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Wohin mit all dem Güsel? – Die Erzo zeigt Wege in die Entsorgung der Zukunft

Die «Entsorgung Region Zofingen» (Erzo) entsorgt nicht nur Abfall, sie produziert auch Energie für tausende Haushalte in der Region. Am Tag der offenen Tür bot die Anlage Einblicke hinter die Kulissen – und machte deutlich, dass die Infrastruktur an ihre Grenzen stösst.

Oftringen Tiefe Einblicke in die Anlage der Erzo

Nebst interessanten Einblicken in die Arbeit der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) und Abwasserreinigungsanlage (ARA) wurde am Tag der offenen Türe vom Samstag auch über die Zukunft der Erzo diskutiert.

Wo geht der ganze Güsel hin, was passiert mit dem WC-­Spülwasser, wie funktioniert eine nachhaltige Entsorgung, wohin mit Katzenstreu? Auf diese Fragen hatte der Tag der offenen Türe Antworten parat.

Eine Podiumsdiskussion mit hochkarätiger Fachbesetzung zeigte zudem auf, wie die Zukunft der Erzo aussehen könnte. Teilnehmer waren der Aargauer SVP-Nationalrat Christian Glur, Werner Amsler (Gemeinderat Oftringen), Hans-Martin Plüss (Präsident Erzo KVA) und Michael Schneider (Geschäftsführer Primeo Wärme AG).

Es herrschte Einigkeit unter den Teilnehmern: Die Erzo in ihrer heutigen Form werde den Anforderungen der Zukunft nicht mehr gerecht sein können. Es braucht einen Kapazitätsausbau, so das Credo. Ausserdem zeige die Erzo Ermüdungserscheinungen, «nicht bei den hier arbeitenden Menschen, die seit 30 Jahren Sorge zur Anlage tragen, sondern beim Material, das 24 Stunden an 365 Tagen pro Jahr hohen Temperaturen und Belastungen ausgesetzt ist», erklärte Hans-Martin Plüss. Ein Ersatzbau sei alternativlos, bekräftigte Werner Amsler.

Generationenprojekt kommt vors Volk

Die Rede ist von einem «Generationenprojekt», von dem die Region in mehrfacher Hinsicht profitieren werde. Die Kennzahlen dazu: CO₂-freie Abwärme für ca. 10 000 Haushalte und 50 Prozent grüner Regiostrom für rund 30 000 Haushalte. «Renzo» trage wesentlich dazu bei, die Klimaziele und die regionale Energieunabhängigkeit zu erreichen, betonte Werner Amsler. Er appellierte an die Oftringer Stimmbevölkerung, an der März-Gmeind 2026, an der «Renzo» vermutlich traktandiert sein werde, unbedingt teilzunehmen.

Dass das Interesse an der Erzo vorhanden ist, zeigte die grosse Teilnahme an diesem Tag der offenen Türe. Was mit all dem Güsel passiert, den wir tagtäglich produzieren, wurde den Leuten auf Rundgängen von den Erzo-Fachkräften eindrücklich gezeigt. 70 000 Tonnen pro Jahr werden in der Erzo verarbeitet. «Würde man die Abfallsäcke, die hier angeliefert werden, aneinanderstapeln, würde das einer Strecke von 10 000 Kilometern entsprechen, von hier bis nach Südafrika», erklärte der Leiter der Erzo, Thomas Peyer.

Ein Verpflegungszelt, eine Gumpiburg und Showtime mit dem Kunstturnteam des Satus ORO rundeten den Tag ab.

Impressionen vom Tag der offenen Türe.
Bild: Jil Lüscher
Partnerbetriebe der erzo waren ebenfalls präsent.
Bild: Jil Lüscher