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Erzo ARA baut neues Regenbecken – Arbeiten dauern zwei Jahre

Vergangene Woche lud der Verband Erzo ARA zum Spatenstich. 3000 Kubikmeter fasst das neue Regenbecken, das mit einem neuen Kanal erschlossen wird. Das Becken muss auch bei Stromausfall funktionieren.

Oftringen Vergangene Woche fand der Spatenstich statt

Nein, die Erzo baut nicht etwa schon das neue Abfallkraftwerk. Die Baustelle, die aktuell gut zu sehen ist, hat mit dem Neubau eines Regenbeckens zu tun. Kürzlich haben die Arbeiten begonnen; zuerst wurde die oberste Schicht Boden entfernt, damit die Erde künftig wieder landwirtschaftlich genutzt werden kann.

Letzte Woche Mittwoch war dann der offizielle Spatenstich für das Regenbecken Wiggermatte. Hanspeter Schläfli, Gemeindeammann in Oftringen und Präsident des Verbands Erzo ARA, begrüsste die Anwesenden, darunter auch der neue Erzo-Chef Thomas Peyer. «Das Regenbecken dient dem nachhaltigen Umgang mit dem Wasser und dem Umweltschutz», hielt Schläfli fest. Und man leiste einen Beitrag zur Erfüllung des Generellen Entwässerungsplans (GEP) des Verbands. Dazu gehört der Bau eines Sammelkanals – er führt entlang der Wiggertalstrasse – sowie des Beckens. Der Bau des Regenbeckens erfolgt unter laufendem Betrieb der Kläranlage.

Der Standort für das Becken war zwingend

Der Standort des Beckens befindet sich auf Parzelle 420, die im Eigentum der ARA ist. Aufgrund der Besitzverhältnisse, der hydraulischen Gegebenheiten und der vorhandenen Infrastruktur war der Standort zwingend, heisst es in einer Medienmitteilung des Verbands. Diese Standortgebundenheit ist auch in der kantonalen Genehmigung zum Erschliessungsplan «Aeschwuhr–Kehrichtverbrennungsanlage» festgelegt.

3000 Kubikmeter Volumen kann das neue Regenbecken fassen. Es handelt sich dabei konkret um ein unterirdisches Durchlaufbecken mit drei Kammern. Zusätzlich wird ein neuer Hauptsammelkanal mit einer Länge von 350 Metern entlang der Wiggertalstrasse errichtet. Er verlängert den bestehenden Kanal.

Die Anforderungen an das neue Becken sind hoch. «Es muss in jeder Situation funktionieren – auch bei einem Stromausfall», sagte Adrian Burkart, Bereichsleiter der Erzo, ARA im Rahmen des Spatenstichs. Läuft alles normal, wird die Hauptwassermenge durch den neuen Hauptsammelkanal geleitet. Bei Regenwetter oder bei noch grösseren Wassermengen fliesst das Wasser in die drei Kammern, die als Rückhaltevolumen dienen. Bei einer Überlastung des Beckens findet eine kontrollierte Entlastung des vorgereinigten Wassers in die Wigger statt.

«Das Becken ist auf ein fünfjährliches Regenereignis ausgelegt», konkretisierte Daniel Känel, Projektleiter der Firma Holinger AG, welche mit der Planung und Durchführung betraut ist. Auch eine Notentlastung – das ungereinigte Mischwasser wird dann direkt in die Wigger abgeleitet – kann stattfinden. Diese dient vor allem in Situationen mit viel Niederschlag dazu, dass sich die Schachtdeckel auf den Strassen nicht anheben. Nach einem Regenereignis wird das Becken mit Pumpen entleert und gereinigt.

Im Anschluss wird der alte Kanal rückgebaut

Rund sieben Meter tief wird der Aushub. Herausfordernd wird es dann, wenn die Bauwerke stehen und der Anschluss erfolgt. Bis Ende nächstes Jahr sollten die Bauten erstellt sein, anschliessend wird der bestehende Kanal rückgebaut, wie Känel erklärte. Die Arbeiten – sie werden von der Firma Meier + Jäggi ausgeführt – sollen rund zwei Jahre dauern. Sind sie abgeschlossen, wird man kaum noch etwas sehen. Die Oberfläche wird wieder als grüne Wiese gestaltet werden. Einzig ein kleines Häuschen wird auf den Standort des Beckens hinweisen.

Die Kosten für den Bau des Kanals und des Beckens liegen bei 13,4 Millionen Franken. Getragen werden diese vom Verband Erzo ARA, dem die Gemeinden Brittnau, Oftringen, Reiden, Strengelbach, Wikon und Zofingen angehören.

Daniel Känel erklärt, wo der Kanal durchführt und wie das neue Regenbecken funktioniert.
Bild: Janine Müller