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Langjähriger Fahrchef und Fähnrich haben demissioniert

Aarburg 146. Generalversammlung der Aarburger Pontoniere

Präsident Reto Müller konnte 46 Pontoniere begrüssen, welche der Einladung zur 146. GV gefolgt waren, darunter zahlreiche Ehrenmitglieder. Der Jahresbericht liess das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren. Die sportlichen Erfolge, das Wasserfest sowie die einzigartige Fernfahrt von Brügge nach Amsterdam blieben in bester Erinnerung.

Die Rechnungsablage wurde durch die Revisoren verdankt und von der Versammlung genehmigt, nun konnte auch das neue Budget angegangen werden, das von Kassier Tobias Wälti präsentiert wurde. Auch dieses fand Anklang und wurde ebenfalls verabschiedet.

Zwei Rücktritte

Im Wahljahr bedankte sich der Tagespräsident Beat Bolliger bei Vereinsmitgliedern und Vorstand für die tolle Arbeit, welche in unzähligen Stunden geleistet wurde, ehe er zu den Wahlen überging. Leider mussten zwei Rücktritte entgegen genommen werden. Martin Buchmüller hatte das Amt des Fahrchefs inne, welches er von 2013 bis heute mit viel Engagement ausübte. Die vielen Erfolge, welche die Sektion sowie die Fahrer erreichten, waren nur dank dem unermüdlichen Einsatz von Martin Buchmüller möglich. Ganze 22 Jahre  begleitete Bernhard Wullschleger als Fähnrich den Verein mit der Fahne. Stolz präsentierte er das Banner bei diversen Anlässen und Wettkämpfen, immer mit viel Freude und sehr würdevoll. Unter stehendem Applaus wurde beiden für die vielen Jahre im Dienste des Vereins gedankt.

Alle anderen Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurden für die frei gewordenen Posten als Fahrchef Michel Roos und als würdiger Fähnrich David Schulthess.

Neu in den Verein aufgenommen wurde Jungfahrer Nils Bühler und mit Daniel Haueter auch ein Neumitglied, welches bereits viel Erfahrung auf der Aare hat.

Eidgenössisches als Saisonhöhepunkt

Im Ausblick auf die Saison 2025 stehen sicher die vielen Wettkämpfe, speziell das Eidgenössische Pontonierwettfahren in Schmerikon im Vordergrund. Die sportlichen Erfolge werden dieses Jahr intensiv im Fokus der Aarburger Pontonier liegen, da keine anderen Anlässe geplant sind.

Bei einer reichhaltigen Auswahl aus der asiatischen Küche sowie dem durch Altbäckermeister Hans Kündig gespendetem Dessert lies man die Generalversammlung der Aarburger Pontoniere ausklingen.

Martin Buchmüller trat als Fahrchef zurück.
Bild: zvg
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«Im Wald habe ich meine Passion gefunden»

Im Zofinger Wald kommt es zu einem Generationenwechsel. Der langjährige Förster und stellvertretende Betriebsleiter des Forstbetriebs Region Zofingen Daniel Gautschi tritt Ende Januar in den vorzeitigen Ruhestand.

Zofingen Förster Daniel Gautschi wird pensioniert

«Im Moment kommt es mir noch ein wenig komisch vor», sagt Daniel Gautschi. Sein gesamtes Berufsleben, insgesamt 46 Jahre, war der Förster und stellvertretende Betriebsleiter des Forstbetriebs Region Zofingen im und für den Wald tätig. Als verantwortlichen Förster für den Betriebsteil Ost wird man Gautschi bald nicht mehr in den Zofinger, Strengelbacher und Vordemwalder Wäldern antreffen. Der 63-Jährige hat sich entschieden, Ende Januar in den vorzeitigen Ruhestand zu treten. «Der Wald wird aber im Mittelpunkt meines Lebens bleiben», betont er. Als Kursleiter beim nationalen Verband «WaldSchweiz» hat sich Gautschi für die forstliche Aus- und Weiterbildung einer ganzen Generation von Branchenkolleginnen und -kollegen eingesetzt. Im Kurswesen wird er weiterhin tätig bleiben. Eine weitere Leidenschaft von Daniel Gautschi sind die Holzhauerei-Wettkämpfe. Dort war er während mehr als vier Jahrzehnten auf höchstem Wettkampf-Niveau tätig und konnte als Mitglied des «Swiss Teams» bei kantonalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen zahlreiche Titel und Medaillen gewinnen. Neu wird Gautschi die Funktion als Teamchef der Schweizerischen Holzhauerei-Nationalmannschaft übernehmen.

Im Wald die Passion gefunden

Der im Wynental aufgewachsene Gautschi absolvierte seine dreijährige Forstwart-Lehre beim Forstbetrieb in Oberkulm. Der Weg in den Wald sei nicht zwingend vorgezeichnet gewesen, sagt Gautschi im Rückblick, handwerkliche Berufe wie Mechaniker oder Metallbauschlosser habe er damals auch erkundet. «Das wären durchaus valable Alternativen gewesen – heute kann ich sagen, dass ich meine Passion im Wald gefunden habe», betont er. Sein weiterer Berufsweg führte den Forstwart für sechs Jahre zum Forstbetrieb Gränichen, anschliessend absolvierte er die Förster-Ausbildung am Bildungszentrum Wald in Lyss. Nach Gesellenjahren bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmenstorf und bei WaldSchweiz, dem Verband der Waldeigentümer in Solothurn, fand Daniel Gautschi 1991 seine Lebensstelle in Zofingen. Zuerst als Förster beim damaligen Forstbetrieb der Ortsbürgergemeinde Zofingen, seit dem 1. Januar 2000 als stellvertretender Betriebsleiter und Revierförster beim Forstbetrieb Region Zofingen.

Zusammen mit seinem Team hat Gautschi in den vergangenen Jahrzehnten sowohl die regionalen Wälder der Ortsbürgergemeinde Zofingen als auch die Entwicklung des Gemeindeverbands stark geprägt. Und in dieser Zeit viele Veränderungen in der Bewirtschaftung des Waldes miterlebt und mitgetragen.

Von der Motorsäge zum Vollernter

«In den vergangenen 46 Jahren hat sich in der Waldbearbeitung einiges verändert», hält Daniel Gautschi im Rückblick fest. Kam früher bei der Holzerei ausschliesslich die Motorsäge zum Einsatz, so wird heute als Unterstützung mit dem Vollernter gearbeitet. «Alles andere wäre nicht wirtschaftlich», hält der Zofinger Betriebsförster fest. Die Kehrseite: Der Einsatz der zwischen 24 und 30 Tonnen schweren Maschinen ist zwar effizient, bringt aber auch Probleme mit sich. «Bezüglich Bodenschutz – Stichwort Verdichtung der Böden – sind wir von der Einsatzplanung her vermehrt gefordert», betont er. Idealerweise würden Eingriffe mit den schweren Maschinen in der kalten Jahreszeit erfolgen, insbesondere wenn die Böden gefroren seien. «Doch das ist in den vergangenen Wintern nur noch selten passiert», sagt Gautschi.

Klimawandel verändert den Wald

Womit eine nächste Problematik angesprochen ist. «Ja, der Klimawandel hat dem Wald bestimmt zugesetzt», bestätigt der erfahrene Förster, insbesondere die Fichten leiden unter den höheren Temperaturen und den häufigeren Phasen von Trockenheit und könnten längerfristig aus den Wäldern im Mittelland verschwinden. Er sei zwar kein Prophet, doch der Wald werde sich in Zukunft bestimmt verändern. «Tendenziell wird der Laubholzanteil in unseren Wäldern von momentan rund 23 Prozent ansteigen, im Gegenzug wird der Nadelholzanteil sinken», meint Gautschi.

Auch die Buche – nach der Fichte der zweithäufigste Baum in Schweizer Wäldern – ist unter Druck. «Bei der Buche bin ich etwas optimistischer», führt Gautschi weiter aus. Gemäss einer Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft können sich Bäume im Lauf ihres Lebens nicht nur an gewisse neue Bedingungen anpassen, sondern diese «Erinnerung» an eine veränderte Umwelt sogar an die nächste Generation weitergeben. Dies nährt die Hoffnung, dass sich die neuen Generationen von einheimischen Baumarten in gewissem Mass auf den Klimawandel einstellen und so besser mit einem trockeneren und wärmeren Klima umgehen können.

Daniel Gautschi inmitten einer neuen Lärchen-Generation.
Bild: zvg

Schweizer Holzproduktion ist wichtig

Schweizer Holz ist gefragt. Das dürfe man ruhig so sagen, meint Gautschi, «momentan nutzen wir im Mittelland den vollen Hiebsatz aus». Einer der Nachfragetreiber – gerade auch im Forstbetrieb Region Zofingen – sei der beispiellose Energiehunger. Die Nachfrage nach Holzschnitzeln sei innerhalb von zwanzig Jahren von 0 auf 23´710 Kubikmeter Holzschnitzel angewachsen, sagt der scheidende Förster. Überhaupt gelte es zu bemerken, dass die Holzbranche in der Schweiz ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sei. Basierend auf Angaben von WaldSchweiz aus dem Jahr 2022 zählt die gesamte Holzbranche rund 100´000 Arbeitsstellen – davon werden allein in der Forstwirtschaft 6200 und in der Rohholzverarbeitung weitere 7500 Personen beschäftigt. Auch wenn man in der Schweiz ab und an die Tendenz habe, Produkte günstiger im Ausland einkaufen zu wollen. «Gerade unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit finde ich es wichtig, dass wo immer möglich auf Schweizer Holz zurückgegriffen wird», betont Gautschi. Er sage das nicht aus dem Bauch heraus, denn er habe in mehreren Ländern Europas – unter anderem in Deutschland und in Russland – Einblicke in die Waldbewirtschaftung erhalten. «Wir müssen uns in der Schweiz in Sachen Nachhaltigkeit bestimmt nicht verstecken», stellt er fest.

Zur einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung gehörten auch die Naturvorranggebiete. «Zu Beginn war diesbezüglich eher skeptisch», gibt Gautschi unumwunden zu, aber heute sehe er das aus einer anderen Optik. «Gerade von der Biodiversität her ist es wichtig, dass es im Wald auch Gebiete gibt, in denen die natürlichen Prozesse ungestört ablaufen können», betont er.

Mit allen Beteiligten ein gutes Einvernehmen gepflegt

Der Wald sei über die vergangenen Jahre hinweg zu einem vielfältigen Konstrukt geworden, das durch die vermehrte Freizeitnutzung teilweise auch Konfliktpotential biete. Für ihn als Förster habe es gegolten, möglichst allen Ansprüchen der Waldnutzer gerecht zu werden. «Spaziergänger, Jogger, Hundehalter, Biker, Spielgruppen, Jäger, Naturschützer, Forstbetrieb – Ansprüche und Interessen an und im Wald sind gewachsen», stellt Daniel Gautschi fest. Er würde von sich behaupten, dass er mit allen Beteiligten ein gutes Einvernehmen gepflegt habe.

«Mit seinem Wissen, seiner Erfahrung und seiner tatkräftigen Leidenschaft für die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes wird uns Daniel Gautschi fehlen», hält Matthias Kläy, der Leiter des Forstbetriebs Region Zofingen fest. Der Forstbetrieb wird sich organisatorisch neu aufstellen, das Leitungsteam um Matthias Kläy und Peter Gruber wird durch den künftigen Forstwart-Vorarbeiter Adrian Gobetti ergänzt und durch das ganze Team unterstützt.

An den Schweizer Meisterschaften 2023 der Holzhauer holte Daniel Gautschi (rechts) im Baumfällen die Bronzemedaille hinter Philipp Amstutz (Mitte) und Marco Siegrist.
Bild: Carol Fuchs
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«Schule trifft Wirtschaft» – Mehr als 400 junge Menschen kamen in den Gemeindesaal

Rothrist Zum zweiten Mal wurde die Berufsmesse vom Gewerbeverein organisiert

Der Gewerbeverein Rothrist organisierte zum zweiten Mal die Berufsschau für Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen, sowie für 9.-Klässler, die noch keine Anschlusslösung haben. Insgesamt 28 Firmen präsentierten sich ansprechend und in einem attraktiven Rahmen, um über die verschiedenen Berufsfelder zu informieren. Neu in diesem Jahr war ausserdem die Jugendfachstelle PEGA vertreten und die Berufsberatung ask! Aarau, um die jungen Menschen zu beraten und zu unterstützen.

Die 400 angemeldeten Rothrister Schülerinnen und Schüler zeigten sich den Ausstellern gegenüber aufgestellt, interessiert und vor allem auch sehr kommunikativ. Auch wenn sie Aufgaben von ihren Lehrpersonen erhalten hatten, bewiesen sie Eigeninitiative und viele hatten bereits konkrete Vorstellungen, was sie in Zukunft machen wollen. «Ich möchte Hebamme werden», so eine Schülerin. «Dafür muss ich erst eine Ausbildung im Gesundheitswesen machen.»

Gesundheitswesen sehr beliebt

Das Gesundheitswesen mit den verschiedenen Berufen erfreute sich allgemein im Gemeindesaal grosser Beliebtheit, vor allem bei den weiblichen Besuchern. Die Männlichen hingegen waren sehr interessiert an handwerklichen Berufen, KV-Ausbildungen oder «etwas mit Computern». Malerbetriebe freuten sich ebenfalls über viele BesucherInnen. 

Die Vorgaben für die jungen Menschen waren nicht nur die reine Einholung von den Informationen über die jeweiligen Berufe, sondern vor allem auch die Bemühungen um eine oder mehrere Schnupperlehren.

Am späteren Nachmittag stand die Berufsmesse allen Interessierten offen, die sich umfassend informieren und Kontakte knüpfen wollten.

Die Jugendfachstelle PEGA unterstützte.
Bild: Regina Lüthi
Zum ersten Mal war ask! Aarau vertreten.
Bild: Regina Lüthi
Handwerkliche Berufe sind nach wie vor beliebt.
Bild: Regina Lüthi
Die Jugendlichen informieren sich über die Möglichkeiten bei der Bank.
Bild: Regina Lüthi
Bei einem Malerbetrieb entstand ein Kunstwerk.
Bild: Regina Lüthi
Hier gab es regen Austausch im medizinischen Bereich.
Bild: Regina Lüthi
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«Dreamland» – Eintauchen in die Welt der Träume

Oftringen Das Perry Center verwandelte sich in eine Traumlandschaft für Gross und Klein

Das Perry Center verwandelte sich am vergangenen Donnerstag in eine Traumlandschaft für Gross und Klein. Verspielte Dekorationselemente, eine gemütliche Leseecke oder ein Virtual Reality-Erlebnis laden ein in die Welt der Träume. Am «Traumgreifer» können hunderte Preise erspielt werden und beim grossen Wettbewerb gibt es als Hauptpreis ein Microlino im Wert von 25’000 Franken zu gewinnen.

Rosa Wolken, bunte Regenbögen und gemütliche Sitzgelegenheiten: die Roadshow «Dreamland» zaubert noch bis zum 4. Februar ein verträumtes Wunderland ins Perry Center. Auf die Besucherinnen und Besucher warten zahlreiche Highlights.

Traumhafte Preise zu gewinnen

Beim bunten «Retro-Traumgreifer» können mit etwas Geschick hunderte Sofortpreise geangelt werden, wie zum Beispiel die neuen POM-BÄR Crizzlies oder Gutscheine für die nächste Shoppingtour. Grosse Träume werden beim Traumbaum erfüllt: unter allen TeilnehmerInnen wird ein Microlino, fünf Micro E-Scooter oder Eintritte in den Europa-Park und Rulantica verlost. Mitmachen lohnt sich!

Magische Welten zum Erleben

Dank einem VR-Modul werden Träume Realität: Erlebe die Welt der Dinosaurier durch deine Augen oder schwimme mit Delfinen durch die Gewässer. Für alle BuchliebhaberInnen steht eine gemütliche Leseecke zur Verfügung. Und für die Kleinen gibt es eine Kinderecke mit mini Microlinos und einem passenden Parcours. 

Am vergangenen Freitag fand ein Eröffnungsanlass statt. Zu Gast war Marina Andresen, die einen Vortrag über Motivation, Träume und deren Verwirklichung hielt. Im Anschluss trat Elena Loerli auf. Die Seifenblasen-Künstlerin verzauberte mit ihrer Ausstrahlung und ihrem Können vor allem die kleinen Besucher.

Der Parcours für die Kleinen ist sehr beliebt.
Bild: Regina Lüthi
Marina Andresen moderierte über Träume und deren Realisierung.
Regina Luethi
Feuer und Flamme – die Seifenblasen brannten.
Bild: Regina Luethi
Am Traumautomat können tolle Sofortpreise geangelt werden.
Bild: Regina Lüthi
Relaxen und lesen – das Modul «Traumgeschichten» machts möglich.
Bild: Regina Lüthi
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Auf spielerischem Weg Pflanzen und Tiere kennenlernen

Es kommt aus Rothrist und ist eine Erfolgsgeschichte. Mit biofotoquiz.ch lässt sich auf unbeschwerte Art und Weise die Natur erkunden. Rund 35´000 Bilder von Pflanzen und Tieren sind aufgeschaltet. Vergangene Woche ist ein neues Modul dazugekommen: Gut 800 Bilder zeigen Pilze, die in unseren Wäldern heimisch sind.

Rothrist Auf biofotoquiz.ch ist neu ein Modul «Pilze» aufgeschaltet

Klick. Die ersten vier Bilder erscheinen auf dem Bildschirm. Grünfink? Häkchen setzen und prüfen. Richtig. Und schon geht´s weiter. Buntspecht? Haussperling? Kohlmeise? Hand aufs Herz. Wissen Sie, wie die Vögel heissen, die sich bei den momentan kalten Temperaturen rund ums Futterbrett scharen? Oder welche Pflanzen in Feld und Wald wachsen? «Ich vermute, dass immer weniger Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen Haussperling von einem Buchfinken oder eine Wegwarte von einer Witwenblume unterscheiden können», meint Beat Rüegger. Die Gründe sieht der pensionierte Sekundarlehrer, Reiseleiter und Co-Präsident des Rothrister Naturschutzvereins im fehlenden Zugang zur Natur sowie in mangelnden Lernpartnern, die beim Aufbau von Artenkenntnissen helfen könnten.

Hier setzte Rüegger 2006 zusammen mit Partnern an. Biofotoquiz.ch ist eine umfangreiche Bilderdatenbank, die aktuell rund 35´000 Bilder von mehr als 3000 Arten beinhaltet. Die kostenlose Plattform ermöglicht auf spielerische Art das Kennenlernen von Pflanzen und Tieren anhand von Bildern. Sie umfasst momentan unter anderem einen Lernmodus mit drei Schwierigkeitsstufen, vier verschiedene Quizformen mit Rangliste sowie ein Extra-Quiz mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Sie kann aber ebenso gut als Ergänzung bei Kursen oder zum Schulunterricht eingesetzt werden. Bei letzterem hat sie auch ihren Ursprung.

Im Schulzimmer geboren

Ihren Anfang nahm die Raterei vor etwa zwanzig Jahren nämlich im Schulzimmer. «Damals stellte ein Sekundarlehrer-Kollege im Geografieunterricht Bilder von Städten und Bergen auf eine Plattform und machte daraus ein Quiz für seine Schüler», erinnert sich Rüegger. Rüegger fand die Idee so gut, dass er sie gleich übernahm. Zuerst für den Biologieunterricht, später für die Allgemeinheit. In enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Informatikverantwortlichen der Schule Rothrist, Hans Egg, konzipierte Rüegger biofotoquiz.ch als öffentliche Plattform. Zu Beginn mit ein paar Serien zu Pflanzen und Vögeln. «Als begeisterte Botanikerin konnte meine Frau Florence die Pflanzenfotos beisteuern», führt Beat Rüegger aus, die Vogelfotos steuerte der ausgewiesene Vogelkenner selber bei.

Bienen-Ragwurz.
Bild: Florence Rüegger

Die Realisierung der öffentlichen Plattform wurde durch einen Startbeitrag des Bundes ermöglicht. Hans Egg wurde 2005 auf das Projekt «Goodpr@ctice» aufmerksam, mit dem das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie das E-Learning fördern wollte. Das Projekt von Florence und Beat Rüegger sowie Hans Egg überzeugte und wurde mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Anschliessend wandten sich die drei Rothrister ans Naturama Aargau, welches nicht nur das Patronat für das Quiz übernahm, sondern mit Thomas Flory und Stefan Grichting auch personelle Unterstützung für das Projekt zur Verfügung stellte.

Mittelspecht.
Bild: Beat Rüegger

Neues Pilzmodul aufgeschaltet

In der Folge fanden sich weitere namhafte Organisationen und Institutionen, welche den Auf- und Ausbau der Plattform ermöglichten: Neben dem Naturama waren dies insbesondere der Alpiq-Ökofonds, Pro Natura Schweiz, das Bundesamt für Umwelt, BirdLife Schweiz und Aargau, das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau, die Schweizerische Vogelwarte Sempach oder Jagd Schweiz. Mit der Gebrüder Hallwyler AG und der Rivella AG zeichneten auch zwei Rothrister Firmen als Sponsoren. Dank dem breit abgestützten Sponsoring konnte die Plattform stark erweitert werden. Aus den wenigen hundert Fotos, die Rüeggers Schüler vor fast zwanzig Jahren im Klassenzimmer bearbeiten konnten, ist heute eine ansehnliche Datenbank mit rund 35´000 Fotos geworden. Gut die Hälfte davon stammt von Florence und Beat Rüegger. Die Standardmodule haben ebenfalls Zuwachs erhalten. Neben den beiden ursprünglichen Modulen Pflanzen und Vögel kann man sein Wissen heute auch bei weiteren Standardmodulen testen: Amphibien & Reptilien, Heuschrecken, Schmetterlinge, Säugetiere, Libellen, Fische. Dazu kommen vier sogenannte Partnermodule, die in Zusammenarbeit mit Partnern wie Agroscope, Pro Natura, der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft oder Verlagen entwickelt wurden.

Den vorläufig letzten Zuwachs erhielt das Biofotoquiz vergangene Woche. «In Zusammenarbeit mit einem der besten Pilzexperten im Kanton Aargau, Benno Zimmermann, und seinem Team haben wir nach dreijähriger Vorarbeit ein Pilzmodul aufschalten können», verrät Beat Rüegger. 817 Bilder von 196 Pilzarten umfasst das Modul momentan, viele weitere sollen dazukommen. «Das Biofotoquiz ist eben eine permanente Baustelle», sagt Rüegger und lacht. 2000 Bilder von Pilzen sollen es dereinst werden, auf denen Mönchskopf, Orangebecherling, Samtfussrübling, Totentrompete, Schopftintling & Co. bestimmt werden können. Angaben, ob ein Pilz essbar, geniessbar oder giftig ist, fehlen. Das sei mit Absicht so gemacht, hält Rüegger fest. «Unser Quiz ersetzt in keiner Art und Weise eine Pilzkontrolle», betont er.

Samtfusskrempling.
Bild: Benno Zimmermann.

Eine Erfolgsgeschichte

Parallel zum grösser gewordenen Inhaltsangebot der Plattform haben sich auch die Besucherzahlen und Seitenaufrufe von biofotoquiz.ch entwickelt. Wurden zu Beginn – die offizielle Aufschaltung der Webseite erfolgte im September 2007 – rund 500 bis 600 Serien pro Monat gelöst, so waren es im vergangenen Jahr mehr als 70´000 Serien pro Monat. Tendenz weiterhin stark steigend. «Das Quiz ist zum Selbstläufer geworden», sagt Rüegger, an der Natur interessierte Menschen und wahrscheinlich auch Schüler und Lehrer hätten sich ans Angebot gewöhnt. So könne er bei Exkursionen immer wieder feststellen, dass die Teilnehmer vorher am Bildschirm geübt hätten.

Mit Erfolg, wie eine Episode aus der Anfangszeit zeige. Etwa 2008 müsse es gewesen sein, als in allen möglichen Ranglisten nach einem Vornamen der Zusatz «3. Klasse Wolfwil» aufgetaucht sei. Nach einer Anfrage des Lehrers Christian Kühni habe er diese Klasse auf einer Vogelexkursion begleitet. «Ich habe gestaunt, wie viele Vögel die Jugendlichen auf Anhieb erkannt haben», sagt Rüegger und lacht. «Es brauchte mich als Fachmann damals kaum mehr».

Gemeine Kuhschelle.
Bild: Florence Rüegger
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Liebenswerte Geschöpfe suchen einen Platz auf Lebenszeit

Rothrist Im Tierheim Arolfingen leben schwer zu vermittelnde Tiere

Übermütig tobt «Dino» über den Platz. Die Begrüssung fällt dementsprechend stürmisch aus. Der zweijährige Cane Corso Rüde hält sich eher für einen Schosshund, als für einen gestandenen Vierbeiner, in dem sehr viel Kraft steckt. Im Tierheim Arolfingen ist er abgegeben worden, weil sich die Besitzer vorher nicht ausreichend informiert haben. Der Grundgehorsam ist vorhanden – aber er braucht erfahrene Halter, die viel Zeit und Geduld investieren. «Dino» ist leider kein Einzelfall. Immer wieder landen Hunde im Tierheim, weil die Halter überfordert sind. Für solche Tiere ist es schwer, ein neues Zuhause zu finden.

Ähnlich verhält es sich mit «Atiler», einem zweijährigen Siberian Husky. Ein Siberian Husky sieht fantastisch aus, ist aber absolut kein Hund für Anfänger. Sie gelten als schwer erziehbar und dickköpfig. Jetzt lebt er in Arolfingen, weil die Familie nicht mehr zurechtkam. Auch für ihn wird es schwer, eine neue Familie zu finden. Denn die Ansprüche müssen hoch sein, damit die Bedürfnisse von «Atiler» erfüllt werden können.

Manchmal sind es aber auch Schicksalsschläge, die die Abgabe im Tierheim notwendig machen. «Shira», eine achtjährige Schäferhündin, leidet unter der aktuellen Situation. Den Verlust vom geliebten Platz und die Gegebenheiten in einem Tierheim setzen der Hündin sehr zu. Dabei ist die «alte» Dame sehr agil, lebhaft und freundlich.

Geduld und viel Liebe ist gefragt

Bei den Katzen sieht es keinesfalls besser aus. Ängstliche oder ältere Katzen haben kaum eine Chance auf einen liebevollen Platz. Oder Schmusetiger, die auf spezielles Futter und Medikamente angewiesen sind. «Nayla» wurde trotz Aufklärung innerhalb kürzester Zeit nach der Vermittlung wieder zurückgebracht. Der ältere Herr «Bert» ist sehr zurückhaltend. Der rote Kater ist mit seinen zehn Jahren schwer vermittelbar. «Liv» und «Saphira», zwei zauberhafte Mädchen, kamen von einem Bauernhof nach Arolfingen. Sie kennen Menschen überhaupt nicht und bräuchten einen Platz mit extrem viel Liebe und Geduld.

Für die hier vorgestellten Tiere wird es sehr schwer, einen Platz auf Lebenszeit zu finden. Doch gerade sie sind es, die so sehr darauf angewiesen sind.

Kontakt

Tierschutz Arolfingen
Bonigerweg 33
4852 Rothrist

Telefon: 062 794 22 00
Mail: info@tierheim.ch

Der zweijährige Dino ist absolut liebevoll – und überschwänglich.
Bild: Regina Lüthi
Bert ist sehr scheu – und 10 Jahre alt.
Bild: Regina Lüthi
Die achtjährige Schäferhündin Shira leidet unter der Situation.
Bild: Regina Lüthi
Nayla wurde nach nur einer Woche wieder ins Tierheim zurückgebracht.
Bild: Regina Lüthi
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Der Stadtrat muss das Jugendfest streichen

Besuche bei hohen runden Geburtstagen durch den Stadtrat? Vorläufig gestrichen. Der Jugendfesttermin im Mai? Gestrichen. Die Seniorenausfahrt Ende Mai? Vorläufig gestrichen. Der Tag der offenen Türe im umgebauten Rathaus Anfang Mai? Vorläufig gestrichen. In einer siebenseitigen Mitteilung gab der Stadtrat detailliert bekannt, welche Konsequenzen der aktuell budgetlose Zustand der Stadt hat.

Aarburg  Der Stadtrat präsentiert die Konsequenzen des budgetlosen Zustands

Die Stadt Aarburg ist seit dem 1. Januar ohne Budget. Entsprechend muss sich die Stadtverwaltung aktuell auf die notwendigsten Ausgaben beschränken. Ihr seien in vielen Bereichen die Hände gebunden, «braucht doch das Gemeinwesen für sein operatives Handeln einen finanzpolitisch geklärten Rahmen – ein Budget», hält der Stadtrat in der Mitteilung fest. Neue Verpflichtungen dürfen ebenfalls nicht eingegangen werden, bestehende gesetzliche und vertragliche Pflichten allerdings muss die Verwaltung einhalten. Darunter fallen beispielsweise sicherheitsrelevante Arbeiten im baulichen Unterhalt, die Strassenreinigung oder auch Dienstleistungen wie materielle und immaterielle Hilfe, Mandatsführung im Bereich Kindes- und Erwachsenenschutz, Alimentenhilfe oder Betreuungsgutscheine.

So geht es nach der Abstimmung weiter

Der Abstimmungstermin über das Budget 2025, gegen das die FDP-Ortspartei das Referendum erfolgreich ergriffen hat, ist auf den 30. März angesetzt. «Was danach geschieht, ist offen», schreibt der Stadtrat. Der budgetlose Zustand dauere so lange, bis entweder das Budget von der Stimmbevölkerung in der Urnenabstimmung angenommen oder bei der Ablehnung ein neues Budget definitiv festgesetzt wird.

Heisst: Sagen die Stimmberechtigten an der Urne Ja zum Budget, wie es der Stadtrat an der Gemeindeversammlung vorgeschlagen hat, tritt dieses – nach Ablauf der Beschwerdefrist – in Kraft. Ab dann können die geplanten Ausgaben wieder getätigt werden. Lehnen die Stimmberechtigten das Budget an der Urne aber ab, muss der Stadtrat ein neues Budget erstellen. Dieses muss dann erneut der Einwohnergemeindeversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden. «Damit könnte der budgetlose Zustand bis in die Sommermonate andauern», schreibt der Stadtrat. Fällt auch das neue Budget durch, wird der Aargauer Regierungsrat ein Budget und einen Steuerfuss vorgeben.

«Aus diesem Grund hat der Stadtrat bereits im Dezember 2024 eine interne Weisung zur Vorgehensweise ohne genehmigtes Budget zuhanden der Stadtverwaltung erlassen», heisst es in der Mitteilung. In dieser führt die Exekutive sämtliche Massnahmen in sämtlichen Abteilungen auf.

Abteilung Zentrale Dienste (Ressort 1)

In diesem Bereich werden beispielsweise Stadtratsbesuche bei hohen runden Geburtstagen mit Briefen ersetzt, die Stadtbibliothek darf keine neuen Medien anschaffen, die Seniorenausfahrt, der Neuzuzügeranlass, der Tag der offenen Türe im Rathaus sowie das Jugendfest finden nicht statt. Für all diese sistierten Anlässe werde ein neues Datum kommuniziert, sobald ein rechtskräftiges Budget vorliege, so der Stadtrat. Bereits klar ist allerdings, dass das Jugendfest nicht 2025 stattfinden wird, wie Stadtpräsident Hans- Ulrich Schär (parteilos) auf Anfrage des ZT sagt. «Die Vorbereitungszeit für die Schule wäre zu knapp. Denn das Fest müsste ja spätestens im September stattfinden», führt er aus. Dass jetzt vor allem Kinder und Jugendliche unter diesem budgetlosen Zustand leiden müssen, bedauert er besonders. Die anderen Anlässe sollen womöglich noch in diesem Jahr nachgeholt werden.

Abteilung Personaldienste (Ressort 1)

Die Personalreise wird gestrichen, ebenso neue finanzielle Beteiligungen an Aus- und Weiterbildungen. Die Wiederbesetzung vakanter Stellen ist aber zugelassen, damit die Verwaltungsführung gewährleistet ist. Dauernde oder befristete Stellenaufstockungen hingegen werden aufgeschoben. Lohnerhöhungen und Lohnanpassungen erfolgen erst, wenn das Budget rechtskräftig ist.

Abteilung Bau Planung Umwelt (Ressort 3)

Neue Projekte dürfen nicht begonnen und Aufträge dürfen keine neuen abgeschlossen werden. Im Bereich des baulichen Unterhalts werden nur vertragsgebundene, unumgängliche oder sicherheitesrelevante Arbeiten ausgeführt. Verschiedene Kanalsanierungsprojekte werden aktuell noch geprüft. Ebenso prüft der Stadtrat die rechtlichen Rahmenbedingungen und möglichen Handlungsspielräume bezüglich Ausbau der Oltnerstrasse. Allerdings ist die Zustandserfassung der Brücke auf der Höhe dringend erforderlich. Diese soll im Rahmen des Ausbaus der Oltnerstrasse saniert werden.

Abteilung Infrastruktur (Ressort 4)

Der Unterhalt der öffentlichen Anlagen erfolgt in reduziertem Umfang und «beschränkt sich auf die unumgänglichen und sicherheitsrelevanten Arbeiten», wie der Stadtrat festhält. Die Strassenreinigung und Schneräumung finden statt, ebenso der Umzug der Stadtverwaltung. Weiter wird die Badi wie geplant am 10. Mai öffnen. Hingegen verzögert sich die Beschaffung des Mannschaftstransporters für die Feuerwehr, des Werkhof-Fahrzeugs sowie des Werkhof-Elektrotransporters.

Abteilung Soziale Dienste (Ressort 5)

Die Fachstellen Sozialarbeit, Kind Jugend Integration und Fachunterstützung erbringen weiterhin ihre Dienstleistungen. Das Seniorenprojekt «Zäme guet ässe» und die Bedarfserhebung «Frühe Deutschförderung» werden verschoben. Die Angebote «Chlichindertreff» und «Saturday for you» finden vorläufig nicht statt.

Schule Aarburg (Ressort 2)

Der Auftrag zum Konzept «Schulraumentwicklung Stadt Aarburg» ist sisiert. Begonnene Projektarbeiten werden aber weitergeführt. Schulreisen und Exkursionen können stattfinden, wenn sie kostenneutral sind für die Stadt. Etliche Anlässe wie auch Schulreisen müssen aber verschoben werden.

Der Stadtrat geht davon aus, dass die Situation administrativ «schwer abschätzbare Mehraufwände» mit sich bringt. «Projekte, geplante Vorhaben und laufende Ausgaben, welche nicht ausgeführt wurden, müssen in den nächsten Monaten und Jahren nachgeholt werden», so der Stadtrat. «Bei verschiedenen gemeindeeigenen Liegenschaften schreitet der Zerfall der bestehenden Bauten weiter voran.»

Weiter ist die Ausgabenkompetenz der Stadtratsmitglieder sowie der Abteilungsleitenden vorübergehend aufgehoben. Alleinige Verantwortliche sind aktuell der Stadtpräsident sowie der Abteilungsleiter Finanzen.

Ein Gegenvorschlag ist nicht möglich

Aktuell kursiert die Idee, dass an der Urnenabstimmung den Stimmberechtigten nicht nur die Ablehnung oder die Genehmigung des Budgets vorgelegt wird, sondern auch ein Gegenvorschlag, der die Wünsche des Referendumskomitees berücksichtigt. So soll der Prozess beschleunigt werden. Doch das funktioniert nicht. «Wir müssen auch an der Urne darüber abstimmen, was an der Gemeindeversammlung behandelt wurde», erklärt Hans-Ulrich Schär. «Wir müssen uns an das geltende Recht halten.»

Das bestätigt Silvia Senn, Leiterin des Rechtsdiensts der Gemeindeabteilung des Kantons Aargau. Auf Anfrage schreibt sie: «Die Vorlage an die Stimmberechtigten hat dem damaligen Entscheid der Einwohnergemeindeversammlung zu entsprechen. Das Aargauer Recht kennt kein konstruktives Referendum.» Es wäre deshalb rechtlich nicht zulässig, dass im Rahmen der Referendumsvorlage ein Vorschlag vonseiten des Referendumskomitees als Alternative zur Auswahl gestellt würde.

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Weitherum der einzige Nähmaschinen-Mechaniker

Von der uralten Tretmaschine bis zur hochmodernen Näh-, Quilt- und Stickmaschine: Werner Rüegger kennt die Nähmaschinen von Bernina in- und auswendig. Und er hat einen Beruf, für den es keine Ausbildung gibt. Er ist Nähmaschinen-Mechaniker. Weitherum der Einzige.

Zofingen/Rothrist Werner Rüegger übt einen ziemlich exklusiven Beruf aus

Es ist ein unscheinbarer Altbau an der Bernstrasse in Rothrist, in dem sich die Reparaturwerkstatt der Zofinger Bernina Rüegger Nähmaschinen & Nähcenter GmbH befindet. Auf das Klingeln öffnet Werner Rüegger die Tür, das Handy am Ohr. Eine Kundin erkundigt sich, wann sie ihre Nähmaschine wieder abholen kann. Mit Blick auf die rund fünfzig defekten Nähmaschinen, welche im Eingangsbereich in Reih und Glied aufgereiht sind, kann man erahnen, dass das eventuell noch etwas dauern könnte. Das Geschäft des in Rothrist aufgewachsenen, heute in Triengen wohnhaften Rüegger brummt offensichtlich. Das hat einen guten Grund. «In der näheren Region bin ich mit grosser Wahrscheinlichkeit der einzige aktive Nähmaschinen-Mechaniker», sagt Rüegger. Und eigentlich ist er das auch in der weiteren Umgebung. Die nächsten Servicecenter befinden sich nämlich in Baden, Burgdorf oder Solothurn.

Jedes Werkzeug an seinem Platz

Und schon geht es weiter in den hinteren Teil des Hauses, in dem sich die frisch renovierte Reparaturwerkstatt befindet. Zwei penibel sauber gehaltene, helle Arbeitsplätze, in Griffweite liegen Schraubenzieher an Schraubenzieher, Reinigungsmittel, Fett- und Schmiersprays. Im Rücken der beiden Arbeitsplätze ein ebenso klar geordnetes Ersatzteillager: Hier Nadelstangen, da Gummifüsse, dort Greifer. In weiteren Schubladen finden sich Drehknöpfe, Zahnstangengabeln, Antriebsriemen, Nähfüsse, Kupplungsschlitten oder elektronische Ersatzteile. Nicht weit weg davon Waschanlage und Polierscheibe. Soviel zur Theorie, jetzt geht es an die Praxis. Werner Rüegger holt eine moderne Bernina 485, die er reparieren muss. Ergreift fast ohne hinzuschauen einen Schraubenzieher nach dem andern und löst Schraube um Schraube und entfernt dann die vordere Verschalung der Maschine. Dreht diese um und reisst die hintere Verschalung mit einem energischen Ruck von der Maschine. Ein schrecklicher Ton für die Ohren – wenn da nur nichts kaputt gegangen ist … Rüegger schmunzelt und schaut zu seinem sichtlich erschockenen Gast. «Diese Maschinen muss man so öffnen», sagt er, «aber man muss sich auch getrauen». Dann geht es in Windeseile weiter. Drei abgebrochene Nadeln entfernt Rüegger als erstes aus der Maschine. Ein weiterer Blick ins Innere und schon ist klar: Die Fadenschnitteinheit ist verbogen und muss ebenfalls ausgewechselt werden.

So sieht das Innenleben einer hochmodernen Nähmaschine aus.
Bild: Thomas Fürst

«Genau, was ich erwartet habe», sagt der Nähmaschinen-Mechaniker, der mittlerweile bereits dreissig Jahre Erfahrung im Metier aufweist. Er könne viele Fehler schon über sein Gehör lokalisieren. Auch nach dreissig Jahren ist Rüegger von seinem Beruf nach wie vor begeistert. «Eine moderne Nähmaschine ist ein absolutes Hightech-Gerät», schwärmt er, und seine Arbeit sei äusserst abwechslungsreich. «Ich repariere von der Tretmaschine bis hin zur hochmodernen Näh-, Quilt- und Strickmaschine jedes Gerät von jeder Marke», betont er, wobei er natürlich jene von Bernina am besten kennt. Er findet es schlichtweg verrückt, dass er auch nach dreissig Jahren immer wieder Defekte entdeckt, die für ihn neu sind. Zudem ist er auch viel unterwegs – mit der Werkstatt in seinem Auto. Er sorgt dafür, dass rund 800 Nähmaschinen in Schulen gut im Schuss sind und bleiben. 

Ein Beruf, für den es keine Ausbildung gibt

Jugendliche, die nach einer Lehrstelle als Nähmaschinen-Mechaniker suchen, werden in der Schweiz nicht fündig. Es gibt keine spezifische Ausbildung für diesen Beruf. «Für Personen, welche sich speziell für die Wartung und Reparatur von Nähmaschinen interessieren, empfiehlt es sich, eine technische Grundausbildung zu absolvieren und sich anschliessend durch praktische Erfahrung und spezialisierte Weiterbildungen auf Nähmaschinen festzulegen», weiss Rüegger.

Werner Rüegger ist diesen Weg ebenfalls gegangen. Nach der Schulzeit hat er in der damaligen Grapha Maschinenfabrik (heute Müller Martini) eine Ausbildung zum Maschinenmechaniker absolviert. Anschliessend schloss Rüegger eine Zweitausbildung als Kaufmann ab. 1993 trat er in das Geschäft seines Vaters Werner ein, 1994 übernahm er es in dritter Generation. «Der Start war herausfordernd», blickt er zurück, «denn damals sind die Verkäufe von Nähmaschinen nach etlichen guten Jahren ziemlich eingebrochen».

Von Zweirädern zu Nähmaschinen

Gegründet wurde das Geschäft von Werner Rüeggers Grossvater Werner (geboren 1898) am heutigen Standort der Reparaturwerkstatt an der Bernstrasse in Rothrist. «Das dürfte etwa um 1930 herum geschehen sein», schätzt Rüegger. Zu Beginn spielten Nähmaschinen überhaupt keine Rolle. Denn Werners Grossvater war im Zweiradgeschäft tätig, verkaufte und reparierte als ausgebildeter Mechaniker Velos der Marken Mondia und später Tigra sowie Motorräder von Sachs. Bereits 1932 ergriff Rüegger die Gelegenheit, sein Geschäft zu diversifizieren. Damals hatte die Fritz Gegauf in Steckborn erstmals eine «Bernina» genannte Haushaltnähmaschine entwickelt und auf den Markt gebracht. Nun suchte die Firma in der ganzen Schweiz Händler, welche die Maschinen vertreiben und auch reparieren konnten. «Zahlreiche Zweiradfachgeschäfte wurden so auch zu Nähmaschinenhändlern», weiss Werner Rüegger, allerdings sei das Geschäft mit den Nähmaschinen längere Zeit eher unbedeutend geblieben. Auch Werners Vater Werner (geboren 1926), der das Geschäft in zweiter Generation ab den 1950-er-Jahren weiterführte, war lange Zeit zweigleisig unterwegs. Ende der 1970-er, anfangs der 1980-er-Jahre entschloss er sich, das ursprüngliche Geschäft mit Velos und Motorrädern vollständig einzustellen und sich auf das Geschäfts mit Nähmaschinen zu konzentrieren. Bereits in den 1960-er-Jahren hatte er in der Zofinger Altstadt das heute noch bestehende Geschäft an der Gerbergasse – im ehemaligen Lebensmittelgeschäft Soder – eröffnet. 2012 wurden die Ladenlokalitäten umgebaut und renoviert.

Techniktalente gesucht

Weil das Volumen in den letzten Jahren stark angestiegen ist, sucht Werner Rüegger für seine Reparaturwerkstatt ein Techniktalent, das ihn unterstützen könnte. «Idealerweise ein Mechaniker, der auch etwas von Elektronik versteht», sagt er. Und der allenfalls Interesse hätte, das Geschäft einst zu übernehmen. Denn nach drei Generationen Werner Rüegger steht in der Familie kein Nachfolger bereit, der das Geschäft weiterführen will. Doch das ist momentan noch Zukunftsmusik. Werner Rüegger will «seine geliebten Maschinen» noch etliche Jahre in Schuss halten.

Blick in einen verschwindend kleinen Teil des Ersatzteillagers.
Bild: Thomas Fürst
Werner Rüegger ist weitherum der einzige aktive Nähmaschinen-Mechaniker.
Bild: Thomas Fürst

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Wintertage bei Familie Fretz im Guntenrain

Trudi Venditti-Fretz (*1943) erinnert sich an Zeiten, als im Winter nur die Stube geheizt war und am Ofen gewärmte Chriesistein-Säckli beim Einschlafen im kalten Bett halfen.

Zofingen Die 71. Folge der beliebten Mühlethaler Geschichten

Über Familie Fretz, die am Guntenrain wohnte, ist in den Mühlethaler Geschichten schon mehrmals berichtet worden, nach den Erinnerungen von Ueli Fretz (1936-2023). Heute erzählt Uelis Schwester Trudi Venditti-Fretz, nach Myrtha (*1946) die zweitjüngste von sechs Geschwistern, aus der kalten Jahreszeit: «In den Wintermonaten war die Stube der einzige Raum im Haus, der geheizt war. Der Kachelofen verströmte eine wohlige Wärme. Diese nutzten wir auch, um Chriesistein_Säckli zu wärmen. Als wir dann in den oberen Stock zu Bett gingen, nahmen meine Schwester und ich je ein Säckli mit und konnten uns so noch etwas warmhalten, bis wir eingeschlafen waren.

Doch die Wärme kam nicht automatisch ins Haus, die mussten wir uns selbst beschaffen. Mit dem Vater gingen wir regelmässig in den Wald, um Holz zu sammeln. Die feinen Ästchen, die am Boden lagen, wurden mit einer Schnur zu Bürdeli gebunden, die dann als Anfeuerholz dienten. Grössere Stücke musste der Vater zuerst in handliche Scheite zerhacken. Das Holz wurde in einem Schopf neben dem Haus gelagert, nachdem es vorher der Hauswand entlang zum Trocknen ausgelegt wurde. Auch die Tannzapfen, die wir sackweise heimtrugen, lagen ausgebreitet auf den Gartenplatten daneben. Mit einem Korb holte man das Holz dann ins Haus. Die erste Tätigkeit am Morgen während der kalten Jahreszeit war immer gleich, den Ofen einzuheizen und tagsüber dafür zu sorgen, dass das Feuer nicht ausging.

Lismete und Apfelschnitze

Nicht einmal am Feierabend liess unsere Mutter die Hände ruhen. Ich erinnere mich noch gut, wie sie unermüdlich Socken strickte für unseren Vater. Wenn wir nach einem arbeitsreichen Tag abends noch alle in der Stube sassen, nahm unsere Mutter gleich die «Lismete» zur Hand. Zwischendurch unterbrach sie ihre Arbeit, nahm zwei/drei Äpfel aus der Schüssel auf dem Stubentisch und machte Schnitze daraus, die wir dann genüsslich verspeisten. Fernsehen gab es damals noch nicht, und das Radio wurde nur gelegentlich eingeschaltet.

Das erste Mal Hosen getragen

Doch der Winter brachte noch andere Herausforderungen, besonders für uns Mädchen. Ich war etwa in der 4. Klasse, also 1953, als die Lehrerin sagte, dass wir am nächsten Schultag oberhalb vom Weiher im Sportunterricht Ski fahren gehen, und wir Mädchen müssten dazu lange Hosen tragen. Ich hatte aber überhaupt keine Hosen, weil es das bei unserer Mutter und uns Mädchen nicht gab und wir Sommer wie Winter nur Röcke oder Jupes trugen. Also nahm meine Mutter kurzerhand ein Paar lange Hosen von einem meiner älteren Brüder und sagte zu mir, ich solle diese anziehen, was mich verständlicherweise wenig begeisterte. Wenigstens überstand ich den Sportunterricht unbeschadet.»

Fotos gesucht

Besitzen Sie Fotos oder haben Erinnerungen an das Mühlethal von früher? Die Autoren Christian Roth, Ernst Roth und Bruno Graber sind für weitere Mühlethaler Geschichten und Bildervorträge daran interessiert. Bitte melden Sie sich bei der Redaktion unter Telefon 062 745 93 93 oder E-Mail: redaktion@wiggertaler.ch.

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Nach 129 Jahren Geschichte kam nun das Ende

Der im Jahr 1896 von 15 Unteroffizieren gegründete UOV Zofingen beschloss an der Generalversammlung vom 22. März 2024, den Verein auf Ende Jahr aufzulösen.

Zofingen Der Unteroffiziersverein hat sich aufgelöst

Der Verein, der seit einigen Jahren nicht mehr an Wettkämpfen teilnahm und auch praktisch keine aktiven Schützen mehr hatte, bestand fast ausschliesslich noch aus Veteranen, alle über 70 Jahre alt.

Die verschiedenen Pokale, Auszeichnungen und Wappenscheiben von diesen Wettkämpfen, wurden alle von René Strub und Res Kaderli fotografiert und zu einem einzigartigen Album zusammengetragen.

Die Veränderungen in der Armee, die neuen Formen der Dienstpflicht und vor allem die strikte Durchsetzung des Datenschutzes verhinderten immer mehr an Adressen von neu brevetierten Unteroffizieren zu gelangen. Dieses Problem bereitet nicht nur dem UOV Zofingen grosse Sorgen, denn ein Verein, der keinen Nachwuchs mehr hat, geht früher oder später unter. Ebenfalls haben sich die Freizeitaktivitäten der jungen Leute verändert, schiessen gehört nicht mehr zu den bevorzugten Aktivitäten. So lag das Durchschnittsalter, des noch 53 Mitglieder zählenden Vereins, um die 60 Jahre.

Zum 100-jährigen Jubiläum erschien noch eine ausführliche «Vereinschronik UOV Zofingen» von Oskar Eich. Der zum Jubiläum komponierte Marsch «100 Jahre UOV Zofingen» ist auf der CD Schweizermärsche Vol. 6 festgehalten.

Spontane Fahnenabgabe

Spontan haben die Veteranen, die sich jeden Dienstag immer noch zu einem Apéro treffen, eine Fahnenabgabe organisiert. Der Niklaus Thut-Brunnen ist in Zofingen sicher der beste Ort, um ein Erinnerungsfoto zu schiessen. Dem langjährigen Präsidenten André Pasquier wurde eine Stand-Uhr überreicht und anschliessend trafen sich die Teilnehmer noch zu einem Mittagessen in einem örtlichen Restaurant.

Was mit der Fahne, die zum 100-jährigen Jubiläum des UOV 1996 angeschafft wurde, geschehen soll, steht noch in den Sternen. Die beiden Vorgänger-Fahnen aus den Jahren 1903 und 1946 sind im Museum Zofingen, ob diese dazugelegt werden darf, das entscheiden Andere.

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Der Glücksbringer musste sich neu erfinden

Kaminfeger verhüten Brände und sorgen so für Sicherheit. Deshalb gelten sie als Glücksbringer. Auch wenn sich das Berufsbild mit dem zunehmenden Verzicht auf fossile Brennstoffe gewandelt hat. Im Gespräch mit dem Aarburger Kaminfegermeister Stefan Hochuli.

Aarburg Seit mehr als 30 Jahren ist Stefan Hochuli Kaminfeger aus Leidenschaft

Neues Jahr, neues Glück. Da darf natürlich der Kaminfeger nicht fehlen. Seit eh und je ist der «schwarze Mann» mehr als nur ein Handwerker, er gilt als Symbol für Glück und Zuversicht. «Das kann man auch heute noch so sagen», bestätigt der Aarburger Kaminfegermeister Stefan Hochuli, die meisten Menschen freuen sich, wenn sie einem Kaminfeger begegnen. Und es gebe immer wieder Situationen, in denen Leute einen Kaminfeger am Kleid berühren, um so das Glück abzuholen.

Es gibt verschiedene Versionen, wie die Kaminfeger zu ihrem Ruf als Glücksbringer gekommen sein sollen. Etwa jene, dass sie früher den Kunden an Neujahr die Abrechnung vorbeigebracht hätten – begleitet von Glückwünschen auf einer Karte. Überzeugender scheint eine andere Erklärung zu sein. «In Zeiten, als mit Holz gefeuert wurde und die Dächer noch mit Stroh gedeckt wurden, war die regelmässige Reinigung von Kaminen überlebenswichtig, um Brände und Rauchvergiftungen zu verhindern», erläutert der 54-jährige Kaminfegermeister. Der Aarburger Stadtbrand vom 3. Mai 1840, bei dem innerhalb von wenigen Stunden 33 Gebäude und die Stadtkirche zerstört wurde, ist nur eines von vielen schrecklichen Beispielen. Indem der Kaminfeger die entzündlichen teerartigen Ablagerungen – in übertragenem Sinn das Pech – aus den Kaminen entfernte, brachte er Glück, Schutz und Sicherheit in die Häuser. Weil die Kaminfeger mit ihrer Arbeit viele Feuersbrünste verhinderten, wurden sie durch die Obrigkeit in gewissem Sinn geadelt. Als einzigen Handwerkern war es ihnen nämlich gestattet, einen schwarzen Zylinderhut zu tragen. «Wobei der Zylinderhut heute nicht mehr bei der Arbeit, allenfalls noch bei einem besonderen Anlass zum Einsatz kommt», wie Stefan Hochuli schmunzelnd betont. Was bis heute geblieben ist: Kaminfeger verhüten Brände, helfen Energie sparen und schützen die Umwelt, indem sie in der Schweiz jährlich rund 500´000 Tonnen CO2-Ausstoss einsparen.

In zweiter Generation

Zu seinem Beruf ist Hochuli durch seinen Vater Gustav gekommen, der am 1. Juli 1969 in Bad Schinznach zum Kaminfegermeister gewählt wurde und im April 1976 nach Aarburg wechselte. «Ich wusste schon ganz früh, dass ich den Beruf des Vaters ergreifen werde», sagt Stefan Hochuli. Schon als «Schulbueb» sei er häufig mit dem Vater unterwegs gewesen. Er erinnert sich insbesondere an seine «Einsätze» bei der Ofenreinigung in der Rivella, wo er jeweils die Steine aus dem Ofen herausgeholt habe. «Weil ein Erwachsener den Einstieg in den Ofen durch das enge Eingangsloch nur mit Mühe geschafft hätte».

2002 übernahm Stefan Hochuli das Geschäft seines Vaters in zweiter Generation. Mit der Übernahme des Geschäfts übernahm Stefan Hochuli auch die Konzessionen für die Gemeinden Aarburg, Rothrist und Murgenthal, später kam auch Oftringen dazu. Bis Ende 2021 blieb das mit der Konzession erteilte Monopol für Kaminfegerarbeiten und Feuerungskontrolle bestehen, auf den 1. Januar 2022 wurde es schliesslich auch im Kanton Aargau abgeschafft. «Ich war schon immer der Überzeugung, dass es Konzessionen in der heutigen Zeit nicht mehr braucht», blickt Hochuli auf die Zeit des Übergangs zurück. Trotzdem sei er damals gespannt gewesen, wie sich die freie Kaminfegerwahl auswirken würde.

Berufsbild hat sich gewandelt

«Mit der Liberalisierung sind auch für den Kaminfeger viele neue Türchen aufgegangen», meint der Aarburger Kaminfegermeister. Hochuli selber hat sich mit einem klaren Plan auf die Marktöffnung vorbereitet. «Ich habe bereits 2020 beschlossen, dass ich mich im Markt der Wärmepumpen bewegen wollte», führt er aus, andere Kaminfeger hätten ihre Geschäftsbereiche auf die Reinigung von Solarpaneelen auf Dächern oder die Reinigung von Komfortlüftungen erweitert. Dazu hat Hochuli eine Weiterbildung als Kältetechniker absolviert und sich anschliessend bei einem Wärmepumpen-Hersteller als Servicepartner beworben. Seine Bewerbung wurde positiv beantwortet, die Zusammenarbeit entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Nahm der Aarburger Servicepartner 2022 die Wartung von etwa 50 Wärmepumpen vor, so waren es 2024 bereits 720. «Dank dem Einstieg in den Wärmepumpen-Markt konnten wir den Personalbestand um rund 120 Stellenprozente aufstocken», betont Hochuli, dessen Unternehmen aktuell sechs Mitarbeitende beschäftigt – bei der Geschäftsübernahme von seinem Vater waren es erst drei gewesen. Mit dem Wachstum des Betriebs ist auch der administrative Aufwand gewachsen. Trotzdem ist Stefan Hochuli nach wie vor – mit einem Pensum von rund 40 bis 50 Prozent – aktiv als Kaminfeger oder Kältetechniker im Einsatz. «Die Freude am Beruf ist auch nach weit über 30 Berufsjahren immer noch da», betont er.

Auch wenn sich das Berufsbild stark gewandelt hat. «Im Grossen und Ganzen ist der Beruf sauberer und technischer geworden», sagt Hochuli. Das Bild vom Kaminfeger mit dem russverschmierten Gesicht, der auf die Hausdächer steige, gehöre wohl eher der Vergangenheit an. Der moderne Kaminfeger ist heute auch ein Servicetechniker und Energieberater. Trotzdem ist Hochuli überzeugt, dass es den traditionellen Kaminfeger noch längere Zeit brauchen wird, weil die fossilen Brennstoffe nicht so rasch verschwinden würden. Im Gegenteil: Er stellt fest, dass die hohen Energiepreise im vergangenen Jahr zu einem grösseren Einbruch im Markt der Wärmepumpen geführt haben. Die Zahlen der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) belegen dies. Wurden 2023 in der Schweiz rund 43´000 Wärmepumpen verkauft, so waren es bis Ende September 2024 erst rund 23´000. Im Gegenzug sind viele Cheminée-Öfen installiert oder wieder in Betrieb genommen worden, deren Wartung wiederum zum traditionellen Aufgabenbereich des Kaminfegers gehören. «Da sind wir mit dem Unterhalt zeitweise kaum nachgekommen», meint Hochuli.

Nachwuchs ist Mangelware

Ein vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf mit sicherer Zukunft, guten Verdienst- und vielen Weiterbildungsmöglichkeiten. Da müssten Lernende doch Schlange stehen? «Fehlanzeige», winkt Stefan Hochuli ab. Er habe in den vergangenen 22 Jahren elf Lernende ausgebildet und würde das weiterhin gerne tun. «Ich habe seit zwei Jahren leider keine Jugendlichen mehr gefunden, welche sich für den Beruf interessieren würden», bedauert er. Damit steht Hochuli bei weitem nicht allein da. Im Kanton Aargau haben 2024 nämlich gerade einmal zwei Kaminfeger ihre dreijährige Ausbildung abgeschlossen. Und dies, obwohl mittlerweile auch viele Frauen in der einstigen Männerdomäne tätig sind. Der Anteil der Kaminfegerinnen dürfte in der Branche rund einen Drittel betragen, meint Stefan Hochuli.

Das Team der Aarburger Kaminfeger (v.l.): Ueli Aeschlimann, Roland Hochuli, Vanessa Jenni, Stefan Hochuli, Katrin Leuenberger, Pius Gobetti und Paul Dapra.
Bild: zvg
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Sonne und perfekte Pisten über dem Nebelmeer

Mit Top Pisten und Sonnenschein pur, eine Woche bei stahlblauem Himmel über dem Nebelmeer stand bevor. So startete die fast 50-köpfige Gruppe ein Lager auf dem Pizol.

Aarburg 24. Snowcamp der reformierten Kirchgemeinde

Die erfahrenen J+S-Leiter konnten den Jugendlichen so das eine oder andere weitervermitteln. Viel wurde am Fahrstil gefeilt und Pistentricks geübt.

Nach dem Tag auf den Pisten wurde das Nachtessen vom Lagerleiter Micha Seifert gesponsert. War er doch zum 80. Mal in einem Lager mit dabei, wovon er 45x als Lagerleiter amtete. Mit dem Nachtskifahren und Nachtschlitteln stand sogleich das nächste Highlight auf dem Programm. Das fünfköpfige Küchenteam zauberte jeweils frisch zubereitete Menüs auf die Teller. Das Sieger-Menü vom letzten Lager, Cordon Bleu (selbstgemacht) auf Fitnessteller, brauchte dann den vollen Einsatz aller.

Die Abendprogramme waren vielfältig. Am Casino Royal Abend schmissen sich alle in Schale oder Abendkleider, zockten an den verschiedenen Tischen oder genossen einen farbenfrohen Drink mit den erspielten «Snowcamp-Ski» an der Bar. Die Abende endeten mit einer Kurzgeschichte mit oder ohne Interaktionen, die zum Nachdenken anregten.

Der Jahreswechsel wurde mit Spielen im und ums Haus bereichert. Jocko und Klaas kamen mit einer grossen Licht-Show durch den Nebel auf die Snowcamp Bühne und wurden frenetisch begrüsst. Mussten doch etliche Hürden von Wissen, Geschicklichkeit und Ausdauer bestanden werden.

Unter klarem Sternenhimmel lauschten alle der Jahresendgeschichte «Spuren im Schnee». Bereits zur Tradition gehört das Verbrennen der beschriebenen Holzfurniere mit «Vergessen und Wünschen». Nun zählten alle den Countdown bis zum Anstossen aufs neue Jahr. Das Feuerwerk durfte nicht fehlen und trumpfte mit 15 Bildern auf. Die Silvesterparty ging in der Outdoor Disco weiter.

Am Neujahrsmorgen blinzelte wieder die Sonne in die Zimmer und mit einem ausgiebigen Brunch starteten die Lagerteilnehmer in ein neues Jahr. Alle genossen nun ein letztes Mal die Pisten. Alle waren sich einig: Ende dieses Jahres, sehen wir uns wieder im Snowcamp-aarburg.ch. Sind doch die eine oder andere neue Freundschaften unter den Teilnehmern entstanden. Weitere Infos und Impressionen unter snowcamp-aarburg.ch