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Hochwasserschutzprojekt Krummbach abgeschlossen

Um in Vordemwald Überschwemmungen wie im Sommer 2021 zu verhindern, investierte die Gemeinde zusammen mit dem Kanton Aargau 795'000 Franken in Schutzbauten am Krummbach. Die Arbeiten konnten dieser Tage abgeschlossen werden.

Vordemwald Aus den Verhandlungen des Gemeinderates

An der Gemeindeversammlung im Juni 2022 sprach die Gemeinde einen Kredit für das Hochwasserschutzprojekt in der Höhe von 795’000 Franken. Die Gemeinde wird für ihren Kreditanteil durch die Mobiliar Versicherung mit einem Beitrag von 100’000 Franken unterstützt. Als das Hochwasserschutzprojekt an der Pfaffnern im Jahr 2021 vor dem Abschluss stand, begannen die Planung für die Schutzmassnahmen am Krummbach. 

Mit den Erkenntnissen aus dem Hochwasserereignis vom Sommer 2021 wurde das Projekt nochmals überarbeitet und wo nötig optimiert. Aufgrund der Eingreiftiefe sowie der Kosten wurde auf eine Verbreiterung des Bachs verzichtet. Eine Absenkung kam wegen der Einmündung in die Pfaffnern ebenfalls nicht in Frage, womit die dritte Variante von Hochwasserschutzmöglichkeiten, der Dammaufschüttung, als geeignet gewählt wurde.

Im Herbst 2022 wurde eine erste Massnahme mit dem neuen Durchlass Feldweg vorgezogen. Wegen einer formellen Verzögerung erfolgte der eigentliche Baustart erst im Juni 2023 und fand Anfangs September seinen Abschluss. Die Schutzmassnahmen umfassen, nebst aufgeschütteten Dämmen entlang des Krumbachs, auch ein ausgeflachter Damm im angrenzenden Landwirtschaftsland.

Die Dämme sollen die Wassermassen aus dem Krummbach aber auch Rückstauungen aus der Pfaffnern wirkungsvoll zurückhalten. Die Schutzmassnahmen sind auf ein Ereignis ausgelegt, welches alle 300 Jahre vorkommen sollte. Da der Krummbach eine seltene Flusskrebspopulation aufweist, wurde innerhalb des Gewässerraumes durch die ausführende Wasserbaufirma Kästli AG, auf eine möglichst ökologische Gestaltung für Flora und Fauna geachtet. Der zuständige Gemeinderat, Christoph Braun, zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden. Er meint dazu, «das wichtigste Ziel, den Hochwasserschutz für das Krummbach- sowie Fischerwegquartier zu erhöhen, konnte erreicht werden. Sobald die Vegetation spätestens in einem Jahr ihre Arbeit erledigt hat, sieht man vom baulichen Eingriff nicht mehr viel und der naturnahe Krummbach integriert sich wieder ins Dorfbild».

Mit Blick auf die Zukunft sagt der Ressortleiter Umwelt, dass aufgrund der ausgewiesenen Hoch-wassergefahren, weitere Projekte folgen müssen.

Gefahrenkarte aktualisiert

Nach den Abschlussarbeiten am Hochwasserschutz Pfaffnern im Jahr 2021 wurde durch den Kanton Aargau die Nachführung der Gefahrenkarte in Auftrag gegeben. Da zu diesem Zeitpunkt das Hochwasserschutzprojekt Krummbach bereits ein hoher Planungsstand auswies, wurden diese Massnahmen ebenfalls in die neuen Berechnungen miteinbezogen. Neu beurteilt wurden zudem die Zulaufbäche, Chätzigenbächli, Sagigass und Teile des Geissbachs. Beim Geissbach ist der Hochwasserschutzbedarf im Quartier Däntsch ausgewiesen. In die neuen Berechnungen flossen nebst den neusten Informationsgrundlagen auch die Erkenntnisse der Hochwasserereignisse vom 2021 mit ein.

Das momentane Fazit bezüglich Schutzdefizite in der Gemeinde Vordemwald dürfte sein, es wurde schon sehr viel erreicht aber einige Aufgaben gilt es noch zu lösen. Dies bedeutet, dass weitere Optimierungen an gewissen Stellen der Vordemwälder Gewässer sowie Objektschutzmassnahmen aber auch Notfallkonzepte angezeigt sind. Der Gemeinderat ist sich dessen bewusst und wird mit entsprechenden Projekten die gesetzlichen Aufgaben betreffend Siedlungsschutz erfüllen. Die Informationen können der Gemeinde-Homepage unter der Rubrik Verwaltung/Online-Dienste/Publikationen «Gefahrenkarte» entnommen werden.

Neuer Durchlass mit Strukturelementen.
Bild: zvg