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Ofenfrisch in die Zukunft: Wälchli bleibt Wälchli

Aufatmen bei den 160 Angestellten der Bäckerei Wälchli. Nach längerer Suche ist die Zukunft des traditionsreichen Betriebs geregelt, sämtliche Arbeitsplätze bleiben erhalten. Leo Iseni führt den Betrieb in die Zukunft, Ruth Haab steht ihm in einer Übergangszeit zur Seite. René Wälchli scheidet aus der Geschäftsleitung aus, steht aber weiterhin in der Backstube im Einsatz.

Rothrist Erfolgreiche Nachfolgeregelung bei der Bäckerei Wälchli

«Grüezi mitenand», sagt der junge Mann in breitestem «Züüridüütsch», der eben in rasantem Tempo zur Türe hineingekommen ist. Im Leben von Leo Iseni, dem in Zürich-Oerlikon aufgewachsenen Secondo mit albanischen Wurzeln, muss immer etwas laufen. Und momentan läuft gerade besonders viel. Denn der 35-Jährige ist der neue Inhaber der traditionsreichen Bäckerei Wälchli mit Sitz in Rothrist. Iseni hat per Mitte April alle zwölf Filialen sowie die vier Produktionsstandorte des grössten regionalen Bäckereibetriebs übernommen. Und sämtliche 160 Mitarbeitenden. «Es hatte für mich erste Priorität, die Stellen aller Mitarbeitenden zu erhalten», betont Iseni, der mit dem Einstieg in die Bäckerbranche Neuland betritt. «Ich war seit 2010 als selbständiger Unternehmer im Lebensmittel-Bereich tätig, wo ich mehrere Filialen eines grossen Detailhändlers mit bis zu 100 Mitarbeitenden als Franchisingnehmer geführt habe», verrät er. Mit einer breiten Ausbildung im Rucksack. Iseni hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert und sich anschliessend zum Verkaufsfachmann, später zum Verkaufsleiter weitergebildet und nennt auch einen Master of Business Administration (MBA) sein eigen. «Nach 15 Jahren unternehmerischer Tätigkeit im Franchising-System ist bei mit der Wunsch nach vollständiger Selbständigkeit und einer grösseren Herausforderung immer stärker geworden», führt der vierfache Familienvater weiter aus, denn er könne und wolle in seinem Leben nicht einfach stehen bleiben. Als er im September letzten Jahres gesehen habe, dass die Bäckerei Wälchli zum Verkauf steht, habe er sofort gewusst: «Das will ich anschauen».

Langwierige Suche nach einem Nachfolger

«Die Suche nach einer Nachfolgelösung hat sich doch etwas hingezogen», sagt Ruth Haab, Geschäftsführerin der traditionsreichen Rothrister Bäckerei. Insgesamt zwei Jahre sind sie und René Wälchli zusammen mit einem externen Büro auf der Suche nach einer Lösung gewesen. «Dabei hat unsere beachtliche Grösse auf mögliche Interessenten eher abschreckend gewirkt», blickt Ruth Wälchli zurück. Ein Verkauf von Teilen wäre zwar möglich gewesen. «Doch für uns kam nur ein Verkauf des gesamten Geschäfts in Frage», führt sie weiter aus. Als sich Leo Iseni im September 2024 für die Firma zu interessieren begann, sei dann wirklich Bewegung in die Geschichte gekommen. «Die Chemie zwischen uns hat sofort gestimmt», betont Ruth Haab. Denn Leo Iseni habe viel Potenzial im Unternehmen gesehen, obwohl die Jahre nach der Pandemie mit den zuletzt stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen für die Bäckerei Wälchli alles andere als einfach gewesen seien.

«Ich sehe mein Investment langfristig», betont Leo Iseni, der in naher Zukunft auch in der Region Wohnsitz nehmen will. Er gehe seine neue Herausforderung mit Respekt an, deshalb sei es für ihn nicht nur wichtig, sondern Bedingung gewesen, dass Ruth Haab mindestens zwei weitere Jahre im Unternehmen verbleibe. «Ruth kennt die Abläufe aus dem Effeff und wir verstehen uns hervorragend», betont Iseni, und das werde die Firma auch vorwärts bringen. Nun gelte es vorerst, den Betrieb zu konsolidieren, ältere Standorte zu modernisieren und wo möglich, die Prozesse zu optimieren. «Sinnvoll wäre in erster Linie ein Zusammenlegen der vier Produktionsstandorte an einem einzigen», betont Iseni. Langfristig könne auch eine Expansion wieder zum Thema werden.

Von der Dorfbäckerei zur grössten regionalen Bäckerei

Die Bäckerei Wälchli wurde 1985 von René und Ida Wälchli gegründet. Die Rothrister Dorfbäckerei beschäftigte damals acht Mitarbeitende. 2007 bat René Wälchli Ruth Haab, seinen Betrieb mit nunmehr 25 Mitarbeitenden einer Analyse zu unterziehen. Ruth Haab kam zum Schluss, dass die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens im Wachstum liegt und anerbot sich, die Geschäftsführung während zwei Jahren zu übernehmen – und dann wieder zu gehen. Der Rest ist Geschichte. Ruth Haab ist immer noch der Motor des Unternehmens – die Bäckerei Wälchli expandierte ab 2010 mehr und mehr. Heute beschäftigt das Unternehmen 160 Mitarbeitende, betreibt an den 12 Standorten auch neun gemütliche Cafés und bietet zusätzlich einen Partyservice sowie einen Znüniverkauf an.

René Wälchli wird weiterhin in der Produktion mitarbeiten.
Bild: Thomas Fürst

«Wir haben die bestmögliche Nachfolgelösung getroffen», sagt auch René Wälchli, nachdem sich eine «Bäckerei-Lösung» zerschlagen habe. Er sei nun dankbar, die Verantwortung für den Betrieb nicht mehr mittragen zu müssen, zumal die Belastung nach Corona doch spürbar grösser geworden sei. Auf der anderen Seite schmerze es doch, «sein» Geschäft nach 40 Jahren und vier Monaten abzugeben. «Ich habe viel Herzblut ins Unternehmen gesteckt», betont Wälchli. Unter dem Strich könne er «mit einem lachenden und einem weinenden Auge» loslassen. Der 64-Jährige wird auch zukünftig in der Produktion mitarbeiten, wo er sein grosses Fachwissen einbringen und beratend zur Seite stehen kann. Auch als Prüfungsexperte wird Wälchli weiterhin tätig bleiben. «Und dann ist es einfach auch schön, dass ich mehr Zeit für meine Hobbies habe», meint der nun in Aarburg wohnhafte Wälchli, der in seiner Freizeit gerne Motorflugzeuge steuert und reist.

Wälchli bleibt Wälchli

Bleibt noch die Frage nach einer Namensänderung. «Auf keinen Fall», betont Leo Iseni, «Wälchli bleibt Wälchli». Die erstklassige Qualität der Produkte und der gewohnte Service soll so bleiben, wie man ihn kennt. Und die Firma soll der zuverlässige und sichere Arbeitgeber bleiben, der er schon bisher war. Das sind doch – denkt man etwa an die Betriebsschliessung bei Benteler – schon mal «good news» aus Rothrist.

In der Produktion ist viel Handarbeit gefragt.
Bild: Thomas Fürst
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Das Storchendorf wurde zum Mittelpunkt für Musik, Gesang und Kameradschaft

Bevor die Feierlichkeiten in der Brittnauer Mehrzweckhalle anfingen, spielte die Musikgesellschaft Brittnau bereits auf der grossen Bühne und eröffnete das Fest auch. Ihr galt ein besonderer Dank, da sie für diesen Auftritt und zu Ehren des Männerchores auf einen kantonalen Anlass verzichtete.

Brittnau Gäste aus nah und fern feierten mit dem Männerchor das 175-Jahr-Jubiläum

Kein Geringer als Moritz Schlanke führte durch den Festanlass am vergangenen Samstagnachmittag. Der Zürcher Singer und Songwriter bewies viel Witz und drückte seine Freude aus, dass er den Festakt moderieren durfte. «Ich spreche zwar kein Wiggertalerisch, aber ich bin mit einer wunderschönen Brittnauerin verheiratet», so Schlanke.

Kurt Gerhard, der seit 23 Jahren als Männerchor-Präsident amtet, hielt in seiner Ansprache fest, dass das Motto «Wir feiern mit Dir 175 Jahre» durchaus wörtlich gemeint ist: «Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, damit es Euch gut geht.»

Zahlreiche Glückwünsche und Geschenke

Grossratspräsident Markus Gabriel überbrachte den 200 geladenen Gästen genauso Glückwünsche wie Beatrice Haller vom Aargauischen Kantonal-Gesangsverband. Stellvertretend für alle Vereine überreichte Michel Gobet von der Jagdgesellschaft Brittnau eine Botschaft für den Männerchor und Gemeindeammann Kurt Iseli brachte seine Freude und Stolz zum Ausdruck – nicht nur mit Worten, er singt selbst im Männerchor. «Dass ein Verein so lange bestehen kann, Kriege und Krisen übersteht ist etwas Besonderes», so Iseli. «Des Rätsels Lösung: Beim Singen kommen keine schlechten Gedanken auf, Musik und Gesang vereinen.»

Dieser Grundgedanke wurde in den frühen Jahren des Chores bereits festgehalten: «Gesang soll uns umschlingen, mit brüderlichem Band. Gesang soll hell erklingen, dem freien Vaterland.»

Moritz Schlanke blickte mit den Gästen auf die letzten 175 Jahre zurück und schmückte die Moderation mit diversen Anekdoten aus. Es gab auch stille Momente, an denen den verstorbenen Mitgliedern gedacht wurde, die über Jahrzehnte die Geschichte mitgeprägt hatten.

Durchbrochen und aufgelockert wurde der Rückblick durch die geladenen Chöre, die mit ihren Einlagen für ordentlich Stimmung sorgten. Nebst dem Frauenchor Strengelbach, dem Jodlerklub Edelweiss Zofingen, dem Männerchor Pfaffnau, kamen auch Formationen aus der Ferne – der Männerchor Rüthi kam aus dem St. Galler Rheintal, aus Burg AG reiste der gleichnamige Männerchor an. Der kleine, aber feine Chor sorgte für Gelächter mit der «Ballade von der Kuh».

Ein besonderer Moment war die Ehrung von Werner Gerhard. Er ist das älteste Mitglied und sang stolze 65 Jahre im Männerchor Brittnau.

Der Männerchor Brittnau trat noch ein zweites Mal während des Festaktes auf und präsentierte ein Lied von Hubert von Goisern: «Weit, weit weg» gehört zu dem Repertoire, das unter dem Label «Hörgenuss» einstudiert wurde.

Am Ende des gelungenen Festaktes gab es noch eine Hommage an all die Frauen, die ihre Männer unterstützen, damit sie der Liebe zum Gesang frönen können – Moritz Schlanke und das Trio Fiinstoub sangen gemeinsam mit allen Anwesenden «Ewigi Liebi».

Nach dem Festakt wurde ein reichhaltiger Apéro serviert und die Festwirtschaft unter freiem Himmel eröffnet. Alle Chöre traten den ganzen Nachmittag und Abend an verschiedenen Orten auf und unterhielten die Gäste. Nebst dem Trio Fiinstoub sorgten noch MistyTwo und die Dixie Ramblers für musikalische Highlights.

Der Männerchor Burg AG sorgte für Lacher.
Bild: Patrick Lüthi
Michel Gobet bei der Präsentübergabe an Kurt Gerhard.
Bild: Patrick Lüthi
Der Männerchor Rüthi hatte die weiteste Anreise.
Bild: Patrick Lüthi
Gemeindeamman Kurt Iseli.
Bild: Patrick Lüthi
Die Musikgesellschaft Brittnau sorgte für den musikalischen Auftakt.
Bild: Patrick Lüthi
Männerchor-Präsident Kurt Gerhard.
Bild: Patrick Lüthi
Rund 200 geladene Gäste wohnten dem Festakt bei.
Bild: Patrick Lüthi
Moritz Schlanke stimmte den Song «Ewigi Liebi» an.
Bild: Patrick Lüthi
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Werner Gerhard.
Bild: Patrick Lüthi
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Generationenspielplatz hat jetzt auch Klettergerüste, Schaukel und Türme

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Kinderfest soll – dem Motto entsprechend – «farbenfroh» werden

Oftringen Am 20./21. Juni findet das Kinderfest statt

Das Oftringer Kinderfest findet am 20./21. Juni statt. Sie dürfen sich auf zahlreiche Neuerungen und ein vielfältiges Programm freuen. Eröffnet wird das Kinderfest um 18 Uhr mit einem Konzert der Musikschule mit dem Kindergartenchor. Zum ersten Mal steht auf dem Festareal im Oberfeld ein grosses Festzelt mit Bühne, damit sich die Besucherinnen und Besucher verpflegen und auch die Darbietungen wetterunabhängig geniessen können. In der neuen Dreifachturnhalle wird erstmals ein ganzes Hüpfburg-Paradies zum Austoben einladen.

Da die Schule Oftringen stetig wächst, gibt es bei den SchülerInnen und Schülern und deren Lehrkräften neue Programmpunkte: Die Mittelstufe (4. – 6. Klassen) nimmt nicht mehr am Umzug teil, sondern hat am Freitagabend, ab 20.15 Uhr ihre Chorauftritte, wo die Kinder aller Schulhäuser eines Jahrgangs zusammen auf der Bühne stehen werden. Beim traditionellen Umzug am Samstagmorgen um 10 Uhr laufen die Kindergarten- bis 3. Primar-Klassen mit, begleitet von Musikgesellschaften, Vereinen und Delegationen.

Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sind einerseits zuständig für die Dekorationen rund um die Schulhäuser und das Festgelände, andererseits führen sie am Samstagnachmittag Spiele durch, helfen beim Schminken oder bei den Hüpfburgen mit, sind Tafelträger beim Umzug, treten beim Volleyball-Turnier gegen die Lehrkräfte/ Behörden an oder singen im OS- Chor mit. Das ganze Programm finden Sie am 12. Juni im Wiggertaler bzw. im Kinderfest- Bulletin. Die Kinderfestkommission wünscht Ihnen viel Vergnügen und ein «farbenfrohes» Kinderfest!

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Zum Jubiläum eine Fahrt mit dem Dampfzug

Rothrist 100 Jahre Männerturnverein Rothrist gefeiert

Im Jahr 1925 legten fünf engagierte Männer aus Rothrist den Grundstein für eine sportliche Erfolgsgeschichte: den Männerturnverein Rothrist (MTV). Was als kleine Turngruppe begann, entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil des gesellschaftlichen und sportlichen Lebens in der Region. 2025, dürfen die Männerturner auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken – ein stolzes Jubiläum, das mit Freude, Dankbarkeit und einem Blick in die Zukunft gefeiert wird.

Ein Rückblick auf bewegte Zeiten

Die ersten Jahre des Vereins waren geprägt vom Aufbau einer sportlichen Gemeinschaft und der Förderung des Breitensports. Regelmässige Turnstunden, Vereinswettkämpfe und die Teilnahme an Turnfesten in der ganzen Schweiz stärkten den Zusammenhalt und brachten Bewegung in den Alltag der Mitglieder. Während schwieriger Zeiten – insbesondere während dem Weltkrieg – stand der Verein für Stabilität und Zusammenhalt. Auch wirtschaftliche Krisen oder gesellschaftlicher Wandel konnten dem Geist des MTV nichts anhaben: Kameradschaft, Disziplin und Freude an der Bewegung blieben stets im Zentrum.

Sportliche Vielfalt und Engagement

Der MTV hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt. Neue Disziplinen, moderne Trainingsmethoden und generationenübergreifende Angebote haben das Vereinsleben bereichert. Besonders stolz ist der Verein auf die zahlreichen Turner, die an regionalen und nationalen Wettkämpfen teilgenommen haben.

Auch das soziale Engagement kommt nicht zu kurz: Ob bei Dorffesten, gemeinnützigen Aktionen oder der Unterstützung anderer Vereine – der MTV ist ein aktiver Teil der Rothrister Gemeinschaft.

Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen

Dies war eine unvergessliche Jubiläumsfeier mit dem MTV in Balsthal am 31.Mai. Sogar die Sonne hat sich von der schönsten Seite gezeigt. Die zahlreichen Gäste wurden herzlich begrüsst, ein gemütlicher Apéro läutete den festlichen Tag ein. Ein besonderes Highlight war die Fahrt mit dem historischen Dampfzug nach Solothurn und zurück – eine nostalgische Reise, die bei allen Teilnehmenden bleibenden Eindruck hinterliess. Beim anschliessenden Fototermin wurde der Moment für die Ewigkeit festgehalten. In der Festrede wurde die bewegte Geschichte des Vereins gewürdigt und der Zusammenhalt über Generationen hinweg gefeiert. Es folgte ein festliches Galaessen, das kulinarisch keine Wünsche offenliess. Ein unterhaltsamer Lottomatch sorgte für Spannung und gute Laune, bevor der Abend mit einem feinen Dessert und dem offiziellen Abschluss der Feier einen stimmungsvollen Ausklang fand.

Ein Blick in die Zukunft

Der MTV Rothrist steht auch nach 100 Jahren nicht still. Der Turnbetrieb hatte aufgrund der wachsenden Popularität von Alternativen wie Fitnesscentern und anderen Sportarten Rückgänge zu verzeichnen. Als Reaktion darauf entstand die Idee, mit dem Satus Rothrist zusammenzuarbeiten und ein neues Turnprojekt zu starten. Dieses Projekt hat sich bisher hervorragend entwickelt. Mit motivierten Mitgliedern und einem klaren Fokus geht der Verein in die nächsten Jahrzehnte. Attraktive Angebote und moderne Strukturen sollen dabei helfen, neue Mitglieder für den Turnsport zu begeistern.

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Wie Musik einen zu sich selbst bringt

Mit «Wie im Himmel» bringt das Zofinger Freilichttheater ein rührselig-zauberhaftes Stück auf die Bühne – über die Verwandlungskraft des Gesangs, die heilende Wirkung von Gemeinschaft und das Aufbrechen innerer Mauern.

Zofingen Ein zauberhaftes Theaterstück im Rosengarten

Es ist kühl an diesem Premierenabend. Ab und zu nieselt es leicht. Wärmeres Wetter hätte die erste Aufführung von «Wie im Himmel» durchaus verdient. Denn im von Regisseur Nick Russi auf Schweizerdeutsch adaptierten Musiktheater geht es um ein herzerwärmendes Thema: die seelische Heilkraft der Musik.

Rund 200 Premierengäste erleben am Mittwochabend ein schwungvolles Laientheater mit 30 Mitwirkenden, das nicht ohne einen Anflug von Naivität ein auf Emotionen ausgelegtes Rührstück zeigt – über einen Dirigenten, der nach einem Herzinfarkt zur Besinnung kommt, und über ein Dorf, das durch den gemeinsamen Gesang zu sich selbst findet.

Schon die Bühne im Zofinger Rosengarten ist ein kleines Gedicht. Die modulare Konstruktion mit beweglichen und umklappbaren Elementen zeugt von grossem Ideenreichtum. In Kombination mit geschickt gesetztem Licht entstehen atmosphärisch dichte Bilder, die das Geschehen stützen.

Ein verlorener Sohn kehrt heim

Tatort Hinterachern, ein abgelegener Ort irgendwo im Nirgendwo. Hier lässt sich der weltberühmte Dirigent Daniel Dareus – gespielt von Roland Höltschi – nach einem Herzinfarkt mit dem Taxi vor dem alten Schulhaus absetzen. Er suche lediglich Ruhe, betont er. Höltschi gibt ihn leicht hölzern und geistig zögerlich, aber ernsthaft und gründlich. Dass er kein gewöhnlicher Gast ist, spricht sich rasch herum – und so wird er gebeten, den örtlichen Kirchen- und Dorfchor zu unterstützen.

Auch der Dorfpfarrer – glänzend gespielt von Lorenz Killer – wirbt um Dareus’ Unterstützung. Killer zeichnet die Figur zunächst jovial, dann zunehmend von Neid zerfressen, als sich seine Schäfchen abwenden. Denn Dareus’ unkonventionelle Methoden rühren in den Sängerinnen und Sängern vieles auf. Die Musik sei schon immer da, man müsse sie nur herunterholen, predigt er – und trifft damit besonders bei Lena (Karin Longobardi Schacher) auf Resonanz, die er einzeln unterrichtet und lieben lernt.

Ehekonflikte brechen auf

Auch Gabriella – feinfühlig interpretiert von Sibylle Jira alias Sibylle Rieder – blüht unter Dareus’ Leitung zur Solistin auf, sofern ihr eifersüchtiger Mann Koni (Waly Lüdi), meist besoffen torkelnd und misstrauisch, sie nicht drangsaliert. Ein zweites Ehe-Drama spielt sich zwischen Pfarrer Stefan und seiner Frau Ingrid ab. Cornelia Fluri zeigt diese Frau, die im Chor ihre Lebensfreude wiederentdeckt, resolut und zugleich verletzlich.

Alle dürfen mitmachen – auch der geistig zurückgebliebene Turi, den Andrin Häuselmann mit beeindruckender Präsenz darstellt. Der übermotivierte Sportgeschäftsbetreiber Arnold (Rolf Krebs) meldet den Chor schliesslich für einen internationalen Wettbewerb an – was einige Beziehungen ins Wanken bringt. Doch am Ende erklingt so etwas wie Himmelsmusik.

Ergreifende Harmonien

Die Dramaturgie spitzt sich klug zu, das Ensemble überzeugt mit viel Spielfreude. Besonders glänzen die beiden Solistinnen Longobardi Schacher und Jira – bei ihren Arien geht einem das Herz auf. Aus anfänglichen Dissonanzen entstehen ergreifende Harmonien. Die Premiere gelingt. Nach etwas mehr als zwei Stunden gibt es kräftigen Applaus.

Und der meistgehörte Satz nach Spielschluss? «Du, jetzt muss ich mir bei dem oder der noch ein Autogramm ergattern.» Denn dieses Stück zeigt: Musik kann tatsächlich heilen – und manchmal führt sie einen dorthin zurück, wo man sich selbst am nächsten ist.

Daniela Dareus (Roland Höltschi) entdeckt in der von ihrem Mann drangsalierten Gabriella (Sibylle Jira alias Sibylle Reder), ein Gesangstalent erster Güte
Bild: Michael Flückiger

Infos und Vorverkauf

Der Foodtruck «Leon2go» und die Theaterbar «zum durstigen Engel» sind jeweils ab 18 Uhr und nach der Vorstellung bis 24 Uhr geöffnet.


Ticketverkauf
ZOFFICE Coworking
Vorderen Hauptgasse 102/104
Samstag, 31. Mai (9 – 12 Uhr)
Samstag, 14. Juni (9 – 12 Uhr)
Online unter
www.eventfrog.ch/wie-im-himmel


Informationen unter
www.ftrz.ch

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Der Männerchor feiert mit Herz, Klang und offenen Armen

Einer der traditionsreichsten Brittnauer Vereine darf am Wochenende sein Jubiläum feiern. Seit 175 Jahren ist der Männerchor eine feste Grösse im kulturellen Leben der Gemeinde. Zum Jubiläum lädt der Chor nicht nur zum Feiern, sondern auch zum Mitmachen ein.

Brittnau  29. – 31. Mai: 175 Jahre Männerchor Brittnau

«Der Männerchor Brittnau ist fit und bei guter Gesundheit, auch wenn er vielleicht ein wenig das Image eines Altherrenvereins hat», sagt Kurt Gerhard bestimmt. Denn mit seinen aktuell 29 Mitgliedern gehöre er zu den grösseren Männerchören im Kanton, weiss der 61-jährige eidg. dipl. Gärtnermeister, der 1999 in den Chor eingetreten und seit 2002 auch dessen Präsident ist. Sein 175-jähriges Bestehen will der Männerchor nun nutzen, um weitere Mitglieder zum Mitsingen zu animieren. «Wir starten im Jubiläumsjahr eine Charmeoffensive», bringt es Ignaz Büchel, der vor sieben Jahren nach Brittnau gezogen ist und seit dann auch im Chor mitwirkt, auf einen kurzen Nenner. «Ignaz hat die Aussensicht in den Verein eingebracht, das war wertvoll», betont Kurt Gerhard, und er habe auch das Jubiläum angeregt. Doch zuerst ein Blick zurück in die Geschichte des traditionsreichen Vereins.

Gründungsdokumente fehlen

Die grosse Mehrheit der Vereinsgründungen erfolgte in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Das hängt damit zusammen, dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts erste Fabrikgesetze die Arbeitszeit regelten und so erstmals ein gewisses «Freizeitbewusstsein» aufkommen konnte. Wobei man den Begriff «Freizeit» keinesfalls mit heutigen Vorstellungen verbinden darf. Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit lag damals immer noch bei 12 bis 14 Stunden – bei einer Sechstagewoche wohlverstanden. Trotzdem bildeten sich damals im ganzen Land rund 30´000 Vereine – vorwiegend Schützen- und Turnvereine sowie Musikgesellschaften und Gesangsvereine.

Auch der Männerchor Brittnau wurde in der Zeit um 1850 gegründet. Allerdings liegen weder Gründungsprotokoll noch Statuten vor. Den ersten Hinweis auf die Existenz des Männerchors liefert das Kantonalsängerfest von 1850 in Frick. Dort beteiligte sich der Brittnauer Männerchor nachweislich am Gesamtchorlied. Deshalb gilt 1850 als Gründungsjahr des Chors. Gerade die Jahre nach der Gründung dürften für den Verein alles andere als einfach gewesen sein. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Jahre dürfte fürs Singen kaum viel Zeit geblieben sein – die Gemeinde zwang 1851 und 1855 insgesamt 154 Mitbürger zur Auswanderung. Kurt Buchmüller, welcher die Geschichte des Männerchors zu dessen 150-Jahre-Jubiläum akribisch erforscht hat, kommt denn auch zum Schluss, dass der Verein in den ersten 25 Jahren «stets mehr oder weniger um seine Existenz kämpfte». Ein nachhaltiger Aufschwung erfolgte erst in der Zeit nach 1880. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Zum einen fusionierte der Männerchor 1883 mit dem 1876 gegründeten Männerchor «Frohsinn», zum anderen übernahm mit dem ersten Rektor der Bezirksschule, Adolf Fritschi, 1885 eine Persönlichkeit den Dirigentenstab, die den Verein zu neuen Höhen führte. Fritschi blieb bis zu seinem Tod 1920 im Amt – unter ihm holte der Männerchor am Wiggertaler Gesangsfest von 1896 auch den ersten Lorbeerkranz. Ein weiterer Dirigent, der den Verein während vielen Jahren prägte, war Werner Locher. Er war von 1930 bis 1985 sagenhafte 55 Jahre im Amt. Das Jahrzehnt von 1947 – 1956 bezeichnete Buchmüller als das goldene Jahrzehnt des Männerchors, reihte er doch damals einen Goldlorbeerkranz an den nächsten. Unter Locher stiegen auch die Mitgliederzahlen auf Höchstwerte. Das 100-Jahr-Jubiläum beging der Chor 1950 mit 53 Aktivmitgliedern, der absolute Höchststand wurde 1962 mit 66 aktiven Sängern erreicht. In jüngster Zeit haben dem Chor die Pandemiejahre zugesetzt, kam es doch damals zu zehn Abgängen.

Eines der ältesten Fotos zeigt den Männerchor mit seinem Dirigenten Adolf Fritschi (hinterste Reihe 6. v. l.). Es muss um 1915 entstanden sein.
Bild: zvg

Kameradschaft ebenso wichtig wie das Singen

«Der Chor hat aber auch diese Baisse überstanden», betont Kurt Gerhard, nicht zuletzt weil man sich bemüht habe, die Mitglieder des aufgelösten Männerchors Mättenwil zum Mitsingen zu gewinnen. Denn Kameradschaft und Geselligkeit hätten im Männerchor einen ebenso grossen Stellenwert wie das Singen selber, betont Kurt Gerhard und fügt schmunzelnd einen Spruch eines ehemaligen Dirigenten an: «Singen könnt ihr auch, aber noch besser könnt ihr festen». Er schätze gerade die Kameradschaft im Männerchor ausserordentlich, betont auch Walter Zimmerli. Der 86-jährige Landwirt und langjährige Totengräber der Gemeinde ist seit 45 Jahren Mitglied im Männerchor und weiss viele Anekdoten aus der Geschichte des Chors zu erzählen. «Gerade die Vereinsreisen waren immer ganz besondere Erlebnisse», führt Zimmerli aus. So habe es während einer Vereinsreise im Mai / Juni zu schneien begonnen, als die Brittnauer auf einem Sessellift beim Eisee am Fuss des Brienzer Rothorns sassen. Der Schnee auf den Sesseln sei über Nacht zu einer zentimeterdicken Schicht gefroren. «Nur wer etwas überlegt hatte, hatte bei der Rückfahrt eine Zeitung unter dem Allerwertesten – die anderen hatten dann eine ‹pflotschnasse› Hose», erzählt er, und brauchten natürlich für den Spott nicht zu sorgen.

Motto «Wir feiern mit Dir»

Sein Jubiläum feiern – das will der Männerchor am Auffahrtswochenende ausgiebig tun. Zusammen mit der Bevölkerung, befreundeten Chören und in der Kirche. «Sakrale Lieder, das hat beim Männerchor immer schon Platz gehabt», sagt Kurt Gerhard. So umrahmt der Männerchor den Auffahrts-Gottesdienst in der Kirche mit vier Liedern – als letztes stimmt er die von Sängerkollege Fredy Brugger verfasste Geburtstagshymne «Happy Birthday» an. Am Freitag, 30. Mai, finden ab 16 Uhr erste Festaktivitäten auf dem Schulhausareal statt. Traditionelles «Chässchnitte-Ässe», Weinstube, Sängerbar, Kletterwand für Junge und Junggebliebene, Hüpfburg sowie musikalische Unterhaltung mit den «Thirsty Brothers & Sisters» sowie den einheimischen «Brönzstoff» sorgen für Partylaune. Den Abschluss findet das Jubiläumsfest am Samstag, 31. Mai. Ab 13.45 Uhr findet der Jubiläums-Festakt in der Mehrzweckhalle mit über 200 geladenen Gästen statt. Ab 16 Uhr wird auf dem Schulareal weiter gefeiert – für Unterhaltung sorgen «MistyTwo», «Fiinstaub» und die «Dixie Ramblers». Während den Festaktivitäten treten verschiedene Gastchöre auf: Frauenchor Strengelbach, Männerchor Pfaffnau, Männerchor Rüthi aus dem St. Galler Rheintal, Jodlerklub Edelweiss Zofingen sowie der Männerchor Burg AG. Ganz viel Gesang und ebenso viel Geselligkeit sind bei einem derartig reichhaltigen Programm garantiert.

Und nach dem Jubiläumswochenende ist noch lange noch nicht Schluss. «Wir haben bewusst den Slogan ‹Wir feiern mit Dir 175 Jahre› als Motto für unser Jubiläumsjahr gewählt», betont Ignaz Büchel. Denn am 12. September ist die Bevölkerung zum offenen Singen für alle unter das Schleppdach an der Dorfstrasse 27 (vis-à-vis Chuestall) eingeladen. Ein letztes Highlight: Am 2. November lädt der Männerchor zu einem ganz speziellen Jubiläumskonzert in die Kirche Brittnau ein. Zusammen mit der unvergleichlichen Sandra Rippstein wird der Brittnauer Chor Lieder von Polo Hofer, Span oder Udo Jürgens zum Besten geben.

Freuen sich auf ein tolles Jubiläumsfest (v.l.): Ignaz Büchel, Präsident Kurt Gerhard und Walter Zimmerli.
Bild: Thomas Fürst
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Wo Massstäbe für ein selbstbestimmtes Leben gesetzt werden

Am vergangenen Samstag öffnete das azb Strengelbach zum jährlichen Tag der offenen Türe. In diesem Jahr stand der Anlass unter dem Motto «Wir setzen Massstäbe für ein selbstbestimmtes Leben» und bot wie immer detaillierte Einblicke in die (Arbeits-)welt der Klienten der Stiftung.

Strengelbach Besucheransturm am Tag der offenen Türe bei der Stiftung azb 

Die gut ausgeschilderten Rundgänge durch die Werkstätten stiessen auf grosses Interesse. Geführte Rundgänge gab es in diesem Jahr nicht mehr. Dafür wurden Hotspots installiert, wo sich die Besuchenden ausgiebig informieren konnten. Mit Freude und Stolz beantworteten die Klienten der Stiftung Fragen und gaben detaillierte Einblicke in ihre Arbeit. Es war eindrücklich zu sehen, mit welcher Einsatzfreude und Qualität die anstehenden Arbeiten erledigt wurden – und welcher Respekt ihnen hierfür entgegengebracht wird.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm sorgte für viel Abwechslung und vor allem für buntes Treiben auf dem Areal. Luftballon-Tiere, Nostalgie-Karussell, Büchsenwerfen, Mohrenkopf-Schiessen zogen die kleinen Besucher magisch an und der Marktplatz, wo es viele kreative Produkte zu bestaunen gab, wurde zum Treffpunkt.

Und natürlich konnte man sich auch ganz einfach im Kaffee oder im Restaurant von den feinen Produkten aus der Küche verwöhnen lassen. Der Duft der Bratwürste schwebte über den Platz, es gab hausgemachte Backwaren. Die Strengelbacher Hobbyköche sorgten zusätzlich für das leibliche Wohl und die musikalische Unterhaltung mit Beata Berauter rundete den Anlass für alle Menschen – ob mit, oder ohne Beeinträchtigung – perfekt ab.

Der Duft der Bratwürste wehte über den Platz.
Bild: Regina Lüthi
In der Sonne liess es sich gut aushalten.
Bild: Regina Lüthi
Detaillierte Einblicke beim Rundgang.
Bild: Regina Lüthi
Auch Joel war fleissig am Arbeiten.
Bild: Regina Lüthi
Beate Bereuter und Band berührte und überzeugte.
Bild: Regina Lüthi
Die Ballontiere waren äusserst beliebt.
Bild: Regina Lüthi
Hier klappte es wunderbar mit dem Mohrenkopf-Schiessen.
Bild: Regina Lüthi
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Pétanque-Vergnügen auf fünf Bahnen – Spiel, Spass und Festlaune garantiert

Strengelbach Plauschspieltag des Pétanque-Clubs war sehr gut besucht

Da die Mitglieder des Frauenturnvereins, dort jene des Feuerwehrvereins und unübersehbar in roten Trikots die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei – sie alle hatten am vergangenen Samstag etwas gemeinsam: Viel Spass am Pétanque-Spiel. Organisiert hatte den Plauschspieltag erneut der Pétanque-Club Strengelbach, der der Bevölkerung das Spiel mit den Kugeln näher bringen wollte. Natürlich wurden dabei die Punkte notiert. Aber es ging weniger um Sieg oder Niederlage, sondern in erster Linie um das gesellige Zusammensein. «So macht es Spass – sämtliche Bahnen waren von Beginn an besetzt», meinte ein sichtlich zufriedener Werner Kurth, Präsident des organisierenden Clubs um die Mittagszeit herum. Ganz bestimmt sprach Kurth damit auch das Wetter an. Petrus muss ein Pétanque-Spieler, wenn man bedenkt, wieviel Wasser in der vergangenen Woche vom Himmel fiel. Um die Mittagszeit herum bildeten sich erste Schlagen vor den Foodständen. Für herrliche Grilladen und Pommes Frites waren die Mitglieder des Pétanque-Clubs gleich selbst besorgt, während die Chlämmerlisack-Clique Strengelbach an ihrem Stand Kaffee und Gebäck anbot. 

Der Plauschspieltag war auch dieses Jahr wieder sehr gut besucht.
Bild: Thomas Fürst

Dem Pétanque-Club Strengelbach ist es einmal mehr gelungen, auf dem Begegnungsplatz ein kleines Dorffest auf die Beine zu stellen. Vielleicht wird auch der Club mit neuen Mitgliedern belohnt. Interessierte finden sich einfach auf dem Begegnungsplatz ein, wo jeden Dienstag und Freitag ab 14 Uhr gespielt wird.

Hans Jung führte die Buchhaltung nach.
Bild: Thomas Fürst
Wo das Auge nicht mehr entscheiden konnte, wurde ausgemessen.
Bild: Thomas Fürst
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Die Erfolgsgeschichte MADA soll weitergeschrieben werden

Aarburg Generalversammlung des Gewerbevereins Aarburg

Rund 30 Personen, die 21 Firmen vertraten, durfte Paul Jenny am vergangenen Donnerstag im Restaurant Gusto Cucina zur Generalversammlung des Gewerbevereins Aarburg willkommen heissen. In seinem Jahresbericht bedauerte der Präsident die geringe Beteiligung an den Vereinsanlässen, zeigte sich aber erfreut über die verstärkte Zusammenarbeit mit der IG (Innovatives Gewerbe), 

Ausschliesslich positive Nachrichten gab es dann von der «Finanzfront». Kassier Martin Hofstetter konnte den Mitgliedern eine Rechnung vorlegen, die mit einem Gewinn von fast 3000 Franken abschloss. Damit vergrösserte sich das Vermögen des Gewerbevereins auf fast 52´000 Franken. Ebenfalls mit schwarzen Zahlen soll das laufende Rechnungsjahr abschliessen. Weil die Vereins-Homepage technisch veraltet ist, muss diese aufgerüstet werden. Das ist der Hauptgrund, weshalb das von Hofstetter vorgelegte Budget nur einen kleinen Gewinn von 200 Franken vorsieht. Reto Spiegel von der Werbeagentur Mosaiq nutzte die Gelegenheit und stellte den Aarburger Gewerbetreibenden die aufgefrischte Website gleich vor.

MADA war in jeder Hinsicht ein Erfolg

Mit grosser Spannung war der Schlussbericht sowie die Abrechnung zur MADA 24 (Messe an der Aare) erwartet worden. Die von einem engagierten OK unter der Führung von Leonz Heggli aufgegleiste Messe stiess bei Publikum wie Ausstellern auf durchwegs positive Resonanz. Einzig das nasskalte Wetter verhinderte einen noch grösseren Publikumsaufmarsch. Trotzdem konnte Leonz Heggli von einem äusserst positiven Rechnungsabschluss berichten, der bei einem Aufwand und Ertrag von je rund 177´000 Franken und einem Überschuss von rund 200 Franken auf den ersten Blick recht gering ausfiel. Heggli konnte allerdings vermelden, dass man das Darlehen des Gewerbevereins von 10´000 Franken vollständig zurückbezahlen konnte. «Zudem haben wir den Gastronomie-Betrieben, deren Situation wetterbedingt schwierig war, rund die Hälfte ihrer Gebühren erlassen», führte der OK-Präsident weiter aus. Das OK sei in seiner Abschlusssitzung «tendenziell zur Ansicht gekommen, die MADA nochmals durchzuführen». Allerdings würde es sich zukünftig ein stärkeres Bekenntnis des Aarburger Gewerbes zur MADA wünschen, denn im vergangenen Jahr hätten nur 14 Betriebe aus dem Aarestädtchen an der Messe teilgenommen. 

In der Folge stellte Paul Jenny den Antrag, 2027 wieder eine MADA durchzuführen. Vorgängig wollte Bruno Lustenberger «von der Lokomotive der MADA 24», Leonz Heggli wissen, ob er sich wieder als OK-Präsident zur Verfügung stellen würde. Nach der Zusage von Heggli stimmten die Anwesenden dem Antrag bei vielen Enthaltungen mit grosser Mehrheit zu. 

Zum Abschluss der Versammlung überbrachte Stadtrat Christian Schwizgebel dem Aarburger Gewerbe die besten Grüsse aus dem Rathaus und dankte dem Gewerbe für sein Engagement. In einer Zeit des steten Wandels seien starke Partnerschaften unentbehrlich. «Deshalb ist der Stadtrat auch bestrebt, die Partnerschaft mit dem Gewerbe zu intensivieren», meinte Schwizgebel.

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Ein Tag – viele Gesichter – ein Miteinander

Im Jahreskalender der Stiftung azb zählt der Tag der offenen Tür zu den absoluten Höhepunkten. Am kommenden Samstag ist es wieder so weit. Zwischen 9 und 15 Uhr öffnet das azb seine Tore und bietet der Bevölkerung spannende Einblicke in seine vielfältigen Wohn- und Arbeitsbereiche.

Strengelbach 24. Mai, 9 -15 Uhr, Tag der offenen Tür im azb

«Ich habe höchstens eine Stunde Zeit, reicht das?», fragt Esther Lehmann gleich bei der Begrüssung. Sie hat ihren Kolleginnen aus der Wohngruppe Insel nämlich versprochen, dass sie beim Zubereiten des Abendessens mithelfen wird. Ein spezielles Abendessen. Ihre Mitbewohnerin Monika Suter hat kürzlich Geburtstag gefeiert – und heute Abend kommt das von der Jubilarin gewünschte Geburtstagsessen auf den Tisch: Ein Wurst-Käse-Salat. Wenn einige Servelats und allerhand Käse in mundgerechte Stücke geschnitten werden müssen, will Esther Lehmann keinesfalls abseitsstehen.

Nicht nur im azb, auch im Dorf kennt man die Hilfsbereitschaft von Esther Lehmann. Insbesondere in der reformierten Kirche ist die 68-Jährige bestens integriert. «Ich helfe dort regelmässig beim Mittagstisch mit», sagt sie. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass in Strengelbach auch ausserhalb der Stiftung azb Inklusion gelebt wird.

Seit zwölf Jahren im azb wohnhaft

Aufgewachsen ist die stets aufgestellte Esther Lehmann in Zofingen. Dort hat sie auch gearbeitet – während 33 Jahren war sie in der Imprägnieranstalt AG Zofingen angestellt – als «Mädchen für alles», wie sie selbst sagt. Das war doch die Firma, die für ihre Bahnschwellen bekannt war, gleich hinter dem Bahnhof? «Nein, in der Fassfabrik», korrigiert Esther Lehmann. Fassfabrik? Und tatsächlich: Seit 1923 betrieb die «Imprägnieri» in Zofingen eine Fabrikationsstrasse zur Herstellung von zylindrischen Holzfässern aus selbstgemachten Tannenholzbrettern. Und war 1953 auch das erste Schweizer Unternehmen, das radial gewickelte Fibredrums (Kartonfässer) herstellte. Ein Stück längst vergangener Zofinger Industriegeschichte.

Doch zurück zu Esther Lehmann. Es waren unter anderem zunehmende körperliche Beschwerden, die sie zwangen, sich nach einer anderen beruflichen Betätigung umzusehen. In der Stiftung azb fand sie im August 1999 einen ihr zusagenden Arbeitsplatz. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie noch gut zwanzig Jahre in verschiedenen Abteilungen in den Geschützten Werkstätten der Strengelbacher Stiftung – unter anderem im Bereich Tampondruck sowie in der Montageabteilung für Baugruppen. Seit 2010 ist sie auch im azb wohnhaft, wo sie sich ausserordentlich wohlfühlt. «Im Wohnheim Insel haben wir tolle Betreuer, dort stimmt es für mich», betont sie, die in ihrer Freizeit viel im Wald unterwegs ist, gerne strickt, liest und Rätsel löst. Gross ist ihre Vorfreude auch auf den Tag der offenen Tür vom kommenden Samstag. «Früher war es natürlich toll, dass wir zeigen konnten, was in den Werkstätten hergestellt wird und wieviel Menschen mit einer Beeinträchtigung zu leisten imstande sind», betont sie. Heute freue sie sich über die Besuche von Verwandten und Freunden. «Bestimmt werde ich gemeinsam mit meiner Schwester das Mittagessen im azb einnehmen», betont sie, aber das Dessert werde sie wohl auswärts einnehmen. Denn am Samstag gibt es in der Agenda von Esther Lehmann eine Terminkollision. Der Mittagstisch findet nämlich gleichzeitig statt – und dort gehört die 68-jährige azb-Bewohnerin eben auch dazu.

Grosse Vorfreude auf einen speziellen Tag

Ganz bestimmt keine Terminkollision hat am Samstag Marco Sutter. Der neue Geschäftsführer hat die Arbeit in Strengelbach Ende Juli letzten Jahres aufgenommen und sich im azb sehr gut eingelebt. Ihm habe, so führt er aus, in seiner vorherigen Tätigkeit als Berater ein Heimathafen gefehlt. «Sobald ein Projekt beendet war, warst du weg». Im azb habe er diesen Heimathafen gefunden. «Ein Unternehmen mit einer tollen Kultur und einem Super-Team», betont er. Der kommende Tag der offenen Tür ist auch für ihn sehr speziell. Nicht ganz neu, denn als Gast war er schon im vergangenen Jahr dabei. «Ich bin nun gespannt, wie das von der anderen Seite her aussieht», sagt er, die Vorfreude darauf sei nicht nur bei ihm, sondern im ganzen azb riesig. Zusammen mit seinem Team hat er auch schon erste, kleine Änderungen in der Organisation angebracht. «Geführte Rundgänge wird es nicht mehr geben, dafür informative Hotspots, bei denen man beim Rundgang spannende Einblicke in die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der Stiftung erhält». Dazu dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf zahlreiche Attraktionen wie etwa Probefahrten mit E-Bikes der Marken Flyer und Hase Bikes sowie Vorführungen der neusten optischen Messgeräte oder des Tampondrucks freuen. Auch ein Besuch in der azb-Schreinerei und im Magazin des Gartenteams lohnt sich. Dort wird unter anderem die Montage von Photovoltaik-Dachziegeln gezeigt, die das azb für die Zürcher Ziegeleien vornimmt.

Am gewohnt abwechslungsreichen Rahmenprogramm wurden keine grossen Veränderungen vorgenommen. Auf dem Markt bietet die Stiftung eine grosse Auswahl an eigenen Produkten an. Spiele mit viel Unterhaltung gibt es für die jüngsten Besuchenden. Mit ihrer wunderbaren Stimme wird Beata Bereuter die Besucherinnen und Besucher verzaubern, wenn sie für musikalische Intermezzi sorgt.

Hungrig und durstig muss bestimmt niemand das azb verlassen. Das Küchenteam des azb, wie immer unterstützt von den Hobbyköchen Strengelbach, wird ein Getränke- und Speiseangebot bereithalten, das keine Wünsche offen lässt. Dabei kommt es im kulinarischen Bereich auf vielfachen Wunsch von azb-Mitarbeitenden zu einem Comeback. «Die weit und breit besten hausgemachten Nussgipfel, die es früher jeweils am Dienstag im azb gegeben hat, gibt es wieder, auch am Tag der offenen Tür», verrät Marco Sutter.

Im azb läuft es rund

Im azb ist momentan vieles im Fluss. Im baulichen Bereich wird das Wohnhaus West bald saniert. Dort wird die Stiftung azb ein neues Angebot für Menschen mit herausforderndem Verhalten erbringen. Ein nächstes Sanierungsprojekt steht in der Kantine an, ist diese doch in die Jahre gekommen. Im «Flow» sind auch die Mitarbeitenden in den Werkstätten. «Wir sind ein geschätzter Partner – die Werkstätten sind gut ausgelastet», darf Marco Sutter zufrieden feststellen. Was will man also mehr? Für Esther Lehmann und Marco Sutter ist das ganz klar: «Viele Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür».

Der neue Geschäftsführer Marco Sutter hat im azb seinen Traumjob gefunden.
Bild: Thomas Fürst

Shuttle-Bus benützen

Vor Ort stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Bitte benutzen Sie deshalb die öffentlichen Verkehrsmittel oder den Parkplatz bei der Müller Martini AG in Zofingen. Von dort gelangen Sie sicher mit dem Shuttle-Service zur Stiftung azb sowie weiter zu azb-Schreinerei und -Gärtnerei.

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Grosser Bahnhof für die Schützengesellschaft und ihre neue Fahne

Zofingen Würdige Fahnenweihe der Schützengesellschaft bei der Markthalle

Mit elf Vereinsdelegationen hatte Christian Klauenbösch, Präsident der Schützengesellschaft Zofingen (SGZ), gerechnet. 25 Vereinsfahnen oder Standarten konnte man auf dem Platz bei der Markthalle schliesslich zählen. Man dürfe nicht vergessen, dass der Schweizer Schiesssportverband über 100´000 Mitglieder zähle und damit der sechstgrösste Sportverband in der Schweiz sei, meinte Klauenbösch, bei seiner Begrüssung. «Dieses Freundschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, das spürt man heute nicht zuletzt an den vielen Delegationen, die hier sind». Einen speziellen Dank richtete der Präsident an die Stadtmusik und den Tambourenverein Zofingen für die musikalische Umrahmung des feierlichen Anlasses.

Herbert H. Scholl hielt vor einem Fahnenmeer eine launige Festrede.
Bild: Thomas Fürst

In seiner ebenso humor- wie gehaltvollen Festansprache blickte Herbert H. Scholl zurück auf die Geschichte der SGZ. Es gebe verschiedene Ansichten zum Gründungsdatum der traditionsreichen Gesellschaft. 1397 als Gründungsdatum ohne Beleg, 1528 als jenes mit Beleg. Dann äusserste sich der Festredner zu den heutigen Aufgaben: Sport – da sei die SGZ wieder im Aufschwung; Politik – da müssen die Schützen mitreden; Freundschaft und Geselligkeit – das sei ein wichtiger Aspekt. Mit Blick auf die beiden Gründungsdaten meinte Scholl schmunzelnd: «Welche Gesellschaft kann schon innerhalb von 21 Jahren ihr 450- und ihr 600-Jahre-Jubiläum feiern?» Mit einem schelmischen Blick auf die bevorstehende Fahnenweihe meinte Scholl abschliessend: «Wenn dann wieder 1528 auf der Fahne steht, darf die SGZ bereits in drei Jahren ein rundes Jubiläum und wir ein schönes Fest feiern».

Fähnrich Fabian Wiesenzarter (ganz links) rollt die alte Vereinsfahne zum letzten Mal ein.
Bild: Thomas Fürst

Dann war der grosse Moment gekommen. Fähnrich Fabian Wiesenzarter rollte die alte Vereinsfahne nach 47 Jahren endgültig ein. Christian Klauenbösch und Herbert H. Scholl blieb es vorbehalten, die neue Fahne auszurollen und dem zahlreich anwesenden Publikum ein erstes Mal zu präsentieren. Fahnengruss, weitere Grussbotschaften und zum Schluss Zofinger Marsch und Nationalhymne schlossen den offiziellen Teil einer würdigen Feier ab.

Der grosse Moment: Festredner und Ehrenmitglied Herbert H. Scholl und Präsident Christian Klauenbösch entrollen die neue Vereinsfahne.
Bild: Thomas Fürst
Eine grosse Festgemeinde wohnte der Fahnenweihe bei.
Bild: Thomas Fürst