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Ein voll besetzter Kirchgemeindesaal

Zofingen Verein für Pilzkunde lud zur Ausstellung und zum Pilzessen ein

Der Verein für Pilzkunde, Zofingen, lud am Samstag zur mit mehreren hundert Gästen gut besuchten Pilzausstellung und zum Pilzessen in den Saal der evangelisch-methodistischen Kirche Zofingen ein. Die Ausstellung zeigte einen bunten Querschnitt über die heimische Pilzwelt; gesucht hatten die Schwämme laut Präsidentin Corina Baumgartner «die Mitglieder selber in der näheren und weiteren Umgebung». Dabei waren nicht nur beliebte Speisepilze wie Steinpilz, Eierschwamm oder Pfifferling zu sehen, sondern auch toxische Exemplare wie der Grüne Knollenblätterpilz oder der ästhetisch schöne Fliegenpilz. Zu essen gab es Pilzpastetchen und -schnitten. Und wer wollte, konnte gekochte eingefrorene oder getrocknete Pilze erwerben und mit nach Hause nehmen.

Kritische Begutachtung: Die unterschiedlichen Pilzsorten geben zu reden.
Bild: Beat Wyttenbach
Zum selber Hand anlegen: Diese Röhrlinge wollen fachgerecht zerlegt sein.
Bild: Beat Wyttenbach
Für zu Hause: Getrocknete Steinpilze und Pfifferlinge konnten erworben werden.
Bild: Beat Wyttenbach
Kuchenbuffet: Die Leckereien warten auf Abnehmerinnen und Abnehmer.
Bild: Beat Wyttenbach
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Der Hausservice ersetzt die fixe Poststelle

Der 1993 eingeweihte, letzte Standort der Post im Kirchgemeindehaus Eichhölzli, wurde nur noch neun Jahre lang genutzt. 2002 wurde die Poststelle geschlossen und die Post von Zofingen oder gar direkt vom Paketzentrum Härkingen aus zugestellt.

Zofingen Die 78. Folge der beliebten Mühlethaler Geschichten

Das Dorf Mühlethal hatte von 1911 bis 2002 eine eigene Poststelle. Nachdem sie 1956 vom Lindenpass ins Haus von Werner Roth verlegt worden war, scheiterte anfangs der 1990er-Jahre der Plan, sie an den Moosweg in der Oeltrotte zu verlegen. Der Gemeinderat wollte das Baugesuch für die Überbauung «Weiher» mit Post und Wohnungen zwar bewilligen, die Kantonsbehörden verweigerten aber die Zustimmung. Der Grund: «Der minimale Grenzabstand von 6 Metern zwischen der projektierten Überbauung und der Drainageleitung Lochhof-Weiher sei nicht eingehalten», wie das Zofinger Tagblatt am 5. Juni 1990 berichtete. Auch ein Kompromissvorschlag und der Einsatz eines Anwalts von Seiten der Bauherrschaft brachte keine Lösung. Nach 35 Jahren standen bis vor kurzem wieder Profilstangen am gleichen Ort. Man darf gespannt sein, ob das Bauvorhaben am inzwischen wieder frei fliessenden Bach zustande kommen wird.

Die Post als Treffpunkt 

Doch zurück zur Geschichte: Erst 1993 wurde schliesslich das neue Postbüro am Postweg 3 eröffnet, im Untergeschoss des Kirchgemeindehauses Eichhölzli. Das Zofinger Tagblatt berichtete vom «Publifax» und dass die Post in einem kleinen Dorf «über den reinen Dienstleistungsbetrieb hinaus auch noch ein Treffpunkt» sei. Das Posthalter-Ehepaar Hansruedi und Kornelia Müller sagte: «Es ist schön, man kennt alle, man kann jeden und jede mit Namen begrüssen.»

Wie viele andere Schweizer Poststellen stand auch diejenige von 4812 Mühlethal dann bald «auf der Kippe». Das Zofinger Tagblatt berichtete am 19. Januar 2001 auf der Titelseite, die Post prüfe die Schliessung von 86 Standorten im Aargau. Neben Mühlethal auch Riken, Bottenwil, Schlossrued und Schmiedrued-Walde. Attelwil und Wiliberg waren schon früher zugegangen. «Einzahlungen könne man heute bequem und rund um die Uhr per Internet erledigen» zitiert Redaktor Beat Kirchhofer die Medienmitteilung der Post, «Telex gebe es nicht mehr und der Telefax sei ein Auslaufmodell». So schnell ändert sich die Welt: 1993 noch als besondere Dienstleistung gepriesen, hat der Fax wenige Jahre später seinen Zenit schon überschritten.

Die letzten Briefe wurden in Mühlethal am 1. Juni 2002 gestempelt, das Posthalterpaar Müller wechselte nach Strengelbach. Die Haushalte im Einzugsgebiet der früheren Post Mühlethal, zu dem auch einige Häuser auf Gemeindegebiet von Uerkheim (am Lindenpass oben) sowie Zofingen (Höfen) gehörten, wurden von Zofingen aus bedient. Und sie profitieren bis heute vom Hausservice. Das heisst Einzahlungen, Aufgabe von Briefen und Paketen sowie einige weitere Dienstleistungen werden von den Briefträgern auch an der Haustüre angeboten.

Wo 1989 schon einmal ein Mehrfamilienhaus mit Post geplant war, standen bis vor kurzem wieder Bauprofile (Bild vom Herbst 2024).
Bild: zvg
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Ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Borna

In Anwesenheit von Regierungsrätin Martina Bircher wurden am Donnerstag, 25. September, die beiden Neubauten des Bornaparks – Wohnheim und Werkstatt – feierlich eingeweiht. Die Fertigstellung der neuen Infrastruktur ist ein weiterer Meilenstein in der langen Geschichte der Borna. 

Rothrist Borna-Neubau in Anwesenheit von Regierungsrätin Martina Bircher feierlich eingeweiht

Eine illustre Gästeschar, darunter Regierungsrätin Martina Bircher, Frau Vizeammann Daniela Weber und Grossrätin Sabina Freiermuth, durfte Verwaltungsratspräsident Felix Schönle an der Einweihungsfeier der Borna-Neubauten willkommen heissen. Es sei natürlich nicht der erste bedeutende Meilenstein in der Geschichte der Borna. 1931 sei die Institution in Boningen gegründet worden. 47 Jahre später, 1978, sei der Umzug von Boningen und Aarburg nach Rothrist erfolgt und jene Neubauten eingeweiht worden, die jetzt abgerissen werden. «Wieder 47 Jahre später, also heute, dürfen wir wieder einen kompletten Neubau einweihen», rechnete Schönle weiter vor. Er sei gespannt, was dann in weiteren 47 Jahren – also im Jahr 2072 – an gleicher Stelle stattfinden werde.

Spass beiseite, meinte Schönle weiter. Auch wenn es in der Zukunft der Borna noch viele Veränderungen geben werde, so sei er überzeugt, dass mit den Neubauten eine Infrastruktur geschaffen worden sei, die Bestand habe, aber auch Veränderungen möglich mache. Mit einer Infrastruktur, die durch eine inspirierende Arbeitsumgebung Kreativität und Motivation ebenso fördere wie durch eine lebenswerte Wohnumgebung das soziale und seelische Wohlbefinden ihrer Bewohner. 

Zum Schluss dankte Schönle allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben: Behörden, Architekten, Planern, Handwerkern sowie institutionellen, gewerblichen und privaten Gönnern, die mit ihren Spenden wesentliche Beiträge an die Finanzierung des Projekts geleistet hatten. «Und nicht zuletzt den Bewohnenden und Mitarbeitenden, die bereit sind, diese Räume mit Leben und Wärme zu füllen.»

Borna schafft Lebensperspektiven

Im Kanton Aargau nehme die Borna eine wertvolle Rolle ein, meinte Regierungsrätin Martina Bircher, die als Departementsvorsteherin die besten Glückwünsche der Aargauer Regierung überbrachte. «Seit über 90 Jahren schafft die Borna Wohn-, Arbeits- und Lebensperspektiven für Menschen mit einer Beeinträchtigung», meinte die Regierungsrätin, und die Institution sei seit Jahren auch beim Thema betreutes Wohnen und externe Begleitung wegweisend. Der Bornapark mit den dazugehörigen Angeboten «Kafi31» und der geplanten Minigolfanlage werde die Inklusion im Alltag weiter fördern und Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ermöglichen. In diesem Sinne freue sie sich darauf, die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Borna und dem Kanton weiterzuführen und gratuliere herzlich zum gelungenen Neubau, meinte Bircher abschliessend.

Die Glückwünsche des Gemeinderats Rothrist durfte Frau Vizeammann Daniela Weber überbringen. Es sei eine Bereicherung, eine Institution wie die Borna in der Gemeinde zu haben. «Die Borna steht für Teilhabe, für gegenseitige Wertschätzung und für die Überzeugung, dass Vielfalt unser Zusammenleben reicher macht. Das Dorfleben wird durch die aktive Teilnahme vieler Bewohnerinnen und Bewohner der Borna an Anlässen bunter und vielfältiger.» Sie danke allen, die diesen Neubau mit Durchhaltewillen und kreativen Ideen möglich gemacht hätten. «Ihr unermüdlicher Einsatz hat ein Gebäude entstehen lassen, das funktional und zugleich herzlich wirkt – ein Ort, der Geborgenheit und Gemeinschaft fördert», so Weber. 

Tag der offenen Tür und Basar am 7./8. November

Im Anschluss daran durfte Gesamtleiter Fabrice Bernegger die Gästeschar zu einer ersten Besichtigung der neuen Gebäude einladen, in denen seit einiger Zeit bereits gewohnt und gearbeitet wird. Die Arbeiten zum Abbruch der alten Gebäude sind bereits gestartet und sollten im Zeitraum von einem halben Jahr abgeschlossen sein. Dann wird die Gestaltung des Aussenraums beginnen und der «Bornapark» seinem Namen definitiv alle Ehre machen.

Bereits vorher, am 7. und 8. November, wird die Borna ihre Türen zum traditionellen Tag der offenen Tür und Basar öffnen. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, sich ebenfalls ein Bild von den grosszügigen Räumlichkeiten zu machen. Und natürlich auch den Bewohnenden und Mitarbeitenden der Borna ein wenig Zeit zu schenken.

Rundgang durch die Werkstätten mit Gesamtleiter Fabrice Bernegger.
Bild: Thomas Fürst
Heimspiel: Als Bereichsleiter Werkstatt und Berufliche Integration konnte Ali Bouteraa (2. v.r.) auf dem Rundgang aus dem Vollen schöpfen.
Bild: Thomas Fürst
Regierungsrätin Martina Bircher mit dem Aarburger Geschenkkorb, der in der Borna entwickelt und gefertigt wurde.
Bild: Thomas Fürst
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Erzo ARA baut neues Regenbecken – Arbeiten dauern zwei Jahre

Vergangene Woche lud der Verband Erzo ARA zum Spatenstich. 3000 Kubikmeter fasst das neue Regenbecken, das mit einem neuen Kanal erschlossen wird. Das Becken muss auch bei Stromausfall funktionieren.

Oftringen Vergangene Woche fand der Spatenstich statt

Nein, die Erzo baut nicht etwa schon das neue Abfallkraftwerk. Die Baustelle, die aktuell gut zu sehen ist, hat mit dem Neubau eines Regenbeckens zu tun. Kürzlich haben die Arbeiten begonnen; zuerst wurde die oberste Schicht Boden entfernt, damit die Erde künftig wieder landwirtschaftlich genutzt werden kann.

Letzte Woche Mittwoch war dann der offizielle Spatenstich für das Regenbecken Wiggermatte. Hanspeter Schläfli, Gemeindeammann in Oftringen und Präsident des Verbands Erzo ARA, begrüsste die Anwesenden, darunter auch der neue Erzo-Chef Thomas Peyer. «Das Regenbecken dient dem nachhaltigen Umgang mit dem Wasser und dem Umweltschutz», hielt Schläfli fest. Und man leiste einen Beitrag zur Erfüllung des Generellen Entwässerungsplans (GEP) des Verbands. Dazu gehört der Bau eines Sammelkanals – er führt entlang der Wiggertalstrasse – sowie des Beckens. Der Bau des Regenbeckens erfolgt unter laufendem Betrieb der Kläranlage.

Der Standort für das Becken war zwingend

Der Standort des Beckens befindet sich auf Parzelle 420, die im Eigentum der ARA ist. Aufgrund der Besitzverhältnisse, der hydraulischen Gegebenheiten und der vorhandenen Infrastruktur war der Standort zwingend, heisst es in einer Medienmitteilung des Verbands. Diese Standortgebundenheit ist auch in der kantonalen Genehmigung zum Erschliessungsplan «Aeschwuhr–Kehrichtverbrennungsanlage» festgelegt.

3000 Kubikmeter Volumen kann das neue Regenbecken fassen. Es handelt sich dabei konkret um ein unterirdisches Durchlaufbecken mit drei Kammern. Zusätzlich wird ein neuer Hauptsammelkanal mit einer Länge von 350 Metern entlang der Wiggertalstrasse errichtet. Er verlängert den bestehenden Kanal.

Die Anforderungen an das neue Becken sind hoch. «Es muss in jeder Situation funktionieren – auch bei einem Stromausfall», sagte Adrian Burkart, Bereichsleiter der Erzo, ARA im Rahmen des Spatenstichs. Läuft alles normal, wird die Hauptwassermenge durch den neuen Hauptsammelkanal geleitet. Bei Regenwetter oder bei noch grösseren Wassermengen fliesst das Wasser in die drei Kammern, die als Rückhaltevolumen dienen. Bei einer Überlastung des Beckens findet eine kontrollierte Entlastung des vorgereinigten Wassers in die Wigger statt.

«Das Becken ist auf ein fünfjährliches Regenereignis ausgelegt», konkretisierte Daniel Känel, Projektleiter der Firma Holinger AG, welche mit der Planung und Durchführung betraut ist. Auch eine Notentlastung – das ungereinigte Mischwasser wird dann direkt in die Wigger abgeleitet – kann stattfinden. Diese dient vor allem in Situationen mit viel Niederschlag dazu, dass sich die Schachtdeckel auf den Strassen nicht anheben. Nach einem Regenereignis wird das Becken mit Pumpen entleert und gereinigt.

Im Anschluss wird der alte Kanal rückgebaut

Rund sieben Meter tief wird der Aushub. Herausfordernd wird es dann, wenn die Bauwerke stehen und der Anschluss erfolgt. Bis Ende nächstes Jahr sollten die Bauten erstellt sein, anschliessend wird der bestehende Kanal rückgebaut, wie Känel erklärte. Die Arbeiten – sie werden von der Firma Meier + Jäggi ausgeführt – sollen rund zwei Jahre dauern. Sind sie abgeschlossen, wird man kaum noch etwas sehen. Die Oberfläche wird wieder als grüne Wiese gestaltet werden. Einzig ein kleines Häuschen wird auf den Standort des Beckens hinweisen.

Die Kosten für den Bau des Kanals und des Beckens liegen bei 13,4 Millionen Franken. Getragen werden diese vom Verband Erzo ARA, dem die Gemeinden Brittnau, Oftringen, Reiden, Strengelbach, Wikon und Zofingen angehören.

Daniel Känel erklärt, wo der Kanal durchführt und wie das neue Regenbecken funktioniert.
Bild: Janine Müller
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Totholz lebt – über siebzig Pilzarten nachgewiesen

In einem für Pilzfreunde bisher eher enttäuschend verlaufenen Jahr untersuchten zahlreiche Mitglieder des Vereins für Pilzkunde Brittnau die Pilzflora in der Altholzinsel Fätzholz und wiesen dort über siebzig Pilzarten nach. Das momentan milde Wetter weckt Hoffnungen, dass die Pilzsaison doch noch in Gang kommt.

Murgenthal Brittnauer Pilzkundler untersuchten Pilzflora in Altholzinsel

Treffpunkt ist das Vordemwalder Waldhaus Felli, direkt an der Verbindungsstrasse Riken – Glashütten gelegen. 14 Mitglieder des Vereins für Pilzkunde Brittnau haben es sich bei der Grillstelle neben dem Waldhaus gemütlich gemacht und geniessen den Apéro. «Anmächelig» sieht es auf dem Grillrost aus – Bratwürste und Servelats sind in Kürze genussbereit. Die kleine Mahlzeit haben sich die Brittnauer Pilzkundler redlich verdient. Denn am Morgen hatten sie – zum zweiten Mal nach 2013 – die Pilzflora in der Altholzinsel Fätzholz/Lehmgrubenhubel untersucht und dort mehr als siebzig verschiedene Pilzarten nachweisen können. Unterstützt wurden sie dabei von Förster Beat Steffen, der die Grenzen der zu untersuchenden Fläche abgesteckt hatte.

1998 ausgeschiedene Altholzinsel

Die der Ortsbürgergemeinde Vordemwald gehörende Waldfläche liegt auf Gemeindegebiet von Murgenthal und wurde schon 1998 als Altholzinsel ausgeschieden. Der fünfzig Jahre geltende Nutzungsverzicht wird dem Waldbesitzer im Rahmen des aargauischen Naturschutzprogramms Wald finanziell abgegolten. Seither dürfen in der 2,2 Hektaren grossen Waldfläche keine menschlichen Eingriffe mehr vorgenommen werden – dort sollen ausschliesslich natürliche Alterungs- und Zerfallsprozesse ablaufen. Damit entstehen vielfältige Lebensräume, insbesondere für diejenigen Tier- und Pflanzenarten, welche auf alte und absterbende Bäume sowie auf Totholz angewiesen sind. Das sind rund ein Viertel aller Waldarten, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) nachgewiesen hat. Käfer mit rund 1500 Arten und Pilze mit rund 2700 Grosspilzen sind dabei die artenreichsten Gruppen.

Der Kanton Aargau hat im Rahmen der vierten Etappe des Naturschutzprogramms Wald (2014 – 2019) eine Pilotstudie zur Wirkungskontrolle für Waldbestände mit Nutzungsverzicht in Auftrag gegeben. Die Resultate zeigen eindeutig, dass in den Naturwaldreservaten mehr Arten gefunden wurden als im Wirtschaftswald. Und weiter: «Die Daten zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen der gemessenen Totholzmenge und den vorgefundenen Rote-Liste-Arten und veranschaulichen somit die grosse Bedeutung des Totholzangebots im Wald für die Biodiversität». Auf einen kurzen Nenner gebracht: Totholz lebt – und belebt den Wald.

Ergebnis im Rahmen der Erwartungen

Am 13. September machten sich die Pilzlerinnen und Pilzler des Brittnauer Vereins in der Altholzinsel auf die Pilz-Pirsch. «Ohne grosse Erwartungen», wie der ehemalige Pilzkontrolleur der Gemeinden Vordemwald und Murgenthal, Walter Siegrist, ausführte, weil das Pilzjahr bisher eher enttäuschend verlaufen sei. Die 14 anwesenden Mitglieder des Vereins für Pilzkunde konnten bei ihrer Suche trotzdem mehr als 70 Pilzarten ausfindig machen. «Die Vielfalt ist gut», betonte Hansjörg Herzog, Präsident des Vereins, der zusammen mit Franziska Küng sowie Alfred Murat gleichzeitig als Pilzkontrolleur für sieben Gemeinden in der Region tätig ist. Im Fundgut seien zahlreiche Pilzgattungen vertreten: Porlinge, Trameten, Schwefelköpfe, Rüblinge, Schüpplinge, Milchlinge, Schleierlinge, Knollenblätterartige, Leistlinge, Täublinge, Gallertpilze, Ritterlinge, Röhrlinge, Faserlinge, Tintlinge, Stäublinge oder Champignons. «Ein Ergebnis, das wenig überraschend ist», meinte Herzog zum Sammelresultat. Der Fund eines Austernseitlings – ein essbarer Pilz, den man im allgemeinen eher an Flüssen in der Umgebung von Weiden findet – war für die Brittnauer Pilzkundler die grösste Überraschung des Tages. Auf der anderen Seite waren die holzwachsenden Pilze angesichts der Tatsache, dass in einer Altholzinsel mit hohem Totholzanteil gesucht wurde, in eher bescheidenem Ausmass vertreten.

Die Überraschung des Tages: Ein Austernseitling.
Bild: Thomas Fürst

Und der Vergleich zur Bestandesaufnahme von 2013? Bei der damals ebenfalls im September durchgeführten Suche konnten in der Altholzinsel 40 Pilzarten ausfindig gemacht werden, 13 Arten wurden auf Totholz gefunden. Grundsätzlich sei es schwierig, so weit auseinanderliegende Bestandesaufnahmen zu vergleichen, meint der Präsident des Vereins für Pilzkunde, denn die Rahmenbedingungen seien natürlich keinesfalls identisch. Dass heuer deutlich mehr Pilzarten gefunden worden seien, dürfte einerseits der Witterung geschuldet sein, andererseits sei das Gebiet stellenweise auch sehr moosig. «Was ideal für Pilze ist, denn Moos ist ein guter Wasserspeicher», führt Herzog weiter aus. 

Pilzsaison könnte noch richtig in Gang kommen

Der Wetterverlauf in der Schweiz war in diesem Jahr geprägt von einem äusserst warmen Sommer, wobei Juni und August besonders heiss waren, unterbrochen wurden die beiden Monate von einem nassen und kühlen Juli. Insbesondere im Juni stiegen die Temperaturen sehr hoch – es war der zweitwärmste Juni seit Messbeginn. Entsprechend enttäuschend verlief die bisherige Pilzsaison. Zwar hätten sich anfangs Juni etliche Speisepilze gezeigt, meint Hansjörg Herzog, nachher habe es auf Grund der Trockenheit keine Pilze mehr gegeben. «Das Pilzjahr war bisher schlecht, aber die Pilzsaison ist noch nicht gelaufen», bilanziert denn auch Walter Siegrist. Bleibe das Wetter so, wie es momentan sei – feucht und warm – dann könnte die Pilzsaison noch richtig in Gang kommen. «Und dann gut und gerne auch bis in den November hinein anhalten», ergänzt Hansjörg Herzog. Wobei er feststelle, dass es lokal – je nach Witterung – grosse Unterschiede gebe. Aber allgemein zeichne sich angesichts der Klimaerwärmung doch die Tendenz ab, dass sich die Pilzsaison vermehrt bis in den November hinein erstrecke.

Pilzkontrolle ist unverzichtbar

Den Pilzkontrolleuren bringt ein schlechtes Pilzjahr eher mehr an Arbeit. In guten Pilzjahren pflücken die Leute meist nur die Pilze, die sie wirklich kennen, in schlechten nehmen sie oft alles mit, was sie finden. Und das kann dann richtig gefährlich werden. «Dieses Jahr wurde mir ein Sammelgut vorgelegt, in dem sich ein halbes Kilogramm Grünblättrige Schwefelköpfe befanden», erzählt Hansjörg Herzog. Ein sehr häufig vorkommender, giftiger Pilz, der leicht mit dem essbaren Rauchblättrigen Schwefelkopf verwechselt werden kann. Seine Giftstoffe wirken auf Magen und Dünndarm und lösen Erbrechen sowie Durchfälle aus . Für Herzog ist deshalb klar: Eine Pilzkontrolle ist für alle Pilzsammler, welche nicht sattelfest sind, unverzichtbar. Ohne Wenn und Aber.

Schön, aber giftig: Der Blutblättrige Hautkopf.
Bild: Thomas Fürst
Die Gemeine Stinkmorchel kommt als eiartiges Gebilde (Hexenei) an die Oberfläche.
Bild: Thomas Fürst
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Mit grossem Engagement unterwegs zu Lande, zu Wasser und auf den Inseli

Im Rahmen des nationalen Clean-up-Days organisierte der Nautische Club Aarburg (NCA) eine «Aareputzete».  Insgesamt standen rund 60 Helferinnen und Helfer aus dem NCA, dem Pontonierfahrverein Aarburg, dem Fischerverein Aarburg, dem Bootsanlegerverein Rothrist und dem Kanuclub Murgenthal im Einsatz.

Aarburg Gross angelegte Putzaktion auf dem Wasser und entlang der Uferzonen

Eine Putzaktion in der Grössenordnung fand vor ungefähr 15 Jahren das letzte Mal statt. Im Februar fragte Michael Pagano, Co-Präsident des NCA die Vereine an und schnell war klar, dass eine gross angelegte Aktion auf reges Interesse stiess.

So trafen sich am vergangenen Samstagmorgen die Freiwilligen beim Clubhaus des Nautischen Clubs Aarburg, um sich in verschiedenen Gruppen entlang und auf der Aare an die Arbeit zu machen. Vor den Instruktionen gab es noch Kaffee, Gipfeli und eine grosse Portion Vorfreude auf den Tag voller Kameradschaft und Gemeinsinn.

Mit Motorbooten, Weidlingen und Stand Up Paddle ging es den Uferzonen entlang. Die beliebten Sandstrände wurden gereinigt, der Regenentlastungskanal vom Unrat befreit und alles, was weder am noch im Wasser, oder in den Büschen und Bäumen etwas verloren hatte, akribisch eingesammelt.

Andere Gruppen wanderten der Aare entlang und sammelten säckeweise Dreck und Abfall. Auffällig und mühsam waren Tausende Zigarettenstummel. Diese «säumten» die Wege, lagen überall an den Stränden. Schwere Gegenstände, wie rostige Fässer, Abschnitte von Eisenbahnschienen – die einige Fragezeichen hervorriefen –, Eisenstangen und Liegestühle türmten sich so nach und nach auf den Booten.

Grosszügige Sponsoren unterstützen den Einsatz

Zwei Container standen bereit und wurden fleissig beladen. Nach der getanen Arbeit trafen so nach und nach alle wieder beim Clubhaus ein. Als Dankeschön für alle folgte der Grillplausch, zu dem auch die Sponsoren eingeladen waren. Stadtrat Rolf Walser überbrachte die Wertschätzung der Stadt Aarburg und Michael Pagano zeigte sich stolz auf die geleistete Arbeit und dankte allen von Herzen. Die Gloor Transport AG Zofingen stellte die Container zur Verfügung. Die Stadt Aarburg sorgte für das leibliche Wohl der Helfenden.

Den restlichen Tag verbrachten alle gemeinsam bei lustigen und guten Gesprächen. Die gelebte Kameradschaft unter den Vereinen ist eindrücklich. Natürlich stand der Arbeitseinsatz im Vordergrund. Zeit für eine Menge Spass, einen Moment lang innehalten, um die Schönheit der Natur zu geniessen, oder nach Fischen Ausschau zu halten – all das machte den Einsatz zu einem grossartigen Erlebnis.

Am Sonntag standen dann noch Taucher im Einsatz, die den Grund der Aare säuberten. In erster Linie kam eine Unzahl an Handys zum Vorschein.

Nach getaner Arbeit folgte das gesellige Beisammensein.
Bild: Regina Lüthi
Selbst Magneten kamen zum Einsatz.
Bild: Regina Lüthi
Michael Pagano erläuterte den Situationsplan.
Bild: Regina Lüthi
Die Stand Up Paddler machen sich bereit.
Bild: Regina Lüthi
Der Regenentlastungskanal vor der Säuberung.
Bild: Regina Lüthi
Am Sonntag standen Taucher im Einsatz.
Bild: zvg
Die Container füllten sich stetig.
Bild: zvg
Akribisch wurde Abfall gesammelt.
Bild: Regina Lüthi
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Spannender und informativer Einblick in den Klinikalltag

Schrittweise wird derzeit die knapp 180 Betten und gegen 800 Mitarbeitende umfassende Spital Zofingen AG in die Privatklinikgruppe Swiss Medical Network Holding SA (SMN) integriert. Dadurch sei allerdings in der Bevölkerung der Eindruck entstanden, dass das Spital nun in eine Privatklinik umgewandelt werde und damit der Zugang für die breite Bevölkerung verwehrt sei.

Zofingen Am Campustag informierten verschiedene Posten über das Angebot des Spitals Zofingen

«Dem ist keineswegs so», dementiert die Kommunikationsverantwortliche Marina Schulz. Nach wie vor arbeite das Spital mit dem Kantonsspital Aarau (KSA) zusammen und biete für die gesamte Bevölkerung den rund 30 Punkte umfassenden Dienstleistungskatalog an. Dazu zählt natürlich auch der Notfalldienst, der rund um die Uhr gewährleistet sei.

Aktives Mitmachen war angesagt

Um zu unterstreichen, dass man nach wie vor für die ganze Bevölkerung da ist, führte die Spital Zofingen AG am Samstag einen «Tag der offenen Tür» durch; ein Angebot, das von mehreren Hundert Besucherinnen und Besuchern wahrgenommen wurde. Und um den Stellenwert der Veranstaltung zu betonen, war auch ein grosser Teil der Geschäftsleitung anwesend, nämlich Jonas Bysäth (Leiter Pflege und Therapien), Direktorin Olivera Ceric, Dr. Tobias Ehmann (Chefarzt Medizin), COO Pietro Fabrizio, Beatrice Gass (Leitung HR und Finanzen), Dr. Urban Rüttimann (Chefarzt Anästhesie), Shima Wyss (Leitung Unternehmensentwicklung) und VR-Präsident Fabrice Zumbrunnen.

Die Veranstaltung fand während sieben Stunden im Lindensaal statt, «um den Betriebsablauf nicht zu behindern», wie Schulz erklärte. Die einzige Ausnahme betraf die Führungen in kleinen Gruppen durch die Radiologie durch deren Leiter Dr. Andres Spirig.

Aufgebaut waren diverse Stände, die nicht nur der reinen Vermittlung von Informationen dienten (Krankenversicherungsmodelle, Blutspende), sondern vor allem auch zum aktiven Mitmachen einluden. Die Gäste erhielten die Möglichkeit, sich den Blutdruck oder den Blutzucker messen zu lassen. Eine runde, bewegliche Wippe lud dazu ein, den Gleichgewichtssinn zu testen.

«Personal ist hilfsbereit und sehr zuvorkommend»

Druckgewichte sagten etwas über die Kraft in den Händen aus. Und, als Höhepunkt quasi, konnte man sich mit Accessoires wie Gewichten, Hördämpfern oder einer abgedunkelten Brille ausstatten lassen, um sich in den eingeschränkten Bewegungs- und Wahrnehmungsapparat älterer Leute hineinzuversetzen.

Dass das Angebot gut ankam, zeigen diverse Stellungnahmen: David Weissbaum aus Bern meinte etwa: «Gekoppelt mit den vorhandenen Angeboten, habe ich einen spannenden Einblick in den Klinikalltag gewinnen können.» Livia Schön aus Mühlethal fand: «Es ist mega gut gemacht, ich habe einen tollen Eindruck gewonnen. Das gezeigte reichhaltige Angebot gefällt mir.» Oder Yvonne Senn aus Strengelbach bemerkte: «Es handelt sich um ein vielfältiges Angebot. Speziell die Bereiche Ernährung, Puls und Blutzucker haben mich angesprochen. Es sind innovative Gebiete, und das Personal ist hilfsbereit und sehr zuvorkommend.»

Der Anlass wurde abgerundet mit einer Spielecke für die Kleinen und einem kulinarischen Angebot für alle.

Wie fühlt sich das Alter an?
Bild: Beat Wyttenbach
Eine richtige Ernährung ist in jedem Alter gefragt.
Bild: Beat Wyttenbach
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Das Putzlager im Nationalpark ist Geschichte

Was 1967 auf Initiative des Zofingers Willy Frösch erstmals stattfand, wurde nach der letztjährigen Durchführung durch einen politischen Entscheid beendet. Bei einem Ausflug der Zofinger Kadetten in den schweizerischen Nationalpark war Willy Frösch als Begleitperson dabei. Er ärgerte sich bei dieser Reise über den vielen Schmutz in diesem grossartigen Naturschutzgebiet.

Zofingen Politischer Entscheid: die Kommission erteilt keine Bewilligung mehr

Daraufhin ergriff er die Initiative und realisierte mit Unterstützung des damaligen Nationalparkdirektors im Oktober 1967 das erste Putzlager. Das Ziel war, in dieser Woche die Wanderwege im Nationalpark zu putzen. Mit Ausnahme von 1974 und 1984, als im Oktober bereits viel Schnee lag, wurde das Lager seither alljährlich durchgeführt.

Willy Frösch gab 1985 altershalber die Lagerleitung an Res Baumgartner mit seiner Familie weiter. Sie organisierten bis 1992 diese Lagerwoche, mussten dann die Lagerleitung 1992 aus beruflichen Gründen weitergeben. Hans Bütikofer, als Schüler 1978 erstmals dabei, übernahm daraufhin die Leitung und führte seither die Putzwoche durch. Er konnte jedes Jahr rund ein Dutzend Jugendliche und Erwachsene aus Zofingen und Umgebung für diese Putzaktion gewinnen.

152 Helfer in 58 Jahren

Während der 58 Jahre, in denen das Putzlager durchgeführt wurde, packten insgesamt 152 Helfer tatkräftig an. Hervorzuheben sind die acht treuen «Voluntars», welche 20 Teilnahmen und mehr hatten.

Selbstverständlich ging es in den Lagern nicht allein darum, Abfallsäcke zu füllen und Tausende von Zigarettenstummeln aufzulesen, sondern auch um eindrückliche Wanderungen in einer imposanten Landschaft, spannende Tierbeobachtungen und das gemütliche Beisammensein zu erleben.

Weitere Höhepunkte waren 2014 die Mithilfe mit rund 20 Personen an den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Nationalparks und die 50-Jahr-Feier des Lagers im Auditorium in Zernez.

Politischer Entscheid setzt das Ende

Leider wurde Ende 2024 von der Eidgenössischen Nationalpark-Kommission der Grundsatz gefällt, dass das Laboratorium Il Fuorn, welches zentral im Nationalpark liegt und während all der Jahre dem Lagerteam als Unterkunft diente, zukünftig nur noch für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt wird. Andere Nutzungen werden zukünftig nicht mehr bewilligt, was das Ende dieses einmaligen Lagers bedeutet. Denn eine Unterkunft, weit entfernt vom Nationalpark, welche lange Fahrten zur Folge gehabt hätte, machte in den Augen der Organisatoren keinen Sinn. So besuchten 11 eingefleischte Teilnehmer der letzten Jahre das Labor am Wochenende vom 13./14. September ein letztes Mal, um das eingelagerte Material zu räumen und Abschied zu nehmen

Die Lagerteilnehmer bedauern den Entscheid der Nationalpark-Kommission ausserordentlich. Doch all die vielen schönen Erinnerungen und Erlebnisse trösten etwas über das Ende dieser einmaligen Woche hinweg.

Das komplette Material wurde abgeholt.
Bild: zvg
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Ernte mit Zukunft: Kürbis trifft jetzt auf Melone

Herbstzeit ist Kürbiszeit. Auf dem Strengelbacher Schütz-Hof werden aber nicht nur im Herbst Kürbisgewächse geerntet. Denn Markus und Barbara Schütz haben ihr Angebot mit einer in der Schweiz selten angebauten Kultur erweitert, die in den Sommermonaten auf den Markt kommt: Melonen. Mehr als ein Nischenprodukt?

Strengelbach Der Schütz-Hof geht einmal mehr neue Wege

«Der Anbau von Kürbissen hat auf unserem Hof eine lange Tradition», sagt Markus Schütz, schon seine Eltern hätten sie kultiviert. Nach der 2009 erfolgten Betriebsübernahme haben Barbara und Markus Schütz den Kürbisanbau stark ausgebaut. Damit befinden sie sich in guter Gesellschaft. Wie die Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau SZG ausweist, hat sich die Anbaufläche von Speisekürbissen allein im Zeitraum von 2009 bis 2023 verdreifacht – von fast 140 auf etwas mehr als 430 Hektaren. Die Statistik widerspiegelt allerdings ausschliesslich den Anbau für den Handel. Deshalb dürfte die effektiv angebaute Fläche weitaus höher sein, weil Branchenkenner davon ausgehen, dass der grösste Teil der Produktion direkt ab Hof verkauft wird. Auch ohne genauere Zahlen lässt sich festhalten: Der Kürbis boomt. Seit vielen Jahren. 

Das war nicht immer so. Lange Zeit galt der Kürbis als Kriegsgemüse und typisches Arme-Leute-Gericht und fand kaum mehr Eingang in die hiesigen Küchen. Als der Halloween-Brauch aus Amerika in die Schweiz überschwappte, erlebt der Kürbis einen ersten Aufschwung. Als er dann sogar den Weg zurück in die Feinschmeckerküche fand, veränderte sich sein Ruf nachhaltig: Vom Arme-Leute-Gericht zur vielfältig verwendbaren Delikatesse für Feinschmecker.

Mehr als 50 Sorten in allen Farben und Formen

Atlantic Giant, Baby Bear, Blue Banana, Chestnut, Delicata, Expert, Festival, Ghost Rider, Hokkaido, Indian Mix, Knirps, Langer von Nizza, Muscat de Provence, Neck Pumpkin, Papaya Pear, Rote Warze, Sweet Grey, Tetsukabutchi, Ungarischer Bratkürbis, Verruqueuse de Maurice, White Wonder, Yugoslavian Fingers, Zenith. So viele fantasievolle Namen es von A bis Z für Kürbisse gibt, so gross ist die Vielfalt an Formen und Farben. Auch auf dem Schütz-Hof. Auf dem insgesamt 65 Hektaren grossen Hof wurden dieses Jahr auf sechs Hektaren Kürbisse angebaut. Mit einer geschätzten Ernte von rund 150 Tonnen dürfte der Schütz-Hof der grösste regionale Kürbisproduzent sein. «Insgesamt sind es über 50 verschiedene Sorten, die wir in ganz unterschiedlichen Mengen kultivieren», führt Markus Schütz aus. Grosse Mengen bei jenen Speisekürbis-Sorten, die der Schütz-Hof bis im März nächsten Jahres für einen Detailhändler verfügbar haben muss. Und kleinere Mengen bei jenen Sorten Speise- und Zierkürbissen, die im Direktverkauf ab Hof abgesetzt werden.

Drei Klassiker: Butternut (hinten), Leckor (links) und der kleine Knirps, der auch Hokkaido oder Potimarron genannt wird.
Bild: Thomas Fürst

Der Arbeitsaufwand ist vor allem zu Beginn und dann wieder bei der Ernte gross. Seit drei Jahren werden die Sorten, die in den Detailhandel gehen, direkt auf dem Feld ausgesät. «Mit rund 25´000 Pflanzen pro Hektar deutlich mehr als früher», wie Markus Schütz verrät, damit die Kürbisse nicht allzu gross, respektive im Laden zu teuer werden. Die übrigen Sorten werden aber nach wie vor in Handarbeit gesetzt. In der Blütezeit werden sämtliche Pflanzen intensiv bewässert, damit sie viele Früchte bilden. «Ist dann die Pflanze einmal im Boden, ist sie eigentlich problemlos und braucht kaum Pflege», sagt der Strengelbacher Landwirt. Die Ernte hingegen ist wiederum aufwendig und wird ausschliesslich in Handarbeit erledigt. Ist die Ernte eingefahren, gilt es in erster Linie, die Kürbisse und insbesondere deren Stielansatz trocken zu halten. Diesbezüglich hat der Schütz-Hof einen grossen Schritt vorwärts gemacht. Es wurde eine neue Lagerhalle erstellt, in der die Kürbisse bei Bedarf mit Aussenluft belüftet werden können.  

Zierkürbisse in allen Farben und Formen gibt es auch im Angebot.
Bild: Thomas Fürst

Melonen als süsse Ergänzung

Mit den beiden hauptsächlichen Standbeinen Hühner-/Bruderhahnhaltung sowie Gemüsebau ist der Schütz-Hof für die zukünftigen Herausforderungen gut aufgestellt. Und dennoch suchen Barbara und Markus Schütz immer wieder nach Neuem. «Seit etwa fünf Jahren sind wir mit Melonen am Testen», erläutert Barbara Schütz. Eine Ergänzung, die an sich naheliegend sei, wie Markus Schütz ergänzt. Denn die Wassermelone ist ein Kürbisgewächs. «Auch wenn wir nicht viel können – Kürbis können wir», meint Markus Schütz scherzend. Und wie. Die gesamte Ernte von mehreren Tonnen Wasser- und Charentais-Melonen wurde im Direktverkauf abgesetzt. «Wir haben für die Qualität unserer Melonen sehr viele Komplimente erhalten», betont Barbara Schütz. Trotzdem die Frage: Fehlt den Schweizer Melonen im Vergleich zu jenen aus Spanien und Italien nicht etwas die Sonne? «Überhaupt nicht», meint Barbara Schütz, die Rückmeldungen der Kundschaft seien sehr positiv ausgefallen, gerade bezüglich Süsse. Zu bedenken sei auch, dass die ideale Temperatur für den Anbau von Melonen bei 25 Grad liege. «Diesbezüglich hilft uns da die Klimaerwärmung sicherlich», ergänzt Markus Schütz, während südländische Melonen-Produzenten heute schon mit der zunehmenden Hitze Probleme bekundeten. 

Nischenprodukt mit Zukunft

Melonen sind bei den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten beliebt. Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 4,5 Kilogramm liegt die Wassermelone 2024 auf Rang 6 der beliebtesten Gemüse, die Zuckermelonen folgen mit 3,2 Kilogramm auf Rang 9. Einen Markt für Melonen gibt es definitiv in der Schweiz. Doch die Produktion von Melonen ist in der Schweiz nach wie vor verschwindend gering. 2024 wurden auf gut 12 Hektaren Flächen 24 Tonnen Zuckermelonen produziert, importiert wurden 27´155 Tonnen. Nicht viel anderes sieht es bei den Wassermelonen aus. 2023 wurden insgesamt 39´620 Tonnen Wassermelonen verkauft, aus der Schweiz stammten gerade einmal 17 Tonnen.

Trotzdem: Barbara und Markus Schütz sind überzeugt, dass sie mit Melonen in die Zukunft gehen möchten. «Wir müssen noch dazulernen», sagt Markus Schütz, «haben aber die Produktion so weit im Griff, dass wir eine konstante Qualität hinbringen». Und gerade, weil die Temperaturen in Zukunft weiter steigen dürften, sehen sie in der Produktion von Melonen einiges Potenzial. «Auch wenn das momentan noch ein Nischenprodukt ist, so ist es doch ein Nischenprodukt mit Zukunft», sind sich die beiden sicher. Zudem würde die Melonen- auch die Kürbisproduktion ideal ergänzen. Denn die Kürbisernte beginnt erst, wenn die Melonenernte schon vorbei ist.

Damit wieder zurück zu den Kürbissen. Unübersehbar zeigen die mit Kürbissen geschmückte Hahn- sowie Traktorfigur an, dass auf dem Schütz-Hof der Kürbisverkauf angelaufen ist. Das Kürbiszelt am Aeschwuhrweg ist durchgehend geöffnet. Ein nächster Fixpunkt steht auch schon fest. Am 1. November findet auf dem Schütz-Hof das traditionelle Hühnersuppenfest statt.

Unübersehbar: Traktor und Hahn machen Werbung fürs Kürbiszelt.
Bild: Thomas Fürst
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Grossartige Chilbi-Stimmung im Lindenhof

Immer Mitte September lädt der Lindenhof Oftringen Gross und Klein ein zur traditionellen Chilbi. So auch am vergangenen Sonntag. Just auf den Start um 10 Uhr schickte Petrus die Sonne hinter den Wolken hervor und sorgte so für optimales Wetter.

Oftringen Zahlreiche Besucher genossen den Sonntag in familiärer Atmosphäre

Mit der Sonne kamen auch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher und verweilten an den verschiedenen Attraktionen. Die Kleinsten vergnügten sich fröhlich auf dem Karussell, versuchten ihr Glück beim Büchsenschiessen oder liessen sich vom KiTa-Team farbig schminken. Derweil erfreuten sich die Grossen am Armbrustschiessen, staunten über die kreativen Handarbeiten aus dem Lindenhof oder liessen es sich im Restaurant bei lüpfiger Musik gutgehen. Aufgespielt haben die Bornfäger, ein regionales Schwyzerörgeli-Quartett. Eine Formation mit Pensionierten aus Rothrist, Oftringen, Kölliken und Winznau. Sie setzten der Chilbi-Stimmung das Tüpfelchen aufs «i» und sorgten auch bei den Chilbi-Verantwortlichen für zufriedene Gesichter. «Ja, es hat wirklich gfägt», resümierte Dominik Müller, Leiter Hotel im Lindenhof, in Anlehnung an den Namen der Musiker.

Der Publikumsaufmarsch war gross und die Küche herausgefordert. Die angekündigten frischen Berliner – rund 200 Stück – am Stand der Bäckerei-Konditorei-Confiserie waren innert weniger Stunden ausverkauft. «Was will man mehr», so Müller. Vielleicht noch ein Klöppel-Kurs? Dieses traditionelle Handwerk wurde an der diesjährigen Chilbi ebenfalls demonstriert. Wer Lust hat, selber einmal Hand anzulegen, hat jeweils am Montag, von 14 bis 16 Uhr, im Lindenhof-Café Gelegenheit dazu. «Schnupperlehrlinge» – ob jung oder alt – sind jederzeit willkommen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Vom KiTa-Team konnten sich die Kleinen schminken lassen.
Bild: adi
«Ja, es hat wirklich gfägt», resümierte Dominik Müller.
Bild: adi
Aufgespielt haben die Bornfäger, ein regionales Schwyzerörgeli-Quartett.
Bild: adi
Klöppeln – das traditionelle Handwerk wurde demonstriert.
Bild: adi
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Fröhlicher Austausch und viele «Shopping-Möglichkeiten»

Im Restaurant und in der Cafeteria des Pflegezentrums Luegenacher herrschte eine tolle Stimmung. Besucher, Angehörige und Bewohner fanden sich zu einem regen Austausch über «Gott und die Welt» ein.

Rothrist Im Pflegezentrum Luegenacher fand der beliebte «Märit» statt

Führungen gaben Einblick in die Arbeit im Pflegezentrum. Nebst Führungen durch eine Pflegestation gab es zahlreiche selbstgemachte Produkte an den Marktständen. Bei vielen Marktstand-Betreibern herrschte Wiedersehensfreude. Kein Wunder, sind doch viele von ihnen bereits seit Jahren an dem beliebten Markt in Rothrist.

Ein Kinderflohmarkt ergänzte das bunte Treiben. Überall gab es kleine VerkäuferInnen, die ihre Spielsachen, Kleidung und andere Dinge feilboten. Drehorgel-Spieler Markus Ammann unterhielt die Gäste ebenso wie die verschiedenen Bands, die über den Tag verteilt ihren Auftritt hatten. Den Anfang machte Alleinunterhalter René Wechsler.

Im hellen und freundlichen Restaurant gab es «Suure Mocke», draussen standen Grilladen und Kürbissuppe im Angebot. Der Demenzparcours lud auf eine Entdeckungsreise ein. Und wer eine Extraportion Liebe haben wollte, konnte mit den beiden Lamas kuscheln. Gerne liessen sie sich umarmen und knuddeln.

Tombola, Büchsenschiessen und Glücksrad rundeten den Anlass ab und liessen den Luegenacher Märit zu einem Fest für Gross und Klein werden.

Etwas Süsses geht immer.
Bild: Patrick Lüthi
René Wechsler unterhielt die Gäste bestens.
Bild: Patrick Lüthi
Die Lamas liessen sich gerne knuddeln.
Bild: Patrick Lüthi
Liebevolle Dekorationen wurden angeboten.
Bild: Patrick Lüthi
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«Jeder Tag ist ein kleines Stück Glück»

Die Kita Domino Zofingen hat ihren 30. Geburtstag mit einem bunten Fest gefeiert, das die Kinder in den Mittelpunkt stellte.

Zofingen Feierlichkeiten im Rahmen des Jubiläums zog viele Besucher an

Aus der ehemaligen Kinderkrippe Domino ist in den vergangenen drei Jahrzehnten eine Tagesstätte für Kinder entstanden, die aus Zofingen nicht mehr wegzudenken ist. Zu den Geburtshelferinnen gehörte damals auch die Zofinger Stadtpräsidentin Christiane Guyer, die an den Feierlichkeiten vom Samstag auf die Anfangsjahre zurückblickte. Die Kita Domino sei erwachsen geworden und trotzdem jung geblieben, bunt und fröhlich, sagte sie. Guyer verwies auf ein auf der Kita-Domino-Homepage aufgeschaltetes Zitat, wonach die ersten sechs Jahre im Leben eines Menschen wichtiger seien als sechs Jahre Studium und eine dreijährige Weltreise. Ein Zitat, das die Philosophie der Kita Domino präge. «Jeder Tag ist ein kleines Stück Glück», betonte die Stadtpräsidentin.

Dabei sei der Anfang gar nicht so einfach gewesen. Die Idee, in Zofingen eine Kindertagesstätte zu schaffen, habe fünf Jahre Garzeit gebraucht, bis sie umgesetzt werden konnte. Das Einreichen einer Motion im Parlament bezeichnete Christiane Guyer als Schlüsselmoment – die darin formulierte Forderung nach einer Kinderkrippe sei knapp mit 18:17 Stimmen angenommen worden. Los ging es am 7. Januar 1995 mit sieben Kindern.

Inzwischen ist eine ganze Generation ins Land gezogen, wer damals in der Kita als Kind betreut wurde, war am Samstag vielleicht als Elternteil an den Feierlichkeiten anwesend. «Wir haben nicht mit so vielen Menschen gerechnet», sagte Stefano Di Giusto, der Präsident des Vereins Kindertagesstätte Domino. Er lobte das OK-Team, das unter der Leitung von Sarah Baiocco mit viel Herzblut einen grossartigen Tag auf die Beine gestellt habe.

Weil das Wetter mitmachte, wurde vor allem im Freien gefeiert, mit einem Flohmarkt und vielen Attraktionen, darunter auch eine rührende Theatervorstellung. Die Kita Domino bietet den Kindern unter der langjährigen Leitung von Mesude Alkan in der Tat viel Erfreuliches und Wertvolles fürs Leben.

Tanz und Spass für Gross und Klein.
Jil Lüscher
Und ab geht die Post.
Jil Lüscher