Altes Ortsschild als Überraschungsgeschenk

Auf Einladung der Historischen Vereinigung Zofingen nahm Bruno Graber am vergangenen Freitag in der Aula des BZZ das Publikum mit auf einen fotografischen Streifzug durch das Mühlethal von einst und heute. Neben historischen Aufnahmen, auf manchen war das Dorf noch nicht einmal am Stromnetz angeschlossen, gab es auch viele neuere zu sehen. Die neusten in einem Video, das Grabers Enkel erst vor wenigen Wochen in einem Drohnenflug vom Stampfiweiher bis zur Linde hinauf gefilmt hat.8

Das Publikum kam zahlreich, wenn auch nicht ganz so zahlreich wie an den ersten beiden «Erinnerungsabenden» von 2023 und 2024, wo sich im Kirchgemeindehaus Eichhölzli in Mühlethal jeweils um die 200 Personen versammelt hatten. Graber stellte alten Postkarten neueren Aufnahmen gegenüber, zeigte Bilder vom inzwischen abgerissenen Milchhüsli, dem alten Schulhaus oder den beiden alten Linden auf dem Pass oben. Zu sehen gab es auch die Schulhauseinweihung von 1963 oder die erste Postautofahrt von 1970.

Als zweiter Referent gab Christian Roth einen kurzen Einblick in die Entstehung der «Mühlethaler Geschichten», die seit 2017 im «Wiggertaler» erscheinen und schon bald bei der Nummer 80 angelangt sind. Mit einer Zeitreise durch die Landeskarten von 1840 bis heute zeigte er auf, wie sich das Dorf entwickelt hat. Und verriet, dass er noch einige Geschichten auf Lager hat.

Eine Überraschung erlebte Graber vor Beginn des Vortrags. Ein erster Besucher, ein entfernter Bekannter, überreichte ihm einen grossen Kehrichtsack. «Er sagte mir, er könne nicht zum Vortrag bleiben, weil er an diesem Abend noch andere Verpflichtungen habe, wolle aber die Gelegenheit nutzen, mir etwas zu übergeben, das er bei einer Entrümpelungsaktion gerettet habe». Zum Vorschein kam das alte Mühlethaler Ortsschild, das vor der Gemeindefusion per Januar 2002 am Ortseingang von Mühlethal hing. Und damals von einem neuen mit dem Zusatz «Gemeinde Zofingen» abgelöst wurde.

Christian Roth