
Vorort mit grosser Mehrheit aufgelöst
Aarburg Jahreskonferenz des Vorort der Aarburger Vereine
Sämtliche Aarburger VereinspräsidentInnen waren am vergangenen Mittwochabend zur Jahreskonferenz vom Vorort eingeladen worden. Bereits mit der Traktandenliste wurde den Empfängern mitgeteilt, dass der gesamte Vorstand, den schon länger gefassten Entscheid aus dem Gremium zurückzutreten, per 30. April umsetzen wird.
Pünktlich um 19 Uhr begrüsste die Vorort-Präsidentin Simone Godino die zahlreich erschienenen Vereinsverantwortlichen und weitere Anwesende. Leider fehlte die eingeladene Vertretung des Stadtrates, was mit Konsternation und Bedauern aufgenommen wurde. Auch hier gilt, «Applaus allein genügt nicht». Zügig wurde die Traktandenliste durchgearbeitet und schon bald war die Konferenz beim Traktandum «Vorort Aarburg – wie weiter» angelangt. Noch einmal wurden alle Möglichkeiten einer Weiterführung im Bärensaal aufgetischt. Sachlich und ausgesprochen ruhig verlief die Diskussion mit vielen Anregungen und Anträgen. Noch einmal folgte ein letzter Aufruf einer Votantin an das Plenum, was wollt ihr denn? Wer übernimmt das Steuer des Flosses, welches jahrelang durch Flösser-Sämi Bernhard Wullschleger und dem «gelben» Veranstaltungskalender geprägt wurde.
Nach ausgiebiger Diskussion schritt Simone Godino zur alles entscheidenden Gretchenfrage, Auflösung des Vorort Aarburg per sofort, Ja oder Nein? Zur Abstimmung war jeweils nur eine Vereinsvertretung zugelassen, die Entscheidung zu treffen. Das Verdikt war eindeutig, eine grosse Mehrheit der Anwesenden folgte der Empfehlung diverser Votanten und war für die sofortige Auflösung des Vorortes der Aarburger Vereine. Der Vorstand macht nun den Vereinen zeitnah Vorschläge, über die Verwendung des Rest-Vermögens, einer tiefen fünfstelligen Zahl.
Sämtliche anwesenden Vereinsvertreter wünschen sich weiterhin einen konstruktiven Dialog mit der Behörde. Der Ball liegt jedoch nun wieder bei der Stadt Aarburg. Übergreifende Anlässe und Wünsche an die Vereine dürfen nun wieder von der Stadt Aarburg an die Vereine herangetragen werden. Nicht glücklich, doch im Sinn von Aufbruch, verabschiedeten sich die Anwesenden und wünschen sich nichts mehr, als die so oft zitierte Wertschätzung und Wahrnehmung ihres Vereins von Seiten der Behörde.
Ende einer über 60-jährigen Geschichte
Während mehr als 60 Jahren setzte sich der Vorort dafür ein, dass das Aarburger Vereinsleben koordiniert und vernetzt stattfinden konnte. So auch die beliebten Maskenbälle, die Lottomatches oder das Abholen von Kranz geschmückten Vereinen am Bahnhof. Die sonntäglichen, von der Stadtmusik angeführten Umzüge die Bahnhofstrasse hinunter, mit den endlos langen Autoschlangen dahinter, wohlgemerkt noch ohne A1, bleiben unvergessen. Festivitäten wie das Gibi-Fescht, Stühle für Vereine, Mittwoch-Jass und vieles mehr wurde vom Vorort mitgetragen. Die Organisation der 1. August-Feier blieb der einzige Anlass, wofür sich der Vorort in den letzten Jahren noch verantwortlich zeichnete.