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Pfarrer flog per Heli Pinsel und Farbkübel auf den Berg

Nach dem Motto «zulangen statt spenden» unterstützt die reformierte Kirchgemeinde Zofingen seit 2001 eine diakanonische Einsatzwoche für Senioren. Bereits zum sechsten Mal erhielt das Bergell den Zuspruch. 14 Senioren zwischen 62 und 77 Jahren­, erledigten in der letzten hitzigen Hundstagewoche die ihnen anvertrauten Arbeiten mit Bravour. 

Zofingen Senioren leisteten im Bergell zum 22. Mal vorbildliche Freiwilligenarbeit

Nach vierstündiger Fahrt mit Kleinbus und Anhänger mit Pfarrer Burkhard «Buki» Kremer am Steuer nach Vicosoprano an den Fuss des Malojapasses, wurde das Hotel, das umgenutzt im Besitz der Elektrizitätswerke Zürich ist, bezogen. Transport und Verpflegung wurden finanziert durch die reformierte Kirchgemeinde Zofingen; Gerätschaften und Unterkunft von den Auftraggebern. Auch wenn sich Arme und Beine am Abend nach der körperlichen Arbeit, die wegen der «Affenhitze» mit bis 36 noch schwieriger war, bemerkbar machten, blieb Stimmung ausgezeichnet.

Ohne «Mampf kein Dampf» heisst es im Militär ­– logisch, dass die von Lagerkoch Rolf Wullschleger zubereiteten Mahlzeiten nach dem Tagwerk mit Heisshunger vertilgt wurden. Das Highlight der erledigten Aufträge war die Instandstellung eines bei den Senioren und Familien sehr beliebten etwa 500 Meter langen Weges durch ein Wäldchen an den Silsersee. Nach Rodungsarbeiten mit Fadenmähern wurde mit Karetten acht Kubik Belagsmaterial herbeigefugt und mit einer Walze so gut planiert, dass der Weg wieder mit Kinderwagen und Rollator passiert werden kann. Eine Topleistung, die trotz 36 Grad von den Senioren erbracht wurde. Daneben gab es ganz unterschiedliche Aufträge. Drei Kollegen wurden mit dem Heli in die Höhe geflogen. Auf dem Abstieg mussten die Markierungen (Weiss-Rot-Weiss) des Bergwanderweges erneuert werden. Am arbeitsfreien Freitag stand eine geführte Besichtigung einer Wasserkraftzentrale und des Gewichtstauwerks Alpignasee (2162 m.ü.M.) auf dem Programm.

Grosse Wertschätzung

Seitens der Behörden war die Wertschätzung wieder gross. Nebst der Einladung ins Restaurant Maloja Kulm zu einem Mehrgänger sorgte die Wortmeldung von Thomas Zimmermann, Vorarbeiter Werkgruppe Maloja, für Gänsehaut. «Liebe Freunde, wir schätzen Eure Anwesenheit und Eure grossartigen Leistungen sehr. Was Ihr in den letzten Tagen geleistet habt, das muss Euch zuerst jemand nachmachen.» Für 2024 sind die «Chrampfer» bereits gebucht: Im Tal der «Hobbits», im Bavonatal, das als das steilste und felsigste Tal des gesamten Alpenraums gilt, werden die rüstigen Senioren im nächsten Jahr im Einsatz stehen.

Nach einem gut zwei Minuten dauernden Heliflug markierte ein Dreierteam mit Pfarrer Burkhard «Buki» Kremer beim Abstieg den Bergwanderweg.
Bild: Walter Müller