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«De Ueli vo de Poscht chonnt nömm»

Rothrist Nach 48 Jahren als leidenschaftlicher Postbeamter geht Ueli Heiniger in Pension

Am 17. Januar durfte Ueli Heiniger seinen 64. Geburtstag feiern und am 27. Januar hängt er seine Uniform und seinen Posttöfflihelm definitiv an den berühmten Nagel. Mit Rücksicht auf seine Gesundheit tritt er ein Jahr vor der «Altersguillotine» in den Ruhestand über. ­Am 7. April wären es just 48 Jahre her, als der Rothrister Ueli Heiniger seine eindrückliche Pöstlerkarriere begann. Aus der obligaten Schulzeit entlassen, absolvierte Ueli Heiniger eine einjährigen «Stifti» bei der schweizerischen PTT in Zofingen. Danach gab es Einsätze in Zofingen, Oftringen und Vordemwald. Seit vielen Jahren ist seine Wohngemeinde Rothrist auch sein Arbeitsgebiet. Der Familienmensch, begeisterte Biker und Wanderer war so etwas wie der Dinosaurier unter den regionalen Pöstlern.

Auf die Frage, was sich denn verändert hat über die Jahre, meinte der 64-Jährige: «Vieles hat sich verändert. Früher war man Vertrauensperson. Wir wussten viel über die Kunden und hatten einen engeren Kontakt als heute. Gigantisch zugenommen hat die Paketpost.» Ueli Heiniger, heute mit E-Töff und Anhänger und nicht mehr mit dem gelben Stahlross unterwegs, erlebte noch die Zeit, in welcher der Pöstler die AHV bar auszahlte und Einzahlungen annahm. Das Austragen der Post erlaubte zudem Einblicke in deren Privatleben. «Wir wurden manchmal in der Küche empfangen und mit einem Kaffee bedient.» Der Kontakt mit den Menschen ist es, was Heiniger am meisten gefällt an seiner Arbeit. «Heute ist es ein bisschen anders: Die Digitalisierung und Automatisierung habe zwar für uns Pöstler vieles vereinfacht, dafür ist leider der direkte Kontakt etwas unpersönlicher geworden. Ja, hektischer ist es auch geworden.» Aber jammern gibt es bei Ueli Heiniger nicht: «Ich bin sehr dankbar, dass ich immer Arbeit hatte.»