Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Wenn eine rosa Schmusekatze die Klöppel des Perkussionisten klaut

Rothrist Unter dem Motto «Colors» präsentiert der Musikverein ein Jahreskonzert in farbigen Klängen

Acht «Minibrassers» und 38 Blasmusiker brachten den Gemeindesaal Breiten in Rothrist zum Beben. Klangstärke und Vielfalt gefälliger Stücke mit Titeln, in denen Farben vorkommen, liess das Publikum im Saal begeistert applaudieren. Mit «Ice Cream» und «Mission Impossible» setzte sich zu Beginn des Konzerts, dirigiert von Musiklehrerin Irmgard Ripfel, der Nachwuchs in Szene. Ihre Mission erfüllten die jungen Blechbläser fulminant im Zusammenspiel mit der gestandenen Rothrister Brassband unter Leitung von Peter Streit bei «Colors Of The Wind».

Publikum erlebt ein Konzert in Farbe

«Schwarz» sahen die Konzertbesucher, als Moderatorin Nathalie Sager «Pirates Of The Caribbean, The Curse Of The Black Pearl» des deutschen Komponisten Klaus Badelt ankündigte. Mit dem Beatles-Song «Yellow Submarine» kam die Farbe Gelb ins Spiel. Dem Unterseeboot folgte eine rosa Schmusekatze mit einem eleganten Auftritt zum Henry-Mancini-¬Titel «Pink Panther». Mit einem beim Perkussionisten entwendeten Vibrafon-Klöppel dirigierte sie die Filmmusik der gleichnamigen Erfolgsserie von 1963.

An den Bühnenrand rollte zuvor Perkussion-Solist Fabian Gaberthüel das Vibrafon, «A Tribute To Lionel» sorgte für ganz spezielle Klangfarben. Ein Symbol für Erfolg, Triumph und Wohlstand ist die Farbe Gold, musikalisch glänzte das begehrte Edelmetall im «ABBA Gold»-¬Medley und in «The Golden Lady». Mit «Blue Bayou» von Roy Orbison sprach die Brassband die für Harmonie und Sehnsucht stehende Farbe Blau an.

Präsident Dominik Zenger ehrte für 60 Jahre Musizieren im Musikverein Rothrist Hans Lüscher und den langjährigen Alt-Präsidenten Thomas Schütz für 23 Jahre an der Spitze des Vereins. Mit den Zugaben «Er hat ein knallrotes Gummiboot» und «Vielen Danke für die Blumen» verabschiedete sich die Rothrister Bläser-Formation – erneut unter begeistertem Applaus.

Präsident Dominik Zenger (Bildmitte) ehrte Hans Lüscher für 60 Jahre Musizieren im Musikverein Rothrist, den langjährigen Alt-Präsidenten Thomas Schütz (rechts) für 23 Jahre.
Bild: Alfred Weigel
«Colors Of The Wind» präsentieren Bläserinnen und Bläser des Musikvereins Rothrist gemeinsam mit den «Minibrassers» der Musikschule Rothrist.
Bild: Alfred Weigel
Perkussionist Fabian Gaberthüel zelebriert ein Solo auf dem Vibrafon.
Bild: Alfred Weigel
Die junge Schlagzeugerin der «Minibrassers» wartet auf ihren Einsatz.
Bild: Alfred Weigel
Bunte Socken untermauern das Konzertprogramm.
Bild: Alfred Weigel
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

In Spychers TR-Werkstatt wird Automobil-Geschichte bewahrt

Heiri Spychers grosse Leidenschaft sind britische Oldtimer. Insbesondere die TR-Fahrzeuge von Triumph, die er mit viel Fachwissen restauriert, haben es ihm angetan. Seine Leidenschaft teilt er nicht nur mit seiner Familie, sondern auch mit Mitgliedern des Swiss TR-Clubs, den er zusammen mit drei Kollegen vor 50 Jahren gegründet hat.

Rothrist Heiri Spycher restauriert Triumph-Autos und ist Mitbegründer des «Swiss TR-Club»

Ein Strassenschild an der Hausmauer weist den Weg. «Spychers TR-Werkstatt» steht da drauf. Rein in die Garage, in der ein Mann gerade die Schutzbrille ablegt. «I be de Heiri», sagt Heinrich Spycher, bevor er die Schleifmaschine zur Seite legt. «Da muss aber noch einiges gehen», stellt der Besucher beeindruckt fest. «I ha jo Zyt», antwortet der 79-jährige Rothrister, der in seiner Freizeit mit viel Leidenschaft und ebenso grossem Fachwissen Oldtimer restauriert. Britische Klassiker haben ihn seit Jugendtagen begeistert, restauriert hat er ausschliesslich Fahrzeuge der Marke Triumph. «Man muss sich auf etwas beschränken, sonst verzettelt man sich», erklärt Spycher und schlussendlich sei das Ganze auch eine Frage des Geldes gewesen. «Mir hätte damals auch ein Jaguar E gefallen, aber Fahrzeuge dieses Typs waren für mich schlicht nicht erschwinglich», gibt er zu verstehen.

Erfüllung eines Bubentraums

Auf den Triumph ist Heiri Spycher schon in seiner Jugendzeit gekommen. «Zu Beginn meiner Lehrzeit als Carrosseriespengler lernte ich einen Lastwagenmechaniker kennen, der einen Triumph TR 2 besass», gibt Spycher zu Protokoll. In einer Zeit, als die Automobile praktisch ausschliesslich eckige Formen hatten, hätten ihm die fliesenden, runden Formen von Triumph ganz besonders gefallen. Erleichternd sei dazugekommen, dass Triumph ein eher billiges Auto gewesen sei. Seinen Bubentraum, einen Triumph zu restaurieren, konnte sich Spycher mit dem Kauf eines Triumph TR 2 mit Jahrgang 1954 erfüllen. «600 Franken hat mich das Auto damals gekostet», erinnert er sich. Das töne zwar nach wenig, doch es gelte zu bedenken, dass er für das Auto immerhin einen halben Monatslohn hingelegt habe. Wie viele Arbeitsstunden er für die Restaurierung des Fahrzeugs zusätzlich aufgewendet habe, sei für ihn nie von Interesse gewesen.

Den wunderbaren, im ikonischen British Green Racing lackierten Oldtimer besitzt Spycher heute noch. Seinem TR 2 hat er zudem an der Front eine gelbe «Schnauze verpasst» – so, wie das früher bei den Rennen üblich gewesen sei. «Damals gab es noch keine Funkverbindungen zwischen Box und Fahrer – an den verschiedenfarbig lackierten ‹Schnauzen› der Rennwagen konnten die Mechaniker erkennen, welcher Fahrer in die Boxenstrasse einbog», erklärt Spycher. Weitere Details lassen staunen. So wird etwa die Motorhaube mit zwei Verschlüssen aus Leder gesichert. Beim Kühlergrill gibt es eine Vorrichtung, die den Start des Autos mittels Kurbel erlaubt. Der Innenraum ist wunderschön restauriert. Die edlen, schwarzen Sitzüberzüge mit weisser Paspelierung hat Spycher erworben. «Die Federung der Sitze ist aber Marke Eigenkonstruktion», sagt der 79-Jährige schmunzelnd – «ich habe dafür Federn aus einer alten Matratze verwendet». Recycling at its best, wie die Engländer sagen würden. Oder frei übersetzt: So geht nachhaltiges Recycling.

Eine Augenweide: Der Triumph TR 2.
Bild: Thomas Fürst

Gleich neben dem TR 2 steht ein wunderschön restaurierter TR 4 mit Jahrgang 1963. Das Zweiplätzer-Cabriolet ist auffällig signalrot lackiert und mit Drahtspeichenrädern ausgerüstet. «Wir nehmen den fürs Foto», schlägt Spycher vor. «Wollen wir nicht noch etwas warten, vielleicht hört es auf zu regnen», schlägt der Fotograf vor. «Spielt doch keine Rolle», meint Spycher unbeeindruckt, «wenn der Wagen gewaschen wird, wird er doch auch nass.

Vielseitig begabter Handwerker

Zurück in die Werkstatt. Hier wird Automobilgeschichte erhalten, das sieht man auf den ersten Blick. Im Raum steht Spychers nächstes grosses Projekt, ein Triumph TR 3. Die Karrosserie hat Spycher weitgehend wieder instand gestellt. Den Kotflügel vorne rechts hat er eigenhändig aus einem Blech gefertigt. «Das können heute nur noch die wenigsten Spengler», sagt er mit Stolz und auch mit Bedauern. Er habe das Glück gehabt, seine Lehre bei Werner Schmitter vom gleichnamigen, ehemaligen Carrosseriebetrieb in Oftringen absolvieren zu dürfen. «Ein guter Lehrmeister und hervorragender Berufsfachmann, der mir viel weitergegeben hat», blickt er dankbar zurück. Ebenso wie Spycher selber, der viele Jahre Lernende ausbildete und auch als Prüfungsexperte tätig war. «Jetzt geht es an die Detailarbeiten», sagt Spycher, später wird er die Karrossrie sandstrahlen und lackieren lassen. Im Raum gleich nebenan steht der Motor. Den hat Spycher bereits vollständig revidiert. «Er sollte wieder laufen», sagt er strahlend. Wann wird der TR 3 auf Jungfernfahrt gehen? «Ich habe keinen Zeitplan», sagt Spycher. Es hoffe einfach, dass er den Wagen trotz gesundheitlicher Beschwerden fertig restaurieren könne.

Bei der Restaurierung des Triumph TR 3 wartet noch einige Arbeit auf Heiri Spycher.
Bild: Thomas Fürst

Gemeinsame Begeisterung

Seine Begeisterung für die Triumph-Fahrzeuge teilt Heiri Spycher mit seinen Klubkollegen vom Swiss TR-Club, den er vor exakt 50 Jahren als Gründungsmitglied und Initiant zusammen mit drei Kollegen aus der Taufe gehoben hat. «Eigentlich der Not gehorchend», wie er selber einräumt. Im Club fanden Triumph-Enthusiasten zusammen, die sich gemeinsam um die Beschaffung der immer rarer werdenden Ersatzteile kümmern wollten. Die Gründungsversammlung fand im März 1975 in Brugg statt, Heiri Spycher wurde erster Präsident des Clubs. «Wir hofften damals, dass sich etwa 20 Mitglieder finden würden», erinnert sich Spycher. Weit gefehlt. Der Club wuchs rasant – in kurzer Zeit zählte er über 100 Mitglieder. Dieses Jahr darf er sein 50-jähriges Bestehen feiern und ist mit seinen rund 330 Mitglieder auch gut aufgestellt. Viele seiner Mitglieder haben mit Herzblut dazu beigetragen, das Erbe der Triumph-Fahrzeuge lebendig zu erhalten – mit Restaurierungen, Ausfahrten, dem Austausch technischen Wissens und nicht zuletzt auch mit der Organisation des alljährlich stattfindenden British Car Meetings.

Auch in Heiri Spychers Familie sind in der Zwischenzeit etliche Familienmitglieder mit dem Triumph-Virus infiziert worden. Die Tochter besitzt einen GT 6 Spitfire, ein Grosskind einen TR 4. «Und sämtliche Grosskinder, die einen Fahrausweis haben, dürfen auch mit meinen beiden Oldtimern fahren», verrät Heiri Spycher. «Passieren kann auf der Strasse immer etwas – auch mir», sagt er mit einer Lockerheit ohnegleichen. So einen Grossvater würde sich wohl mancher Enkel wünschen …

Aus der Geschichte von Triumph

Triumph wurde 1886 vom aus Deutschland stammenden Siegfried Bettmann gegründet. Die Triumph Cycle Company in war ursprünglich ein Fahrradhändler, später auch ein Fahrradproduzent. Ab 1902 wurden in Coventry auch Motorräder produziert. Ein erster 2-Liter-Versuchswagen wurde bereits 1919 hergestellt, im April 1923 wurde das erste Triumph-Automobil vorgestellt. 1927 brachte die Firma mit dem «Super Seven» eines ihrer erfolgreichsten Automobile auf den Markt. Wirklich erfolgreich war die Firma allerdings nie – 1939 ging sie in Konkurs. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Triumph-Hallen Flugzeugteile produziert. In der Nacht vom 14. auf 15. November 1940 zerstörte ein deutscher Bomberangriff auf Coventry die am Stadtzentrum liegenden Fabrikanlagen fast vollständig. Praktisch das gesamte Archiv ging dabei verloren. 

1944 übernahm die Standard Motor Company die Namensrechte. Diese nutzte den Namen Triumph zuerst für luxuriösere Modelle, konnte mit der ab 1953 aufgelegten TR-Modellreihe (TR 2 – TR 8) nicht nur an die sportlichen Erfolge der Vorkriegsjahre anknüpfen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreicher produzieren. Um 1970 – mit der Gründung der British Leyland Motor Corporation – begann der wirtschaftliche Abstieg. 1984 wurde die Produktion eingestellt, die Namensrechte liegen seit dem Kauf von Rover 1994 bei BMW.

Den Motor für den TR 3 hat Heiri Spycher fachgerecht instand gestellt.
Bild: Thomas Fürst
Blick ins sorgfältig restaurierte Innere des TR 2.
Bild: Thomas Fürst
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Das fröhliche und närrische Treiben hat im Dorf definitiv gefehlt

Vordemwald Das Revival der Fasnacht nach 15 Jahren Abstinenz war ein voller Erfolg

Die Boowaudchrächzer feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Die Gugge selbst ist nicht mehr aktiv – aber das bedeutet noch lange nicht, dass man nicht ordentlich feiern kann.

Nach 15 Jahren Abstinenz kehrte aus diesem Grund die Fasnacht ins Dorf zurück. Unter dem Motto «Wildwest» waren alle herzlich willkommen, die es noch ein letztes Mal in dieser Fasnachts-Saison krachen lassen wollten.

Im Gemeindesaal fand nachmittags erst der Kindermaskenball statt, bei dem die Brittnauer Häfe-Gugger auftraten. Am Abend feierten dann die «Grossen» zu den Klängen der Band Wirbelwind – die ihren Namen durchaus zu Recht trägt. Sie sorgten für einen Partykracher nach dem anderen und dafür, dass sich die Tanzfläche zügig füllte und voll blieb.

Natürlich ist es an der Fasnacht immer lustig und fröhlich. Aber die Stimmung in Vordemwald war irgendwie besonders. Jeder einzelne Gast wirkte glücklich. Die Atmosphäre war eine Mischung aus familiär, lustig und zufrieden, als würde die Sause im eigenen Wohnzimmer steigen.

Auch die OK-Mitglieder, bestehend aus «Chrächzern» und Fasnachts-Freunden, waren glücklich über ihr Revival und die grossartige Party. Wer Hunger bekam, konnte sich draussen am Food Corner wieder stärken; im Eingangsbereich war die Bar untergebracht und oben im Saal gab es natürlich ebenfalls Flüssiges für die vom Singen ausgetrockneten Kehlen. Die Sträggelebrätscher Strengelbach und die Langnase Zofige traten abends auf – letztere kamen sogar mit drei Alphörnern.

Jetzt bleibt eines zu hoffen – dass das partyfreudige Volk nicht wieder 15 Jahre auf die Fasnacht im eigenen Dorf warten muss. Denn die Sause wurde definitiv vermisst – das war deutlich zu spüren.

An der Polognaise beteiligten sich fast alle.
Bild: Regina Lüthi
Die Langnase Zofige bei ihrem Auftritt.
Bild: Regina Lüthi
Die Partyband Wirbelwind sorgte für einen Kracher nach dem anderen.
Bild: Regina Lüthi
Fröhlich wurde das Tanzbein geschwungen.
Bild: Regina Lüthi
Die Häfe-Gugger aus Brittnau traten am Kindermaskenball am Nachmittag auf.
Bild: zvg
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Sicherheit in Landwirtschaft und Forst wird gross geschrieben

Per Anfang dieses Jahres zügelte das AgriSafetyCenter von Schöftland an den jetzigen Standort an der Sägetstrasse in Strengelbach. 45 Mitarbeitende beschäftigt das Unternehmen dort, hinzu kommen 15 weitere im waadtländischen Moudon.

Strengelbach Das AgriSafetyCenter lud zum Tag der offenen Tür ein

«Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Gesamtheitsschutz, Arbeitssicherheit und Unfallverhütung», erzählte Geschäftsführer Thomas Frey am Tag der offenen Tür vom vergangenen Samstag. Abgedeckt wird dabei nicht nur die Sparte Landwirtschaft, sondern auch der Forst, der Gartenbau und die Baumpflege.

Entsprechend wurde im Freien vorgeführt, wie Bedienung und Ausbildung an Hebebühnen funktionieren. Zur Arbeitsvorbereitung gehören unter anderem die Risikobeurteilung, die Einschätzung des Bodens, auf dem die Bühne steht, sowie die Verankerung. Die Absperrung gegen aussen muss dabei ebenso beachtet werden wie die Sicherung. Im Bereich «Forst», so illustrierte eine Ausstellung in den Innenräumen, wird Wert auf die persönliche Schutzausrüstung gelegt, «zudem erlernen die Anwender sichere Techniken beim Fällen und Entasten von Bäumen. Ebenfalls wichtig ist das Sichern in steilem Gelände», so Frey.

Psychosoziale Faktoren als weiterer Schwerpunkt

Doch das Angebot im AgriSafetyCenter geht noch weiter, wie bei einem Rundgang ersichtlich wurde: Auch die Nothilfe bei Unfällen steht auf dem Programm, «und zunehmend legen wir einen weiteren Schwerpunkt auf psychosoziale Faktoren wie Stressmanagement, Burnout oder Resilienz, dies in Zusammenarbeit mit ausgebildeten Psychologen, zu denen wir die Kontakte vermitteln», führte der Geschäftsführer aus. Die Beratung von Betrieben in den Bereichen Sicherheitsmanagement oder Ergonomie runden das Kursangebot ab.

Der betriebsinterne Laden bietet denn auch alles Wünschenswerte zum Thema Sicherheit: Persönliche Schutzartikel sind dort ebenso zu haben wie Arbeitskleider, Seile zur Personen- und Gurte zur Ladungssicherung sowie Markierungs-, Beleuchtungs- und Absperrmaterial. «Wir arbeiten und handeln sehr praxisorientiert», kommentierte Frey. Eine Festwirtschaft lud die Anwesenden dazu ein, das Ganze im gemütlichen Rahmen zu diskutieren – und dazuzulernen.

Geschäftsführer Thomas Frey präsentiert den Ausstellungsposten Forst.
Bild: Beat Wyttenbach
Sicherung in Hanglagen: Anhand dieser «Dummies» wird das Thema veranschaulicht.
Bild: Beat Wyttenbach
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Gwerbler scheuen Aufwand für Briga

Im nächsten Herbst ist in Brittnau nach neun Jahren Unterbruch wieder eine Briga geplant. Welche Form diese haben wird, ist unklar.

Brittnau Generalversammlung des Gewerbes

Briga – ja oder nein? Diese Frage stellte der Vorstand von Gewerbe Brittnau nicht zum ersten Mal. Schon im letzten Jahr war eine Gewerbeausstellung Thema an der Generalversammlung, man beschloss damals im nächsten Jahr, also 2025, eine vorzusehen. In der Zwischenzeit wurde der Termin um ein Jahr verschoben.

Bildung eines OKs als Knackpunkt

Es sei nicht einfach, Mitglieder für ein OK zu finden, sagte Co-Präsident Daniel Graber. So habe der Vorstand im vergangenen Jahr Mitglieder angesprochen, ob sie sich in einem OK engagieren möchten, aber keine Zusagen erhalten. Auch auf die Frage, ob sich jemand aus der Versammlung spontan für ein OK zur Verfügung stellen würde, blieb unbeantwortet. Es war spürbar: Die Gwerbler hätten gerne wieder eine Briga – die letzte fand 2017 statt – doch sie scheuen den Aufwand, der sich mit dem Bau von Messeständen an einem zentralen Ausstellungsort ergibt.

«Eine Briga ist doch ein Dorffest. Wieso organisieren wir nicht anstelle einer Gewerbeausstellung ein eintägiges Dorffest?», so ein Vorschlag aus der Versammlung. Oder ein Open House, in dem sich die Betriebe in ihren Räumlichkeiten präsentieren können, wurde der Gedanke weitergesponnen. Eine ähnliche Veranstaltung habe es in den 90er-Jahren schon einmal gegeben, erinnerte ein Mitglied. Der Gegenpol zu den «offenen Türen» bei den Unternehmern sei ein Restaurant im Feuerwehrmagazin gewesen. Am Ende des Tages habe sich die ganze Gemeinde dort getroffen.

Eine Konsultativ-Abstimmung zeigte: Die Gwerbler bevorzugen eine etwas andere Briga gegenüber einer traditionellen Gewerbeausstellung. Ob dies nun ein «Tag der offenen Türe» oder etwas ganz anderes sein wird, ist noch offen. Zumindest weiss der Vorstand nun, wie er das OK zusammenstellen muss. Denn bis zum angekündigten Ausstellungsdatum Anfang Oktober 2026 bleiben nur noch 18 Monate.

Chlaus-Izug bringt Geld in die Kasse

Die restlichen Traktanden erledigten die Versammlungsteilnehmer letzte Woche in der «Sonne» zügig: Der Vorstand mit den Co-Präsidenten Daniel Graber und Urania Balatoni wurde ohne Matthias Müller, der aufgrund einer Weiterbildung eine Pause einlegt, wiedergewählt und der Mitgliederbeitrag um 20 Franken erhöht. Unter anderem dank des erfolgreichen Chlaus-Izugs kann Gewerbe Brittnau im Jahr 2024 ein Plus von 2282 Franken verzeichnen. An den bekannten Anlässen soll festgehalten werden. So gibt es auch 2025 wieder ein Sommerfest, das als Familienanlass geplant ist, eine Betriebsbesichtigung und den Fondue-Plausch. Und natürlich den Chlaus-Izug, bei dem am Erfolg des Vorjahres angeknüpft werden soll.

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Gewerbeverein will Mitglied beim Verein Regiomesse werden

Vordemwald 77. Generalversammlung des Gewerbevereins Vordemwald

Rund 50 Gewerbetreibende und Gäste, die 21 stimmberechtigte Mitgliederfirmen vertraten, durfte Andi Blaas zur 77. Generalversammlung des Gewerbevereins Vordemwald im Sennhof willkommen heissen. Angesichts einer Inflation, die sich auf einem normalen Niveau eingependelt habe, blickte der Präsident in seinem Jahresbericht mit verhaltenem Optimismus auf die aktuelle Wirtschaftslage. Mahnend hielt Blaas aber fest: «Aktuell sind längst nicht alle Unternehmen voll ausgelastet und der Wettbewerb hat sich intensiviert.»

Die Vereinsgeschäfte konnte der Vorstand in einem weitgehend ruhigen Vereinsjahr in drei Vorstandssitzungen erledigen. Wichtig und konstruktiv sei insbesondere der Austausch zwischen Gemeinderat und Vorstand des Gewerbevereins über FüürObeFäscht, Ortseingangstafeln, Strompreise und die geplanten Bauprojekte gewesen. Im weiteren habe der Ausflug an den Hallwilersee den Zusammenhalt unter den Gewerbetreibenden weiter gefördert.

Jahresrechnung und Budget mit roten Zahlen

Kassier Stephan Zimmerli musste den Mitgliedern in der Folge eine Rechnung mit roten Zahlen präsentieren. Bei Einnahmen von rund 7500 Franken und Ausgaben von rund 10´500 Franken betrug das Defizit leicht mehr als 3000 Franken. Damit reduzierte sich das Vereinsvermögen auf fast 27´000 Franken. 

Auch das Budget für das laufende Jahr zeigt unter dem Strich leicht rote Zahlen. Bei einem unveränderten Jahresbeitrag von 130 Franken soll ein Minus von rund 1800 Franken resultieren. Der Mitgliederbestand des Gewerbevereins bleibt mit 43 Firmen unverändert. Die Austritte von Hofer AG Transporte (Umstrukturierung) und vom Baugeschäft Martin Siegrist (Pensionierung) konnten mit den Eintritten der Vaudoise Versicherungen und vom Baugeschäft M. Leu AG kompensiert werden.

Beitritt zum Verein Regiomesse

In den Ausgaben des Budgets 2025 eingeschlossen ist auch ein Beitrag von 2000 Franken den Beitritt zum Verein Regiomesse beitreten. Dani Häner wollte wissen, wofür das Geld verwendet wird und welche nächsten Schritte der Verein Regiomesse plant. Als Präsident des am 14. Januar 2025 gegründeten Vereins konnte Pascal Blum kompetent Auskunft geben. Dem Verein würden bisher die fünf Gewerbevereine Murgenthal, Oftringen, Rothrist, Strengelbach und Zofingen angehören. Die Gewerbevereine aus Vordemwald, Brittnau, Safenwil und Kölliken könnten eventuell noch dazustossen. Bis etwa im Mai sollte dann ein Organisationskomitee Regiomesse gebildet werden, das sich der Fragen was, wann, wo und wie rund um eine Regiomesse annehmen werde, führte Blum aus. 

Bevor sich die Versammlung mit Grussworten von Gemeinderätin Nathalie Häfliger und Gastgeber Urs Schenker ihrem Ende näherte, wurde die Berufsbildung zum Thema gemacht. Seitens des Aargauischen Gewerbeverbands wies dessen Vizepräsident Robert Weishaupt auf die Aargauische Berufsschau 25 hin, die vom 2. bis 7. September 2025 in Wettingen durchgeführt wird. Andrea Müller forderte die Vordemwalder Gewerbler zur Teilnahme an der Berufsmesse des Gewerbevereins Rothrist auf, die im Gemeindesaal Breiten am 22. Januar 2026 bereits zum dritten Mal durchgeführt wird.

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Mit himmlischer Schützenhilfe zum Happy End?

«Mer spele weder», heisst es in Vordemwald. Dieses Jahr bringt die Theatergesellschaft mit «Ängel uf Umwege» eine himmlische Komödie auf die Bühne. Mit viel Spielfreude und neuem Elan, für den nicht zuletzt die neue Regisseurin Manuela Glanzmann gesorgt hat.

Vordemwald 21. – 29. März: Theatergesellschaft spielt «Ängel uf Umwege»

Sitzleder ist nicht wirklich ihre Sache. Da sitzt sie zwar auf ihrem Stuhl in der ersten Reihe und beobachtet konzentriert, was auf der Bühne geboten wird. Doch bald schon springt sie auf, greift korrigierend in die Probearbeit der Vordemwalder Theaterleute ein. Steht kurz darauf auf der Bühne. Zeigt vor, wie sie eine Szene gespielt haben möchte. Um sich kurz darauf aufs «Ritiseili» mitten auf der Bühne zurückzuziehen, das eigentlich den beiden Engeln vorbehalten ist. Wo es sie dann auch nicht lange hält. Wiederum möchte sie etwas anders gespielt haben …

Das Energiebündel, welches die übende Theatertruppe antreibt, heisst Manuela «Manu» Glanzmann. Die 55-jährige Baselbieterin ist heute in solothurnischen Rüttenen wohnhaft, war ursprünglich Primarlehrerin und ist seit mehr als zwanzig Jahren für Amateurbühnen tätig. Nach Weiterbildungen in Theaterpädagogik und Regie hat sie ihre Leidenschaft schliesslich zum Beruf gemacht. Heute arbeitet sie als Theaterpädagogin an Schulen, dem Stadttheater Solothurn und an der Schultheaterwoche Solothurn sowie als Regisseurin für Amateurbühnen. 

Auf eine offene Truppe gestossen

Nun ist Glanzmann auf diese Theatersaison hin als Regisseurin zur Theatergesellschaft Vordemwald (TGV) gestossen, nachdem sie mit Tabea Häfelfinger, der Präsidentin der TGV, ins Gespräch gekommen ist. «Ich bin in Vordemwald auf eine offene, wohlwollende und interessierte Gruppe gestossen», sagt die neue Regisseurin. Es sei für sie ein Leichtes gewesen, mit den Theaterleuten zu üben, denn diese seien von Anfang an offen für ihre Ideen gewesen. Das ist auch an der Probe Mitte Februar spürbar. Die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne sind motiviert und engagiert bei der Sache – und trotzdem ist die Stimmung locker. Es bleibt Raum für ein Spässchen zwischendurch und es wird viel gelacht. Die Chemie zwischen der Theatergruppe und ihrer neuen Regisseurin stimmt.

Regisseurin Manuela Glanzmann.
Bild: Thomas Fürst

Beste Unterhaltung – mit himmlischer Hilfe

Mit der Komödie «Ängel uf Umwege» von Claudia Gysel hat die Theatergesellschaft Vordemwald auch dieses Jahr ein Stück ausgewählt, das zwar leichte, aber beste Unterhaltung bietet. Dies ganz in der Tradition der TGV, die ihrem Publikum gutes Volkstheater bieten will. 

Das Stück spielt im Haus der Familie Stammer. Die liebenswerte Isabella Stammer (Renate Renfer) wird ihres Lebens nicht mehr froh, seit ihr Sohn bei einem tragischen Arbeitsunfall ums Leben gekommen ist. Sie lebt mit ihrer Schwester Emmy (Beatrice Mettler) zusammen, die meist mit einem Feldstecher auf dem Sofa sitzt, die Umgebung beobachtet und alles akribisch notiert. «Logisch, me muess immer orientiert sii, was uf de Wält passiert.» Im weiteren macht sich Isabella Stammer grosse Sorgen um die Ehe ihres Sohnes Thomas (Reto Schär), der mit der herrschsüchtigen und geldgierigen Susanne (Tabea Häfelfinger) verheiratet ist. Diese stellt sich auf den Standpunkt, dass jede Frau das Recht hat, «drümol am Tag ihre Meinig z´ändere». Unglücklich ist aber auch Viktoria Leuthard (Sarah Scheuren), die Thomas liebt, aber nicht mit ihm verheiratet ist. Und welche Rolle spielt das düster gekleidete Gothic-Girl Dani Murer (Alexandra Weber), die bei Isabella Stammer ihre Sozialstrafe absitzen muss? Und was führt der seltsame Pfarrer Robert Ledermann (Christof Blattner) im Schilde, der immer wieder auf der Bildfläche erscheint, aber nicht einmal weiss, wer der Pontifex Maximus ist?

«Mir sötted chönne en Sturzflug abe mache und nach em Rechte luege», meint der Schutzengel Abbigail (Jacqueline Baumann), der schon ganz kribbelig ist, als er sieht, dass auf der Erde vieles aus dem Ruder läuft. Und als eines Tages alles besonders verkorkst zu sein scheint, machen Abbigail und der Schutzengel-Anfänger Traugott (Stephan Lienhard) mit einer Ausnahme-Bewilligung vom obersten Chef einen Ausflug auf die Erde, um einiges wieder ins rechte Lot zu bringen. Kommt es mit himmlischer Unterstützung doch noch zu einem Happy End im Haus Stammer?

Am 21. März ist Premiere

Ab Freitag, 21. März, heisst es nun «mer spele weder». Nach der Premiere vom Freitag – an diesem Tag kann man sein Glück übrigens mit dem Kauf eines Tombola-Lösli herausfordern – folgen bis Samstag, 29. März fünf weitere Aufführungen der himmlischen Komödie. Tickets zu 24 Franken sind am einfachsten online unter www.theater-vordemwald.ch erhältlich, eine Ticketreservation ist aber auch unter Telefon 0900 320 320 (1 Franken/Minute) möglich.

Warum nicht den Theaterbesuch mit einem feinen Essen verbinden? Das ist auch dieses Jahr wieder möglich. An beiden Samstagen bereiten die Hobby-Köche aus Strengelbach köstliche Menus (Fleisch oder vegetarisch) zu, am Dienstag, Donnerstag und Freitag gibts ausschliesslich Hamme mit Kartoffelsalat oder Brot. An jeder Aufführung steht ein reichhaltiges Kuchen- und Tortenbuffet bereit, nach der Samstagsvorstellung Barbetrieb im Eingangsbereich.

Vom Dramatischen Verein zur Theatergesellschaft

Das Theaterspiel hat in Vordemwald eine lange Tradition. Am 15. Dezember 1904 wurde im Dorf an der Pfaffnern der «Dramatische Verein Vordemwald» gegründet, der schon 1905 sein erstes Stück auf die Bühne brachte. Erst 1931 durften auch die ersten «Töchter» Mitglied im Verein werden. Am 23. Dezember 1993 wurde an einer ausserordentlichen Generalversammlung der etwas aus der Zeit gefallene Name geändert. Der Dramatische Verein wurde in Theatergesellschaft Vordemwald umbenannt. Nach einer schwierigen Zeit – wegen der Pandemie konnte nicht gespielt werden, beim Hochwasser vom 24. Juni 2021 verlor der Verein sämtliche Requisiten und seine Technik-Anlage – zählt der Verein heute wieder über 40 Aktiv- und Ehrenmitglieder.

Aufführungen

Freitag, 21. März, 20 Uhr

Samstag, 22. März, 20 Uhr

Sonntag, 23. März, 14 Uhr

Dienstag, 25. März, 20 Uhr

Donnerstag, 27. März, 20 Uhr

Samstag, 29. März, 20 Uhr

Vorverkauf über www.theater-vordemwald.ch oder telefonisch unter 0900 320 320 (1 Franken / Minute).

Der vermeintliche Pfarrer Robert Ledermann bedroht Dani Murer.
Bild: Thomas Fürst
Isabelle redet Tacheles mit Susanne, die deren Sohn Thomas unglücklich macht.
Bild: Thomas Fürst
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«E chli stinke muess es» – das ganze Dorf wurde zu einer einzigen Partymeile

Grüner und weisser Nebel, Weihrauch und sonstige «Aromen» - der Umzug in Strengelbach am vergangenen Samstag zog Tausende Besucher an den Strassenrand. 31 Fasnachtsgruppen mit rund 600 Teilnehmenden zogen durch die Gemeinde und feierten die fünfte Jahreszeit.

Strengelbach Der Fasnachtsumzug am Samstag war fröhlich, bunt und laut

Anscheinend konnten die Teilnehmenden des Umzugs den Beginn kaum abwarten. Die Edelweisstrychler Wiggertal und Palus Spiritus MMXIII führten den Umzug an – und zwar vor dem offiziellen Start mit dem traditionellen Böllerschuss, der dann doch noch mit leichter Verspätung kam.

Die Sujets waren bunt, sportlich und fröhlich. Bezaubernd waren die kleinen Hühner von Jessi’s Spielgruppe und der Kinder und Natur Waldspielgruppe. Der Gewerbeverein Strengelbach nahm ein Shopping-Portal ins Visier, die Feuerwehr nahm die Spitex aufs Korn. Die noch jungen Nebeldämonen repräsentierten die Krampusse. Die Wagenbaugruppen waren äusserst kreativ mit ihren unterschiedlichsten Themen. Der legendäre Fischer Bettwarenfabrik war genauso präsent wie Rammsteins «Engel». Die Henderländer Fäschthötte kamen mit ihrer Apres Ski Hütte, die Sänf Duube Neuendorf brachte ihre eigene Stubete mit.

Nebst den lokalen Teilnehmenden war es schön zu sehen, dass Guggenmusiken aus den Kantonen Solothurn, Bern und Fribourg am Fasnachtsumzug präsent waren.

Die Sträggelebrätscher Strengelbach feiern in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen. Ihr Motto «Hüa Hüa Hüüüüü wir reiten die Küüüh» war an den eindrücklichen Masken der Gugge zu erkennen, eine riesige Torte wies auf das Jubiläum hin.

Nach dem Umzug wurde kräftig weitergefeiert – mit Auftritten der Guggenmusiken und einem grossen Monsterkonzert.

Sportlich unterwegs – die Dorfbachschränzer Madiswil.
Bild: Regina Lüthi
Eine zauberhafte Eisprinzessin.
Bild: Regina Lüthi
Obelix nahm mit seiner Konfettischleuder die Zuschauer ins Visir.
Bild: Regina Lüthi
Party in der Stubete der Sänf Duube.
Bild: Regina Lüthi
Tausende wohnten dem Fasnachtsumzug bei.
Bild: Regina Lüthi
Die Wiisbärgler Strengelbach verteilten „Waschmittel“.
Bild: Regina Lüthi
Traditioneller Abschluss – die Sträggelebrätscher bildeten das Ende des Umzugs.
Bild: Regina Lüthi
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Farbenfroh, bissig und ab sofort mit eigener Zeitung

Brittnau Am Fasnachtsumzug ging es ruhiger zu als in den letzten Jahren

Brittnau brannte – zumindest thematisch – bei der diesjährigen Fasnacht, die mit kreativen, aber etwas gesitteteren Umzugswagen als in den Vorjahren für Stimmung sorgte.

Unter dem Motto «Brönznau brönnt» zogen fantasievolle und bissig-humorvolle Wagen durch das Dorf. Besonders ins Auge fielen die originellen Umzugswagen, die mit Wortspielen und kreativen Inszenierungen das Motto aufgriffen. So rollte ein Wagen mit einer imposanten Schnapsbrennerei durch die Strassen, während ein anderer mit einem Konfetti spuckenden Vulkan für Begeisterung sorgte.

«Brönznau brönnt, mer sprühe vor Talent», lautete die Aufschrift eines beeindruckenden Graffiti-Wagens, während eine mobile Disco mit dem Slogan «Brönznau brönnt, mer fiire lichterloh» die Feierlaune anheizte. Ein weiteres Highlight war eine Feuerspuckerin, die auf einem der Wagen für staunende Blicke und heisse Showeinlagen sorgte.

Feurig wurde das Motto auch politisch und gesellschaftlich interpretiert. Mit spitzer Zunge und viel Humor griff man aktuelle Debatten auf – von der Armeeaufrüstung über die Abschaffung der Ausgangsuniformen bis hin zur Schliessung mancher Spitex-Standorte und den Radio- und Fernsehgebühren.

Auch der Trend des Jahres 2024 durfte nicht fehlen: die berühmte Dubai-Schokolade. Selbst der ESC-Sieg von Nemo wurde thematisiert. Nach einem kontroversen «Anti-LGBTQ»-Wagen im vergangenen Jahr gab man sich dieses Mal versöhnlich: «De Nemo het eus met em ESC-Sieg verwöhnt, ond a sis Outfit hämmer is scho fasch gwöhnt!», hiess es auf einem der Festwagen.

Ein humorvoller Seitenhieb auf die lokale Presse durfte ebenfalls nicht fehlen. In Rot gehalten präsentierte sich das «Brönznauer Tagblatt» mit dem Slogan: «Chasch läse i de Präss öppe so komischi Sache, drom tüemmer jetzt säuber e Ziitig mache!»

Fleissig wurde Flüssiges verteilt.
Bild: Lea Fabian
Der Sieg im Super Bowl ging wohl an Brittnau.
Bild: Lea Fabian
Ein ausserirdischer Cheeleader.
Bild: Lea Fabian
Der Männerchor kam mit einer riesigen Torte.
Bild: Lea Fabian
Eindrucksvolle und kreative Kostüme bereicherten den Umzug.
Bild: Lea Fabian
Eine märchenhafte Hexe im verwunschenen Wald.
Bild: Lea Fabian
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Nach 15 Jahren «Abstinenz» kehrt die Fasnacht ins Dorf zurück

Am 14. März 1985 wurde in Vordemwald eine Guggenmusik gegründet. Die «Boowaudchrächzer» sind heute nicht mehr aktiv – zu ihrem Jubiläum verhelfen sie der Fasnacht im Dorf zu einem Revival. Am 15. März lädt ein gemischtes OK aus ehemaligen «Chrächzern» und Zugewandten zum Maskenball in den Gemeindesaal.

Vordemwald Maskenball zum Jubiläum «40 Jahre Boowaudchrächzer»

Fotobücher und Aktenordner liegen auf dem Tisch in der Untergrundbar an der Langenthalerstrasse. Gefüllt mit Erinnerungen an die Gründerzeiten der Vordemwalder Guggenmusik «Boowaudchrächzer». Die Unterlagen gehören Priska und Ernst Zimmerli. Die beiden Vordemwalder sind Gründungsmitglieder der «Chrächzer» und gehören auch dem Organisationskomitee an, welches zum 40-Jahre-Jubiläum der Gugge die Fasnacht wieder ins Dorf zurückbringen will. Mit einem Kehrausball, der am 15. März im Gemeindesaal über die Bühne gehen wird.

Im «Boum» gegründet

Doch zuerst ein Rückblick auf die Geschichte der Guggenmusik. «Die Idee, in Vordemwald eine Guggenmusik auf die Beine zu stellen, kam von Toni Hasler», weiss Ernst Zimmerli. Hasler sei mit einer Gruppe von Freunden und Kollegen an einem Maskenball gewesen, als sie spontan beschlossen, auch in Vordemwald eine Gugge zu gründen. Eine Woche später kam es zu einem ersten Treffen bei Hasler, das zweite fand wiederum eine Woche später im Restaurant Tannenbaum statt. «Dieses Treffen vom 14. März 1985 war gleichzeitig die Gründungsversammlung der Guggenmusik», weiss Ernst Zimmerli. Priska und Ernst Zimmerli stiessen an diesem Abend zufällig dazu. Die beiden waren mit Kollegen im Ausgang im «Boum», als Wirtin Ida Scheurer an ihren Tisch trat und sie darauf aufmerksam machte, dass im Saal gerade eine Guggenmusik gegründet werde. «Da müsst ihr auch kommen», meinte die Wirtin. Gesagt, getan. Die Zimmerlis wurden so nicht nur zu Gründungs-, sondern gleich auch zu Vorstandsmitgliedern der neuen Guggenmusik, die schliesslich auf den Namen «Boowaudchrächzer» getauft wurde. Als erster Präsident, beziehungsweise «Oberchrächzer» wurde Toni Hasler gewählt. Nach Hasler fiel nur noch vier Personen die Ehre zu, die Gugge zu leiten: Toni Fahrni, Edith Diriwächter, Markus Müller und Thomas Leuenberger.

Toni Hasler regte die Gründung einer Gugge in Vordemwald an und war auch ihr erster Oberchrächzer.
Bild: zvg

Rasantes Wachstum – bis zum Aufnahmestopp

Die Boowaudchrächzer erreichten rasch eine stattliche Grösse. Am ersten Auftritt 1986 zählten sie bereits 29 Mitglieder. Gleichberechtigung wurde dabei grossgeschrieben. «Ziemlich genau die Hälfte aller ‹Chrächzer› waren Frauen», erinnert sich Priska Zimmerli. Die Guggenmusik wuchs rasant weiter. Mit 43 Mitgliedern erreichte sie 1987 den grössten Bestand in ihrer Geschichte und zugleich eine problematische Grösse. «Mit so vielen Mitgliedern konnten wir kaum mehr in einem Restaurant aufspielen», erläutert Ernst Zimmerli. Die Folge: In den Statuten wurde neu festgelegt, dass die Guggenmusik höchstens 36 Mitglieder aufweisen dürfe. «Wir haben allerdings keine Mitglieder aktiv verabschiedet», stellt Zimmerli klar, eine gewisse Zeit lang seien einfach keine Neumitglieder aufgenommen worden. 

Die Boowaudchrächzer im ersten Fasnachtskostüm am Umzug in Strengelbach 1986.
Bild: zvg

«Wäuderball» als Markenzeichen

Die neue Guggenmusik nahm ab 1986 nicht nur regelmässig an den Fasnachtsumzügen in der Region teil, sie organisierte auch selbst fasnächtliches Treiben im Dorf. 1990 führten die «Chrächzer» einen ersten Fasnachtsumzug in Vordemwald in Eigenregie durch, 1992 den zweiten. Zum 10-jährigen Bestehen 1995 organisierte die Gugge einen Sternmarsch zum Gemeindehausplatz.

1997 schliesslich beteiligten sich die «Boowaudchrächzer» erstmals am «Wäuderball», zusammen mit den bisherigen Organisatoren Musikverein und Damenriege. «Die Fasnacht in Vordemwald ist aber älter», weiss Ernst Zimmerli, die ersten Bälle seien noch von der Jagdgesellschaft organisiert worden, wahrscheinlich in den frühen 1970-er-Jahren. Später übernahmen Musikverein und Damenriege den Ball, der fortan «Musigball» hiess und gleich an zwei Wochenenden durchgeführt wurde. Ab 1998 führten die «Boowaudchrächzer» den «Wäuderball» in Eigenregie durch. Mit grossem Erfolg – er wurde zum Markenzeichen der Gugge. Und trotzdem: Weil die «Chrächzer» immer weniger Mitglieder zählten, fand 2010 der letzte «Wäuderball» statt. Die Gugge besteht heute noch aus einer guten Handvoll Mitglieder, ist aber nicht mehr aktiv.

Jetzt kommt es zum Revival

Jetzt aber kommt die Fasnacht ins Dorf an der Pfaffnern zurück. «Nach der Abschiedsparty für die Band ‹Crossline› wurden anfangs Oktober 2024 sämtliche Helferinnen und Helfer zu einem Dankesessen eingeladen», sagt Andi Blaas. Unter den Helfern waren auch zwei «Chrächzer». Priska Zimmerli machte dort darauf aufmerksam, dass die Vordemwalder Gugge 2025 ihren 40. Geburtstag feiern dürfe. Und schon war die Idee geboren, zum Jubiläum einen Maskenball zu veranstalten. Ein Organisationskomitee mit Melanie Nyfeler (Präsidentin), Andi Blaas, Patrick Burger, Marco Lindenmann, Markus Müller sowie Priska und Ernst Zimmerli nahm die Vorbereitungen unverzüglich auf. Schon vor der ersten OK-Sitzung am 28. Oktober 2024 waren die Tanzmusik engagiert und der Gemeindesaal reserviert worden.

Die Vordemwalder Fasnacht startet im Gemeindesaal am Samstag, 15. März bereits um 16 Uhr mit einem Kindermaskenball. «Mit allem, was man für Kinder halt so macht», meint Priska Zimmerli. Sugus-Schleuder, Heisser Draht, Tinu mit seinen Ballontieren und Polonaise sind für die jüngsten Fasnächtler angesagt. Bereits um 18 Uhr tritt die ersten von insgesamt drei Guggenmusiken auf. Der eigentliche Maskenball startet um 20 Uhr unter dem Motto «Wildwest». Was würde besser passen – schliesslich liegt Vordemwald ja im Wilden Westen des Kantons. Für Stimmung sorgt neben den Guggenmusiken «Wirbelwind», eine der bekanntesten Partybands Österreichs. Die Band mit ihrem stimmungsgeladenen Sound zwischen Polka, Schlager und Rock mit wunderschönen Arrangements kommt jährlich auf über 150 Auftritte in ganz Europa und wird sicher auch das fasnächtliche Publikum in Vordemwald begeistern. Am Ball gibt es auch eine Maskenprämierung für Einzel- und Gruppenmasken. Der Foodcorner wird vom Radfahrerverein geführt, dazu herrscht natürlich Barbetrieb. Ab Mitternacht wird die traditionelle Mehlsuppe köcheln. Eintrittstickets für den Maskenball kosten 15 Franken.

«Es soll ein richtig schöner Kehrausball werden», wünschen sich Priska und Ernst Zimmerli. Und ja, die beiden würden sich natürlich freuen, unter den Gästen auch möglichst viele «Alt-Chrächzer» begrüssen zu dürfen. Episoden und «Episödeli», die sich die Ehemaligen erzählen könnten, gäbe es wirklich genügend. Von Kuhhörnern aus der Dorfmetzgerei etwa, die die «Chrächzer» 1988 auf dem Rastplatz Rüti in einem grossen Topf auskochten, damit sie diese für die gefürchige Larve an der Fasnacht verwenden konnten. 

Das OK des Vordemwalder Fasnachts-Revivals (vorne v.l.): Priska Zimmerli, Patrick Burger, Melanie Nyfeler und Zimmerli, sowie (hinten v.l.): Marlene Moser (stellvertretend für Marco Lindenmann), Markus Müller und Andi Blaas.
Bild: Thomas Fürst
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

So schön war das bunte Fasnachtstreiben – geregnet hat es nur Konfetti

Reiden/Dagmersellen Tausende Menschen wohnten bei angenehmen Temperaturen den Umzügen bei

In Reiden und Dagmersellen wurde die fünfte Jahreszeit ausgiebig gefeiert. Am SchmuDo war im Feldheim Reiden Party angesagt. Schlagersänger Simon Broch verzauberte mit seinem Konzert. Die Wegere Pflotscher kamen für ein Ständchen vorbei und am Abend ging das Programm weiter. Der Fasnachtsumzug am Freitag in Reiden begeisterte Tausende bei angenehmen Temperaturen.

Unter dem Motto «Alaska – es esch chaut im Gletscherspaut» führen die Häppereschweller und die Häpperezunft den Fasnachtsumzug in Dagmersellen an. 53 Wagen- und Fussgruppen umfasste der Umzug. Die Redaktion hat einige Impressionen zusammengestellt.

Simon Broch begeisterte im Feldheim.
Bild: zvg
Ob die «Ice Queen» der Häpperezunft gerade aus dem eisigen Norden Amerikas kommt?
Bild: Alfred Weigel
Knutwil wehrt sich: Asterix und Obelix liefern sich eine Strassenschlacht in Dagmersellen.
Bild: Alfred Weigel
Urisk Reiden mit dem Motto Football-Veteranen.
Bild: André Albrecht
Die Spielgruppe Reiden kam als Glückskäfer.
Bild: André Albrecht
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Erstmals eine Frau an der Spitze der Oftringer Hausbank

Fast nur eitel Freude und Sonnenschein an der 195. GV der Clientis Sparkasse Oftringen: In geopolitisch und wirtschaftlich unruhigen Zeiten konnte die Geschäftsleitung den anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter viel Positives präsentieren.

Oftringen Generalversammlung der Clientis Sparkasse

Bankleiter Daniel Studer sprach von einem sehr erfreulichen Geschäftsjahr mit einem rekordverdächtigen Geschäftserfolg, der bei einem Wert von 3,86 Mio. Franken um 17 Prozent über dem Vorjahreswert liege: «Dies ist der höchste je erreichte Geschäftserfolg in der Geschichte der Bank.»

Rekordverdächtig war auch die Teilnehmerzahl – 309 stimmberechtigte Menschen fanden den Weg in die Mehrzweckhalle Oftringen, so viele, wie noch nie zuvor. Sie haben dem Antrag, die Dividende um 2 Prozent auf neu 38 Prozent zu erhöhen, grünes Licht gegeben. Ein Schattenwurf über der GV bedeutete der überraschende Hinschied des langjährigen Verwaltungsratspräsidenten Urs Suter im Mai vergangenen Jahres. Folglich wurde Sandra Lüscher-Ott ad interim mit den Aufgaben des Verwaltungsratspräsidiums betraut, am Samstag erfolgte ihre offizielle Wahl in das höchste Amt durch die Generalversammlung. «Nun fühlt es sich richtig an für mich», bedankte sich die erste Frau an der Spitze der «Oftringer Hausbank» für das Vertrauen, das ihr einstimmig ausgesprochen wurde.

Drei neue Mitglieder im Verwaltungsrat

Oppositionslos wurden auch Jsabelle Wilhelm (Rothrist), Sandra Schmid (Wolfwil) und Rudolf Studer (Oftringen) in den Verwaltungsrat gewählt. Ausgeschieden aus diesem Gremium sind Ueli Baumann und Gerrit Bos (beide Rothrist). Beide hätten die Entwicklung der Bank von der ehemaligen Sparkasse Oftringen zur Clientis Sparkasse Oftringen im Jahr 2003 massgeblich mitgeprägt. Weitere Gemeinsamkeit: «Ihre leuchtenden Augen, wenn sie stolz von ihren Kindern und Enkelkindern erzählen», sagte Sandra Lüscher-Ott in ihren Dankesworten an die beiden «Neupensionäre».

Ein gesellschaftliches Ereignis

Nach einem musikalischen Intermezzo durch die Pig Farmers Big Band mit dem neuen VR-Mitglied Rudolf Studer an den Tasteninstrumenten, folgte der kulinarische Teil der GV. Dabei wurde deutlich: Eine GV ist immer auch ein gesellschaftliches Ereignis, bei einer Bank wie der Clientis Sparkasse Oftringen erst recht: «Wir waren schon dabei, als die GV noch im Restaurant Loohof durchgeführt wurde, damals noch in einem bescheideneren Rahmen…», meinte ein rüstiges Rentnerehepaar gegenüber dieser Zeitung. Und ein Rundblick durch den Saal zeigte, wo «Hausbank» draufsteht, ist auch «Hausbank» drin: Viele Persönlichkeiten aus der regionalen Wirtschaft und Politik erhoben gemeinsam mit allen anderen das Glas auf hoffentlich noch viele weitere positive News von ihrer Bank.