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Der Modulbau rentiert nicht mehr

Bei der zur deutschen ALHO-Gruppe gehörenden ALHO Systembau AG im Industriegebiet von Wikon kommt es zu grösseren Veränderungen. Der Produktionsbereich wird per Ende Januar geschlossen. In diesem Zusammenhang wurden zahlreiche Kündigungen ausgesprochen.

Wikon ALHO schliesst Produktion

«Die Entlassungen im Produktionsbereich wickeln wir im Rahmen eines Konsultationsverfahrens, eines Sozialplans und mit professioneller Begleitung ab», sagt Geschäftsführer Ruedi Scherer. «Die übrigen Mitarbeitenden der Verwaltung werden jedoch vom Schwesterunternehmen FAGSI AG in Wikon weiterbeschäftigt.»

Als Grund für diesen Schritt führt Scherer die Konkurrenz aus dem Osten an, den Trend hin zu Holz im Modulbau, die Energie- und Materialpreiserhöhungen sowie der Zinsanstieg in ganz Europa in den letzten zwei bis drei Jahren. «Unter diesen Bedingungen ist die Aufrechterhaltung des Produktionsstandortes Schweiz für den hochwertigen Modulbau nicht weiter möglich», sagt Scherer.

Das Schwesterunternehmen FAGSI übernimmt von der ALHO Systembau die bestehende Sparte Containerbau. Mit der erweiterten Wertschöpfung könne die FAGSI zusätzlichen Gewinn erwirtschaften und reinvestieren; Wachstum und Entwicklung der Firma würden so gesichert. ALHO Systembau werde als Firma in der Schweiz bleiben. «Sie setzt ihre langjährige Marktbearbeitung fort, konzentriert sich jedoch künftig auf selektive Aufträge für hochwertige Modulgebäude», so Scherer. Insgesamt sehe man der Marktentwicklung positiv entgegen.

20 Jahre wurde produziert

Auf dem geräumigen Firmengelände in Wikon bleibt die Verwaltung von ALHO Systembau und FAGSI – zusätzlich werden hier weiter Module zur Miete aufbereitet, erklärt Scherer auf Anfrage. Die Nutzung der restlichen Flächen sei noch offen. Neben FAGSI und ALHO Systembau unterhält die ALHO-Gruppe in Wikon auch eine Immobilienfirma und ihre Holdinggesellschaft. Sie ist seit 1978 in der Schweiz präsent und eröffnete das Produktionsgebäude an der Industriestrasse im Jahr 2001.

Zum verbleibenden Personalbestand in Wikon und dem Umfang der Kündigungen waren keine Auskünfte erhältlich. Ein Sozialplan wird ab 30 Entlassungen nötig. Scherer sagt man habe einen auf freiwilliger Basis aufgelegt, «um die Mitarbeitenden bestmöglich in dieser Veränderungsphase zu unterstützen.»

ALHO bezieht aus dem Namen des Firmengründers Albert Holschbach, der immer noch Verwaltungsratspräsident seiner Firmen ist. Er begann 1967 im deutschen Friesenhagen Bauwagen herzustellen, dann kamen Container hinzu und im Verlaufe der Jahre immer hochwertigere, in Modulbauweise erstellte Gebäude. Wikon war bisher einer von vier Produktionsstandorten, zwei gibt es in Deutschland, einen in Frankreich. Für die familiengeführte Unternehmensgruppe arbeiten insgesamt über 1000 Leute.