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Zwei künstlerische Welten in harmonischem Nebeneinander

Gegensätze ziehen sich an. Vermutlich die stimmigste Aussage, um die Ausstellung von Elisabeth Hubeli (Oftringen) und Silvia Steinauer (Strengelbach) im Alten Löwen zu umschreiben. Hier die gegenständlichen Blumenbilder der Oftringerin, da die weitgehend abstrakten Werke der Strengelbacherin. Vernissage ist am kommenden Sonntag, 25. Februar um 15 Uhr.

Oftringen Ausstellung Elisabeth Hubeli / Silvia Steinauer im Ortsmuseum

Zwei Frauen, die sich bisher nicht kannten, treffen im Alten Löwen aufeinander. Dort zeigen Elisabeth Hubeli (Oftringen) und Silvia Steinauer (Strengelbach) ihre Werke. Werke, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite finden sich die zart aufs Papier gebrachten Blumenmotive der Oftringerin, auf der anderen Seite die weitgehend abstrakten Bilder der Strengelbacherin. «Wunderbare Gegensätze», findet André Aebli, Konservator des Oftringer Ortsmuseums, die gut zusammenpassen würden. Er freue sich jedenfalls auf eine stimmige Ausstellung, führt Aebli weiter aus, zu der die historischen Räume des Alten Löwens den passenden Rahmen abgeben würden.

Bilder, die Lebensfreude vermitteln

Silvia Steinauer fand erst spät zur Malerei. 2009 – «aus der Not heraus», wie sie schmunzelnd erzählt. Die zweifache Mutter hatte damals ein bordeauxrotes Sideboard gekauft – ein passendes Bild dazu fand sie aber nicht. So griff sie kurzerhand selbst zur Farbe und malte ein erstes Kunstwerk aus Rot und Silber, welches sie über das Möbel hängte. Von da an war die Liebe zur Kunst geweckt. Waren die ersten Bilder noch gegenständlich und zeigten Strände, Tiere und Landschaften, so eröffneten ihr ab 2014 Kurse bei der Oeschger Künstlerin Ilona Hürzeler und später bei der Rothristerin Katja van Strijk neue, abstrakte Bilderwelten. Sie räumte das frei gewordene Kinderzimmer ihres Sohnes und richtete darin ihr Atelier ein. Die gelernte Coiffeuse begann mit Farben, Sand, Spachtel, Papier und weiteren Materialien zu experimentieren und entdeckte abseits vom Gegenständlichen eine bisher nicht gekannte Freiheit und Leichtigkeit im Malen und Gestalten. «Das ‹Malen aus dem Bauch heraus› war befreiend und hat mich total begeistert», betont sie. Stellte Silvia Steinauer ihre Werke anfänglich nur daheim für Nachbarn und Bekannte aus, so folgten schon bald erste Ausstellungen – in der Region etwa in der Galerie So-Un International Art Zofingen, im Gemeindehaus Strengelbach oder in der Ausstellungsreihe «Kleinformat» im Obristhof.

Silvia Steinauer mit einem ihrer neueren Werke.
Bild: Thomas Fürst

Im Alten Löwen zeigt die 63-jährige Strengelbacherin einen Querschnitt durch ihr bisheriges Schaffen. Dieser reicht von wenigen frühen Werken aus der Zeit um 2015 bis hin zu Werken, die erst kürzlich die Staffelei verliessen. Sie dokumentieren eine gewaltige Entwicklung im gestalterischen Vermögen. Mitgebracht hat Silvia Steinauer natürlich auch die neusten Stadtbilder, zu denen sie durch einen Kursbesuch bei Isabelle Schmitt (Oberkirch) angeregt wurde. «Das sind meine ‹Manöggeli-Bilder›, weil auf ihnen Menschen in Stadtlandschaften zu sehen sind», verrät die Strengelbacher Künstlerin. Auch die neuen Bilder sind, ebenso wie die früheren, in harmonischen Farben gehalten. «Das passt zu mir», sagt Silvia Steinauer, denn sie sei auch im Leben äusserst harmoniebedürftig.

Der eigene Garten lieferte die Motive

Fast schon ein «Heimspiel» ist die Ausstellung für Elisabeth «Bethli» Hubeli, die mit dem Ortsmuseum und insbesondere dem Alten Löwen eng verbunden ist. Als Mitglied des «Löwenteams», das in den Jahren 2001 – 2011 in liebevoller und freiwilliger Arbeit die Restauration der 1539 erbauten ehemaligen Pintenschenke an die Hand nahm, ohne die das Haus wohl zerfallen wäre. Als langjähriges und engagiertes Mitglied der Oftringer Museumskommission. Als Vorleserin weihnächtlicher Geschichten im Dachstock des Alten Löwen. Und nicht zuletzt auch schon – vor knapp zehn Jahren – als Ausstellerin zarter Blumen-Aquarelle.

Elisabeth Hubeli: Wicken.
Bild: Thomas Fürst

Überhaupt: Die Blumen und Bethli Hubeli – das ist eine ganz besondere Liebesgeschichte. Denn die 91-Jährige, die unweit des Alten Löwens zu Hause ist, ist eine passionierte Gärtnerin und Orchideenzüchterin. Ihre Hingabe zu Blumen brachte Bethli Hubeli auch malend zum Ausdruck – nach Motiven aus dem eigenen Garten. So sind in der Ausstellung fein gearbeitete Blumenmotive zu finden: Rosen, Rittersporn, Rudbeckien, Disteln, Tulpen, Wicken, Geranien und vieles mehr. Sie habe schon in der Schule gerne gezeichnet, erläutert sie. Ihr Zeichenlehrer Dr. Grüninger erkannte ihre zeichnerischen Fähigkeiten und förderte diese mit viel Einfühlungsvermögen. Ihr schon ausgeprägtes Gefühl für Farben und Formen entwickelte Elisabeth Hubeli in zahlreichen Kursen weiter und entdeckte nach dem Zeichnen auch das Aquarellieren. Viele Bilder entstanden erst, als die vier Kinder schon gross waren. Bis zu ihrem 80. Altersjahr schuf sie eine Vielzahl von wunderbaren Gemälden – und freut sich, diese nun in einer Doppelausstellung mit Silvia Steinauer im Alten Löwen zeigen zu dürfen. 

Vernissage am kommenden Sonntag

Die Ausstellung «Hubeli – Steinauer» wird am kommenden Sonntag, 25. Februar um 15 Uhr eröffnet. Die Museumskommission heisst alle Interessierten zur Vernissage mit Apéro im Alten Löwen herzlich willkommen. Bis Mitte Jahr können die Bilder jeweils an zwei Sonntagen pro Monat besichtigt werden.

Silvia Steinauer: Ohne Titel.
Bild: Thomas Fürst

Öffnungszeiten

Sonntag, 25. Februar, 15 – 17 Uhr (Vernissage)

Sonntag, 10. März, 15 – 17 Uhr

Sonntag, 24. März, 15 – 17 Uhr

Sonntag, 7. April, 15 – 17 Uhr

Sonntag, 21. April, 15 – 17 Uhr

Sonntag, 5. Mai, 15 – 17 Uhr

Sonntag, 26. Mai, 11 – 16 Uhr (Internationaler und regionaler Museumstag)

Sonntag, 9. Juni, 15 – 17 Uhr

Sonntag, 23. Juni, 15 – 17 Uhr