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«Bei uns geht der Kunde mit einem Velo raus, das passt»

Titan-Bikes in Strengelbach ist bekannt für Velos, die in der Schweiz produziert werden. So können individuelle Wünsche der Kundschaft berücksichtigt werden. Der aktuelle Geschäftsführer Anton Schnetzer ist nun auf der Suche nach einer Nachfolge.

Strengelbach Frühlingsausstellung bei Titan-Bikes

Wer sich über die neusten Velo-Trends informieren wollte, war am Wochenende an der Ausstellung von Titan-Bikes in Strengelbach gut aufgehoben. Von E-Bikes über Gravel-Bikes bis zu normalen City-Bikes oder Kindervelos ist im Fachhandel an der Sägetstrasse alles zu haben. Und dies erst noch zu guten Aktionspreisen. Denn Geschäftsinhaber Anton Schnetzer will das Inventar verkleinern, um die Suche nach einem Nachfolger zu erleichtern.

Das beschäftigt ihn derzeit am meisten. Für junge Velomechaniker sei es nicht so einfach, ein grosses Geschäft zu übernehmen. Dazu kommt, dass der Nachwuchs in der Branche grundsätzlich fehlt. «Ich bin aber guten Mutes, dass die Suche nach einer Nachfolge erfolgreich ist», sagt Anton Schnetzer. Ein Inserat, mit dem er nach einem Geschäftsführer sucht, ist bereits aufgeschaltet. Die Übergabe soll in ein bis zwei Jahren stattfinden. Konkret ist aber noch nichts.

Er führt mehrere Marken im Sortiment, Titan-Bikes ist in der Region aber bekannt für die Velos, die in der Schweiz produziert werden. Der Rahmen wird hier lackiert und das Fahrrad anschliessend zusammengebaut. Das kostet zwar mehr, die Kundschaft weiss aber, dass sie ein Qualitätsprodukt hat und vor allem: «Das Velo kann so individuell zusammengebaut werden und auch bezüglich Farbe gibt es mehr Auswahl», sagt Anton Schnetzer. Zu präzisieren ist, dass Teile wie der Motor bei E-Bikes oder die Schaltungen nicht aus der Schweiz stammen, sondern von bekannten Anbietern wie Bosch oder Shimano.

Die Coronapandemie führte dazu, dass die Verkaufszahlen von Velos in die Höhe schnellten. Das war bei Titan-Bikes nicht anders. Inzwischen haben sich die Zahlen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau eingependelt. Die zwei vergangenen Jahre seien aber eher schwierig gewesen, der Umsatz ging zurück. «Die Leute haben die Velos, die sie während Corona gekauft haben, wieder verkauft, weil sie sie gar nicht genutzt haben», erklärt Anton Schnetzer. Der Occasion-Markt wurde also geflutet mit passablen Velos zu guten Preisen. Umso wichtiger ist die gute Kundenbetreuung. «Der Kunde will kompetent beraten werden», sagt Anton Schnetzer. Das könne sein Geschäft bieten. «Bei uns geht der Kunde mit einem Velo raus, das passt», ist er überzeugt.

Trend geht Richtung bessere Akkuleistung

Im Trend liegen Gravel-Bikes, Mountainbikes für Kinder – damit können sie zur Schule fahren und dieses gleich noch auf dem Pumptrack nutzen – sowie noch immer die langsameren E-Bikes. Bei diesen geht der Trend zu immer besserer Akkuleistung – «obwohl die meisten das gar nicht brauchen», sagt Anton Schnetzer. «Die meisten fahren nur 20 bis 30 Kilometer, bis sie die Batterie wieder laden.»

Jüngere Menschen kaufen E-Mountainbikes, um sich auf den Trails auszutoben. «Damit können sie beispielsweise den Weissenstein hochfahren, anstatt dass sie das Bähnli nehmen müssen», sagt Schnetzer. Ältere Menschen setzen ebenfalls auf das langsamere E-Bike. Die 45 km/h schnellen E-Bikes finden noch weniger Absatz. Vereinzelt gebe es Pendler, die auf diese Velos setzen. Schnetzer gibt aber zu bedenken, dass in der Region Zofingen die Velowege noch nicht so gut sind, wie es wünschenswert wäre. Er kritisiert, dass auf dem Veloweg entlang der Wiggertalstrasse die Velos keinen Vortritt haben. Im Südtirol, in Bozen oder Meran, sei das anders. «Die Schweiz bringt das im Moment noch nicht hin», meint Schnetzer.

Er fährt selber am liebsten Rennvelo. «Das ist leicht, schnell, und man kann damit sehr gut in einer Gruppe fahren», begründet er. In den Ferien ist er häufig in Spanien oder auch Süditalien anzutreffen. Zudem ist er Guide bei einem Veloreisenanbieter.

Anton Schnetzer ist Geschäftsführer von Titan-Bikes in Strengelbach.
Bild: Janine Müller