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Der Männerchor feiert mit Herz, Klang und offenen Armen

Einer der traditionsreichsten Brittnauer Vereine darf am Wochenende sein Jubiläum feiern. Seit 175 Jahren ist der Männerchor eine feste Grösse im kulturellen Leben der Gemeinde. Zum Jubiläum lädt der Chor nicht nur zum Feiern, sondern auch zum Mitmachen ein.

Brittnau  29. – 31. Mai: 175 Jahre Männerchor Brittnau

«Der Männerchor Brittnau ist fit und bei guter Gesundheit, auch wenn er vielleicht ein wenig das Image eines Altherrenvereins hat», sagt Kurt Gerhard bestimmt. Denn mit seinen aktuell 29 Mitgliedern gehöre er zu den grösseren Männerchören im Kanton, weiss der 61-jährige eidg. dipl. Gärtnermeister, der 1999 in den Chor eingetreten und seit 2002 auch dessen Präsident ist. Sein 175-jähriges Bestehen will der Männerchor nun nutzen, um weitere Mitglieder zum Mitsingen zu animieren. «Wir starten im Jubiläumsjahr eine Charmeoffensive», bringt es Ignaz Büchel, der vor sieben Jahren nach Brittnau gezogen ist und seit dann auch im Chor mitwirkt, auf einen kurzen Nenner. «Ignaz hat die Aussensicht in den Verein eingebracht, das war wertvoll», betont Kurt Gerhard, und er habe auch das Jubiläum angeregt. Doch zuerst ein Blick zurück in die Geschichte des traditionsreichen Vereins.

Gründungsdokumente fehlen

Die grosse Mehrheit der Vereinsgründungen erfolgte in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Das hängt damit zusammen, dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts erste Fabrikgesetze die Arbeitszeit regelten und so erstmals ein gewisses «Freizeitbewusstsein» aufkommen konnte. Wobei man den Begriff «Freizeit» keinesfalls mit heutigen Vorstellungen verbinden darf. Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit lag damals immer noch bei 12 bis 14 Stunden – bei einer Sechstagewoche wohlverstanden. Trotzdem bildeten sich damals im ganzen Land rund 30´000 Vereine – vorwiegend Schützen- und Turnvereine sowie Musikgesellschaften und Gesangsvereine.

Auch der Männerchor Brittnau wurde in der Zeit um 1850 gegründet. Allerdings liegen weder Gründungsprotokoll noch Statuten vor. Den ersten Hinweis auf die Existenz des Männerchors liefert das Kantonalsängerfest von 1850 in Frick. Dort beteiligte sich der Brittnauer Männerchor nachweislich am Gesamtchorlied. Deshalb gilt 1850 als Gründungsjahr des Chors. Gerade die Jahre nach der Gründung dürften für den Verein alles andere als einfach gewesen sein. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Jahre dürfte fürs Singen kaum viel Zeit geblieben sein – die Gemeinde zwang 1851 und 1855 insgesamt 154 Mitbürger zur Auswanderung. Kurt Buchmüller, welcher die Geschichte des Männerchors zu dessen 150-Jahre-Jubiläum akribisch erforscht hat, kommt denn auch zum Schluss, dass der Verein in den ersten 25 Jahren «stets mehr oder weniger um seine Existenz kämpfte». Ein nachhaltiger Aufschwung erfolgte erst in der Zeit nach 1880. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Zum einen fusionierte der Männerchor 1883 mit dem 1876 gegründeten Männerchor «Frohsinn», zum anderen übernahm mit dem ersten Rektor der Bezirksschule, Adolf Fritschi, 1885 eine Persönlichkeit den Dirigentenstab, die den Verein zu neuen Höhen führte. Fritschi blieb bis zu seinem Tod 1920 im Amt – unter ihm holte der Männerchor am Wiggertaler Gesangsfest von 1896 auch den ersten Lorbeerkranz. Ein weiterer Dirigent, der den Verein während vielen Jahren prägte, war Werner Locher. Er war von 1930 bis 1985 sagenhafte 55 Jahre im Amt. Das Jahrzehnt von 1947 – 1956 bezeichnete Buchmüller als das goldene Jahrzehnt des Männerchors, reihte er doch damals einen Goldlorbeerkranz an den nächsten. Unter Locher stiegen auch die Mitgliederzahlen auf Höchstwerte. Das 100-Jahr-Jubiläum beging der Chor 1950 mit 53 Aktivmitgliedern, der absolute Höchststand wurde 1962 mit 66 aktiven Sängern erreicht. In jüngster Zeit haben dem Chor die Pandemiejahre zugesetzt, kam es doch damals zu zehn Abgängen.

Eines der ältesten Fotos zeigt den Männerchor mit seinem Dirigenten Adolf Fritschi (hinterste Reihe 6. v. l.). Es muss um 1915 entstanden sein.
Bild: zvg

Kameradschaft ebenso wichtig wie das Singen

«Der Chor hat aber auch diese Baisse überstanden», betont Kurt Gerhard, nicht zuletzt weil man sich bemüht habe, die Mitglieder des aufgelösten Männerchors Mättenwil zum Mitsingen zu gewinnen. Denn Kameradschaft und Geselligkeit hätten im Männerchor einen ebenso grossen Stellenwert wie das Singen selber, betont Kurt Gerhard und fügt schmunzelnd einen Spruch eines ehemaligen Dirigenten an: «Singen könnt ihr auch, aber noch besser könnt ihr festen». Er schätze gerade die Kameradschaft im Männerchor ausserordentlich, betont auch Walter Zimmerli. Der 86-jährige Landwirt und langjährige Totengräber der Gemeinde ist seit 45 Jahren Mitglied im Männerchor und weiss viele Anekdoten aus der Geschichte des Chors zu erzählen. «Gerade die Vereinsreisen waren immer ganz besondere Erlebnisse», führt Zimmerli aus. So habe es während einer Vereinsreise im Mai / Juni zu schneien begonnen, als die Brittnauer auf einem Sessellift beim Eisee am Fuss des Brienzer Rothorns sassen. Der Schnee auf den Sesseln sei über Nacht zu einer zentimeterdicken Schicht gefroren. «Nur wer etwas überlegt hatte, hatte bei der Rückfahrt eine Zeitung unter dem Allerwertesten – die anderen hatten dann eine ‹pflotschnasse› Hose», erzählt er, und brauchten natürlich für den Spott nicht zu sorgen.

Motto «Wir feiern mit Dir»

Sein Jubiläum feiern – das will der Männerchor am Auffahrtswochenende ausgiebig tun. Zusammen mit der Bevölkerung, befreundeten Chören und in der Kirche. «Sakrale Lieder, das hat beim Männerchor immer schon Platz gehabt», sagt Kurt Gerhard. So umrahmt der Männerchor den Auffahrts-Gottesdienst in der Kirche mit vier Liedern – als letztes stimmt er die von Sängerkollege Fredy Brugger verfasste Geburtstagshymne «Happy Birthday» an. Am Freitag, 30. Mai, finden ab 16 Uhr erste Festaktivitäten auf dem Schulhausareal statt. Traditionelles «Chässchnitte-Ässe», Weinstube, Sängerbar, Kletterwand für Junge und Junggebliebene, Hüpfburg sowie musikalische Unterhaltung mit den «Thirsty Brothers & Sisters» sowie den einheimischen «Brönzstoff» sorgen für Partylaune. Den Abschluss findet das Jubiläumsfest am Samstag, 31. Mai. Ab 13.45 Uhr findet der Jubiläums-Festakt in der Mehrzweckhalle mit über 200 geladenen Gästen statt. Ab 16 Uhr wird auf dem Schulareal weiter gefeiert – für Unterhaltung sorgen «MistyTwo», «Fiinstaub» und die «Dixie Ramblers». Während den Festaktivitäten treten verschiedene Gastchöre auf: Frauenchor Strengelbach, Männerchor Pfaffnau, Männerchor Rüthi aus dem St. Galler Rheintal, Jodlerklub Edelweiss Zofingen sowie der Männerchor Burg AG. Ganz viel Gesang und ebenso viel Geselligkeit sind bei einem derartig reichhaltigen Programm garantiert.

Und nach dem Jubiläumswochenende ist noch lange noch nicht Schluss. «Wir haben bewusst den Slogan ‹Wir feiern mit Dir 175 Jahre› als Motto für unser Jubiläumsjahr gewählt», betont Ignaz Büchel. Denn am 12. September ist die Bevölkerung zum offenen Singen für alle unter das Schleppdach an der Dorfstrasse 27 (vis-à-vis Chuestall) eingeladen. Ein letztes Highlight: Am 2. November lädt der Männerchor zu einem ganz speziellen Jubiläumskonzert in die Kirche Brittnau ein. Zusammen mit der unvergleichlichen Sandra Rippstein wird der Brittnauer Chor Lieder von Polo Hofer, Span oder Udo Jürgens zum Besten geben.

Freuen sich auf ein tolles Jubiläumsfest (v.l.): Ignaz Büchel, Präsident Kurt Gerhard und Walter Zimmerli.
Bild: Thomas Fürst
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Wo Massstäbe für ein selbstbestimmtes Leben gesetzt werden

Am vergangenen Samstag öffnete das azb Strengelbach zum jährlichen Tag der offenen Türe. In diesem Jahr stand der Anlass unter dem Motto «Wir setzen Massstäbe für ein selbstbestimmtes Leben» und bot wie immer detaillierte Einblicke in die (Arbeits-)welt der Klienten der Stiftung.

Strengelbach Besucheransturm am Tag der offenen Türe bei der Stiftung azb 

Die gut ausgeschilderten Rundgänge durch die Werkstätten stiessen auf grosses Interesse. Geführte Rundgänge gab es in diesem Jahr nicht mehr. Dafür wurden Hotspots installiert, wo sich die Besuchenden ausgiebig informieren konnten. Mit Freude und Stolz beantworteten die Klienten der Stiftung Fragen und gaben detaillierte Einblicke in ihre Arbeit. Es war eindrücklich zu sehen, mit welcher Einsatzfreude und Qualität die anstehenden Arbeiten erledigt wurden – und welcher Respekt ihnen hierfür entgegengebracht wird.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm sorgte für viel Abwechslung und vor allem für buntes Treiben auf dem Areal. Luftballon-Tiere, Nostalgie-Karussell, Büchsenwerfen, Mohrenkopf-Schiessen zogen die kleinen Besucher magisch an und der Marktplatz, wo es viele kreative Produkte zu bestaunen gab, wurde zum Treffpunkt.

Und natürlich konnte man sich auch ganz einfach im Kaffee oder im Restaurant von den feinen Produkten aus der Küche verwöhnen lassen. Der Duft der Bratwürste schwebte über den Platz, es gab hausgemachte Backwaren. Die Strengelbacher Hobbyköche sorgten zusätzlich für das leibliche Wohl und die musikalische Unterhaltung mit Beata Berauter rundete den Anlass für alle Menschen – ob mit, oder ohne Beeinträchtigung – perfekt ab.

Der Duft der Bratwürste wehte über den Platz.
Bild: Regina Lüthi
In der Sonne liess es sich gut aushalten.
Bild: Regina Lüthi
Detaillierte Einblicke beim Rundgang.
Bild: Regina Lüthi
Auch Joel war fleissig am Arbeiten.
Bild: Regina Lüthi
Beate Bereuter und Band berührte und überzeugte.
Bild: Regina Lüthi
Die Ballontiere waren äusserst beliebt.
Bild: Regina Lüthi
Hier klappte es wunderbar mit dem Mohrenkopf-Schiessen.
Bild: Regina Lüthi
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Pétanque-Vergnügen auf fünf Bahnen – Spiel, Spass und Festlaune garantiert

Strengelbach Plauschspieltag des Pétanque-Clubs war sehr gut besucht

Da die Mitglieder des Frauenturnvereins, dort jene des Feuerwehrvereins und unübersehbar in roten Trikots die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei – sie alle hatten am vergangenen Samstag etwas gemeinsam: Viel Spass am Pétanque-Spiel. Organisiert hatte den Plauschspieltag erneut der Pétanque-Club Strengelbach, der der Bevölkerung das Spiel mit den Kugeln näher bringen wollte. Natürlich wurden dabei die Punkte notiert. Aber es ging weniger um Sieg oder Niederlage, sondern in erster Linie um das gesellige Zusammensein. «So macht es Spass – sämtliche Bahnen waren von Beginn an besetzt», meinte ein sichtlich zufriedener Werner Kurth, Präsident des organisierenden Clubs um die Mittagszeit herum. Ganz bestimmt sprach Kurth damit auch das Wetter an. Petrus muss ein Pétanque-Spieler, wenn man bedenkt, wieviel Wasser in der vergangenen Woche vom Himmel fiel. Um die Mittagszeit herum bildeten sich erste Schlagen vor den Foodständen. Für herrliche Grilladen und Pommes Frites waren die Mitglieder des Pétanque-Clubs gleich selbst besorgt, während die Chlämmerlisack-Clique Strengelbach an ihrem Stand Kaffee und Gebäck anbot. 

Der Plauschspieltag war auch dieses Jahr wieder sehr gut besucht.
Bild: Thomas Fürst

Dem Pétanque-Club Strengelbach ist es einmal mehr gelungen, auf dem Begegnungsplatz ein kleines Dorffest auf die Beine zu stellen. Vielleicht wird auch der Club mit neuen Mitgliedern belohnt. Interessierte finden sich einfach auf dem Begegnungsplatz ein, wo jeden Dienstag und Freitag ab 14 Uhr gespielt wird.

Hans Jung führte die Buchhaltung nach.
Bild: Thomas Fürst
Wo das Auge nicht mehr entscheiden konnte, wurde ausgemessen.
Bild: Thomas Fürst
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Grosser Bahnhof für die Schützengesellschaft und ihre neue Fahne

Zofingen Würdige Fahnenweihe der Schützengesellschaft bei der Markthalle

Mit elf Vereinsdelegationen hatte Christian Klauenbösch, Präsident der Schützengesellschaft Zofingen (SGZ), gerechnet. 25 Vereinsfahnen oder Standarten konnte man auf dem Platz bei der Markthalle schliesslich zählen. Man dürfe nicht vergessen, dass der Schweizer Schiesssportverband über 100´000 Mitglieder zähle und damit der sechstgrösste Sportverband in der Schweiz sei, meinte Klauenbösch, bei seiner Begrüssung. «Dieses Freundschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, das spürt man heute nicht zuletzt an den vielen Delegationen, die hier sind». Einen speziellen Dank richtete der Präsident an die Stadtmusik und den Tambourenverein Zofingen für die musikalische Umrahmung des feierlichen Anlasses.

Herbert H. Scholl hielt vor einem Fahnenmeer eine launige Festrede.
Bild: Thomas Fürst

In seiner ebenso humor- wie gehaltvollen Festansprache blickte Herbert H. Scholl zurück auf die Geschichte der SGZ. Es gebe verschiedene Ansichten zum Gründungsdatum der traditionsreichen Gesellschaft. 1397 als Gründungsdatum ohne Beleg, 1528 als jenes mit Beleg. Dann äusserste sich der Festredner zu den heutigen Aufgaben: Sport – da sei die SGZ wieder im Aufschwung; Politik – da müssen die Schützen mitreden; Freundschaft und Geselligkeit – das sei ein wichtiger Aspekt. Mit Blick auf die beiden Gründungsdaten meinte Scholl schmunzelnd: «Welche Gesellschaft kann schon innerhalb von 21 Jahren ihr 450- und ihr 600-Jahre-Jubiläum feiern?» Mit einem schelmischen Blick auf die bevorstehende Fahnenweihe meinte Scholl abschliessend: «Wenn dann wieder 1528 auf der Fahne steht, darf die SGZ bereits in drei Jahren ein rundes Jubiläum und wir ein schönes Fest feiern».

Fähnrich Fabian Wiesenzarter (ganz links) rollt die alte Vereinsfahne zum letzten Mal ein.
Bild: Thomas Fürst

Dann war der grosse Moment gekommen. Fähnrich Fabian Wiesenzarter rollte die alte Vereinsfahne nach 47 Jahren endgültig ein. Christian Klauenbösch und Herbert H. Scholl blieb es vorbehalten, die neue Fahne auszurollen und dem zahlreich anwesenden Publikum ein erstes Mal zu präsentieren. Fahnengruss, weitere Grussbotschaften und zum Schluss Zofinger Marsch und Nationalhymne schlossen den offiziellen Teil einer würdigen Feier ab.

Der grosse Moment: Festredner und Ehrenmitglied Herbert H. Scholl und Präsident Christian Klauenbösch entrollen die neue Vereinsfahne.
Bild: Thomas Fürst
Eine grosse Festgemeinde wohnte der Fahnenweihe bei.
Bild: Thomas Fürst
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Neuer Teilnehmerrekord – rund 1200 Personen nahmen 15 km unter die Füsse

Geschäftiges Treiben herrschte am Samstagmorgen rund um die Mehrzweckhalle und dem Schulhaus. Während die einen Gruppen sich auf den rund 15 km langen Marsch machten, trafen andere ein, um sich anzumelden.

Oftringen Der Feuerwehrmarsch wurde zum 51. Mal durchgeführt

OK Präsident Ruggero Zähringer und OK Vizepräsident Beat Muntwyler, beide vom Feuerwehrverein Oftringen, zeigten sich gut gelaunt und auch stolz. Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen für den 51. Feuerwehrmarsch, der nun für insgesamt drei Jahre in Oftringen durchgeführt wird. «Trotz der vielen kantonalen Auflagen und dem Sicherheitskonzept verlief alles sehr unkompliziert», betont Zähringer. Mit einem Schmunzeln fügte er noch hinzu, dass die Sponsorensuche sehr intensiv war. «In diesem Jahr dürfen wir einen Rekord bei den Anmeldungen verzeichnen», so Muntwyler. «Rund 1200 Personen werden am Feuerwehrmarsch teilnehmen. Sonst sind es zwischen 800 und 1000.»

Der Anlass wurde gemeinsam mit der Stützpunktfeuerwehr Zofingen auf die Beine gestellt. 22 Personen engagierten sich mit Herzblut im OK. Natürlich gab es auf der Strecke Verpflegungsposten inclusive Sanitätsdienst. Der Anlass steht unter dem Patronat der Aargauischen Gebäudeversicherung AGV und dem Aargauischen Feuerwehrverband AFV. Eingeladen waren alle Blaulichtorganisationen des Kantons Aargau, gemeinsam mit ihren Angehörigen, um auf einer Wanderung durch den «wilden Westen» des Aargaus die Gemeinschaft zu geniessen und die Kameradschaft zu feiern. Letzteres wurde dann auch ausgiebig in der Festwirtschaft getan, als am Nachmittag alle Teilnehmenden nach und nach wieder von der Wanderung zurückkehrten.

Ein paar Gipfeli als Wegzehrung.
Bild: Patrick Lüthi
Die Feuerwehr Brugg trat standesgemäss an.
Bild: Patrick Lüthi
In Reih und Glied standen die Mannschaftswagen der diversen Feuerwehren.
Bild: Patrick Lüthi
Ruggero Zähringer (links) und Beat Muntwyler vom Feuerwehrverein Oftringen.
Bild: Patrick Lüthi
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«Wollen Kinder und Jugendliche für Maschinen begeistern»

Boningen Zum 9. Mal lud das Baustoffzentrum zum Baggertag ein

Am Samstag, 10. Mai, lud das Baustoffzentrum zum 9. Mal zum «Baggertag für chlini und grossi Ching» nach Boningen ein. Letztes Mal fand die Veranstaltung 2019 in der Aaregäuer Gemeinde statt. Danach folgten corona-bedingt zwei Jahre Zwangspause, und von 2022 bis 2024 wurden die zahlreichen Attraktionen im Gunzger Teil der Kieswerk-Anlage angeboten. Nun war man also zurück in Boningen. Weshalb? «Unser Betriebsleiter Martin Jost wollte es so», erklärte Geschäftsführer Jürg Wyss. Zudem wurde vor einem Jahr in Boningen das alte Asphaltwerk abgerissen und innerhalb des letzten Jahres ein Neubau zum selben Zweck errichtet. «Diesen Teil unserer Einrichtungen wollen wir heuer der Bevölkerung näherbringen», so Wyss. In der Anlage werde mit einer Recycling-Quote von «nahezu 100 Prozent» alter Asphalt aufbereitet. Für die Erhitzung der Belagsreste werde nun ausschliesslich Holz verwendet, legte der Geschäftsführer dar. «Dies mit dem Ergebnis, dass wir mittlerweile CO2-frei produzieren können.»

Reichhaltiges Rahmenprogramm

Daneben wurde ein reichhaltiges Rahmenprogramm angeboten. Dazu gehörten die allseits beliebten Fahrten ins Abbaugelände mit dem Dumper-Taxi, aber auch das Bedienen von Grossbaggern und die Schatzsuche mit Kleinbaggern. Neu im Programm war das Basteln von Steinfiguren; Kiessteine wurden bemalt oder mit Moosgummi, Wolle, Pfeifenputzern, Krällchen oder Wackelaugen verziert, die mit Heissleim an den Steinen befestigt wurden; ein Posten also, der für die Kleinsten bestimmt war, und diese waren top motiviert und mit Feuereifer bei der Sache. Das Bedienen der Bagger lockte den etwas älteren Nachwuchs in Scharen an, und auch der eine oder andere Papi wurde dabei wieder zum Kind…

«Jedes Jahr kommen immer wieder junge Eltern mit ihrem Nachwuchs. Wir möchten mit diesem Anlass ein gutes Image vermitteln und die Jugendlichen für die Leistungen der Lastwagen und Baumaschinen begeistern, denn die Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft», führte Wyss aus. Der Zweck wurde erfüllt: Der Anlass lockte Hunderte von Gästen an, die von den Attraktionen profitierten. Ein Wettbewerb mit tollen Preisen rundete das Ganze ab, und auch das Kulinarische kam im Rahmen der Festwirtschaft nicht zu kurz; begleitet vom Einheimischen Peter Wyss, der mit seiner Drehorgel sowie teils erneuertem Repertoire für flotte Klänge besorgt war.

Boningens Bürgergemeindepräsident Otto Jäggi stillt den kleinen Hunger.
Bild: Beat Wyttenbach
Das Basteln der Steinfiguren braucht oft die Unterstützung der Eltern.
Bild: Beat Wyttenbach
Die Fahrten mit den Dumper-Taxis erfreuen sich grosser Beliebtheit.
Bild: Beat Wyttenbach
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Riesige Auswahl, erstklassige Beratung, tolle Live-Demos

Oftringen Gut besuchte Frühlingsausstellung bei Heggli Eisenwaren AG

Ein eifriges Kommen und Gehen herrschte am vergangenen Wochenende an der Baslerstrasse, wo die Heggli Eisenwaren AG zu ihrer traditionellen Frühlingsausstellung eingeladen hatte. Mit tollen Live-Demos – zum Beispiel am Stand des Werkzeugherstellers Milwaukee, wo die verschiedensten Akku-Werkzeuge gleich selbst ausprobiert werden konnte. Die gewohnt erstklassige Beratung gab es auch im Ladengeschäft – dort standen die Fachleute von Heggli für Auskünfte jederzeit zur Verfügung. 

Das warme Wetter ist auf dem Vormarsch – auf entsprechendes Interesse stiessen deshalb die Angebot im Grillhaus. Elektro-Grill? Gas-Grill? Holzkohle-Grill? Bei der grossen Auswahl an verschiedenen Grills war fachmännischer Rat gefragt. Das Heggli-Team und die Fachleute von Broil King konnten die Vorteile der verschiedenen Grills vor Ort erläutern – und zeigten sich gleich auch als charmante Gastgeber. Feine Fleischstücke wurden grilliert und aufgeschnitten – manch ein Häppchen wanderte direkt in den Mund eines glücklichen Zaungasts. 

In der Festwirtschaft herrschte Betrieb

Viel Betrieb herrschte auch in der Festwirtschaft, wo Besucherinnen und Besucher mit Köstlichkeiten vom Grill und feinem Spargelrisotto verwöhnt wurden. Besonders beim Auftritt des Oftringer Füürwehrchörlis am Samstag um die Mittagszeit waren Plätze in der Festwirtschaft Mangelware. Speziell interessant für Junge und Junggebliebe – aber gar nicht so einfach – war der Versuch, den von Sandro Scheibler aufgebauten Ninja-Parcours zu bewältigen. 

Expertenrunde am Stand von Milwaukee Tools.
Bild: Thomas Fürst
Das Füürwehrchörli Oftringen sorgte für Stimmung im voll besetzten Festzelt.
Bild: Thomas Fürst
Am Ninja-Parcours war immer etwas los.
Bild: Thomas Fürst
Die ganze Familie liess es sich in der Festwirtschaft schmecken.
Bild: Thomas Fürst
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Schmackhafte und gesunde Wildpflanzen für den Frühling

Region Einheimische Pflanzen besitzen nicht nur Heilkräfte

Wildkräuter sind ein wahrer Quell an Vitaminen und Mineralien. Sie können superlecker schmecken und sind an vielen Orten zu finden. An Waldrändern, Hecken und nährstoffreichen Wiesen lassen sich viele der Pflanzen ernten. Gerade weil Wildkräuter oft üppig und in grosser Auswahl in der Natur frei verfügbar sind, wird vergessen, dass auch diese kostbare Produkte sind. Deshalb soll das Ernten mit viel Rücksicht und Respekt erfolgen, um die Natur zu schonen.

Spitzwegerich

Der Spitzwegerich gilt als kleine Wunderpflanze. Bereits in der Antike wurde die Heilwirkung der Pflanze genutzt. Doch auch als Speisepflanze eignet sich der Spitzwegerich hervorragend. Die feinen Blätter der Rosettenmitte werden geerntet und sollten am besten quer zur Faser in Streifen geschnitten werden. Die geschnittenen Blätter eignen sich als Zugabe von Salaten und gekochtem Gemüse, oder können auch im Omelette oder Rührei verarbeitet werden.

Wiesen-Labkraut

Mit seinen schmalen Teilblättchen, die zu mehreren rund um den Stängel angeordnet sind, ist das Labkraut unverkennbar. Fast das ganze Jahr kann man die Stängel zu Blattgemüsegerichten verarbeiten. Sie sind eine ausgezeichnete Salatgrundlage und man kriegt fast nicht genug von dem milden, saftigen Kraut.

Knoblauchsrauke

Wie der Name schon andeutet, ist der Knoblauchgeschmack bei dieser Pflanze unverwechselbar. Die Blätter und Triebe können als Grundlage verschiedener Salate dienen oder schmecken auch hervorragend als Zutat eines Kräuterquarks. Die Blüten eignen sich als würzige, helle Speisedekoration.

Gewöhnlicher Gundermann

Die Pflanze, die auch als wilde Petersilie bekannt ist, hat einen herben, würzigen Geschmack. Im April sind die Blätter noch zart und frisch, im Verlauf des Sommers lagern sich jedoch immer mehr Bitterstoffe ein. Sie eignen sich besonders zum Würzen von Suppen, Reisspeisen, Quiche, Eintöpfen und können zu Kräuterbutter verarbeitet werden.

Löwenzahn

Die Verwendung von Löwenzahn in der Küche vielseitig, und seine Heilwirkung als verdauungsfördernd und harntreibend hilfreich. Die jungen, frischen Blätter eignen sich besonders als Salatzugabe. Wenn man die Blätter, fein geschnitten, für eine Stunde in Salzwasser ziehen lässt, werden sie etwas milder. Verglichen mit einem Kopfsalat, ist der Löwenzahn um ein Vielfaches reicher an Vitaminen, Calcium, Magnesium, Eisen und Proteinen.

Die noch ungeöffneten Blüten sind wahre Delikatessen. Angebraten mit etwas Olivenöl, oder eingelegt als Kapern in Essig können sie als Beilage für alle möglichen Gerichte dienen. Doch auch die geöffneten Blüten lassen sich verwenden. Die feinen Blütenspitzen können als Speisedekoration dienen, oder auf ein Brot gegeben werden. Eingelegt in Zuckerwasser kann ein wunderbar reichhaltiger Honig hergestellt werden.

Wiesen-Schaumkraut

Die Pflanze ist in der Familie der Kreuzblütler und somit verwandt mit dem kultivierten Kohlgemüse wie beispielsweise Broccoli, Rosenkohl, Weisskohl, Senf oder Raps. Daher schmecken auch die Blätter des Wiesen-Schaumkrauts kresseartig und eignen sich zum Schärfen von Salaten, Kräuterbutter oder Suppen.

Die noch ungeöffneten Löwenzahn-Blüten sind wahre Delikatessen.
Bild: Regina Lüthi
Die Triebe und
Blätter der Knoblauchsrauke schmecken hervorragend im Kräuterquark.
Bild: Regina Lüthi
Die Blätter des Spitzwegerichs eignen sich als Zugabe im Omelette oder Rührei.
Bild: Regina Lüthi
Der Gewöhnliche Gundermann ist auch als wilde Petersilie bekannt.
Viktor – stock.adobe.com
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Lehrlinge gestalten Natur in der Kiesgrube

Die Kiesgrube im Oberwiler Feld ist ein immer noch recht artenreicher Lebensraum. Doch in den nächsten Jahren stehen Veränderungen an. Ein Ende des Kiesabbaus ist absehbar, anschliessend muss die Grube rekultiviert werden. Naturschutzverein und Grubenbesitzer arbeiten Hand in Hand, wenn es darum geht, die Artenvielfalt möglichst hoch zu erhalten. Etwa mit einem beispielhaften Lehrlingsprojekt.

Rothrist Ein neuer Weiher für Gelbbauchunke und Kreuzkröte

Es ist heiss in der Kiesgrube Oberwiler Feld an einem dieser ersten Frühlingstage. Eine karge Landschaft, grau in grau. Fast gespenstisch ruhig ist es hier – eigentlich ein perfekter Ort für einen Filmdreh. Doch die drei Jungs, die hier warten, dürften gerade an anderes denken, stecken doch zwei von ihnen momentan mitten in den Abschlussprüfungen. Und heute wollen Michele Rollo (Rothrist), Mauricio Ribeiro (Rothrist) und Mateo Schär (Glashütten) zeigen, was sie in der Grube im Rahmen eines Lehrlingsprojekts geschaffen haben. Garantiert ohne filmreife Szenen. Die drei Lernenden, die in der Ausbildung zum Gärtner EFZ, Fachrichtung Garten- und Landschaftbau stecken, haben in der Grube selbständig einen natürlichen Weiher angelegt – nach Vorgaben, die ihnen Tobias Häfeli, Bauführer bei der Rhodo Gartenbau AG in Absprache mit Beat Rüegger, Co-Präsident Naturschutzverein Rothrist, auferlegte. «Ein cooles Projekt», wie Michele Rollo meint, bei dem alle drei Lernenden viel gelernt hätten.

«Auch von der Ausbildung her ist es ein hervorragendes Projekt gewesen», meint Tobias Häfeli, würde doch sich die Kundschaft bei der Anlage von neuen Gärten vermehrt auch für eine naturnahe Gestaltung interessieren. Und genau dort nahm das Projekt auch seinen Anfang – im Garten von Beat Rüegger. Die Gartenbaufirma durfte nämlich den Garten des Rothrister Naturschützers umgestalten und dort unter anderem einen Weiher anlegen. «Ich habe dann gemerkt, dass diese Arbeiten für die Lernenden mehr Neuland denn Routine waren», sagt Rüegger. Worauf Rüegger den Verantwortlichen der Rhodo Gartenbau, die auch für das Grubenmanagement zuständig sind, den Vorschlag machte, einen weiteren Weiher als Übungsobjekt in der Kiesgrube anzulegen. Eine erstklassige win-win-Situation, bei der sowohl Lernende als auch Naturschutz profitieren.

Viel mehr als Sand und Staub

Die Kiesgrube im Oberwiler Feld sieht für Aussenstehende vielleicht karg aus, sie ist aber nach wie vor ein interessanter Lebensraum mit einer ansehnlichen Artenvielfalt. Auch wenn diese im Verlauf der Jahre tendenziell abgenommen hat. Einerseits ist der Kies- und Sandabbau stark vorangeschritten, andererseits ist das in der Grube 1994 ausgeschiedene Naturschutzgebiet mit Feucht- und Trockenbiotop stark verlandet, der dortige Weiher nicht mehr vollständig dicht. Doch noch immer leben die stark gefährdeten Gelbbauchunken und Kreuzkröten hier. Samenfresser wie Distelfink, Bluthänfling, Girlitz oder Gartengrasmücke finden in der Kiesgrube Nahrung. Mauereidechsen, Blindschleichen, Libellen und Heuschrecken finden ebenfalls passende Lebensräume in der Grube.

Die Gelbbauchunke gehört zu den Zielarten in der Kiesgrube.
Bild: Beat Rüegger / www.ornifoto.ch

Ermöglicht wurden diese Erfolge durch eine vorbildliche, unkomplizierte und einvernehmliche Zusammenarbeit aller Akteure auf dem Grubenareal – Einwohnergemeinde, Grubenbesitzer und Naturschutzverein. «Die Firmen der Hallwyler Unternehmungen tun viel für den Umweltschutz», sagt Beat Rüegger dankbar. 2002 wurde die Gebr. Hallwyler AG von der Stiftung Natur & Wirtschaft erstmals für die naturnahe Gestaltung ihrer Kiesabbaustelle im Oberwiler Feld ausgezeichnet. Dank der Umweltzertifizierung haben sich Unternehmer und Vertreter des Naturschutzes seither bei gemeinsamen Begehungen alljährlich über Unterhaltsmassnahmen auf dem Grubenareal verständigt.

Doch in den kommenden Jahren stehen grosse Veränderungen an. 2027 läuft die Abbaubewilligung für Kies und Sand aus – die Vorräte sind auch allmählich erschöpft. Klar ist, dass die Kiesgrube anschliessend aufgefüllt und als Landwirtschaftsland rekultiviert werden muss. Das Naturschutzgebiet bleibt bestehen, wird aber ebenfalls angehoben und wieder instand gestellt. «Die grosse Herausforderung wird sein, die ‹Umbauarbeiten› so schonend vorzunehmen, dass eine möglichst hohe Artenvielfalt in das wieder instandzustellende Naturschutzgebiet hinübergerettet werden kann», betont Beat Rüegger.

Rückzugsort für Amphibien in heissen Sommermonaten

Damit zurück zum eben umgesetzten Lehrlingsprojekt. Mit dem auf dem Grubenareal angelegten Übungsobjekt haben die drei Lernenden einen Weiher geschaffen, der in erster Linie auf die Zielarten Gelbbauchunke und Kreuzkröte ausgelegt ist. Und auf die heissen Sommermonate. Denn der Weiher ist deutlich tiefer angelegt, als es ein üblicher Amphibienweiher ist. «Wir haben festgestellt, dass die Amphibienweiher in heissen Jahren oft vollständig austrockneten», erklärt Tobias Häfeli. Für die Anlage des Weihers haben die Lernenden den starken Brombeer-Bewuchs entfernt und Weiden gerodet, das Restwasser des bestehenden, aber nicht dichten Teichs abgepumpt. Dann wurde der Aushub mit Bagger vorgenommen und das Material per Dumper abgeführt. «Ein besonders wertvoller Teil, dass die Lernenden hier mit grossen Maschinen üben konnten», betont ihr Projektleiter Tobias Häfeli, weil sie diese Arbeiten in Privatgärten nicht ausüben dürften. Dann wurde der neue Weiher mit rund neunzig Tonnen Lehm modelliert und verdichtet. Zudem legten die drei Lernenden gleich noch ökologische Kleinstrukturen an: Ein Lehmblock, der als Wildbienenhotel dient, weiter wurden Asthaufen, Holzbeige und Steinhaufen angelegt, die Gelbbauchunken, Kreuzkröten und Eidechsen als Unterschlupf dienen, wenn etwa der Turmfalke im Grubenareal jagt.

Der Lehmklotz mit Schutzdach dient als Wildbienenhotel.
Bild: Thomas Fürst

Die Arbeiten am neuen Weiher wurden in den Monaten Januar und Februar vorgenommen, weil das für die in der Grube lebenden Tierarten am schonendsten war. Dabei mussten die Arbeiten aufgrund des schlechten Wetters mehrmals unterbrochen werden. «Ich würde gerne nochmals an so einem Projekt mitarbeiten», sagt Mauricio Ribeiro lachend, «aber lieber bei anderem Wetter …». Dem Wetter zum Trotz: Das Projekt sei auch als Prüfungsvorbereitung toll gewesen, meinen die beiden 3.-Lehrjahrstifte Michele Rollo und Mauricio Ribeiro übereinstimmend. Auch der 1.-Lehrjahrstift Mateo Schär ist begeistert. «In der Berufsschule gibt es keinen Kollegen, der ein Projekt selbständig ausführen oder einen natürlichen Weiher anlegen durfte», betont er. Und ja, dann kam natürlich noch der grosse Moment, als der Weiher erstmals mit Wasser gefüllt wurde. Ist er dicht? «Bis jetzt schon», sagen die drei lachend. Und machen sich dann auf an ihre Arbeitsplätze.

Eine Kreuzkröte beim lauten Rufen.
Bild: Beat Rüegger / www.ornifoto.ch
Die Baustelle nach dem Aushub.
Bild: zvg
Bei den Arbeiten wurden auch schwere Maschinen eingesetzt.
Bild: zvg
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Wenn eine rosa Schmusekatze die Klöppel des Perkussionisten klaut

Rothrist Unter dem Motto «Colors» präsentiert der Musikverein ein Jahreskonzert in farbigen Klängen

Acht «Minibrassers» und 38 Blasmusiker brachten den Gemeindesaal Breiten in Rothrist zum Beben. Klangstärke und Vielfalt gefälliger Stücke mit Titeln, in denen Farben vorkommen, liess das Publikum im Saal begeistert applaudieren. Mit «Ice Cream» und «Mission Impossible» setzte sich zu Beginn des Konzerts, dirigiert von Musiklehrerin Irmgard Ripfel, der Nachwuchs in Szene. Ihre Mission erfüllten die jungen Blechbläser fulminant im Zusammenspiel mit der gestandenen Rothrister Brassband unter Leitung von Peter Streit bei «Colors Of The Wind».

Publikum erlebt ein Konzert in Farbe

«Schwarz» sahen die Konzertbesucher, als Moderatorin Nathalie Sager «Pirates Of The Caribbean, The Curse Of The Black Pearl» des deutschen Komponisten Klaus Badelt ankündigte. Mit dem Beatles-Song «Yellow Submarine» kam die Farbe Gelb ins Spiel. Dem Unterseeboot folgte eine rosa Schmusekatze mit einem eleganten Auftritt zum Henry-Mancini-¬Titel «Pink Panther». Mit einem beim Perkussionisten entwendeten Vibrafon-Klöppel dirigierte sie die Filmmusik der gleichnamigen Erfolgsserie von 1963.

An den Bühnenrand rollte zuvor Perkussion-Solist Fabian Gaberthüel das Vibrafon, «A Tribute To Lionel» sorgte für ganz spezielle Klangfarben. Ein Symbol für Erfolg, Triumph und Wohlstand ist die Farbe Gold, musikalisch glänzte das begehrte Edelmetall im «ABBA Gold»-¬Medley und in «The Golden Lady». Mit «Blue Bayou» von Roy Orbison sprach die Brassband die für Harmonie und Sehnsucht stehende Farbe Blau an.

Präsident Dominik Zenger ehrte für 60 Jahre Musizieren im Musikverein Rothrist Hans Lüscher und den langjährigen Alt-Präsidenten Thomas Schütz für 23 Jahre an der Spitze des Vereins. Mit den Zugaben «Er hat ein knallrotes Gummiboot» und «Vielen Danke für die Blumen» verabschiedete sich die Rothrister Bläser-Formation – erneut unter begeistertem Applaus.

Präsident Dominik Zenger (Bildmitte) ehrte Hans Lüscher für 60 Jahre Musizieren im Musikverein Rothrist, den langjährigen Alt-Präsidenten Thomas Schütz (rechts) für 23 Jahre.
Bild: Alfred Weigel
«Colors Of The Wind» präsentieren Bläserinnen und Bläser des Musikvereins Rothrist gemeinsam mit den «Minibrassers» der Musikschule Rothrist.
Bild: Alfred Weigel
Perkussionist Fabian Gaberthüel zelebriert ein Solo auf dem Vibrafon.
Bild: Alfred Weigel
Die junge Schlagzeugerin der «Minibrassers» wartet auf ihren Einsatz.
Bild: Alfred Weigel
Bunte Socken untermauern das Konzertprogramm.
Bild: Alfred Weigel
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In Spychers TR-Werkstatt wird Automobil-Geschichte bewahrt

Heiri Spychers grosse Leidenschaft sind britische Oldtimer. Insbesondere die TR-Fahrzeuge von Triumph, die er mit viel Fachwissen restauriert, haben es ihm angetan. Seine Leidenschaft teilt er nicht nur mit seiner Familie, sondern auch mit Mitgliedern des Swiss TR-Clubs, den er zusammen mit drei Kollegen vor 50 Jahren gegründet hat.

Rothrist Heiri Spycher restauriert Triumph-Autos und ist Mitbegründer des «Swiss TR-Club»

Ein Strassenschild an der Hausmauer weist den Weg. «Spychers TR-Werkstatt» steht da drauf. Rein in die Garage, in der ein Mann gerade die Schutzbrille ablegt. «I be de Heiri», sagt Heinrich Spycher, bevor er die Schleifmaschine zur Seite legt. «Da muss aber noch einiges gehen», stellt der Besucher beeindruckt fest. «I ha jo Zyt», antwortet der 79-jährige Rothrister, der in seiner Freizeit mit viel Leidenschaft und ebenso grossem Fachwissen Oldtimer restauriert. Britische Klassiker haben ihn seit Jugendtagen begeistert, restauriert hat er ausschliesslich Fahrzeuge der Marke Triumph. «Man muss sich auf etwas beschränken, sonst verzettelt man sich», erklärt Spycher und schlussendlich sei das Ganze auch eine Frage des Geldes gewesen. «Mir hätte damals auch ein Jaguar E gefallen, aber Fahrzeuge dieses Typs waren für mich schlicht nicht erschwinglich», gibt er zu verstehen.

Erfüllung eines Bubentraums

Auf den Triumph ist Heiri Spycher schon in seiner Jugendzeit gekommen. «Zu Beginn meiner Lehrzeit als Carrosseriespengler lernte ich einen Lastwagenmechaniker kennen, der einen Triumph TR 2 besass», gibt Spycher zu Protokoll. In einer Zeit, als die Automobile praktisch ausschliesslich eckige Formen hatten, hätten ihm die fliesenden, runden Formen von Triumph ganz besonders gefallen. Erleichternd sei dazugekommen, dass Triumph ein eher billiges Auto gewesen sei. Seinen Bubentraum, einen Triumph zu restaurieren, konnte sich Spycher mit dem Kauf eines Triumph TR 2 mit Jahrgang 1954 erfüllen. «600 Franken hat mich das Auto damals gekostet», erinnert er sich. Das töne zwar nach wenig, doch es gelte zu bedenken, dass er für das Auto immerhin einen halben Monatslohn hingelegt habe. Wie viele Arbeitsstunden er für die Restaurierung des Fahrzeugs zusätzlich aufgewendet habe, sei für ihn nie von Interesse gewesen.

Den wunderbaren, im ikonischen British Green Racing lackierten Oldtimer besitzt Spycher heute noch. Seinem TR 2 hat er zudem an der Front eine gelbe «Schnauze verpasst» – so, wie das früher bei den Rennen üblich gewesen sei. «Damals gab es noch keine Funkverbindungen zwischen Box und Fahrer – an den verschiedenfarbig lackierten ‹Schnauzen› der Rennwagen konnten die Mechaniker erkennen, welcher Fahrer in die Boxenstrasse einbog», erklärt Spycher. Weitere Details lassen staunen. So wird etwa die Motorhaube mit zwei Verschlüssen aus Leder gesichert. Beim Kühlergrill gibt es eine Vorrichtung, die den Start des Autos mittels Kurbel erlaubt. Der Innenraum ist wunderschön restauriert. Die edlen, schwarzen Sitzüberzüge mit weisser Paspelierung hat Spycher erworben. «Die Federung der Sitze ist aber Marke Eigenkonstruktion», sagt der 79-Jährige schmunzelnd – «ich habe dafür Federn aus einer alten Matratze verwendet». Recycling at its best, wie die Engländer sagen würden. Oder frei übersetzt: So geht nachhaltiges Recycling.

Eine Augenweide: Der Triumph TR 2.
Bild: Thomas Fürst

Gleich neben dem TR 2 steht ein wunderschön restaurierter TR 4 mit Jahrgang 1963. Das Zweiplätzer-Cabriolet ist auffällig signalrot lackiert und mit Drahtspeichenrädern ausgerüstet. «Wir nehmen den fürs Foto», schlägt Spycher vor. «Wollen wir nicht noch etwas warten, vielleicht hört es auf zu regnen», schlägt der Fotograf vor. «Spielt doch keine Rolle», meint Spycher unbeeindruckt, «wenn der Wagen gewaschen wird, wird er doch auch nass.

Vielseitig begabter Handwerker

Zurück in die Werkstatt. Hier wird Automobilgeschichte erhalten, das sieht man auf den ersten Blick. Im Raum steht Spychers nächstes grosses Projekt, ein Triumph TR 3. Die Karrosserie hat Spycher weitgehend wieder instand gestellt. Den Kotflügel vorne rechts hat er eigenhändig aus einem Blech gefertigt. «Das können heute nur noch die wenigsten Spengler», sagt er mit Stolz und auch mit Bedauern. Er habe das Glück gehabt, seine Lehre bei Werner Schmitter vom gleichnamigen, ehemaligen Carrosseriebetrieb in Oftringen absolvieren zu dürfen. «Ein guter Lehrmeister und hervorragender Berufsfachmann, der mir viel weitergegeben hat», blickt er dankbar zurück. Ebenso wie Spycher selber, der viele Jahre Lernende ausbildete und auch als Prüfungsexperte tätig war. «Jetzt geht es an die Detailarbeiten», sagt Spycher, später wird er die Karrossrie sandstrahlen und lackieren lassen. Im Raum gleich nebenan steht der Motor. Den hat Spycher bereits vollständig revidiert. «Er sollte wieder laufen», sagt er strahlend. Wann wird der TR 3 auf Jungfernfahrt gehen? «Ich habe keinen Zeitplan», sagt Spycher. Es hoffe einfach, dass er den Wagen trotz gesundheitlicher Beschwerden fertig restaurieren könne.

Bei der Restaurierung des Triumph TR 3 wartet noch einige Arbeit auf Heiri Spycher.
Bild: Thomas Fürst

Gemeinsame Begeisterung

Seine Begeisterung für die Triumph-Fahrzeuge teilt Heiri Spycher mit seinen Klubkollegen vom Swiss TR-Club, den er vor exakt 50 Jahren als Gründungsmitglied und Initiant zusammen mit drei Kollegen aus der Taufe gehoben hat. «Eigentlich der Not gehorchend», wie er selber einräumt. Im Club fanden Triumph-Enthusiasten zusammen, die sich gemeinsam um die Beschaffung der immer rarer werdenden Ersatzteile kümmern wollten. Die Gründungsversammlung fand im März 1975 in Brugg statt, Heiri Spycher wurde erster Präsident des Clubs. «Wir hofften damals, dass sich etwa 20 Mitglieder finden würden», erinnert sich Spycher. Weit gefehlt. Der Club wuchs rasant – in kurzer Zeit zählte er über 100 Mitglieder. Dieses Jahr darf er sein 50-jähriges Bestehen feiern und ist mit seinen rund 330 Mitglieder auch gut aufgestellt. Viele seiner Mitglieder haben mit Herzblut dazu beigetragen, das Erbe der Triumph-Fahrzeuge lebendig zu erhalten – mit Restaurierungen, Ausfahrten, dem Austausch technischen Wissens und nicht zuletzt auch mit der Organisation des alljährlich stattfindenden British Car Meetings.

Auch in Heiri Spychers Familie sind in der Zwischenzeit etliche Familienmitglieder mit dem Triumph-Virus infiziert worden. Die Tochter besitzt einen GT 6 Spitfire, ein Grosskind einen TR 4. «Und sämtliche Grosskinder, die einen Fahrausweis haben, dürfen auch mit meinen beiden Oldtimern fahren», verrät Heiri Spycher. «Passieren kann auf der Strasse immer etwas – auch mir», sagt er mit einer Lockerheit ohnegleichen. So einen Grossvater würde sich wohl mancher Enkel wünschen …

Aus der Geschichte von Triumph

Triumph wurde 1886 vom aus Deutschland stammenden Siegfried Bettmann gegründet. Die Triumph Cycle Company in war ursprünglich ein Fahrradhändler, später auch ein Fahrradproduzent. Ab 1902 wurden in Coventry auch Motorräder produziert. Ein erster 2-Liter-Versuchswagen wurde bereits 1919 hergestellt, im April 1923 wurde das erste Triumph-Automobil vorgestellt. 1927 brachte die Firma mit dem «Super Seven» eines ihrer erfolgreichsten Automobile auf den Markt. Wirklich erfolgreich war die Firma allerdings nie – 1939 ging sie in Konkurs. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Triumph-Hallen Flugzeugteile produziert. In der Nacht vom 14. auf 15. November 1940 zerstörte ein deutscher Bomberangriff auf Coventry die am Stadtzentrum liegenden Fabrikanlagen fast vollständig. Praktisch das gesamte Archiv ging dabei verloren. 

1944 übernahm die Standard Motor Company die Namensrechte. Diese nutzte den Namen Triumph zuerst für luxuriösere Modelle, konnte mit der ab 1953 aufgelegten TR-Modellreihe (TR 2 – TR 8) nicht nur an die sportlichen Erfolge der Vorkriegsjahre anknüpfen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreicher produzieren. Um 1970 – mit der Gründung der British Leyland Motor Corporation – begann der wirtschaftliche Abstieg. 1984 wurde die Produktion eingestellt, die Namensrechte liegen seit dem Kauf von Rover 1994 bei BMW.

Den Motor für den TR 3 hat Heiri Spycher fachgerecht instand gestellt.
Bild: Thomas Fürst
Blick ins sorgfältig restaurierte Innere des TR 2.
Bild: Thomas Fürst
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Das fröhliche und närrische Treiben hat im Dorf definitiv gefehlt

Vordemwald Das Revival der Fasnacht nach 15 Jahren Abstinenz war ein voller Erfolg

Die Boowaudchrächzer feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Die Gugge selbst ist nicht mehr aktiv – aber das bedeutet noch lange nicht, dass man nicht ordentlich feiern kann.

Nach 15 Jahren Abstinenz kehrte aus diesem Grund die Fasnacht ins Dorf zurück. Unter dem Motto «Wildwest» waren alle herzlich willkommen, die es noch ein letztes Mal in dieser Fasnachts-Saison krachen lassen wollten.

Im Gemeindesaal fand nachmittags erst der Kindermaskenball statt, bei dem die Brittnauer Häfe-Gugger auftraten. Am Abend feierten dann die «Grossen» zu den Klängen der Band Wirbelwind – die ihren Namen durchaus zu Recht trägt. Sie sorgten für einen Partykracher nach dem anderen und dafür, dass sich die Tanzfläche zügig füllte und voll blieb.

Natürlich ist es an der Fasnacht immer lustig und fröhlich. Aber die Stimmung in Vordemwald war irgendwie besonders. Jeder einzelne Gast wirkte glücklich. Die Atmosphäre war eine Mischung aus familiär, lustig und zufrieden, als würde die Sause im eigenen Wohnzimmer steigen.

Auch die OK-Mitglieder, bestehend aus «Chrächzern» und Fasnachts-Freunden, waren glücklich über ihr Revival und die grossartige Party. Wer Hunger bekam, konnte sich draussen am Food Corner wieder stärken; im Eingangsbereich war die Bar untergebracht und oben im Saal gab es natürlich ebenfalls Flüssiges für die vom Singen ausgetrockneten Kehlen. Die Sträggelebrätscher Strengelbach und die Langnase Zofige traten abends auf – letztere kamen sogar mit drei Alphörnern.

Jetzt bleibt eines zu hoffen – dass das partyfreudige Volk nicht wieder 15 Jahre auf die Fasnacht im eigenen Dorf warten muss. Denn die Sause wurde definitiv vermisst – das war deutlich zu spüren.

An der Polognaise beteiligten sich fast alle.
Bild: Regina Lüthi
Die Langnase Zofige bei ihrem Auftritt.
Bild: Regina Lüthi
Die Partyband Wirbelwind sorgte für einen Kracher nach dem anderen.
Bild: Regina Lüthi
Fröhlich wurde das Tanzbein geschwungen.
Bild: Regina Lüthi
Die Häfe-Gugger aus Brittnau traten am Kindermaskenball am Nachmittag auf.
Bild: zvg