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Streit um die Unterhaltskosten spitzt sich zu

1200 Hektaren Wald befinden sich auf dem Gemeindegebiet von Murgenthal. Davon gehören allerdings nur 200 Hektaren Murgenthal selbst. Die restliche Waldfläche gehört umliegenden Gemeinden. Momentan verhandeln die betroffenen Gemeinden über die Unterhaltskosten.

Murgenthal Unstimmigkeiten wegen des Verteilschlüssels mit umliegenden Gemeinden

Wer bezahlt wie viel? – Diese Frage ist momentan Gegenstand von hitzigen Verhandlungen. Murgenthal und die umliegenden Gemeinden streiten seit rund zwei Jahren darüber, welcher Verteilschlüssel für die Unterhaltskosten des Waldes Anwendung finden soll. Aktuell steht der Vorschlag im Raum, die Kosten aufgrund der Waldfläche und der Bevölkerungszahl aufzuteilen. Sichtlich unzufrieden mit diesem Vorschlag ist der Murgenthaler Gemeindeammann Max Schärer. Diese Verteilung sei nicht fair, sagte er gegenüber TeleM1. Schliesslich würde die gesamte Waldfläche nicht nur von Murgenthalerinnen und Murgenthaler benützt, sondern auch von Menschen aus den umliegenden Gemeinden und Kantonen. Um die Unterhaltskosten zu finanzieren, müsste der Steuerfuss in Murgenthal  um ein Prozent erhöht werden. 

So sieht der Vorschlag der Gemeinde Murgenthal aus

Murgenthal schlägt vor die Unterhaltskosten anhand der Einwohnerzahl festzulegen und die Waldfläche dabei nicht zu berücksichtigen. Das würde die Kosten für Murgenthal um rund zwei Drittel reduzieren. Entsprechend würden die Kosten für die umliegenden Gemeinden steigen. 

Die Zofinger Stadtpräsidentin Christiane Guyer sagte dazu gegenüber TeleM1: «Wir müssen das ganze Gebiet anschauen.» Das umfasse die Einwohnerzahl und die Waldfläche. Die Leistung werde auf der Fläche erbracht. Der geplante Verteilschlüssel, der die Einwohnerzahl und die Waldfläche berücksichtigt, sei aus der Sicht von Zofingen absolut gerechtfertigt. 

Mitten in der hitzigen Diskussion sollen Bäume gefällt werden

Für zusätzlichen Ärger sorgen nun die Pläne des Zofinger Forstbetriebs, zahlreiche Bäume auf dem beliebten Waldfestplatz im Saalwald in Balzenwil zu fällen. Was wiederum das Aus für das Waldfest der Hornussergesellschaft Balzenwil bedeuten könnte. Mischa Niederhauser wohnt gegenüber des Waldfestplatzes. Er sagt: «Ich fände es sehr schade wenn diese Fläche tatsächlich gerodet würde. Damit nimmt man vielen Vereinen, die den Platz nutzen, einen Ort zum Beisammensein.» Für ihn ist klar: «Damit soll politisch Druck auf Murgenthal ausgeübt werden.» Gleicher Meinung ist auch Max Schärer. Gegenüber TeleM1 sagte er: «Ob es ein Armutszeugnis ist von Zofingen, lasse ich im Raum stehen.» Es sei aber sicher sehr schade, dass man nun zu solchen Mitteln greife, während die Verhandlungen noch liefen. 

Die Vorwürfe weist Christiane Guyer zurück. Die Bäume müssten gefällt werden, weil sie eine Gefahr darstellten. Ausserdem soll das Waldstück wieder der normalen Nutzung zugeführt werden, da sich Murgenthal momentan nicht am Projekt «Gemeinwirtschaftliche Leistungen des Waldes» beteiligt. Der beliebte Waldfestplatz würde somit wohl aufgehoben werden.

Bislang ist eine Einigung im Kostenstreit noch nicht in Sicht. Nach den Sommerferien sollen die Verhandlungen weitergehen, um eine Lösung zu finden, mit der alle betroffenen Gemeinden leben können. Ob der Waldfestplatz erhalten werden kann, wird sich nach Abschluss der Verhandlungen zeigen.