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Spitalverein beschliesst seine Auflösung

Nach dem Verkauf der Spital Zofingen AG an die Swiss Medical Network AG kann der Verein Spital Zofingen seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllen. Vom Vereinsvermögen profitieren nun die Pflegeheime in der Region. Als Verteilschlüssel dient die Anzahl Betten.

Zofingen Das Vermögen wird an die Pflegeheime verteilt

Die Stimmung an der Generalversammlung des Vereins Spital Zofingen war zwar fröhlich – dennoch war zu spüren, dass die geplante Auflösung des Vereins einigen Mitgliedern zu schaffen macht. Der Lindensaal im Pflegezentrum des Spitals war gut besetzt. Viele Mitglieder kamen zu der «wahrscheinlich letzten Generalversammlung», wie sie die Präsidentin des Vereins und Zofinger Stadträtin Rahela Syed bezeichnete.

Das Protokoll der letzten Generalversammlung sowie der Jahresbericht und die Jahresrechnung 2024 waren schnell abgehandelt. Es folgte das wichtigste Traktandum des Abends: die Zukunft des Vereins Spital Zofingen. «Es macht keinen Sinn, heute noch gross über den Verkauf zu diskutieren. Daran gibt es nichts zu rütteln», so Syed. Dem Vorstand sei es ein Anliegen, dass die Region Zofingen auch weiterhin eine gute Gesundheitsversorgung behalte. Die Beweggründe für die geplante Auflösung des Spitalvereins seien klar.

Erich Schnyder, Sekretär des Vereins, erläuterte diese: «Die Beziehung zur Mutterfirma – also dem Kantonsspital Aarau – wurde mit dem Verkauf ab¬gebrochen. So ist auch die ‹Götti-Funktion› erloschen.» Ausserdem stammt das Vereinsvermögen aus öffentlicher Hand, nämlich aus dem Verkauf des Spitals an das KSA. Wenn nun damit eine private Firma, die gewinnorientiert ist, unterstützt wird, sei das nicht mit dem ursprünglichen Zweck des Vereins vereinbar, so Schnyder. Auch hätten sich in der Vergangenheit stets bekannte Politikerinnen und Politiker im Vorstand zur Stärkung des Spitalstandorts engagiert – das erübrige sich mit der Privatisierung.

Ein Vereinsmitglied merkte an, ob man nicht noch etwas zuwarten könne mit der Auflösung, um zu schauen, wie sich die Situation im Spital entwickelt. Schnyder erklärte, dass Abwarten an der Situation nichts ändern würde, da der Verein keinen privaten Investor unterstützen könne.

Geld für Bewohnende und Mitarbeitende einsetzen

Schliesslich votierten die Mitglieder einstimmig für die Auflösung des Vereins. Das Vereinsvermögen wird an die Pflegeheime in der Region verteilt. Als Verteilschlüssel dient die Anzahl Betten. Das sei fair und solidarisch, so Schnyder. Die Pflegeheime verpflichten sich, das erhaltene Geld für die Bewohner und Mitarbeitenden einzusetzen. So könne das Geld für den vom Verein angedachten Zweck eingesetzt werden, zeigten sich Syed und Schnyder überzeugt.

Bevor die Vereinsmitglieder ihren letzten gemeinsamen Apéro genossen, gab es noch einige Wortmeldungen. Einige Mitarbeiter des Spitals bedankten sich für die jahrelange und gute Unterstützung. Auch Stadtrat Dominik Gresch ergriff das Wort und bedankte sich bei den aktuellen und früheren Vorstandsmitgliedern. «Ich bin froh, dass das Spital Zofingen wieder eine Perspektive hat, und hoffe, dass diese Geschichte noch lange weitergeschrieben wird. Wir brauchen diesen Standort. Herzlichen Dank an die Mitarbeitenden des Spitals und des Pflegeheims», so Gresch.

Ein Notar überwacht die Liquidation

Um die Liquidation des Vereins Spital Zofingen kümmert sich der Vorstand. Ein Notar überwacht das Verfahren als juristischer Beistand. Als Liquidatoren amten Erich Schnyder und Rahela Syed.

Aufteilung des Vermögens (Quelle: Verein Spital Zofingen)

Blumenheim Zofingen (38 Betten) 61 000 Franken
Falkenhof Aarburg (64 Betten) 103 000 Franken
Feldheim Reiden (Anteil Wikon/Pfaffnau) (25 Betten) 40 000 Franken
Hardmatt Strengelbach (50 Betten) 80 000 Franken
Lindenhof Oftringen (88 Betten) 141 000 Franken
Luegenacher Rothrist (92 Betten) 148 000 Franken
Moosmatt Murgenthal (50 Betten) 80 000 Franken
Murhof Pfaffnau (72 Betten) 116 000 Franken
Pflegezentrum Zofingen (92 Betten) 148 000 Franken
Rondo Safenwil (47 Betten) 75 000 Franken
Seniorenzentrum Zofingen (127 Betten) 204 000 Franken
Sennhof Vordemwald (124 Betten) 200 000 Franken