederlegt. Er zieht sich in den Ort seiner Kindheit zurück, wo er die ehemalige Dorfschule kauft und dort einzieht. Da Daréus nur sein Künstlername ist, erkennt ihn in dem Dorf zunächst niemand wieder. Daréus träumt von einer Musik, die die Herzen der Menschen öffnet und verbindet. Und so lässt er sich dazu überreden, die Leitung des örtlichen Kirchenchors zu übernehmen. Der anfangs kleine und schlechte Chor wächst, Daréus´ zum Teil eigenwillige Methoden stossen im Chor auf grossen Zuspruch. Im Chor lernt der Dirigent auch die Verkäuferin Lena kennen und lieben. Weitere Handlungsstränge drehen sich um die begabte Sängerin Gabriella und ihren gewalttätigen Mann Koni sowie um die Konflikte beim Pfarrerehepaar. Eine Reise zu einem Gesangswettbewerb in Wien beendet die Geschichte auf emotionale Weise.

Eine in jeder Hinsicht aufwendige Inszenierung

Die Produktion im Rosengarten ist eine in allen Belangen grössere Produktion als üblich, da auch ein Chor Teil des Schauspiels ist. Ein Chor übrigens, der unter der Leitung von Regula Zimmerli bereits seit November letzten Jahres am Proben ist. «Zudem ist das Schauspielensemble mit rund 30 Mitwirkenden doppelt so gross wie beim Freilichttheater im Sennhof», führt Cornelia Fluri aus. Entsprechend ist auch der Aufwand für die Kostüme grösser als üblich. «Weil die Kleider in diesem Stück Ausdruck der Entwicklung der einzelnen Personen sind, braucht es für jede Rolle durchschnittlich drei Kostüme», weiss Cornelia Fluri. Sie sei froh, dass sie zusammen mit Edith Russi die Kleider bereitstellen könne und das Stück in der Neuzeit spiele. «Bei historischen Kostümen wäre der Aufwand um ein Vielfaches grösser», betont sie. Ordnung in die Kostümflut bringt ein separates Kostümblatt für jede Rolle, in dem genau definiert ist, wo welche Kostüme deponiert und wann sie gewechselt werden müssen. Auch beim Bühnenbau sei der Aufwand grösser, führt Christian Fluri aus, alleine vom Material her sei das Bühnenbild viel aufwendiger als noch im Sennhof. «Zusammengezählt dürften es mehrere Wochen Arbeitszeit sein, die ich für Auf- und Abbau von Bühne und Bühnenbild investiere», sagt er, was in der intensivsten Zeit eine durchgehende 7-Tage-Woche zur Folge habe. «Mich fasziniert, dass meine Kulisse den Spielenden hilft, in Stimmung zu kommen», führt er weiter aus, das sei ja bei den Kostümen ebenso.

Der Chor bei einer Gesangsprobe.
Bild: Nicolas Russi

Proben laufen gut

«Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich auf die Aufführung freuen, denn wir zeigen ein tolles Stück», ist sich Cornelia Fluri sicher. Ganz allgemein habe er auch den Eindruck, ergänzt Christian Fluri, dass sich die Leute auf ein Freilichttheater in Zofingen freuen. Ein Freilichttheater, welches zur Belebung des Rosengartens beitrage – umso mehr als man in der Thutstadt ein weiteres Jahr auf das Open Air Kino verzichten müsse. Die Proben jedenfalls laufen gut, so der Eindruck der beiden Vordemwalder. In rund zwei Wochen steht die Premiere an. «Nervös bin ich noch nicht, aber das kommt auf jeden Fall noch», sagt Cornelia Fluri. Fragen, ob alle Abläufe funktionieren, ob der Text auch wirklich sitze, würden dann automatisch auftauchen. «Darf ich unterbrechen?», fällt Christian Fluri seiner Frau ins Wort. «Also, Du bist dabei, leicht tiefzustapeln. Wir wissen, dass das Stück funktionieren wird», meint er entschlossen. Um dann anzufügen: «Aber Nervosität wird es trotzdem brauchen». Lampenfieber, das sich die beiden auch dann wieder teilen werden.

Theaterprobe im Rosengarten.
Bild: zvg

Freilichttheater im Rosengarten Zofingen

Spieldaten

Mittwoch, 28. Mai (Premiere) – Samstag, 28. Juni (Derniere)
Vorstellungsbeginn jeweils 20.30 Uhr

Tickets

Tickets kosten 38 Franken (gedeckte Tribüne, nummerierte Plätze)
Keine besonderen Ermässigungen
Rollstuhlplätze in der ersten Reihe

Vorverkauf

Über die Website www.wie-im-himmel.ch

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Neuer Teilnehmerrekord – rund 1200 Personen nahmen 15 km unter die Füsse

Geschäftiges Treiben herrschte am Samstagmorgen rund um die Mehrzweckhalle und dem Schulhaus. Während die einen Gruppen sich auf den rund 15 km langen Marsch machten, trafen andere ein, um sich anzumelden.

Oftringen Der Feuerwehrmarsch wurde zum 51. Mal durchgeführt

OK Präsident Ruggero Zähringer und OK Vizepräsident Beat Muntwyler, beide vom Feuerwehrverein Oftringen, zeigten sich gut gelaunt und auch stolz. Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen für den 51. Feuerwehrmarsch, der nun für insgesamt drei Jahre in Oftringen durchgeführt wird. «Trotz der vielen kantonalen Auflagen und dem Sicherheitskonzept verlief alles sehr unkompliziert», betont Zähringer. Mit einem Schmunzeln fügte er noch hinzu, dass die Sponsorensuche sehr intensiv war. «In diesem Jahr dürfen wir einen Rekord bei den Anmeldungen verzeichnen», so Muntwyler. «Rund 1200 Personen werden am Feuerwehrmarsch teilnehmen. Sonst sind es zwischen 800 und 1000.»

Der Anlass wurde gemeinsam mit der Stützpunktfeuerwehr Zofingen auf die Beine gestellt. 22 Personen engagierten sich mit Herzblut im OK. Natürlich gab es auf der Strecke Verpflegungsposten inclusive Sanitätsdienst. Der Anlass steht unter dem Patronat der Aargauischen Gebäudeversicherung AGV und dem Aargauischen Feuerwehrverband AFV. Eingeladen waren alle Blaulichtorganisationen des Kantons Aargau, gemeinsam mit ihren Angehörigen, um auf einer Wanderung durch den «wilden Westen» des Aargaus die Gemeinschaft zu geniessen und die Kameradschaft zu feiern. Letzteres wurde dann auch ausgiebig in der Festwirtschaft getan, als am Nachmittag alle Teilnehmenden nach und nach wieder von der Wanderung zurückkehrten.

Ein paar Gipfeli als Wegzehrung.
Bild: Patrick Lüthi
Die Feuerwehr Brugg trat standesgemäss an.
Bild: Patrick Lüthi
In Reih und Glied standen die Mannschaftswagen der diversen Feuerwehren.
Bild: Patrick Lüthi
Ruggero Zähringer (links) und Beat Muntwyler vom Feuerwehrverein Oftringen.
Bild: Patrick Lüthi
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«Wollen Kinder und Jugendliche für Maschinen begeistern»

Boningen Zum 9. Mal lud das Baustoffzentrum zum Baggertag ein

Am Samstag, 10. Mai, lud das Baustoffzentrum zum 9. Mal zum «Baggertag für chlini und grossi Ching» nach Boningen ein. Letztes Mal fand die Veranstaltung 2019 in der Aaregäuer Gemeinde statt. Danach folgten corona-bedingt zwei Jahre Zwangspause, und von 2022 bis 2024 wurden die zahlreichen Attraktionen im Gunzger Teil der Kieswerk-Anlage angeboten. Nun war man also zurück in Boningen. Weshalb? «Unser Betriebsleiter Martin Jost wollte es so», erklärte Geschäftsführer Jürg Wyss. Zudem wurde vor einem Jahr in Boningen das alte Asphaltwerk abgerissen und innerhalb des letzten Jahres ein Neubau zum selben Zweck errichtet. «Diesen Teil unserer Einrichtungen wollen wir heuer der Bevölkerung näherbringen», so Wyss. In der Anlage werde mit einer Recycling-Quote von «nahezu 100 Prozent» alter Asphalt aufbereitet. Für die Erhitzung der Belagsreste werde nun ausschliesslich Holz verwendet, legte der Geschäftsführer dar. «Dies mit dem Ergebnis, dass wir mittlerweile CO2-frei produzieren können.»

Reichhaltiges Rahmenprogramm

Daneben wurde ein reichhaltiges Rahmenprogramm angeboten. Dazu gehörten die allseits beliebten Fahrten ins Abbaugelände mit dem Dumper-Taxi, aber auch das Bedienen von Grossbaggern und die Schatzsuche mit Kleinbaggern. Neu im Programm war das Basteln von Steinfiguren; Kiessteine wurden bemalt oder mit Moosgummi, Wolle, Pfeifenputzern, Krällchen oder Wackelaugen verziert, die mit Heissleim an den Steinen befestigt wurden; ein Posten also, der für die Kleinsten bestimmt war, und diese waren top motiviert und mit Feuereifer bei der Sache. Das Bedienen der Bagger lockte den etwas älteren Nachwuchs in Scharen an, und auch der eine oder andere Papi wurde dabei wieder zum Kind…

«Jedes Jahr kommen immer wieder junge Eltern mit ihrem Nachwuchs. Wir möchten mit diesem Anlass ein gutes Image vermitteln und die Jugendlichen für die Leistungen der Lastwagen und Baumaschinen begeistern, denn die Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft», führte Wyss aus. Der Zweck wurde erfüllt: Der Anlass lockte Hunderte von Gästen an, die von den Attraktionen profitierten. Ein Wettbewerb mit tollen Preisen rundete das Ganze ab, und auch das Kulinarische kam im Rahmen der Festwirtschaft nicht zu kurz; begleitet vom Einheimischen Peter Wyss, der mit seiner Drehorgel sowie teils erneuertem Repertoire für flotte Klänge besorgt war.

Boningens Bürgergemeindepräsident Otto Jäggi stillt den kleinen Hunger.
Bild: Beat Wyttenbach
Das Basteln der Steinfiguren braucht oft die Unterstützung der Eltern.
Bild: Beat Wyttenbach
Die Fahrten mit den Dumper-Taxis erfreuen sich grosser Beliebtheit.
Bild: Beat Wyttenbach
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Neue Fahne für alte Tradition: Zofinger Schützen feiern

Die Schützengesellschaft Zofingen schreibt ein weiteres Kapitel in ihrer reichen Vereinsgeschichte. Mitten in der Altstadt weiht sie am Samstag, 17. Mai ihre neue Vereinsfahne. Ein Blick zurück in die Vereinsgeschichte und voraus auf das grosse Fest mit Ehrenpräsident Hans Holenstein und Präsident Christian Klauenbösch.

Zofingen 17. Mai: Fahnenweihe der Schützengesellschaft Zofingen

«Es ist ein ganz spezieller Moment, den nicht mancher Präsident in seiner Amtszeit erleben darf», sagt Christian Klauenbösch, der 33-jährige Präsident der Schützengesellschaft Zofingen (SGZ) zur bevorstehenden Fahnenweihe. Die Vorfreude auf die Feier ist bei ihm ebenso gross wie bei Ehrenpräsident Hans Holenstein, der dem Verein in allen Vorstandschargen während 27 Jahren gedient hat, davon acht Jahren als Präsident. Mit der Fahnenweihe wird die jetzige, 1978 geweihte Fahne in Pension gehen. Sie muss aufgrund diverser irreparabler Schäden ersetzt werden. Eine fünfköpfige Fahnenkommission um die Ehrenmitglieder Hans Holenstein, Heinz Linder und Bruno Siegrist sowie Fähnrich Fabian Wiesenzarter und Präsident Christian Klauenbösch hatte sich vor rund einem Jahr dem Projekt der Fahnenbeschaffung angenommen. Wie die neue Fahne aussehen wird, bleibt bis zur Fahnenweihe vom 17. Mai ein gut gehütetes Geheimnis. «Wir wissen auch nicht, die wievielte Vereinsfahne in der Geschichte des Vereins geweiht wird», betont der 83-jährige Hans Holenstein.

Die wohl älteste Schützengesellschaft der Schweiz

Denn die Schützengesellschaft Zofingen ist eine der ältesten Schützengesellschaften der Schweiz. «Nach unserem Wissen könnte die SGZ sogar die älteste Schützengesellschaft überhaupt sein», sagt Hans Holenstein. Wobei nicht einmal ganz klar ist, wie alt die Gesellschaft, welche das Geburtsdatum 1528 in ihrem Wappen führt, wirklich ist. Denn Gründungsdokumente fehlen ebenso wie es kaum Dokumente zur Schützengesellschaft aus dem 14. und 15. Jahrhundert im Zofinger Stadtarchiv gibt. Dies könnte verschiedenen Elementarereignissen geschuldet sein, wie Georges Valko vermutet: Das Erdbeben von 1356 richtete in der Thutstadt grosse Verheerungen an, der Brandkatastrophe von 1393 fiel die gesamte Unterstadt zum Opfer und der  Stadtbrand von 1396 verschonte ein einziges Haus in der ganzen Stadt. Seine umfassenden Nachforschungen hat Valko 1997 in einer Chronik der Schützengesellschaft niedergeschrieben. Valko machte sich – mit Bezug auf die 1811 veröffentlichte Chronik der Stadt Zofingen von Johann Jakob Frikart – für das Gründungsjahr 1397 stark. Damals war in Zofingen aller Wahrscheinlichkeit nach die St. Sebastians Bruderschaft gegründet worden, die allgemein als direkte Vorgängerin der Schützengesellschaft angesehen wird. Belegt ist jedenfalls, dass Zofinger Schützen 1441 ein Schützenfest in Zürich, 1442 eines in Bern besuchten.

Die Schützengesellschaft Zofingen im
November 2018.
Bild: Archiv Zofinger Tagblatt / Michael Wyss

Als zweites und bis heute offizielles Gründungsjahr gilt 1528, als die «Gnädigen Herren» in Bern der Zofinger Bruderschaft eine Namensänderung befahlen. Als Folge der Reformation musste die Bezeichnung «Sankt» verschwinden, die St. Sebastians Bruderschaft nannte sich fortan Schützenzunft. In der Zunft waren, neben den eigentlichen Schützen, auch etliche Handwerksinnungen vertreten. Als sich Schützen und Handwerker 1808 mit einigen Begleitgeräuschen – das liebe Vereinsvermögen wollte gerecht aufgeteilt sein – trennten, erfolgte wiederum eine Namensänderung. Aus der Schützenzunft wurde die Schützengesellschaft, die sich in der Folge erstmals eine eigene Schützenordnung gab und auch nicht mehr den Stadtbehörden unterstand.

Die unterschiedlichen Versionen zur Gründungsgeschichte führten zur kuriosen Situation, dass die SGZ 1978 das 450-Jahr-Jubiläum feierte. Nur 21 Jahre später, 1997 beging die Zofinger Schützengesellschaft die Feier zum 600-jährigen Bestehen. Die Schützen verstehen sich offensichtlich nicht nur aufs Schiessen, sie wissen auch Feste zu feiern. «Es ist natürlich so, dass das Gesellige immer eine fast eine ebenso wichtige Rolle wie das Schiessen gespielt hat», meint Hans Holenstein. Und auch viele Freundschaften unter Schützinnen und Schützen sowie Schützengesellschaften entstanden sind, die von Generation zu Generation fortbestehen. Nicht zuletzt auch in der Vereinigung «Historische Schützen Schweiz», der die SGZ angehört. Auch beim wohl bekanntesten historischen Schiessen, dem Rütlischiessen kämpft die SGZ als erste ständige Gastsektion jedes Jahr um den Silberbecher und beim Pistolen Rütlischiessen amtet die Gesellschaft sogar als Stammsektion.

Bevölkerung ist zum Mitfeiern eingeladen

So sind neben Behörden auch viele befreundete Vereine zur Fahnenweihe eingeladen. «Wir freuen uns darauf, diesen besonderen Moment mit vielen befreundeten Vereinen und mit der Zofinger Bevölkerung zu teilen», betont Christian Klauenbösch. Das grosse Fest startet am Samstag, 17. Mai ab 15.30 Uhr mitten in der Altstadt mit der Begrüssung durch den SGZ-Präsidenten Christian Klauenbösch. Bereits eine halbe Stunde vorher öffnet die Festwirtschaft. Die Stadtmusik und der Tambourenverein Zofingen sorgen für die musikalische Begleitung während des Anlasses. Um 15.40 Uhr wird dann das gut gehütete Geheimnis gelüftet – der Einmarsch der neuen Fahne ist auf diesen Zeitpunkt hin vorgesehen. Die Festansprache hält mit Ehrenmitglied Herbert H. Scholl ein ausgewiesener Kenner der Zofinger Schützengesellschaft, anschliessend werden weitere Grussbotschaften überreicht. Mit dem auf 16.35 Uhr geplanten Fahnengruss geht der offizielle Teil der Fahnenweihe um 17.15 Uhr ihrem Ende entgegen. Was nicht heisst, dass die Gäste noch länger sitzenbleiben dürfen. Denn die Festwirtschaft schliesst erst zu später Stunde. «Wir hoffen natürlich auf schönes, im Mimimum trockenes Wetter», sagt Christian Klauenbösch, es gebe aber einen Plan B, sollte das Wetter nicht wie gewünscht mitspielen.

Eine starke Gesellschaft

«Die neue Fahne steht für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft», führt Hans Holenstein aus. Eine starke Gesellschaft, die mit ihren rund 170 Mitgliedern breit aufgestellt ist. Die SGZ betreibt mit Jungschützenkursen und im Schulsport eine breite Jugendförderung. «Wir verspüren momentan einen leichten Aufschwung», kann Christian Klauenbösch feststellen, was nicht zuletzt der aufopfernden Nachwuchsarbeit, die unter der Führung von Bruno Siegrist betrieben werde, zu verdanken sei.

Spitzensport wird in der SGZ momentan nicht mehr betrieben, seit Christian Klauenbösch 2017 seinen Rücktritt aus dem Nationalkader erklärt und sich wieder dem Breitensport zugewandt hat. Der heutige Präsident darf ohne Umschweife als sportliches Aushängeschild der traditionsreichen Schützengesellschaft bezeichnet werden. Der Bottenwiler Pistolenschütze ist Junioren-Europameister, mehrfacher Schweizermeister sowie eidgenössischer Pistolen-Schützenkönig von 2010 und 2021. 

Christian Klauenbösch holte sich 2010 erstmals den Titel eines eidgenössichen Schützenkönigs.
Bild: Archiv Zofinger Tagblatt / Raphael Nadler
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Früher gab es ein Fotoalbum und Speck

Rothrist Die Trachtengruppe feierte ihr 90-jähriges Bestehen mit zahlreichen kulturellen Gastvereinen aus der Gemeinde

Die am 1. Mai 1935 gegründete Trachtengruppe organisierte einen Jubiläumsanlass unter dem Motto «Trachtig dör d’Jahrzehnt» im Gemeindesaal Breiten. «Trachten sind mehr als nur Kleidung, sie stehen für Kultur, unsere Geschichte und unsere Werte», sagte Eveline Rüegger, Präsidentin der Trachtengruppe Rothrist, gekleidet in der Aargauer Festtagstracht. An zwei Tischen rechts und links der Bühne erzählten zwei Frauen aus der Geschichte der Trachtengruppe Rothrist «Damals» und «Heute», selbstverständlich ebenfalls in Tracht gekleidet.

In verschiedenen Trachten setzte sich der gemischte Chor unter Leitung von Anja Rengg¬li-Wullschleger mit «Ewige Liäbi» der Band «Mash» und dem Jodellied «Füdlibürger» von Ruedi Bieri in Szene. Den Maibaumtanz tanzte die Tanzgruppe unter Leitung von Christoph Weber, bunte Bänder um den Baum wickelnd. Die Kindertanzgruppe präsentierte das Trauffer-Lied «Glöggälä» und zusammen mit dem Musikverein Rothrist den Zofinger Marsch. Neben dem Musikverein standen die Tambouren Rothrist mit unschlagbarem Trommelwirbel und das Jodlerdoppelquartett auf der Bühne. Während die Jodler mit «Aabä¬stärn» und «S’Ärifeld» glänzten, spielten sich die Rothrister Musikerinnen und Musiker mit «Lueget vo Berg und Tal» und «See You Later Alligator» unter Leitung von Peter Streit in die Herzen des Publikums.

Das Publikum konnte raten und gewinnen

Wie ein Geburtstagsgeschenk packten die Gastformationen ihre Musikstücke und Jodellieder erst auf der Bühne aus. Die Zuhörer im Saal konnten raten, welches nun gerade zur Aufführung kam. Zum Finale sangen, beziehungsweise spielten der Trachtengruppenchor und die Gästeformationen Polo Hofers «Alperose» dicht gedrängt auf der Bühne.

Zu raten gab es noch mehr, in einem Glas konnte die Anzahl goldener Sicherheitsnadeln in der Pause geraten werden. Der oder die Glückliche, die der Zahl 12272 am nächsten kam, wählte als Erster seinen Gewinn aus. Im Foyer lagen Fotoalben mit Bildern vergangener Anlässe auf, die die Geschichte der Trachtengruppe Rothrist in Bildformat erzählten. «Früher gab es ein Fotoalbum und eine Speckseite, das Album ist heute digital, darum haben wir ein grösseres Stück Speck mitgebracht», verriet der Präsident des Aargauischen Trachtenverbands, Patrick Reimann, in Begleitung von Aktuarin Regula Mathis.

Die Tambouren Rothrist sorgten für Trommelwirbel auf hölzernen Barhockern.
Bild: Alfred Weigel
Die Kindertanzgruppe tanzt zum Trauffer-Lied «Glöggälä».
Bild: Alfred Weigel
Das Jodlerdoppelquartett mit Dirigent Michael Frei singen das Jodellied «Aabästärn» von André von Moos.
Bild: Alfred Weigel
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Spitalverein beschliesst seine Auflösung

Nach dem Verkauf der Spital Zofingen AG an die Swiss Medical Network AG kann der Verein Spital Zofingen seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllen. Vom Vereinsvermögen profitieren nun die Pflegeheime in der Region. Als Verteilschlüssel dient die Anzahl Betten.

Zofingen Das Vermögen wird an die Pflegeheime verteilt

Die Stimmung an der Generalversammlung des Vereins Spital Zofingen war zwar fröhlich – dennoch war zu spüren, dass die geplante Auflösung des Vereins einigen Mitgliedern zu schaffen macht. Der Lindensaal im Pflegezentrum des Spitals war gut besetzt. Viele Mitglieder kamen zu der «wahrscheinlich letzten Generalversammlung», wie sie die Präsidentin des Vereins und Zofinger Stadträtin Rahela Syed bezeichnete.

Das Protokoll der letzten Generalversammlung sowie der Jahresbericht und die Jahresrechnung 2024 waren schnell abgehandelt. Es folgte das wichtigste Traktandum des Abends: die Zukunft des Vereins Spital Zofingen. «Es macht keinen Sinn, heute noch gross über den Verkauf zu diskutieren. Daran gibt es nichts zu rütteln», so Syed. Dem Vorstand sei es ein Anliegen, dass die Region Zofingen auch weiterhin eine gute Gesundheitsversorgung behalte. Die Beweggründe für die geplante Auflösung des Spitalvereins seien klar.

Erich Schnyder, Sekretär des Vereins, erläuterte diese: «Die Beziehung zur Mutterfirma – also dem Kantonsspital Aarau – wurde mit dem Verkauf ab¬gebrochen. So ist auch die ‹Götti-Funktion› erloschen.» Ausserdem stammt das Vereinsvermögen aus öffentlicher Hand, nämlich aus dem Verkauf des Spitals an das KSA. Wenn nun damit eine private Firma, die gewinnorientiert ist, unterstützt wird, sei das nicht mit dem ursprünglichen Zweck des Vereins vereinbar, so Schnyder. Auch hätten sich in der Vergangenheit stets bekannte Politikerinnen und Politiker im Vorstand zur Stärkung des Spitalstandorts engagiert – das erübrige sich mit der Privatisierung.

Ein Vereinsmitglied merkte an, ob man nicht noch etwas zuwarten könne mit der Auflösung, um zu schauen, wie sich die Situation im Spital entwickelt. Schnyder erklärte, dass Abwarten an der Situation nichts ändern würde, da der Verein keinen privaten Investor unterstützen könne.

Geld für Bewohnende und Mitarbeitende einsetzen

Schliesslich votierten die Mitglieder einstimmig für die Auflösung des Vereins. Das Vereinsvermögen wird an die Pflegeheime in der Region verteilt. Als Verteilschlüssel dient die Anzahl Betten. Das sei fair und solidarisch, so Schnyder. Die Pflegeheime verpflichten sich, das erhaltene Geld für die Bewohner und Mitarbeitenden einzusetzen. So könne das Geld für den vom Verein angedachten Zweck eingesetzt werden, zeigten sich Syed und Schnyder überzeugt.

Bevor die Vereinsmitglieder ihren letzten gemeinsamen Apéro genossen, gab es noch einige Wortmeldungen. Einige Mitarbeiter des Spitals bedankten sich für die jahrelange und gute Unterstützung. Auch Stadtrat Dominik Gresch ergriff das Wort und bedankte sich bei den aktuellen und früheren Vorstandsmitgliedern. «Ich bin froh, dass das Spital Zofingen wieder eine Perspektive hat, und hoffe, dass diese Geschichte noch lange weitergeschrieben wird. Wir brauchen diesen Standort. Herzlichen Dank an die Mitarbeitenden des Spitals und des Pflegeheims», so Gresch.

Ein Notar überwacht die Liquidation

Um die Liquidation des Vereins Spital Zofingen kümmert sich der Vorstand. Ein Notar überwacht das Verfahren als juristischer Beistand. Als Liquidatoren amten Erich Schnyder und Rahela Syed.

Aufteilung des Vermögens (Quelle: Verein Spital Zofingen)

Blumenheim Zofingen (38 Betten) 61 000 Franken
Falkenhof Aarburg (64 Betten) 103 000 Franken
Feldheim Reiden (Anteil Wikon/Pfaffnau) (25 Betten) 40 000 Franken
Hardmatt Strengelbach (50 Betten) 80 000 Franken
Lindenhof Oftringen (88 Betten) 141 000 Franken
Luegenacher Rothrist (92 Betten) 148 000 Franken
Moosmatt Murgenthal (50 Betten) 80 000 Franken
Murhof Pfaffnau (72 Betten) 116 000 Franken
Pflegezentrum Zofingen (92 Betten) 148 000 Franken
Rondo Safenwil (47 Betten) 75 000 Franken
Seniorenzentrum Zofingen (127 Betten) 204 000 Franken
Sennhof Vordemwald (124 Betten) 200 000 Franken

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Vier Museen zeigen, dass Geschichte nicht langweilig sein muss

Mit dem Shuttle-Bus von Museum zu Museum, das ist am Internationalen Museumstag vom 18. Mai möglich. Vier Museen – VW-Käfermuseum Aarburg, Museum Oftringen, Heimatmuseum Rothrist und Museum Zofingen – öffnen ihre Türen, der Eintritt ist gratis. Mit Themen, die kaum unterschiedlicher sein könnten, bieten sie spannende Einblicke in die Vergangenheit.

Aarburg/Oftringen/Rothrist/Zofingen 18. Mai, 10 – 16 Uhr: Internationaler Museumstag

«Dieses Jahr ist vieles gleich und doch etwas anders», sagt Mathias Baumann, Konservator des Museums Oftringen. Denn das Heimatmuseum Aarburg steht am diesjährigen Internationalen Museumstag erstmals seit vielen Jahren abseits. Das Aarestädtchen verfügte erst nach der Urnenabstimmung vom 30. März über ein rechtskräftiges Budget – aus terminlichen Gründen war zu diesem Zeitpunkt ein Mitmachen beim Museumstag nicht mehr möglich. Ohne Aarburg muss der Museumstag dennoch nicht stattfinden. «Ein Glücksfall, dass das VW-Käfermuseum in die Bresche sprang», führt Mathias Baumann weiter aus. Ebenso glücklich ist Baumann auch, dass sich das Museum Zofingen nach zweijähriger Abstinenz wieder am gemeinsamen Anlass beteiligt. Und wie immer ist auch das Heimatmuseum Rothrist beim Museumstag dabei. Die vier Museen bieten ein Programm mit den unterschiedlichsten Themen, das für Besucherinnen und Besucher jeden Alters viele spannende Einblicke in die Vergangenheit bereithält. Ein Gratis-Shuttle-Bus, der im Stundentakt zirkuliert, verbindet die vier Museen in einem Rundkurs.

Käfermuseum feiert 10-jähriges Bestehen

«Es gibt keine andere Automarke, die während fünf Jahrzehnten so erfolgreich das selbe Modell gebaut und verkauft hat wie VW», betont Roland Schmid, Konservator des Aarburger Käfermuseums. Auf dem Rundgang durch das kleine aber feine Museum, das sich seit exakt zehn Jahren im Untergeschoss der Turnhalle Höhe befindet, können sich Besuchende einen Einblick in die Produktionsgeschichte des legendären Käfers verschaffen. 15 restaurierte VW Käfer mit Jahrgängen zwischen 1950 und 1974 sind zu sehen, die vom in Aarburg aufgewachsenen Hans Peter Nething gesammelt und heute vom privaten Verein VW Käfermuseum Aarburg liebevoll gepflegt und unterhalten werden. Aushängeschild und zugleich Sorgenkind ist das zweiplätzige Hebmüller Cabrio mit Jahrgang 1950. Aushängeschild, weil die Karrosserie Hebmüller Söhne die Produktion nach dem Grossbrand vom 23. Juli 1949 zwar noch weiterführen konnte, die Auswirkungen der Brandkatastrophe aber im Mai 1952 zum Konkurs der einst gesunden Firma führten. So wurden nur 696 statt der ursprünglich geplanten 2000 Exemplare hergestellt. «Das Hebmüller-Cabrio, von dem heute noch etwa 180 Stück existieren, gilt in Kennerkreisen deshalb als absolutes Kultobjekt», betont Roland Schmid. Sorgenkind ist das Cabrio, weil es dringend neu lackiert werden müsste. «Ein Aufwand, der für uns fast nicht zu stemmen ist», bedauert Elsbeth Märchy, Präsidentin des Vereins, denn das Museum lebe praktisch «von der Hand in den Mund». Mit der erstmaligen Teilnahme am Museumstag erhoffen sich die Verantwortlichen, als Museum vermehrt wahrgenommen zu werden und so vielleicht das eine oder andere Neumitglied zu gewinnen.

Zu sehen und zu erfahren gibt es im Museum jedenfalls vieles. Ist Ferdinand Porsche wirklich der Konstrukteur des Käfers? Oder gibt es verdächtig ähnliche aussehende Vorläufer? Wie kann man deutsches von mexikanischem Blech hörbar unterscheiden? Welchen Bezug hat der Velo-Solex, der am Ende des Rundgangs steht, mit der Produktionsgeschichte des Käfers? Fragen über Fragen, die die Vorstandsmitglieder des Vereins am Museumstag mit Sicherheit beantworten können.

Angekündigt ist auch der Besuch des Lémania Coccinelle Club. Der Käfer-Klub aus der Westschweiz ist unter anderem Organisator des internationalen VW-Treffens vom 22. August 2025 in Château d´Oex. «Wir rechnen damit, dass etwa 20 Fahrzeuge in Aarburg vorfahren werden», sagt Elsbeth Märchy. Vor Ort ist auch der als Kaffee-Bar umgebaute Conti-Bus. Eine Fotografin schiesst Käfer-Erinnerungsfotos, die man sich auf Wunsch ausdrucken lassen kann. Und last but not least gibt es auch einen Wettbewerb, bei dem es als ersten Preis einen Reifensatz von Continentale im Wert von maximal 1000 Franken zu gewinnen gibt.

«Die Maus im Haus» in Oftringen 

Käfer sind auch ein Thema im Museum Oftringen. Allerdings keine vierrädrigen, sondern krabbelnde. Denn das Museumsteam eröffnet am Museumstag im Hochstudhaus die neue Sonderausstellung mit dem Titel «Maus im Haus – Tiere als Kulturfolger der Menschen». Seit die Menschen sesshaft wurden und begannen, Landwirtschaft zu betreiben, machten es sich tierische Mitbewohner in Ställen, Scheunen oder Kornkammern gemütlich. Manche sind gern gesehene Gäste oder werden einfach toleriert. Andere dagegen sind den Bauern oder Hausbesitzern ein Dorn im Auge. Mathias Baumann ist im Gemeindearchiv auf viele interessante Dokumente gestossen, wie zum Beispiel einen Auszahlungsbeleg für einen Christian Joder, der im Mai 1909 für 337 gefangene Mäuse 57.63 Franken erhielt. Oder ein Tagebuch über die freiwillige Maikäfersammlung aus dem Jahr 1868. Oder eine Liste von 1922 für eine Nachinspektion derjenigen Gärten, in denen bei der ersten Inspektion durch die Obstbaumkommission zu viele Schädlinge nachgewiesen werden konnten. In der neuen Ausstellung werden einige der sogenannten «Kulturfolger» anhand von Steckbriefen vorgestellt. Gleichzeitig können aufmerksame kleine und grosse Detektive bei einem Wettbewerb mitmachen, bei dem es darum geht, Tiere aufzuspüren, die sich im Museum verstecken.

Ein Mauser-Vertrag aus dem Jahr 1912.
Bild: Thomas Fürst

Im Alten Löwen gleich nebenan ist die bisher sehr gut besuchte Ausstellung mit Airbrush-Kunstwerken von Erich Muntwyler geöffnet. Zudem gibt es eine Festwirtschaft, Outdoor-Spiele für Kinder und musikalische Unterhaltung mit den vereinigten Jodlerklubs Küngoldingen und Aarburg.

Ein Museum – zwei Sonderausstellungen in Rothrist

Hat man sich von den Kulturfolgern in Oftringen verabschiedet, taucht man im Heimatmuseum Rothrist in die Kultur der Haus- und Volksmusik ein. Als kostengünstiges Instrument war die Zither war im 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert in der Volks-, Kunst- und Hausmusik weit verbreitet. Mit der Zeit begeisterten sich auch besser betuchte Bürger für das Instrument und entwickelten es zu reich verzierten, aus edlen Hölzern gebauten Konzertzithern, die in bürgerlichen Haushalten als Saloninstrument benutzt wurden. Die Oftringerin Susanne Stocker stellt im Heimatmuseum ihre vielfältige Instrumentensammlung vor und bringt diese zusammen mit ihrer Zithergruppe um 14.30 Uhr auch zum Klingen.

Drei Zithern aus der Sammlung von Susi Stocker (v.l. unten): Konzertzither, Tanzzither und Waldfee Zither.
Bild: zvg

 Zudem macht eine Sonderausstellung der Helvetas Halt im Heimatmuseum Rothrist. «Weltweit unterwegs» heisst sie und sie vergleicht die Auswanderungsgeschichte von Leutwil AG mit der heutigen Auswanderungsgeschichte von Nigeria, Niger, Togo und Burkina Faso nach Benin. Sind die Beweggründe identisch mit jenen von Rothrist und anderen Dörfern in den 1850-er-Jahren? Ein spannender Vergleich.

 Die Cafeteria, in der man feine «homemade cakes» geniessen kann, ist geöffnet. Zum Zmittag gibt es die bestens bekannten «Chäsbrätel».

Ein genialer Tüftler und eine bedeutende Materialkünstlerin

In Zofingen schliesst sich sozusagen ein Kreis – Besuchende des Museumstags können wiederum eintauchen in die Welt des Automobils. Der Zofinger Feinmechaniker und geniale Tüftler Hans Leuenberger stellt im Museum verschiedene Dampfmaschinen- und Automobilmodelle aus, die er allesamt selbst gefertigt hat. Eines der Glanzstücke ist der Bugatti 41 Royal Coupé «Napoleon» (im Original mit Jahrgang 1930), den er in drei Jahren und weit über 1000 Arbeitsstunden Ende 2020 fertiggestellt hat. Zusammen mit der Museumleiterin, Heidi Pechlaner Gut, führt Leuenberger um 11 Uhr in einer Kurzführung durch die Welt seiner Modelle.

Ein genialer Tüftler: Hans Leuenberger in seiner Werkstatt mit dem Bugatti Royale Typ 41 (Bild von 2021).
Bild: Archiv Wiggertaler / Thomas Fürst

Ein weiteres Highlight ist die kombinierte Führung mit Start im Kunsthaus Zofingen um 14 Uhr und Endpunkt im Museum Zofingen: Im Kunsthaus lernen die Teilnehmenden die Schweizer Materialkünstlerin Eva Aeppli (1925 – 2015) kennen. In den Ausstellungsräumen werden zentrale Werke von Aeppli aus den 1960-er- bis in die 1990-er-Jahre in Gegenüberstellung mit Kunstwerken von vier zeitgenössischen Kunstschaffenden gezeigt: Peter Aerschmann, Nici Jost, Augustin Rebetez und Ana Vujić setzen neue visuelle Impulse.

Beim Spaziergang ins Museum Zofingen wird der einzigartige «Grüngürtel» der Stadt Zofingen thematisiert und zurück im Museum lässt sich in die Welt von Puppen der historischen Sammlung eintauchen. Neben Kinderwiegen aus der Biedermeierzeit gibt es dort auch Puppen aus den 1920-er- und 1930-er-Jahren. Andrea Zielinski vom  Kunsthaus und Heidi Pechlaner Gut vom Museum Zofingen führen gemeinsam durch die Ausstellungen. Für den kleinen Hunger halten Museumsfreiwillige verschiedene Kuchenstückchen für die Gäste bereit.

Shuttle-Bus im Stundentakt

Alle vier Museen sind am Internationalen Museumstag von Sonntag, 18. Mai von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist gratis, ebenso die Benützung des Shuttle-Bus, welcher im Stundentakt zwischen den einzelnen Museen verkehrt.