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Mit Hilfe zur Selbsthilfe den Weg in eine bessere Zukunft ebnen

Anstatt einfach ihren wohlverdienten Ruhestand zu geniessen, haben Robert Frösch, Bruno Imfeld und Bruno Hostettler kürzlich einen Verein gegründet. Sein Zweck ist die Unterstützung einer Wohltätigkeitsstiftung in Uganda. Im Gespräch erklären Robert Frösch und Bruno Imfeld, wieso dieses Engagement für sie eine Herzensangelegenheit ist.

Zofingen Zofinger Gönnerstiftung unterstützt bedürftige Kinder in Uganda 

Ein Sitzplatz im Schatten eines Gartens in Zofingen, in dem vieles wachsen darf, das andernorts als Unkraut angesehen würde. Dort sitzen der 75-jährige Robert Frösch und der 77-jährige Bruno Imfeld aus Murgenthal. Der erste ehemaliger Bauleiter, der zweite langjähriger Verlagsleiter des Zofinger Tagblatts, zuletzt Direktor beim Internationalen Fussballverband FIFA. Auch wenn sie ihr Leben vielleicht ruhiger angehen als auch schon, so wollen sie gemeinsam mit dem 74-jährigen ehemaligen Turn- und Sportlehrer Bruno Hostettler ein Projekt vorantreiben, das ihnen zur Herzensangelegenheit geworden ist. Die drei haben nämlich einen Verein mit dem Ziel gegründet, eine Wohltätigkeitsstiftung in Uganda in nächster Zeit finanziell noch stärker unterstützen zu können.  «Die Vereinsgründung ist erfolgt, weil wir uns ein grösseres Ziel gesetzt haben, das wir innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre umsetzen möchten», erklärt Bruno Imfeld. Nämlich die Finanzierung einer Schule für Fachunterricht, die Waisen und gefährdete Kinder aufnehmen und ausbilden will.

Über den Sport kennengelernt

Doch wie haben die drei überhaupt zusammengefunden? «Robert Frösch und ich haben uns über den Sport kennengelernt», sagt Bruno Imfeld. Rückblende ins Jahr 1989. Damals haben Bruno Imfeld und Urs Linsi den Powerman Zofingen, das härteste Langstrecken-Rennen der Welt, unter dem Namen «Run & Bike» gegründet. «Wir suchten jemanden, der eine Laufstrecke planen und organisieren konnte und sind in der Folge beim TV Zofingen Leichtathletik vorstellig geworden», erinnert sich Bruno Imfeld. «Dort wurde uns Robert Frösch empfohlen», sagt Imfeld. Frösch sei dann während rund zehn Jahren der umsichtige Verantwortliche für die Powerman-Laufstrecke gewesen – «und der Kontakt ist bis heute nie abgebrochen», betont Imfeld. 

Über eine Patenschaft zur Selbsthilfeorganisation

Er habe das soziale Engagement von Robert Frösch immer bewundert, betont Bruno Imfeld. Ein Engagement, das ursprünglich ganz bescheiden angefangen hat. Er habe vor fast zwanzig Jahren damit begonnen, eine ugandische Studentin, Zayina Nanfuka, finanziell zu unterstützen, erzählt Robert Frösch. «Weil ich nie zusehen konnte, wenn es andern schlecht ging, einen guten Lohn hatte und nicht viel Geld für mich brauchte», sagt er. Zayina Nanfuka, eine Studentin mit einer sozialen Ader, die im Wakiso Distrikt in Zentraluganda seit 2002 gemeinnützige Sozialarbeit leistete und auch nach ihrer Ausbildung weiterhin gefährdete Kinder in der Gemeinde unterstützte. Die Selbsthilfeorganisation von Zayina Nanfuka wurde 2019 als Wohltätigkeitsstiftung registriert und im vergangenen Jahr vom Staat Uganda als Nichtregierungsorganisation (NGO) anerkannt. Die Gönnervereinigung «Nadikia Charity Foundation» Zofingen, hinter der Robert Frösch als Initiant steht, unterstützte die ugandische Selbsthilfeorganisation seit 2013 finanziell. Seit der Gründung hat die Selbsthilfeorganisation über 400 Waisen und gefährdete Kinder mit Schulgeldern unterstützt. Heute kümmert sie sich um 65 Kinder und Jugendliche, denen sie eine schulische Ausbildung und berufliche Fähigkeiten vermittelt, um ihnen eine Existenz in ihrer Heimat zu ermöglichen. 

Ein grosser Brocken steht an

Als nächstes möchte die Nadikia Wohlttätigkeitsstiftung einen grossen Schritt vorwärts machen, steht doch der Bau einer «Schule für Fachunterricht» an, in der 100 unterprivilegierte Kinder «kreative und innovative Fähigkeiten» erwerben können, wie es in der detaillierten Projektstudie heisst, welche Zayina Nanfuka den drei Gründungsmitgliedern der Zofinger Gönnervereinigung vorgelegt hat. «In deutscher Sprache», wie Bruno Imfeld bewundernd betont. Das wohldurchdachte Projekt, dem umfassende und seriöse Abklärungen zu Grunde liegen, hat einen grossen Haken. Es hat einen Finanzrahmen von rund 350´000 Franken und ist ohne Spenden aus dem Ausland nicht realisierbar.

Deshalb hat sich die Leiterin der Stiftung, Zayina Nanfuka, mit einer Anfrage um Unterstützung auch an die Zofinger Gönnervereinigung «Nadikia Charity Foundation» gewandt. Diese wiederum hat sich angesichts der Grösse des Vorhabens offiziell als Verein organisiert – mit den drei Gründungsmitgliedern Robert Frösch, Bruno Hostettler und Bruno Imfeld. Die Gönnervereinigung stehe im engen Kontakt mit der Stiftung in Uganda, betont Robert Frösch, welche ihrerseits regelmässig und unaufgefordert Rechenschaft über die Verwendung der Spendengelder ablege. «Die Seriosität von Zayina Nanfuka und ihrer Organisation ist gegeben», betont Robert Frösch, der die Stiftung in Uganda selber besucht und auch Auskünfte von Drittpersonen eingeholt hat. Davon konnten sich auch die Besucherinnen und Besucher eines Vortrags im Kirchgemeindehaus Zofingen überzeugen, den Zayina Nanfuka Ende April dieses Jahres während eines Besuchs in der Thutstadt hielt.

Projekt setzt am richtigen Ort an

«Wir sind überzeugt, dass das Projekt am richtigen Ort ansetzt», erläutert Robert Frösch. Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, sei der richtige Weg, um jungen Menschen eine hoffnungsvolle Zukunft in ihrer Heimat zu ermöglichen. «Und das Projekt hat auch einen politischen Aspekt», fügt Bruno Imfeld an. Wenn Wirtschaftsflüchtlinge nicht nach Europa oder in die Schweiz kommen sollen, müsse man schauen, dass sie in ihrer Heimat eine Lebensgrundlage hätten», meint er. Deshalb der Spendenaufruf: «Helfen Sie mit, die unermessliche Armut im Wakiso Distrikt in Uganda zu bekämpfen. Ihre Spende wird es ermöglichen, Waisen und gefährdeten Kindern eine realistische Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben.» Um es mit Mani Matter zu sagen: «Dene wos guet geit, giengs besser / Giengs dene besser, wos weniger guet geit».

Unter einfachsten Bedingungen wird unterrichtet.
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Stolz werden die ersten selbst genähten Kleider präsentiert.
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Robert Frösch und Zayina Nanfuka am Flughafen von Kampala.
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Blick in die Lehrwerkstatt der Schneiderinnen.
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Abgabe von Schulmaterial an die Erstklässler.
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Spendenkonto

Die Gönnervereinigung Nadikia Charity Foundation, Zofingen nimmt kleinere und grössere Spenden gerne auf ihrem Spendenkonto bei der UBS Zofingen entgegen (IBAN: CH74 0023 1231 1708 5140 E).