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Ein Platz für Kunst, Religion, Kultur und Stille

Ein lauschiger Ort: Im Alten Friedhof in Aarburg liest Franz Hohler Kurzgeschichten vor.

Aarburg Es ist neues Leben eingekehrt in den Alten Friedhof

Beleben, ohne pietätlos zu sein, das Andenken an die Verstorbenen bewahren und trotzdem den Mut haben, die Anlage einer neuen Nutzung zuzuführen: Vor dieser Herausforderung stand das Team, das sich um die Neugestaltung des Alten Friedhofs in Aarburg kümmerte. Die Parkanlage war praktisch ungenutzt, liegt jedoch an schöner Lage mitten im Quartier eingangs Städtli.

Doch der Arbeitsgruppe ist die Gratwanderung gelungen. Am Donnerstagabend feierten Behördenmitglieder gemeinsam mit der Bevölkerung und Vertretern der Verwaltung den neuen Alten Friedhof. Als Kleinod bezeichnete der zuständige Gemeinderat Rolf Walser die Örtlichkeit. Mit der sanften Renovation sei der Alte Friedhof zu einer weiteren Perle entlang der Oltnerstrasse geworden, drückte es Lars Bolliger, Leiter Bau Planung Umwelt aus.

Ein Geschichten-Pfad führt über die ganze Anlage

Im Alten Friedhof sind jetzt Kunst- und Kulturveranstaltungen möglich, kleine Konzerte oder Lesungen können hier stattfinden. Einzug gehalten hat weiter der Verein Religionsgarten Aarburg. Sieben Beete hat er angelegt. Diese sind bestückt mit Pflanzen, die in den Heiligen Schriften der drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam vorkommen. Einen wichtigen Platz nehmen noch immer die alten Familiengräber ein. Sie wurden sorgfältig restauriert. 

Für die Besucherinnen und Besucher gibt es aber auch einiges zu lauschen. Ein Geschichten-Pfad führt über die ganze Anlage.  Entlang dieses Weges kann verschiedenen Erzählungen und Liedern mit einem speziellen Bezug zu Aarburg gelauscht werden. Diese wurden eigens für den Alten Friedhof produziert. Um den Geschichten und Liedern lauschen zu können, müssen die Besucherinnen und Besucher mit ihrem Smartphone den QR-Code an den verschiedenen Stationen scannen, danach sind die Beiträge abspielbar. Sogar der bekannte Schriftsteller Franz Hohler ist mit drei Kurzgeschichten zu hören. Er las diese am Donnerstagabend dem Publikum höchstpersönlich vor und ergänzte sie mit zwei weiteren, zum Schmunzeln anregenden Kurzgeschichten.

An den weiteren Stationen zu hören sind Maria Brun, eine Nachfahrin in 4. Generation von Pauline Zimmerli-Bäuerlin – Gründerin von Zimmerli of Switzerland – welche die Geschichte ihrer berühmten Verwandten erzählt. Künstlerin Sandra Autengruber, welche die Türme mit den Fabelwesen beim Eingang zum Alten Friedhof gestaltet hat, ist genauso zu hören wie der in Aarburg wohnhafte Hugo Gerber. Der Berner Liedermacher hat Lieder aus Aarburg über Aarburg geschrieben und aufgenommen. Weiter sind einige Mozart-Kompositionen zu hören. Ermöglicht hat dies der Verein Schweizer Mozartweg mit Initiantin Christina Kunz, die im Rahmen der Einweihungsfeier gemeinsam mit Violin-Virtuose Matthias Steiner für die musikalische Unterhaltung sorgte. Weiter zu hören sind Ausführungen zu den Pflanzen aus Heiligen Schriften sowie Gedichte von Anna Burg, gelesen von Daniel Maurer. Lars Bolliger zeigte sich überzeugt: «Der Geschichten-Pfad macht den Park erlebbar und unterhält die Leute.»

Das Publikum lauscht den Worten von Franz Hohler.