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Bäckermeister Binggelis Postkarte

Was haben das Telefonbuch von 1923 und Postkarten aus dieser Zeit von Mühlethal gemeinsam? Sie erfahren es in der neusten Mühlethaler Geschichte.

Zofingen Die 60. Folge der beliebten Mühlethaler Geschichten

Da es im beschaulichen Mühlethal bekanntlich weder einen bedeutenden Wasserfall, noch eine Kapellbrücke und auch kein Matterhorn gibt, kamen bei den Postkarten aus dem letzten Jahrhundert andere Sehenswürdigkeiten zum Zug: Neben den grossen Lindenbäumen am Passübergang nach Uerkheim sind dies bei unserem Beispiel die Bäckerei Binggeli sowie das Schulhaus und das Restaurant, wobei der Name «Linde» noch fehlte.

Wie in der letzten Folge erwähnt, hatten Wirt Fritz Humm und Bäckermeister Binggeli 1923 bereits ein Telefon. Und gehörten damit, zusammen mit Gemeindeschreiber Lauri, zu einem exklusiven Kreis. Ebenso wie das Telefon waren zu dieser Zeit auch Bild-Postkarten in regem Gebrauch. Dabei ist es kaum ein Zufall, dass gerade die Häuser der Telefonbesitzer auch auf Postkarten zu sehen sind.

Berühmte Wirtschaft

Bei der Wirtschaft, weil sie schon damals zu den bekanntesten Gebäuden im Dorf gehört haben dürfte. Wer von den Mühlethalern hat es noch nie erlebt: «Du kommst von Mühlethal? Da war ich auch schon, in Restaurant Linde…».

Ein Werbegeschenk?

Bei der Bäckerei, weil es wohl Bäckermeister Binggeli war, der die Karten drucken liess und sie in seinem Laden verkaufte oder als Werbung unter die Leute brachte. Darauf schliessen lässt der Aufdruck «A.Binggeli, Bäckerei und Handlung», der auf der Rückseite der Ansichtskarte zu sehen ist. Die Karte aus der Sammlung des ETH-Archivs trägt übrigens den Mühlethaler Poststempel vom 21. Oktober 1927.

Die Rückseite der Postkarte.
Bild: Bildarchiv ETH-Bibliothek Zürich

Vortrag «Mühlethal einst und heute»

Wer die Autoren der Mühlethaler Geschichten einmal persönlich treffen möchte, sollte sich den Dienstagabend, 14. November vormerken. Ernst Roth und Christian Roth laden zusammen mit Bruno Graber zu einem Mühlethaler Erinnerungsabend ein, mit alten Postkarten und Fotos. Mit aktuellen Aufnahmen und auf Landkarten werden Veränderungen sichtbar. Zu sehen gibt es weiter Klassenfotos, die zum Teil aus der Zeit stammen, als die Kinder im alten Mühlethaler Schulhaus in zwei Altersgruppen unterrichtet wurden; die 1. bis 4. Klasse von einer Lehrerin, die 5. bis 8. Klasse von einem Lehrer. Das Publikum ist eingeladen, selber Fotos mitzubringen und Fragen zu stellen.

Bruno Graber ist wie Christian und Ernst Roth ein «Ur-Mühlethaler». Zusammen mit Konrad Zimmerli realistierte er 1992 eine Foto-Ausstellung zum 750-Jahr-Jubiläum von Mühlethal. Veranstaltet wird der Abend von der Reformierten Kirchgemeinde Zofingen.  Dienstag, 14. November 2023, 19 Uhr im Kirchgemeindehaus Mühlethal, Poststrasse 3. Eintritt frei, Kollekte.