
Projekt Renzo nimmt nächste Hürde
Oftringen Botschaft des Regierungsrats zur Anpassung Richtplan
Mit dem geplanten Eintrag in den kantonalen Richtplan und der damit verbundenen Botschaft des Regierungsrats des Kantons Aargau nimmt das Projekt Ersatzneubau der in die Jahre gekommenen Kehrichtverwertungsanlage (KVA) in Oftringen eine nächste entscheidende Hürde. «Es ist erfreulich, dass die Reaktionen im Rahmen der Mitwirkung grösstenteils positiv ausgefallen sind», sagt Hans-Martin Plüss, Präsident der erzo KVA und Präsident der elf Verbandsgemeinden, die an die Anlage angeschlossen sind.
Ersatzbau ist Teil der kantonalen Energie- und Klimaplanung
Bestätigt sehen sich die Projektverantwortlichen auch darin, dass der Kanton mit dem Eintrag in den Richtplan den Bedarfsnachweis als gegeben sieht. Die neue Anlage soll die bestehenden Entsorgungswege weiterhin sichern, das erwartete Mengenwachstum im Versorgungsgebiet auffangen und dem Kanton Aargau die Verwertung des eigenen Abfalls erlauben.
Erheblicher Ausbau der Fernwärme
Verbunden wird die Entsorgungssicherheit mit einer Versorgungssicherheit: Das Energiegesetz des Kantons sieht vor, die Nutzung der erneuerbaren Energien und der Abwärme weiter zu fördern. Die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen wie Abwärme aus Kehrichtverwertungsanlagen spielt für den Ausbau der Fernwärme eine entscheidende Rolle. Das über die KVA Oftringen gespiesene Fernwärmenetz soll deshalb erheblich ausgebaut werden und dem Wiggertal wichtige infrastrukturelle Vorteile verschaffen. Geplant ist, dass 15’000 Haushalte künftig damit versorgt werden. Diverse Industrie- und Gewerbebetriebe erhalten so die Möglichkeit, ihre Tätigkeiten mittelfristig klimaneutral durchzuführen. Gleichzeitig wird das Abfallkraftwerk einen Fünftel des regional benötigten Stroms produzieren. Damit leistet das Projekt auch aus Sicht des Kantons einen erheblichen Beitrag im Bereich der Klimaneutralität.
Nach der Verabschiedung des Richtplaneintrags durch den Grossen Rat des Kantons Aargau steht im kommenden Spätherbst eine vorerst letzte Hürde an: Die für das Projekt nötige Umzonung der Parzelle 420, auf der das neue Abfallkraftwerk gebaut werden soll. Darüber entscheiden die Einwohnerinnen und Einwohner von Oftringen voraussichtlich am 20. November. Das Projekt wird sowohl von der Standortgemeinde als auch vom Regionalplanungsverband zofingenregio unterstützt und soll spätestens 2032 in Betrieb gehen.