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«Born-Hörbis Himmelsleiter» wird 2023 fertig saniert

Dass die Bornstiege in der Direttissima am Südhang, die 1896 gebaut wurde und bis zur Stilllegung im Jahre 1960 entlang der Druckleitung des Hochdruck-Speicherkraftwerkes Ruppoldingen hinaufführte, wieder begehbar wurde, ist dem im Jahre 2001 erst 61jährig verstorbenen Aarburger Informatiker und Idealisten Herbert Scheidegger zu verdanken.

Aarburg/Boningen Die 1000er-Stägli-Arbeitsgruppe Born beendet ein arbeitsintensives Jahr

Er sanierte aus eigenem Antrieb mit Start am 1. April 1986 während gut 13 Monaten mit der Unterstützung von Freiwilligen den verlotterten und überwucherten Aufstieg. Seit 36 Jahren sorgt ein Freiwilligentrupp Woche für Woche, bei Hitze, Regen, Schnee und Kälte für den Unterhalt. Das ist auch nötig, denn die Belastung durch die im Durchschnitt über 12 000 Stäglibenützer (!) im Monat ist enorm. Seit vielen Montagnachmittagen wird mit grossem Einsatz saniert von der freiwilligen Arbeitsgruppe.

Mehrere Hundert Stufen aus Holz von abgestorbenen Eschen und alten Telefonstangen müssen zuerst mit der Motorsäge auf Mass geschnitten werden. Das Auswechseln der maroden Tritte und der in zwei Kesseln rauf und runter getragene Juramergel – Gewicht etwa 40 kg oder noch mehr, ist für die unermüdlichen Oldies harte Knochenarbeit. Bereits sind mehrere Hundert neue Stufen gesetzt; bis im Spätfrühling soll das 1000er-Stägli vollständig saniert sein. Ein ehrgeiziges Ziel, das sich die «Chrampfer» zwischen 67 und 82 Jahren vorgenommen haben. Trotz «Montagnachmittag-Baustelle» liessen sich die Stäglibenützer die Lust nicht nehmen; zu gross sind die Wertschätzung vor den Sanierern und ihren Leistungen für die Allgemeinheit.

Einbahn hat sich bewährt

Als wegen Corona im März 2020 das «1000er-Stägli» von der Polizei und Behörde temporär geschlossen wurde, da ging ein grosses Raunen durch die aktive Bevölkerung. Seit der Wiedereröffnung Anfang Juni 2020 ist nur noch der Aufstieg erlaubt. Dies war ein Kompromiss für die Stägli-Freigabe. Von der Arbeitsgruppe angebrachte Einbahntafeln markieren seither die Situation deutlich. Einerseits will man mit dieser Massnahme das Kreuzen vermeiden und andererseits auch für mehr Fairplay sorgen. Die für einige bis heute unpopuläre Massnahme hat sich hervorragend bewährt.

«Born-Rangers» sind das «Lebenselixier»

Das «Stägli» wird seit über 36 Jahren Jahren von einem Freiwilligentrupp Woche für Woche und bei Bedarf mit zusätzlichen Einsätzen hervorragend unterhalten. Die Arbeitsgruppe besteht aus Berti Reichert (91 Jahre alt), Bruno Zaugg (85), Fritz Sigrist (82), Hans Schürch (76), Guido Vonäsch (74), Rolf Wullschleger (73) und Bruno Muntwyler (67). Das homogene «Oldie-Team» ist für das Stägli so etwas wie das «Lebenselixier». Umgekehrt hält die körperliche Arbeit an der frischen Waldluft auch das Septett fit. – Der Massenandrang sorgt für eine enorme Belastung des Stäglis. Abgenützte und von Witterungseinflüssen beschädigte Stufen müssen laufend ersetzt, neu mit Armierungseisenstäben befestigt und mit Juramergel hinterfüllt werden.

Noch eine einzige Stufe ist ein «Original vo anno dazumal». Die Arbeitsgruppe auch «Born-Rangers» genannt, unterhält auch die gut beschilderten Juramergelwege, versorgt die Grillstellen mit Feuerholz, ersetzt Bänke und Tische, beseitigt umgefallene Bäume, vor allem Eschen die von der «Eschenwelke» (Pilz) befallen sind, und geht regelmässig auf Litteringtour.

Rolf Wullschleger holte mit der Raupenkarette neue Schwellen, die noch entrindet werden müssen.
Bild: Bruno Muntwyler

Bruno Zaugg geht in den «Ruhestand»

Der 85-jährige Oftringer Bruno Zaugg gehört mit Berti Reichert und Fritz Sigrist zu den amtsältesten der Arbeitsgruppe Born. Über 20 Jahre hat sich der gelernte Stromer und Berggänger Bruno Zaugg mit viel Herzblut und Geschick für die Sache eingebracht und manch zerbrochenen «Bieli»-, Pickel- und Schaufelstiel repariert und Anderes in seiner privaten Werkstatt geflickt. In den letzten Jahren sorgte er als umsichtiger Barackenwart für Ordnung und für das Auftischen des Znünis nach getätigter Feldarbeit. Aus gesundheitlichen Gründen hat Bruno Zaugg seine Kollegen informiert, dass die Arthrosebeschwerden ein weiteres Mittun nicht mehr ermöglichen. Per Ende 2022 quittiert er seinen Dienst.

Das Team bedankt sich via Zeitung beim liebenswerten, stets hilfsbereiten und bescheidenen Kollegen für sein grossartiges Engagement zum Wohle der Sache und der Allgemeinheit und wünscht ihm und seiner Gattin Trudi alles Gute. Danke Bruno, Du bist und bleibst ein geschätzter Kollege. 

Nach über 20 Jahren Einsatz: Bruno Zaugg geht in den «Ruhestand»
Bild: Bruno Muntwyler