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Farbenfroh, bissig und ab sofort mit eigener Zeitung

Brittnau Am Fasnachtsumzug ging es ruhiger zu als in den letzten Jahren

Brittnau brannte – zumindest thematisch – bei der diesjährigen Fasnacht, die mit kreativen, aber etwas gesitteteren Umzugswagen als in den Vorjahren für Stimmung sorgte.

Unter dem Motto «Brönznau brönnt» zogen fantasievolle und bissig-humorvolle Wagen durch das Dorf. Besonders ins Auge fielen die originellen Umzugswagen, die mit Wortspielen und kreativen Inszenierungen das Motto aufgriffen. So rollte ein Wagen mit einer imposanten Schnapsbrennerei durch die Strassen, während ein anderer mit einem Konfetti spuckenden Vulkan für Begeisterung sorgte.

«Brönznau brönnt, mer sprühe vor Talent», lautete die Aufschrift eines beeindruckenden Graffiti-Wagens, während eine mobile Disco mit dem Slogan «Brönznau brönnt, mer fiire lichterloh» die Feierlaune anheizte. Ein weiteres Highlight war eine Feuerspuckerin, die auf einem der Wagen für staunende Blicke und heisse Showeinlagen sorgte.

Feurig wurde das Motto auch politisch und gesellschaftlich interpretiert. Mit spitzer Zunge und viel Humor griff man aktuelle Debatten auf – von der Armeeaufrüstung über die Abschaffung der Ausgangsuniformen bis hin zur Schliessung mancher Spitex-Standorte und den Radio- und Fernsehgebühren.

Auch der Trend des Jahres 2024 durfte nicht fehlen: die berühmte Dubai-Schokolade. Selbst der ESC-Sieg von Nemo wurde thematisiert. Nach einem kontroversen «Anti-LGBTQ»-Wagen im vergangenen Jahr gab man sich dieses Mal versöhnlich: «De Nemo het eus met em ESC-Sieg verwöhnt, ond a sis Outfit hämmer is scho fasch gwöhnt!», hiess es auf einem der Festwagen.

Ein humorvoller Seitenhieb auf die lokale Presse durfte ebenfalls nicht fehlen. In Rot gehalten präsentierte sich das «Brönznauer Tagblatt» mit dem Slogan: «Chasch läse i de Präss öppe so komischi Sache, drom tüemmer jetzt säuber e Ziitig mache!»

Fleissig wurde Flüssiges verteilt.
Bild: Lea Fabian
Der Sieg im Super Bowl ging wohl an Brittnau.
Bild: Lea Fabian
Ein ausserirdischer Cheeleader.
Bild: Lea Fabian
Der Männerchor kam mit einer riesigen Torte.
Bild: Lea Fabian
Eindrucksvolle und kreative Kostüme bereicherten den Umzug.
Bild: Lea Fabian
Eine märchenhafte Hexe im verwunschenen Wald.
Bild: Lea Fabian
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Nach 15 Jahren «Abstinenz» kehrt die Fasnacht ins Dorf zurück

Am 14. März 1985 wurde in Vordemwald eine Guggenmusik gegründet. Die «Boowaudchrächzer» sind heute nicht mehr aktiv – zu ihrem Jubiläum verhelfen sie der Fasnacht im Dorf zu einem Revival. Am 15. März lädt ein gemischtes OK aus ehemaligen «Chrächzern» und Zugewandten zum Maskenball in den Gemeindesaal.

Vordemwald Maskenball zum Jubiläum «40 Jahre Boowaudchrächzer»

Fotobücher und Aktenordner liegen auf dem Tisch in der Untergrundbar an der Langenthalerstrasse. Gefüllt mit Erinnerungen an die Gründerzeiten der Vordemwalder Guggenmusik «Boowaudchrächzer». Die Unterlagen gehören Priska und Ernst Zimmerli. Die beiden Vordemwalder sind Gründungsmitglieder der «Chrächzer» und gehören auch dem Organisationskomitee an, welches zum 40-Jahre-Jubiläum der Gugge die Fasnacht wieder ins Dorf zurückbringen will. Mit einem Kehrausball, der am 15. März im Gemeindesaal über die Bühne gehen wird.

Im «Boum» gegründet

Doch zuerst ein Rückblick auf die Geschichte der Guggenmusik. «Die Idee, in Vordemwald eine Guggenmusik auf die Beine zu stellen, kam von Toni Hasler», weiss Ernst Zimmerli. Hasler sei mit einer Gruppe von Freunden und Kollegen an einem Maskenball gewesen, als sie spontan beschlossen, auch in Vordemwald eine Gugge zu gründen. Eine Woche später kam es zu einem ersten Treffen bei Hasler, das zweite fand wiederum eine Woche später im Restaurant Tannenbaum statt. «Dieses Treffen vom 14. März 1985 war gleichzeitig die Gründungsversammlung der Guggenmusik», weiss Ernst Zimmerli. Priska und Ernst Zimmerli stiessen an diesem Abend zufällig dazu. Die beiden waren mit Kollegen im Ausgang im «Boum», als Wirtin Ida Scheurer an ihren Tisch trat und sie darauf aufmerksam machte, dass im Saal gerade eine Guggenmusik gegründet werde. «Da müsst ihr auch kommen», meinte die Wirtin. Gesagt, getan. Die Zimmerlis wurden so nicht nur zu Gründungs-, sondern gleich auch zu Vorstandsmitgliedern der neuen Guggenmusik, die schliesslich auf den Namen «Boowaudchrächzer» getauft wurde. Als erster Präsident, beziehungsweise «Oberchrächzer» wurde Toni Hasler gewählt. Nach Hasler fiel nur noch vier Personen die Ehre zu, die Gugge zu leiten: Toni Fahrni, Edith Diriwächter, Markus Müller und Thomas Leuenberger.

Toni Hasler regte die Gründung einer Gugge in Vordemwald an und war auch ihr erster Oberchrächzer.
Bild: zvg

Rasantes Wachstum – bis zum Aufnahmestopp

Die Boowaudchrächzer erreichten rasch eine stattliche Grösse. Am ersten Auftritt 1986 zählten sie bereits 29 Mitglieder. Gleichberechtigung wurde dabei grossgeschrieben. «Ziemlich genau die Hälfte aller ‹Chrächzer› waren Frauen», erinnert sich Priska Zimmerli. Die Guggenmusik wuchs rasant weiter. Mit 43 Mitgliedern erreichte sie 1987 den grössten Bestand in ihrer Geschichte und zugleich eine problematische Grösse. «Mit so vielen Mitgliedern konnten wir kaum mehr in einem Restaurant aufspielen», erläutert Ernst Zimmerli. Die Folge: In den Statuten wurde neu festgelegt, dass die Guggenmusik höchstens 36 Mitglieder aufweisen dürfe. «Wir haben allerdings keine Mitglieder aktiv verabschiedet», stellt Zimmerli klar, eine gewisse Zeit lang seien einfach keine Neumitglieder aufgenommen worden. 

Die Boowaudchrächzer im ersten Fasnachtskostüm am Umzug in Strengelbach 1986.
Bild: zvg

«Wäuderball» als Markenzeichen

Die neue Guggenmusik nahm ab 1986 nicht nur regelmässig an den Fasnachtsumzügen in der Region teil, sie organisierte auch selbst fasnächtliches Treiben im Dorf. 1990 führten die «Chrächzer» einen ersten Fasnachtsumzug in Vordemwald in Eigenregie durch, 1992 den zweiten. Zum 10-jährigen Bestehen 1995 organisierte die Gugge einen Sternmarsch zum Gemeindehausplatz.

1997 schliesslich beteiligten sich die «Boowaudchrächzer» erstmals am «Wäuderball», zusammen mit den bisherigen Organisatoren Musikverein und Damenriege. «Die Fasnacht in Vordemwald ist aber älter», weiss Ernst Zimmerli, die ersten Bälle seien noch von der Jagdgesellschaft organisiert worden, wahrscheinlich in den frühen 1970-er-Jahren. Später übernahmen Musikverein und Damenriege den Ball, der fortan «Musigball» hiess und gleich an zwei Wochenenden durchgeführt wurde. Ab 1998 führten die «Boowaudchrächzer» den «Wäuderball» in Eigenregie durch. Mit grossem Erfolg – er wurde zum Markenzeichen der Gugge. Und trotzdem: Weil die «Chrächzer» immer weniger Mitglieder zählten, fand 2010 der letzte «Wäuderball» statt. Die Gugge besteht heute noch aus einer guten Handvoll Mitglieder, ist aber nicht mehr aktiv.

Jetzt kommt es zum Revival

Jetzt aber kommt die Fasnacht ins Dorf an der Pfaffnern zurück. «Nach der Abschiedsparty für die Band ‹Crossline› wurden anfangs Oktober 2024 sämtliche Helferinnen und Helfer zu einem Dankesessen eingeladen», sagt Andi Blaas. Unter den Helfern waren auch zwei «Chrächzer». Priska Zimmerli machte dort darauf aufmerksam, dass die Vordemwalder Gugge 2025 ihren 40. Geburtstag feiern dürfe. Und schon war die Idee geboren, zum Jubiläum einen Maskenball zu veranstalten. Ein Organisationskomitee mit Melanie Nyfeler (Präsidentin), Andi Blaas, Patrick Burger, Marco Lindenmann, Markus Müller sowie Priska und Ernst Zimmerli nahm die Vorbereitungen unverzüglich auf. Schon vor der ersten OK-Sitzung am 28. Oktober 2024 waren die Tanzmusik engagiert und der Gemeindesaal reserviert worden.

Die Vordemwalder Fasnacht startet im Gemeindesaal am Samstag, 15. März bereits um 16 Uhr mit einem Kindermaskenball. «Mit allem, was man für Kinder halt so macht», meint Priska Zimmerli. Sugus-Schleuder, Heisser Draht, Tinu mit seinen Ballontieren und Polonaise sind für die jüngsten Fasnächtler angesagt. Bereits um 18 Uhr tritt die ersten von insgesamt drei Guggenmusiken auf. Der eigentliche Maskenball startet um 20 Uhr unter dem Motto «Wildwest». Was würde besser passen – schliesslich liegt Vordemwald ja im Wilden Westen des Kantons. Für Stimmung sorgt neben den Guggenmusiken «Wirbelwind», eine der bekanntesten Partybands Österreichs. Die Band mit ihrem stimmungsgeladenen Sound zwischen Polka, Schlager und Rock mit wunderschönen Arrangements kommt jährlich auf über 150 Auftritte in ganz Europa und wird sicher auch das fasnächtliche Publikum in Vordemwald begeistern. Am Ball gibt es auch eine Maskenprämierung für Einzel- und Gruppenmasken. Der Foodcorner wird vom Radfahrerverein geführt, dazu herrscht natürlich Barbetrieb. Ab Mitternacht wird die traditionelle Mehlsuppe köcheln. Eintrittstickets für den Maskenball kosten 15 Franken.

«Es soll ein richtig schöner Kehrausball werden», wünschen sich Priska und Ernst Zimmerli. Und ja, die beiden würden sich natürlich freuen, unter den Gästen auch möglichst viele «Alt-Chrächzer» begrüssen zu dürfen. Episoden und «Episödeli», die sich die Ehemaligen erzählen könnten, gäbe es wirklich genügend. Von Kuhhörnern aus der Dorfmetzgerei etwa, die die «Chrächzer» 1988 auf dem Rastplatz Rüti in einem grossen Topf auskochten, damit sie diese für die gefürchige Larve an der Fasnacht verwenden konnten. 

Das OK des Vordemwalder Fasnachts-Revivals (vorne v.l.): Priska Zimmerli, Patrick Burger, Melanie Nyfeler und Zimmerli, sowie (hinten v.l.): Marlene Moser (stellvertretend für Marco Lindenmann), Markus Müller und Andi Blaas.
Bild: Thomas Fürst
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So schön war das bunte Fasnachtstreiben – geregnet hat es nur Konfetti

Reiden/Dagmersellen Tausende Menschen wohnten bei angenehmen Temperaturen den Umzügen bei

In Reiden und Dagmersellen wurde die fünfte Jahreszeit ausgiebig gefeiert. Am SchmuDo war im Feldheim Reiden Party angesagt. Schlagersänger Simon Broch verzauberte mit seinem Konzert. Die Wegere Pflotscher kamen für ein Ständchen vorbei und am Abend ging das Programm weiter. Der Fasnachtsumzug am Freitag in Reiden begeisterte Tausende bei angenehmen Temperaturen.

Unter dem Motto «Alaska – es esch chaut im Gletscherspaut» führen die Häppereschweller und die Häpperezunft den Fasnachtsumzug in Dagmersellen an. 53 Wagen- und Fussgruppen umfasste der Umzug. Die Redaktion hat einige Impressionen zusammengestellt.

Simon Broch begeisterte im Feldheim.
Bild: zvg
Ob die «Ice Queen» der Häpperezunft gerade aus dem eisigen Norden Amerikas kommt?
Bild: Alfred Weigel
Knutwil wehrt sich: Asterix und Obelix liefern sich eine Strassenschlacht in Dagmersellen.
Bild: Alfred Weigel
Urisk Reiden mit dem Motto Football-Veteranen.
Bild: André Albrecht
Die Spielgruppe Reiden kam als Glückskäfer.
Bild: André Albrecht
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Auf dem Nil war einiges los – kriminell gute Unterhaltung im Gemeindesaal

Eine Kapitänin mit einer Vorliebe für Schnaps, ein pensionierter Privatdetektiv, ein trotteliger Polizist, der gedanklich in anderen Sphären umherschwirrt – die Truppe könnte kurioser nicht sein, die sich auf dem Schiff eingefunden hat, um von Luxor nach Gizeh zu reisen.

Rothrist Die Turnerabende des Turnvereins begeisterten mit vielen Pointen

Weitere Gestalten in Form von Schiffskoch, Geschäftsmann, Naturheilkundlerin, Arzt und überkorrekte Schweizer komplettieren die Sketch-Truppe. Mit an Bord: Lady Emilia mit Hund Jean-Pierre.

Das Chaos bricht endgültig aus, als ein wertvoller Skarabäus gestohlen wird – der ausgerechnet am Halsband des verwöhnten Hundes baumelt. Doch wer ist der Dieb? Eine harte Nuss gilt es zu knacken. Keine leichte Aufgabe für den überforderten Polizisten, die betrunkene Kapitänin und den Privatdetektiv, der lieber als ägyptische Priesterin mit Tutanchamun tanzen würde…

Spannung bis zum Schluss

Die Vorstellungen des Turnvereins waren gespickt mit viel Witz und liebevollen Details. Die verschiedenen Riegen brachten mit ihren Darbietungen viel Schwung in den ausverkauften Gemeindesaal. Von der Poolparty über Mumientanz zur Burlesque-Show – die ChoreografInnen liessen sich sehr viel einfallen, um das Publikum zu begeistern. Mit den Darbietungen holten die Turnerinnen und Turner die Gäste vom ersten Moment an ab und erhielten begeisterten Applaus. Die unterhaltsamen Sketch-Einlagen sorgten jedes Mal für viele Lacher und es blieb durchaus spannend bis zur Auflösung des Falles. Der Dieb war tatsächlich ausgerechnet der Unauffälligste von allen. Der überkorrekte Schweizer Geschichtsprofessor Bünzli wurde schlussendlich des Diebstahls überführt.

Die Festwirtschaft, eine Fotobox und eine ansehnliche Tombola rundeten die drei Aufführungen ab. In der Bar konnte bis in die frühen Morgenstunden gefeiert werden und an der Mitternachtsshow traten die «Holmikers» auf. Die Truppe aus dem Heidiland erlangte bereits internationale Erfolge und sorgte mit ihrer Horror-Show für ein weiteres Highlight.

Die Gym-Teens eröffneten den Turnerabend.
Bild: Patrick Lüthi
Tolle Effekte erzielten die tanzenden Mumien.
Bild: Patrick Lüthi
Quallen wirbeln über die Bühne.
Bild: Patrick Lüthi
Die Burlesque-Show überzeugte.
Bild: Patrick Lüthi
Die Poolparty brachte ordentlich Stimmung.
Bild: Patrick Lüthi
Das Publikum war vom ersten Moment an begeistert.
Bild: Patrick Lüthi
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Airbrusher setzt kreative Akzente

Im Alten Löwen wird am Freitag, 28. Februar eine Ausstellung mit Werken von Erich Muntwyler eröffnet. Die Museumskommission bietet dem in Oftringen wohnhaften Künstler erstmals seit längerer Zeit die Möglichkeit, seine Arbeiten wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Oftringen 28. Februar – 22. Juni: Ausstellung Erich Muntwyler im Alten Löwen

«Ich bin ein ‹eingeborener› Oftringer», sagt der Mann mit der auffälligen Kopfbedeckung und der nicht weniger prägnanten roten Brille. Und ein Lebenskünstler mit grosser Lebenserfahrung, würde man sagen, nachdem der 73-Jährige ein wenig aus seinem Leben erzählt hat. Ein Leben, das ihn nach seiner Schulzeit auf den Rhein geführt hat. «Ich wusste nicht wirklich, was ich nach der Schule machen wollte», erinnert sich Muntwyler. Ein Ausflug mit seinem Vater nach Basel brachte einst Klarheit. Am Rheinhafen sagte der damals 16-Jährige zu seinem Vater, dass er sich gut vorstellen könnte, hier zu arbeiten. Drei Monate später startete Muntwyler seine dreijährige Ausbildung zum Matrosen. Nach Abschluss der Lehrzeit blieb er seinem Arbeitgeber ein weiteres Jahr treu, dann zog es ihn wieder nach Oftringen zurück. Das ewige Pendeln zwischen Basel und Rotterdam – für den jungen Muntwyler nicht unbedingt eine Wunschvorstellung für die Ewigkeit. Es folgten berufliche Wanderjahre, die den ehemaligen Rheinschiffermatrosen als Speditionsmitarbeiter zu Franke und Siegfried führten. Oder auch zum ehemaligen Warenhaus ABM in Oftringen, wo er unter anderem in der Schallplattenabteilung arbeitete.

Zeichnet seit früher Jugend

«Gezeichnet habe ich immer gerne, schon in der Schule», führt Muntwyler aus. Neben dem Zeichnen und Malen, das ihn seit früher Jugend begleitet, schreibt er auch Gedichte und spielt als Gitarrist Rock und Heavy Metal. Seine frühen Werke entstanden denn auch in Farb- oder Bleistifttechnik – das Bild mit dem Titel «Stone washed» oder die filigranen Porträts beeindrucken besonders. Im Nachgang an eine Ausstellung im «Chömibode» im Obristhof sprach das Zofinger Tagblatt 1989 den «arbeitsaufwendigen, fein ausgearbeiteten, fotografisch genau festgehaltenen Bildern eine zarte Poesie» zu und nannte den Künstler «einen Meister der Zeichentechnik».

Stone washed.
Bild: Thomas Fürst

Auf die Airbrush-Technik gekommen

1998 entdeckte Muntwyler mit Airbrush eine Technik für sich, der er sich heute fast ausschliesslich widmet. Im Gegensatz zum bisherigen künstlerischen Schaffen mit Bleistift, Farbstift oder Acryl, das er autodidaktisch erlernte, eignete sich Muntwyler das Wissen um die andersartige Technik in Kursen an. Seine grossen Kenntnisse gab er später als Kursleiter an Interessierte weiter.

Airbrush ist eine faszinierende Form der Malerei, bei der die Farben durch den Einsatz von Druckluft über spezielle Spritzpistolen auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Die Anwendung der Farben erfolgt meist in mehreren Schichten, um die notwendige Tiefe zu erzeugen. «Mit dieser Technik ist es möglich, feine Details und sanfte Farbverläufe zu erzeugen, die mit traditionellen Malmethoden oft nur schwer zu erreichen sind», betont Muntwyler. Airbrush ist auch eine enorm anspruchsvolle Technik. «Das ist so», sagt Erich Muntwyler, «ein falscher Luftdruck oder ein unsauberer Farbauftrag – und schon ist das gesamte Werk ruiniert».

Die Wurzeln der Airbrush-Technik reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der erste Airbrush wurde 1876 patentiert und diente ursprünglich der Retouche von Fotografien. In den 1960-er-Jahren erlebte die Airbrush-Kunst einen Boom, insbesondere in der Popkultur und in der Automobilindustrie, wo sie zur Gestaltung von Fahrzeugen und Werbematerialien eingesetzt wurde. Eine Einsatzmöglichkeit, die auch Erich Muntwyler bestens bekannt ist. «Ich habe so mein eigenes Garagetor und auch Fahrzeuge mit Airbrush zu Kunstwerken gemacht», sagt er, doch heute mache er das nicht mehr.

Vor allem Porträts und Tiersujets

Neun Jahre sind vergangen, seit Erich Muntwyler seine Bilder letztmals in der Öffentlichkeit gezeigt hat. «Es hat sich einfach nichts ergeben», bedauert er. Eine lange Zeit, entsprechend viele Bilder sind in dieser Zeit entstanden. «Es dürften sich rund 500 Bilder im Atelier befinden», schätzt er. Ein Teil davon wird an der Ausstellung im Alten Löwen erstmals zu sehen sein – daneben auch ältere Werke ab 1992.

Unter den ausgestellten Werken dominieren einerseits detailgetreue Porträts, die Muntwyler meist nach Vorlagen abbildet. Andererseits finden sich in der Ausstellung zahlreiche Tiersujets, darunter viele Orcas, die den Oftringer Künstler besonders faszinieren. Er setze beim Malen um, was ihn gerade beschäftige, sagt Muntwyler. Das können aber durchaus auch zeitkritische Themen aus der Tagesaktualität sein. Die Thematik der Klimaerwärmung etwa setzt Muntwyler gleich in mehreren Bildern um. Sie tragen Titel wie «Eisschmelze», «Eismeersymphonie» oder «Schmelzpunkt». Gerade in diesen Bildern tritt die Leidenschaft des Künstlers für die Schönheit, aber auch die Zerbrechlichkeit des Lebens besonders offensichtlich zutage.

Mr Joe Satriani.
Bild: Thomas Fürst

Aufbruchstimmung in der Museumskommission

«Ich freue mich ausserordentlich auf die Vernissage von Freitag, 28. Februar», sagt Mathias Baumann, der neue, alte Konservator des Ortsmuseums Oftringen. Baumann, bereits von 2014 – 2020 Konservator im Alten Löwen und im Hochstudhaus, hat sein Amt am 1. Dezember 2024 angetreten und freut sich über den guten Spirit in der Museumskommission, die momentan eine grössere Pendenzenliste abarbeitet. Auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten der Museumskommission funktioniere ausgezeichnet. «Lukas Müller ist in dieser Funktion ein Glücksfall für die Kommission», betont Baumann. Die Vorbereitungen auf den Museumstag vom 18. Mai sind gut angelaufen – ein spezielles Augenmerk wird dann auf «heimliche und unheimliche Mitbewohner» gelegt.

Doch zuerst sind im Alten Löwen die Bilder von Erich Muntwyler zu besichtigen. «Ich habe keine Erwartungen an die Ausstellung», sagt der Künstler. Aber er würde sich freuen, wenn möglichst viele Leute die Ausstellung im Alten Löwen besuchen würden. «Als ‹Eingeborener› kenne ich ja auch viele Leute in Oftringen», sagt er schmunzelnd.

Schmelzpunkt.
Bild: Thomas Fürst

Ausstellung Erich Muntwyler im Museum Oftringen

Vernissage Freitag, 28. Februar, 19.30 Uhr
Weitere Öffnungszeiten:
2./16./30. März, 13./27. April, 11. Mai, 8./22. Juni, jeweils 15 – 17 Uhr
Regionaler Museumstag, 18. Mai, 10 – 16 Uhr
Eintritt frei

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Mit Tanz, Gesang, Alphorn und Willy Tell

Auch eine Schnapszahl kann ein Grund sein, um ein Jubiläum zu feiern. So hält es die Trachtengruppe Oftringen am 22. Februar. In der Mehrzweckhalle feiert sie ihren 88. Geburtstag mit einem Jubiläumsabend. Höhepunkt ist ein gemeinsamer Auftritt von Trachtenchor und Tanzgruppe mit «Volks-Rocker» Willy Tell.

Oftringen 88 Jahre Trachtengruppe Oftringen

«Gesungen habe ich schon immer gerne», sagt Franziska Wüest. Die 55-jährige Zofingerin hat sich aber lange schwer getan, den passenden Verein zu finden, in dem sie ihrer Passion nachgehen konnte. Bis ihr Helene Wagner, Mitglied im Jodlerklub Kölliken und zusammen mit Evi Graber Leiterin des Kinderjodelchörli Vordemwald, vor acht Jahren den Weg zur Trachtengruppe Oftringen empfohlen hat. «Das hat gepasst», sagt Franziska Wüest.

«Kleid der Heimat» hat eine lange Tradition

Trachten – sie gelten als Ausdruck von Heimat, Ländlichkeit, Bodenständigkeit, Brauchtum, Kultur und Gemütlichkeit. Jeder Kanton hat seine eigenen Trachten, wobei im allgemeinen zwischen Festtags-, Sonntags und Werktagstrachten unterschieden wird. Insgesamt gibt es in der Schweiz über 700 unterschiedliche Trachten. Wie sie auszusehen haben, ist heute streng geregelt – von der Rocksaumlänge bis zum passenden Schuhwerk. Das war nicht immer so, wie ein kleiner Blick in die wechselhafte Geschichte der Schweizer Trachten zeigt.

Ihren Ursprung haben die Schweizer Trachten im 18. Jahrhundert. Trachten wurden damals von der ländlichen Bevölkerung getragen, nicht nur vom Bauernstand. Man zeigte damit seine Herkunft, seine Identität und auch den Wohlstand. Die Trachtenmode war damals noch frei von Regeln. So kombinierten um 1840 Nidwaldnerinnen Elemente aus der französischen Mode wie ein Seidenmieder mit einheimischen Stoffen. Im Zuge der einsetzenden Industrialisierung verschwanden die Trachten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fast vollständig aus dem Strassenbild.

«Gegen Modetorheiten à la Bubikopf»

Und erlebten dann eine Renaissance. Um die Trachten als kulturelles Erbe zu bewahren, wurde 1898 in Zürich ein erstes Trachtenfest veranstaltet. Parallel dazu begann das Schweizerische Landesmuseum, bäuerliche Trachten zu sammeln und auszustellen. Treibende Kraft war die Zürcher Modistin und Inhaberin eines Modegeschäfts, Julie Heierli (1859 – 1938), die aktiv Trachten sammelte und sichtete, und in den Jahren 1922 bis 1932 ihr fünfbändiges Hauptwerk «Die Volkstrachten der Schweiz» veröffentlichte, das bis heute als die umfassendste und historisch fundierteste Arbeit zum Thema gilt.

Am 6. Juni 1926 kam es in Luzern zur Gründung der «Schweizer Trachten- und Volkslieder-Vereinigung», die später in Schweizerische Trachtenvereinigung umbenannt wurde. Die neue Vereinigung wollte die Trachten erhalten und die Schweizerinnen ermuntern, sich für das sogenannte «Kleid der Heimat» stark zu machen. Mit zum Teil markigen Worten. Die Vertretung aus dem Baselland etwa regte an der Gründungsversammlung an, dass sich die neue Vereinigung «gegen Modetorheiten à la Bubikopf» und gegen «jede künstlerische Überfremdung, besonders auch auf dem Gebiete von Musik und Gesang» stelle, wie der Historiker Michael van Orsouw in einem Blog des Nationalmuseums mit dem Titel «Bubikopf oder Trachtenhut» aufgezeigt hat. Die neue Vereinigung machte Nägel mit Köpfen. Ernst Laur-Bösch (1896 – 1966), Präsident der Trachtenvereinigung, engagierte in den 1930-er-Jahren Textildesigner, um die heute bekannten Schweizer Trachten entwerfen zu lassen. Das Trachtenwesen erlebte einen grossen Aufschwung, in den 1930-er-Jahren wurden viele Trachtengruppe gegründet. Und gerade in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Tracht eine neue Bedeutung. Im Zug der geistigen Landesverteidigung wurde sie zum patriotischen Sinnbild umgedeutet – «zu einem Bestandteil der Schweizer DNA», wie es van Orsouw ausdrückt. Mit entsprechendem Liedgut. «Ich bin froh, dass ich diese Lieder nie singen musste», meint Dora Schütz. Die Strengelbacherin gehört der Trachtengruppe Oftringen seit 46 Jahren an und hat im Hinblick auf den Jubiläumsabend mit zwei langjährigen Vereinskolleginnen das Archiv durchforstet. «Schweizer Wache» heisst etwa eines der «neuen Vaterlandslieder». «Ein Volk ist aufgestanden, ein heimlich starkes Heer. Noch ist die Wucht vorhanden, die Gegnermacht zu schanden mit Spaten, Spruch und Speer», lautet die erste Strophe.

Starkes Wachstum unter Hanni Bracher

Damit nach Oftringen, wo die Gründung der Trachtengruppe am 21. Februar 1937 erfolgte. «Die Gründerinnen waren praktisch allesamt Bauersfrauen», weiss Dora Schütz. Die Gründung erfolgte mit einem finanziellen Zustupf aus Aarburg, wo die Trachtengruppe Aarburg und Umgebung «wegen Zwistigkeiten aufgelöst worden war». An der ersten Hauptversammlung vom 13. März 1937 konnte die Aufnahme in den schweizerischen und aargauischen Verband bekannt gegeben werden, am Kinderfest von 1937 marschierte bereits eine Delegation des neuen Vereins mit. Die Kriegsjahre waren für den jungen Verein dann alles andere als einfach – der Besuch der Proben schlecht. Nach 1945 konnte sich die Gruppe festigen, sie zählte bald 20 Mitglieder, welche sangen und tanzten.

Mit Hanni Bracher, der bekannten Jodlerin, Dirigentin und Komponistin, die die Trachtengruppe Oftringen in der Zeit von 1967 bis 1992 dirigierte, erlebte die Gruppe ihren grössten Aufschwung. «Auf rund 50 Mitglieder», wie Dora Schütz schätzt. Unter Hanni Bracher veränderte sich auch das Liedgut wesentlich, brachte sie doch den Jodelgesang in die Trachtengruppe, was bis heute so geblieben ist.

Corona hat dem Verein zu schaffen gemacht

Zurück in die Gegenwart. Unter dem Präsidium von Franziska Wüest hat die Trachtengruppe wieder Fahrt aufgenommen. Bis der Lockdown verkündet wurde. «Ich musste an der Hauptprobe am Vorabend verkünden, dass wir am kommenden Tag unseren Trachtenabend nicht durchführen können», erinnert sich Franziska Wüest. Der nächste Trachtenabend sollte erst zwei Jahre später wieder stattfinden können. Einige Mitglieder verliessen in dieser Zeit den Verein, altersbedingte Abgänge konnten kaum mehr ersetzt werden, obwohl viele Anstrengungen unternommen wurden, jüngere Mitglieder zu gewinnen. «Corona hat vieles verändert», stellt auch Dora Schütz fest und schmunzelt. «Wir haben immerhin gelernt, wie wir uns besser schützen können», meint sie, in der Pause würde seither immer ein kleiner Schluck Appenzeller eingenommen …

«Nun freuen wir uns aufs Jubiläum», meint Franziska Wüest. Ein Jubiläum, bei dem die Trachtengruppe mit einem ganz besonderen Programm aufwarten kann. Die Tanzgruppe unter der Leitung von Lisebeth Wälchli und Bruno Loosli wird traditionsreiche Trachtentänze präsentieren, der Chor unter der Leitung von Regula Zimmerli mit einem wunderbaren Liedprogramm aufwarten. Begleitet wird die Trachtengruppe wie üblich von der Oberbaselbieter Ländlerkapelle, die zu späterer Stunde auch zum Tanz aufspielen wird. Zudem gibt es auch eine Einlage eines Alphorn-Duos. Als «Special Guest» tritt mit «Volks-Rocker» Willy Tell ein bekannter Name aus der Schweizer Showszene in Oftringen auf.  Das ehemalige «ChueLee»-Mitglied wird ein eigens für die Trachtengruppe komponiertes Lied mit dem Titel «Heimat» gemeinsam mit Chor singen. Als Grande Finale wird Willy Tell mit Chor und Tanzgruppe gemeinsam auftreten.

88 Jahre Trachtengruppe Oftringen

Samstag, 22. Februar
in der Mehrzweckhalle Oftringen
Türöffnung 18 Uhr
Programm ab 20 Uhr
Eintritt: 15 Franken, bis 12 Jahre 6 Franken

Der Chor zählt aktuell 15 Sängerinnen und Sänger.
Bild: zvg
Drei Tanzpaare auf der Bühne.
Bild: zvg
Präsidentin Franziska Wüest zusammen mit Tochter Luzia am Eidg. Trachtenfest 2024 in Zürich.
Bild: zvg / Remo Buess
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Pony reiten, eine Dartscheibe basteln – oder doch lieber Zopftiere backen?

Zofingen Der Ferienspass in der Freizeitanlage Spittelhof bot viel Abwechslung

In der Spittelhof-Küche versammelte sich eine Schar kleiner Bäckerinnen und Bäcker. Bevor es jedoch losging mit dem Vergnügen, Zopftiere herzustellen, mussten noch wichtige Fragen über das Fallschirmspringen geklärt werden. Danach lauschten die Kleinen aufmerksam den Erklärungen, auf was es beim Kneten, Formen und Dekorieren der Tiere ankommt. Igel, Maus und Schildkröte standen hoch im Kurs. Eifrig waren die BäckerInnen bei der Sache, manchmal wurde der erste Entwurf dann doch wieder verworfen.

Dabei sparten die Kinder nicht mit Anerkennung für die anderen, sondern fragten durchaus mal beim Gspändli nach: «Was ist das?» so ein Junge, als eines der Tiere der «Nachbarin» den Weg auf das Backblech fand. «Das ist eine Schnecke», kam als stolze Antwort. «Ja, aber dann musst noch einen Kopf draufkleben.»

Als Augen dienten Rosinen, als Ohren Mandeln; Eigelb und Hagelzucker gaben den letzten Schliff, bevor die Kunstwerke in den Ofen wanderten. Im zweiten Teil des Kurses wurden Pizzaschnecken hergestellt.

Breit gefächertes Angebot

Ponyreiten in Uerkheim, eine Dartscheibe basteln, Taschenlampen mit Fimo verzieren – oder Klettern für die Sportlichen. Im Spittelhof wurden zahlreiche Kurse für die Sportferien angeboten. Der Grossteil war ausgebucht und hätte durchaus noch einmal durchgeführt werden können. «Die Eltern hätten ihren Kindern gerne mehrere Kurse gebucht, aber viele waren sehr schnell ausgebucht», so Seraina Combertaldi, die die Freizeitanlage leitet. «Es ist sehr schön zu sehen, wie gut die Angebote ankommen.»

Ab Mitte März sind die Daten für April bis Juni online – nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern dürfen gespannt sein, was es für Kurse geben wird. Aktuell können Kinder ab dem ersten Schuljahr in der Holzwerkstatt und im Töpferkeller ihre Kreativität ausleben.

Vorsichtig werden die Stacheln für den Igel kreiert.
Bild: Regina Lüthi
Die Sportlichen konnten klettern gehen.
Bild: Spittelhof
Ponyreiten stand hoch im Kurs.
Bild: Spittelhof
In der Werkstatt entstand eine Dartscheibe.
Bild: Spittelhof
Papiertaschen für die Backwaren durften bemalt werden.
Bild: Regina Lüthi
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Aktiver Baumeister mit Konfliktpotenzial

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Schweiz vollständig ausgestorben, hat sich der Biber auch hierzulande wieder angesiedelt. Rund 4900 Biber wurden bei der letzten Bestandeserhebung 2022 in der Schweiz gezählt. Die Ausbreitung der gefrässigen Nager ist eine Erfolgsgeschichte, bietet aber auch Konfliktpotenzial.

Rothrist/Vordemwald Der Biber fördert die Biodiversität

Abgenagte Baumstümpfe à discretion. Kreuz und quer über den Bach liegende Baumstämme. Ein Damm, der das Wasser vor der Strassenquerung staut. Ein eingestürztes Bachufer, das den Bachlauf wesentlich verbreitert hat. Im Naturschutzgebiet Weihergut an der Gemeindegrenze von Vordemwald und Murgenthal hat die Biberfamilie ganze Arbeit geleistet. «Der Biber hat mit seiner Arbeit, die hier nun wirklich niemanden stört, die Landschaft wesentlich umgestaltet und renaturiert», hält Adrian Wullschleger, Vorstandsmitglied des Naturschutzvereins Vordemwald fest. War der Westerbach früher ein kanalisierter, rund eineinhalb Meter breiter Bachlauf, so hat der Biber den Bach stellenweise auf rund sechs Meter verbreitert.

«Wo der Biber Wasser staut, schafft er Abschnitte mit unterschiedlichen Fliessgeschwindigkeiten», weiss der Vordemwalder Biologe Stefan Suter, das fördere die Biodiversität. Prachtlibellen etwa würden am Westerbach dank dem Biber gute Bedingungen vorfinden. «Sie bevorzugen gehölzfreie Bereiche langsam fliessender Gewässer, in denen sich ihre Larven entwickeln können», führt Suter weiter aus. Ebenfalls profitieren können gewisse Pflanzenarten, insbesondere Riedpflanzen, die langsam fliessende Gewässerabschnitte benötigen, um Boden fassen zu können.

Adrian Wullschleger beim Biberdamm im Weihergut.
Bild: Thomas Fürst

Einst ausgerottet, später wieder angesiedelt

Heute leben 4842 Biber in der Schweiz, davon 556 im Kanton Aargau. Das hat die Biberbestandeserhebung von 2022 ergeben. Das war zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch ganz anders. Damals war der Biber in der Schweiz komplett ausgestorben. Ausgerottet. Die bessere Gesellschaft trug gerne Biberfilzhüte, das Salicylsäure enthaltende Sekret Bibergeil galt als Aphrodisiakum und wurde mit Gold aufgewogen. Zudem lieferte ein erwachsenes Tier 20 bis 30 Kilogramm Fleisch.

Zwischen 1956 und 1977 wurden in der Schweiz insgesamt 141 Biber wieder angesiedelt, seit 1962 ist die Tierart geschützt. Die Biberpopulation wuchs in den ersten Jahrzehnten nach der Wiederansiedlung eher langsam. Bei der ersten Biberbestandserhebung von 1978 wurden 111 Tiere gezählt, 1993 454, bei der dritten Zählung 2008 waren es schon 1602. In den folgenden 14 Jahren bis zur vierten und vorläufig letzten Biberbestandserhebung von 2022 hat sich der Biberbestand nochmals verdreifacht.

Erhebliches Konfliktpotenzial

Die grösste Dichte an Bibern findet sich hierzulande entlang der Aare, doch auch die Besiedlung kleiner und sehr kleiner Bäche hat sich fortgesetzt. Gerade in kleinen Bächen bauen Biber vermehrt auch Dämme. 2008 fanden die Kartierenden und Wildhüter erst 185 Biberdämme in der ganzen Schweiz, 2022 waren es 1316. Hier kommt es zunehmend zu Konflikten in der Landwirtschaftszone. Das Problem besteht vor allem darin, dass unter Bibereinfluss stehende Flächen nicht mehr nach den gängigen landwirtschaftlichen Methoden bewirtschaftet werden können. Mit Folgen für den Bewirtschafter: Nach aktuellem Recht droht zuerst die Kürzung von Kulturbeiträgen und bei andauernder Auflassung der Wegfall wirtschaftlicher Nutzflächen. Damit verbunden eine Reduktion der Flächenbeiträge, betriebliche Konsequenzen sowie Konflikte mit dem ökologischen Leistungsausweis. «In der Summe sind dies für die Bewirtschafter kaum akzeptierbare Konsequenzen», wird im Fazit aus der Bestandeserhebung festgehalten, Instrumente zur Abgeltung solcher Flächen gelte es zu entwickeln.

Szenenwechsel. Im Gebiet Weiherdäntsch, entlang der Hauptstrasse Strengelbach – Vordemwald, hat sich ebenfalls ein Biber angesiedelt. «Er ist seit letztem Herbst dort, jetzt gestaltet er im Geissbach seinen Lebensraum», weiss Adrian Wullschleger. Der Nager hat einen Damm errichtet – das Wasser ist auch schon übers Bachbett hinausgeschwappt. Weil sich Häuser in der Nähe befinden, gilt es, die Entwicklung genau im Auge zu behalten. Es könne aber festgehalten werden, dass der Biber Siedlungsgebiet nach wie vor meide, betont Wullschleger.

Mensch setzt Grenzen, Biber überwindet sie

Ein letzter Szenenwechsel. Der Weg führt in den Wald, zum Wiedervernässungsgebiet im Rothrister Langholz. Dort wurde ein Waldgebiet über viele Jahre durch ein dichtes Grabensystem entwässert. 2010 setzte der Kanton Aargau ein Naturwaldreservat-Projekt um, mit dem Ziel, das Gebiet für die standorttypischen wechselfeuchten bis nassen Waldgesellschaften und die darauf angewiesenen seltenen Tier- und Pflanzenarten zurückzugewinnen. Dazu hat man die alten Gräben verschlossen und neue Dämme erstellt.

Auch der Biber hat am Gebiet seinen Gefallen gefunden. «Er ist 2018 wahrscheinlich vom Gfillmoosweiher ins Langholz gekommen», sagt Adrian Wullschleger, nachdem er diesem mit Grabungen im Damm kurzzeitig den «Stöpsel» gezogen hatte. Auch im Langholz hat er nachhaltig gewirkt, Bäume gefällt, sogar Wege untergraben. Der Kanton als Waldeigentümer hat auf die Entwicklungen reagiert. Aus Sicherheitsgründen wurden neue Waldstrassen angelegt, die vom Biber untergrabenen nicht nur stillgelegt, sondern mit einem neuen Damm sogar unter Wasser gesetzt. «Um dem Biber weiteren Lebensraum zu schaffen», wie Adrian Wullschleger ausführt. Kleines Detail am Rande: Als der Kanton die Bauarbeiten für den neuen Damm wegen Dauerregen unterbrechen musste, hat der versierte Baumeister Biber am neuen Damm munter weitergebaut… Seit der Fertigstellung des Damms ist rund ein halbes Jahr vergangen. Der Biber hat seine Wirkungskreise bereits weiter ausgedehnt und ist jetzt auch rund 50 Meter unterhalb des Damms anzutreffen. Dort hat er eine weitere Wasserfläche geschaffen, indem er ein Abflussrohr verstopft hat. Man darf gespannt sein, was der Nager im Langholz noch schaffen wird.

Ein schwimmender Biber an der Aare bei Belp.
Bild: Adrian Wullschleger

Besonders gut sichtbar ist momentan, dass der Biber die grossen Weisstannen geschält hat. «Sie werden in etwa zwei Jahren absterben», weiss Adrian Wullschleger. Damit schafft der Biber Licht und Platz für andere Baumarten wie Weiden und Erlen, die von Natur aus an vernässten Stellen wachsen. Und gleichzeitig «Biberfutter» sind. Auch die absterbenden Tannen erfüllen ihren Zweck im Kreislauf der Natur. Sie werden zu Totholz. Totholz wiederum ist Lebensgrundlage tausender Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen, Moosen und Flechten und begünstigt zum Beispiel Käfer. Käfer wiederum begünstigen Spechte. Auf einen kurzen Nenner gebracht: Baumeister Biber fördert die Biodiversität nachhaltig. Und sorgt trotzdem für ein gewisses Konfliktpotenzial.

Besonders gut zu sehen: Im Langholz hat der Nager die mächtigen Weisstannen geschält.
Bild: Thomas Fürst
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«Dreamland» – Eintauchen in die Welt der Träume

Oftringen Das Perry Center verwandelte sich in eine Traumlandschaft für Gross und Klein

Das Perry Center verwandelte sich am vergangenen Donnerstag in eine Traumlandschaft für Gross und Klein. Verspielte Dekorationselemente, eine gemütliche Leseecke oder ein Virtual Reality-Erlebnis laden ein in die Welt der Träume. Am «Traumgreifer» können hunderte Preise erspielt werden und beim grossen Wettbewerb gibt es als Hauptpreis ein Microlino im Wert von 25’000 Franken zu gewinnen.

Rosa Wolken, bunte Regenbögen und gemütliche Sitzgelegenheiten: die Roadshow «Dreamland» zaubert noch bis zum 4. Februar ein verträumtes Wunderland ins Perry Center. Auf die Besucherinnen und Besucher warten zahlreiche Highlights.

Traumhafte Preise zu gewinnen

Beim bunten «Retro-Traumgreifer» können mit etwas Geschick hunderte Sofortpreise geangelt werden, wie zum Beispiel die neuen POM-BÄR Crizzlies oder Gutscheine für die nächste Shoppingtour. Grosse Träume werden beim Traumbaum erfüllt: unter allen TeilnehmerInnen wird ein Microlino, fünf Micro E-Scooter oder Eintritte in den Europa-Park und Rulantica verlost. Mitmachen lohnt sich!

Magische Welten zum Erleben

Dank einem VR-Modul werden Träume Realität: Erlebe die Welt der Dinosaurier durch deine Augen oder schwimme mit Delfinen durch die Gewässer. Für alle BuchliebhaberInnen steht eine gemütliche Leseecke zur Verfügung. Und für die Kleinen gibt es eine Kinderecke mit mini Microlinos und einem passenden Parcours. 

Am vergangenen Freitag fand ein Eröffnungsanlass statt. Zu Gast war Marina Andresen, die einen Vortrag über Motivation, Träume und deren Verwirklichung hielt. Im Anschluss trat Elena Loerli auf. Die Seifenblasen-Künstlerin verzauberte mit ihrer Ausstrahlung und ihrem Können vor allem die kleinen Besucher.

Der Parcours für die Kleinen ist sehr beliebt.
Bild: Regina Lüthi
Marina Andresen moderierte über Träume und deren Realisierung.
Regina Luethi
Feuer und Flamme – die Seifenblasen brannten.
Bild: Regina Luethi
Am Traumautomat können tolle Sofortpreise geangelt werden.
Bild: Regina Lüthi
Relaxen und lesen – das Modul «Traumgeschichten» machts möglich.
Bild: Regina Lüthi
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Auf spielerischem Weg Pflanzen und Tiere kennenlernen

Es kommt aus Rothrist und ist eine Erfolgsgeschichte. Mit biofotoquiz.ch lässt sich auf unbeschwerte Art und Weise die Natur erkunden. Rund 35´000 Bilder von Pflanzen und Tieren sind aufgeschaltet. Vergangene Woche ist ein neues Modul dazugekommen: Gut 800 Bilder zeigen Pilze, die in unseren Wäldern heimisch sind.

Rothrist Auf biofotoquiz.ch ist neu ein Modul «Pilze» aufgeschaltet

Klick. Die ersten vier Bilder erscheinen auf dem Bildschirm. Grünfink? Häkchen setzen und prüfen. Richtig. Und schon geht´s weiter. Buntspecht? Haussperling? Kohlmeise? Hand aufs Herz. Wissen Sie, wie die Vögel heissen, die sich bei den momentan kalten Temperaturen rund ums Futterbrett scharen? Oder welche Pflanzen in Feld und Wald wachsen? «Ich vermute, dass immer weniger Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen Haussperling von einem Buchfinken oder eine Wegwarte von einer Witwenblume unterscheiden können», meint Beat Rüegger. Die Gründe sieht der pensionierte Sekundarlehrer, Reiseleiter und Co-Präsident des Rothrister Naturschutzvereins im fehlenden Zugang zur Natur sowie in mangelnden Lernpartnern, die beim Aufbau von Artenkenntnissen helfen könnten.

Hier setzte Rüegger 2006 zusammen mit Partnern an. Biofotoquiz.ch ist eine umfangreiche Bilderdatenbank, die aktuell rund 35´000 Bilder von mehr als 3000 Arten beinhaltet. Die kostenlose Plattform ermöglicht auf spielerische Art das Kennenlernen von Pflanzen und Tieren anhand von Bildern. Sie umfasst momentan unter anderem einen Lernmodus mit drei Schwierigkeitsstufen, vier verschiedene Quizformen mit Rangliste sowie ein Extra-Quiz mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Sie kann aber ebenso gut als Ergänzung bei Kursen oder zum Schulunterricht eingesetzt werden. Bei letzterem hat sie auch ihren Ursprung.

Im Schulzimmer geboren

Ihren Anfang nahm die Raterei vor etwa zwanzig Jahren nämlich im Schulzimmer. «Damals stellte ein Sekundarlehrer-Kollege im Geografieunterricht Bilder von Städten und Bergen auf eine Plattform und machte daraus ein Quiz für seine Schüler», erinnert sich Rüegger. Rüegger fand die Idee so gut, dass er sie gleich übernahm. Zuerst für den Biologieunterricht, später für die Allgemeinheit. In enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Informatikverantwortlichen der Schule Rothrist, Hans Egg, konzipierte Rüegger biofotoquiz.ch als öffentliche Plattform. Zu Beginn mit ein paar Serien zu Pflanzen und Vögeln. «Als begeisterte Botanikerin konnte meine Frau Florence die Pflanzenfotos beisteuern», führt Beat Rüegger aus, die Vogelfotos steuerte der ausgewiesene Vogelkenner selber bei.

Bienen-Ragwurz.
Bild: Florence Rüegger

Die Realisierung der öffentlichen Plattform wurde durch einen Startbeitrag des Bundes ermöglicht. Hans Egg wurde 2005 auf das Projekt «Goodpr@ctice» aufmerksam, mit dem das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie das E-Learning fördern wollte. Das Projekt von Florence und Beat Rüegger sowie Hans Egg überzeugte und wurde mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Anschliessend wandten sich die drei Rothrister ans Naturama Aargau, welches nicht nur das Patronat für das Quiz übernahm, sondern mit Thomas Flory und Stefan Grichting auch personelle Unterstützung für das Projekt zur Verfügung stellte.

Mittelspecht.
Bild: Beat Rüegger

Neues Pilzmodul aufgeschaltet

In der Folge fanden sich weitere namhafte Organisationen und Institutionen, welche den Auf- und Ausbau der Plattform ermöglichten: Neben dem Naturama waren dies insbesondere der Alpiq-Ökofonds, Pro Natura Schweiz, das Bundesamt für Umwelt, BirdLife Schweiz und Aargau, das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau, die Schweizerische Vogelwarte Sempach oder Jagd Schweiz. Mit der Gebrüder Hallwyler AG und der Rivella AG zeichneten auch zwei Rothrister Firmen als Sponsoren. Dank dem breit abgestützten Sponsoring konnte die Plattform stark erweitert werden. Aus den wenigen hundert Fotos, die Rüeggers Schüler vor fast zwanzig Jahren im Klassenzimmer bearbeiten konnten, ist heute eine ansehnliche Datenbank mit rund 35´000 Fotos geworden. Gut die Hälfte davon stammt von Florence und Beat Rüegger. Die Standardmodule haben ebenfalls Zuwachs erhalten. Neben den beiden ursprünglichen Modulen Pflanzen und Vögel kann man sein Wissen heute auch bei weiteren Standardmodulen testen: Amphibien & Reptilien, Heuschrecken, Schmetterlinge, Säugetiere, Libellen, Fische. Dazu kommen vier sogenannte Partnermodule, die in Zusammenarbeit mit Partnern wie Agroscope, Pro Natura, der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft oder Verlagen entwickelt wurden.

Den vorläufig letzten Zuwachs erhielt das Biofotoquiz vergangene Woche. «In Zusammenarbeit mit einem der besten Pilzexperten im Kanton Aargau, Benno Zimmermann, und seinem Team haben wir nach dreijähriger Vorarbeit ein Pilzmodul aufschalten können», verrät Beat Rüegger. 817 Bilder von 196 Pilzarten umfasst das Modul momentan, viele weitere sollen dazukommen. «Das Biofotoquiz ist eben eine permanente Baustelle», sagt Rüegger und lacht. 2000 Bilder von Pilzen sollen es dereinst werden, auf denen Mönchskopf, Orangebecherling, Samtfussrübling, Totentrompete, Schopftintling & Co. bestimmt werden können. Angaben, ob ein Pilz essbar, geniessbar oder giftig ist, fehlen. Das sei mit Absicht so gemacht, hält Rüegger fest. «Unser Quiz ersetzt in keiner Art und Weise eine Pilzkontrolle», betont er.

Samtfusskrempling.
Bild: Benno Zimmermann.

Eine Erfolgsgeschichte

Parallel zum grösser gewordenen Inhaltsangebot der Plattform haben sich auch die Besucherzahlen und Seitenaufrufe von biofotoquiz.ch entwickelt. Wurden zu Beginn – die offizielle Aufschaltung der Webseite erfolgte im September 2007 – rund 500 bis 600 Serien pro Monat gelöst, so waren es im vergangenen Jahr mehr als 70´000 Serien pro Monat. Tendenz weiterhin stark steigend. «Das Quiz ist zum Selbstläufer geworden», sagt Rüegger, an der Natur interessierte Menschen und wahrscheinlich auch Schüler und Lehrer hätten sich ans Angebot gewöhnt. So könne er bei Exkursionen immer wieder feststellen, dass die Teilnehmer vorher am Bildschirm geübt hätten.

Mit Erfolg, wie eine Episode aus der Anfangszeit zeige. Etwa 2008 müsse es gewesen sein, als in allen möglichen Ranglisten nach einem Vornamen der Zusatz «3. Klasse Wolfwil» aufgetaucht sei. Nach einer Anfrage des Lehrers Christian Kühni habe er diese Klasse auf einer Vogelexkursion begleitet. «Ich habe gestaunt, wie viele Vögel die Jugendlichen auf Anhieb erkannt haben», sagt Rüegger und lacht. «Es brauchte mich als Fachmann damals kaum mehr».

Gemeine Kuhschelle.
Bild: Florence Rüegger
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Liebenswerte Geschöpfe suchen einen Platz auf Lebenszeit

Rothrist Im Tierheim Arolfingen leben schwer zu vermittelnde Tiere

Übermütig tobt «Dino» über den Platz. Die Begrüssung fällt dementsprechend stürmisch aus. Der zweijährige Cane Corso Rüde hält sich eher für einen Schosshund, als für einen gestandenen Vierbeiner, in dem sehr viel Kraft steckt. Im Tierheim Arolfingen ist er abgegeben worden, weil sich die Besitzer vorher nicht ausreichend informiert haben. Der Grundgehorsam ist vorhanden – aber er braucht erfahrene Halter, die viel Zeit und Geduld investieren. «Dino» ist leider kein Einzelfall. Immer wieder landen Hunde im Tierheim, weil die Halter überfordert sind. Für solche Tiere ist es schwer, ein neues Zuhause zu finden.

Ähnlich verhält es sich mit «Atiler», einem zweijährigen Siberian Husky. Ein Siberian Husky sieht fantastisch aus, ist aber absolut kein Hund für Anfänger. Sie gelten als schwer erziehbar und dickköpfig. Jetzt lebt er in Arolfingen, weil die Familie nicht mehr zurechtkam. Auch für ihn wird es schwer, eine neue Familie zu finden. Denn die Ansprüche müssen hoch sein, damit die Bedürfnisse von «Atiler» erfüllt werden können.

Manchmal sind es aber auch Schicksalsschläge, die die Abgabe im Tierheim notwendig machen. «Shira», eine achtjährige Schäferhündin, leidet unter der aktuellen Situation. Den Verlust vom geliebten Platz und die Gegebenheiten in einem Tierheim setzen der Hündin sehr zu. Dabei ist die «alte» Dame sehr agil, lebhaft und freundlich.

Geduld und viel Liebe ist gefragt

Bei den Katzen sieht es keinesfalls besser aus. Ängstliche oder ältere Katzen haben kaum eine Chance auf einen liebevollen Platz. Oder Schmusetiger, die auf spezielles Futter und Medikamente angewiesen sind. «Nayla» wurde trotz Aufklärung innerhalb kürzester Zeit nach der Vermittlung wieder zurückgebracht. Der ältere Herr «Bert» ist sehr zurückhaltend. Der rote Kater ist mit seinen zehn Jahren schwer vermittelbar. «Liv» und «Saphira», zwei zauberhafte Mädchen, kamen von einem Bauernhof nach Arolfingen. Sie kennen Menschen überhaupt nicht und bräuchten einen Platz mit extrem viel Liebe und Geduld.

Für die hier vorgestellten Tiere wird es sehr schwer, einen Platz auf Lebenszeit zu finden. Doch gerade sie sind es, die so sehr darauf angewiesen sind.

Kontakt

Tierschutz Arolfingen
Bonigerweg 33
4852 Rothrist

Telefon: 062 794 22 00
Mail: info@tierheim.ch

Der zweijährige Dino ist absolut liebevoll – und überschwänglich.
Bild: Regina Lüthi
Bert ist sehr scheu – und 10 Jahre alt.
Bild: Regina Lüthi
Die achtjährige Schäferhündin Shira leidet unter der Situation.
Bild: Regina Lüthi
Nayla wurde nach nur einer Woche wieder ins Tierheim zurückgebracht.
Bild: Regina Lüthi
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Sonne und perfekte Pisten über dem Nebelmeer

Mit Top Pisten und Sonnenschein pur, eine Woche bei stahlblauem Himmel über dem Nebelmeer stand bevor. So startete die fast 50-köpfige Gruppe ein Lager auf dem Pizol.

Aarburg 24. Snowcamp der reformierten Kirchgemeinde

Die erfahrenen J+S-Leiter konnten den Jugendlichen so das eine oder andere weitervermitteln. Viel wurde am Fahrstil gefeilt und Pistentricks geübt.

Nach dem Tag auf den Pisten wurde das Nachtessen vom Lagerleiter Micha Seifert gesponsert. War er doch zum 80. Mal in einem Lager mit dabei, wovon er 45x als Lagerleiter amtete. Mit dem Nachtskifahren und Nachtschlitteln stand sogleich das nächste Highlight auf dem Programm. Das fünfköpfige Küchenteam zauberte jeweils frisch zubereitete Menüs auf die Teller. Das Sieger-Menü vom letzten Lager, Cordon Bleu (selbstgemacht) auf Fitnessteller, brauchte dann den vollen Einsatz aller.

Die Abendprogramme waren vielfältig. Am Casino Royal Abend schmissen sich alle in Schale oder Abendkleider, zockten an den verschiedenen Tischen oder genossen einen farbenfrohen Drink mit den erspielten «Snowcamp-Ski» an der Bar. Die Abende endeten mit einer Kurzgeschichte mit oder ohne Interaktionen, die zum Nachdenken anregten.

Der Jahreswechsel wurde mit Spielen im und ums Haus bereichert. Jocko und Klaas kamen mit einer grossen Licht-Show durch den Nebel auf die Snowcamp Bühne und wurden frenetisch begrüsst. Mussten doch etliche Hürden von Wissen, Geschicklichkeit und Ausdauer bestanden werden.

Unter klarem Sternenhimmel lauschten alle der Jahresendgeschichte «Spuren im Schnee». Bereits zur Tradition gehört das Verbrennen der beschriebenen Holzfurniere mit «Vergessen und Wünschen». Nun zählten alle den Countdown bis zum Anstossen aufs neue Jahr. Das Feuerwerk durfte nicht fehlen und trumpfte mit 15 Bildern auf. Die Silvesterparty ging in der Outdoor Disco weiter.

Am Neujahrsmorgen blinzelte wieder die Sonne in die Zimmer und mit einem ausgiebigen Brunch starteten die Lagerteilnehmer in ein neues Jahr. Alle genossen nun ein letztes Mal die Pisten. Alle waren sich einig: Ende dieses Jahres, sehen wir uns wieder im Snowcamp-aarburg.ch. Sind doch die eine oder andere neue Freundschaften unter den Teilnehmern entstanden. Weitere Infos und Impressionen unter snowcamp-aarburg.ch