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Der Neubau der Biologie steht kurz vor dem Abschluss

In wenigen Monaten werden nach vierjähriger Bauzeit auch die letzten Montagearbeiten beendet sein, so dass das 20-Millionen-Bauwerk eingeweiht und der Öffentlichkeit am Samstag, 21. September 2024, vorgestellt werden kann. Die neue biologische Reinigungsstufe ist in der Lage, die zugeleiteten Abwasserfrachten der kommenden 25 – 30 Jahre zu reinigen.  

Aarburg Nach vier Jahren Bauzeit

Bei vielen Arbeitsgattungen sind zurzeit verschiedene Firmen daran, beim SBR-Neubau (Sequencing Batch Reactor) letzte Installationen vorzunehmen. Bis anhin hat die bestehende Kläranlage noch die volle Reinigungsleistung erbracht, da die neue Biologie separat erstellt wird. Nun gilt es, den Anox-Bereich der alten Biologie für die Bedürfnisse des künftigen Klärbetriebes umzubauen. Für etwa zwei Monate kann deshalb nicht die volle Reinigungsleistung garantiert werden. Dann wird es möglich sein, den SBR-Neubau mit dem zugeleiteten Abwasser in Betrieb zu nehmen und die Funktionsweise in Echtzeit zu überprüfen.

Ob die zugesicherten Reinigungsleistungen auch zutreffen, wird vorher theoretisch und simulativ überprüft. Denn wenn die Becken einmal in Betrieb sind, wäre eine Rückkehr zum alten System mit hohen Kosten verbunden. Kurz vor Ostern wurde überprüft, ob die Leistung des Belüftungssystems mit dem Bestellten übereinstimmt. Dazu wurde ein Becken mit rund 6000 Kubikmeter sauberem Wasser gefüllt, tagelang belüftet, um dann die Belastung zu simulieren. Viele Helfer – Bekannte von Mitarbeitern – haben geholfen, gleichzeitig rund eine Tonne Natriumsulfit pro Versuch in das Becken zu schütten, worauf mit Sonden der Sauerstoffeintrag bis zur Sättigung gemessen wurde. Alle drei Versuche sind positiv verlaufen. 

Jahresrechnung 2023

Der Vorstand hat die Jahresrechnung 2023 genehmigt, welche eine externe Revisionsstelle geprüft und zur Annahme empfohlen hat. Bei budgetierten Einnahmen und Ausgaben von je 2‘704‘000 Franken schloss das Geschäftsjahr mit höheren Einnahmen von rund 20‘000 Franken und höheren Ausgaben von rund 232‘000 Franken ab. Der Mehraufwand ist etwa zu 40 % auf die Teuerung bei Strom, Fällmitteln und Sachkomponenten zurückzuführen. Der grössere Teil des Aufwandüberschusses wurde allerdings durch die massiv gestiegenen Zinsen beim Baukredit verursacht, was zum Zeitpunkt des Budgetierens nicht vorauszusehen war. Der Aufwandüberschuss wird über das Verbandskapital (Reserven) finanziert.

Gereinigtes Abwasser erfüllt alle Anforderungen

Ebenfalls verabschiedet hat der Vorstand den Jahresbericht 2023, der auf www.araaarburg.ch einzusehen ist. Darin ist festgehalten, dass die Qualität des gereinigten Abwassers trotz der stark überlasteten Anlage sehr gut ist und alle Anforderungen an die Einleitung in die Aare erfüllt sind. Trotz der hohen Gesamtfrachten im Zufluss konnte der Wirkungsgrad der Anlage auf hohem Niveau gehalten werden. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass wiederum beinahe 80 Prozent des Stromverbrauchs der ARA durch die Eigenproduktion mit dem Blockheizkraftwerk (BHKW) gedeckt wurde. Der bauliche Fortschritt der neuen Biologie wird im Jahresbericht mit Bildern wiedergegeben.

Keine Photovoltaikanlage über den Becken

Das 12 Jahre alte Blockheizkraftwerk (BHKW), das rund um die Uhr das aus dem Klärschlamm gewonnene Biogas verwertet und Strom produziert, muss zwingend ersetzt werden, da es die verschärften Luftreinhaltebestimmungen nicht mehr erfüllt, aber auch zunehmend sanierungsbedürftiger ist. Um die erforderliche Leistung des neuen BHKW unter Berücksichtigung der neuen biologischen Reinigungsstufe zu bestimmen, hat das Ingenieurbüro Hunziker Betatech AG eine Energieanalyse ausgearbeitet. Gleichzeitig wurden auch Varianten geprüft, unter welchen Voraussetzungen mit Photovoltaik wirtschaftlich Strom produziert werden kann, sei es für den Eigenbedarf oder für die Einspeisung ins Netz. Eine PV-Anlage über den Becken auf rund 5 Metern Höhe ist kostenintensiv. Eine solche Investition ist nur bezahlbar, wenn auf viele Jahre hinaus akzeptable Tarife für die Stromrücklieferung bestehen. Solche Garantien gibt es allerdings bei der heutigen Strommarktlage nicht.