Spektakuläre Trial-Wettkämpfe auf dem Parallel-Parcours
Vordemwald 9. November, ab 10.30 Uhr, Dual Trial Event in der Rollhockeyhalle
Akrobatik auf zwei Rädern. Wohl die kürzeste und prägnanteste Formel, mit der die faszinierende Sportart Trial umschrieben werden kann. Da fahren, hüpfen und springen Fahrerinnen und Fahrer auf speziellen Velos über Baumstämme, Wurzeln, Steine, Felsbrocken, Paletten, Röhren, Fässer. Mit dem Ziel, Boden und Hindernisse nicht zu berühren, um von den Punktrichtern nicht mit Strafpunkten belegt zu werden. «Trial fordert und fördert Körperbeherrschung, auch Mut und Konzentrationsfähigkeit», sagt Stefan Moor. Der 41-jährige Vordemwalder weiss, wovon er spricht. Zwanzig Saisons lang – von 1990 bis 2009 – hat er den Sport wettkampfmässig betrieben. Mit grossem Erfolg. Moor war in sämtlichen Junioren-Kategorien Schweizermeister, gewann an der Junioren WM 2001 die Bronzemedaille, war 3 x Schweizermeister in der Elite-Kategorie und fuhr in seiner Aktivzeit mitten in die Weltspitze hinein. Tempi passati. «Heute bin ich noch etwa zwei Mal jährlich auf dem Trial-Velo», verrät der vierfache Familienvater, aber nur, wenn ihn seine Söhne Matti und Ennis dazu überreden würden.
Dem Trialsport ist Stefan Moor als amtierender Vizepräsident des Radfahrervereins bis heute verbunden geblieben. Er hat sich auch bereit erklärt, das OK-Präsidium für den Dual Trial Event, welchen der Verein am 9. November in der Rollhockeyhalle durchführt, zu übernehmen. Dual Trial, das ist im Trial ein eher wenig bekanntes Wettkampfformat, bei dem sich zwei Fahrer auf einem parallelen Parcours messen – vergleichbar etwa einem Parallelslalom im alpinen Skirennsport. «Kein wirklich neues Wettkampfformat», wie Stefan Moor freimütig zugibt, aber ein wenig ausgeübtes. In seiner Aktivzeit habe es jeweils eine Saisonend-Party gegeben, die stets der amtierende Schweizermeister zu organisieren hatte. «Dort sind wir Dual Trial gefahren – und es hat immer sehr viel Spass gemacht», erinnert sich Moor.
Mit dem Event vom 9. November unternimmt der Radfahrerverein Vordemwald nun den Versuch, dieses Format wiederzubeleben. Auch aus der Überlegung heraus, ein Rennformat zu finden, welches mit weniger Aufwand organisiert werden kann als ein herkömmlicher Trial-Lauf. Denn für den Auf- und Abbau der zwölf Sektionen, welche für einen normalen Trial erstellt werden müssen, fällt eine ganze Woche Arbeit an. Angedacht wäre innerhalb des Radfahrervereins, dass man zukünftig alternierend einen Swiss Cup und im Folgejahr einen Dual Trial Event durchführen würde. Nach dem Event vom 9. November will der Vorstand ein erstes Fazit ziehen und entscheiden, wie es konkret weitergehen soll.
Geschicklichkeit und Schnelligkeit
Doch zurück zum Event selber. Zwischen einem herkömmlichen Trial-Wettkampf und einem Dual Trial gibt es etliche Unterschiede. Beim Trial ist der Fahrer alleine auf der Strecke unterwegs. Strafpunkte entscheiden über die Rangierung und es wird nicht auf Zeit gefahren. Für einen Parcours stehen allen Fahrerinnen und Fahrern zwei Minuten zur Verfügung. Beim Dual Trial hingegen sind die Fahrer auf einem parallel aufgebauten, identischen Parcours unterwegs. Die schnellere Zeit entscheidet über die Rangierung oder das Weiterkommen. Strafpunkte für die Berührung von Boden oder Hindernissen werden sekundär, beziehungsweise in Zeitzuschläge umgewandelt. Ein weiterer Unterschied: Im Gegensatz zum Trial darf beim Dual Trial vorgängig auf der Strecke trainiert werden.
Gestartet wird der Dual Trial Event mit Qualifikationsläufen, bei denen sich die 8 oder 16 Schnellsten pro Kategorie für die anschliessenden Finalläufe qualifizieren. Über Achtel-, Viertel- und Halbfinal qualifizieren sich die jeweiligen Sieger für die Finalläufe, die Verlierer scheiden aus. «Wir werden den Event als grosse Show inszenieren», betont Stefan Moor, die Finalläufe werden sich dementsprechend bis in den Abend hineinziehen. Ein Speaker kommentiert die Rennen, ein DJ legt auf, der Radfahrerverein betreibt Festwirtschaft und Bar. «Wir werden ein kleines Hallenstadion in Vordemwald haben», sagt Stefan Moor schmunzelnd.
Parcours für Lizenzierte – Plausch-Event für alle
In der Schweiz gibt es rund 80 lizenzierte Trial-Fahrerinnen und -fahrer. Stefan Moor erwartet, dass sich etwa 50 von ihnen für den Dual Trial Event anmelden werden. «Für die meisten von ihnen wird das etwas Neues sein», ist sich der OK-Präsident sicher. Er sei aber überzeugt, dass ihnen der Event viel Spass machen werde.
Spass machen soll der Event auch allen, die sich «auf die Piste» trauen. Denn ab 16 Uhr wird der Plausch-Event für alle eröffnet. Wie bei den Lizenzierten wird der Wettkampf auch bei den «Pläuschlern» bis hin zu den Finalläufen ausgetragen. Der Plausch-Event wird dabei auf einem Parcours ausgetragen, der relativ leicht fahrbar ist. Es werden keine Stufen eingebaut, die übersprungen werden müssten. «Man kann den Plausch-Event wohl am ehesten als Geschicklichkeitsfahren umschreiben, bei dem es auf dem Parcours ‹e chly ufe› und ‹e chly abe› geht», betont Stefan Moor. Eine Verletzungsgefahr jedenfalls könne mit einiger Sicherheit ausgeschlossen werden. Für die Teilnehmer am Plausch-Event stehen 20-Zoll- und 26-Zoll-Velos zur Verfügung.
Für den Dual Trial anmelden kann man sich über die Homepage des Radfahrervereins Vordemwald rvvordemwald.ch/dual-trial-event/. Für Lizenzierte ist eine Anmeldung bis zum 25. Oktober möglich, für den Plausch-Event kann man sich vor Ort sogar noch bis kurz vor dem Start um 16 Uhr anmelden.
Eine Party soll es auf jeden Fall werden
Auf eine Teilnehmerzahl beim Plausch-Event will sich Stefan Moor nicht festlegen. «Das ist kaum abzuschätzen», meint er. Doch unabhängig von der Anzahl Teilnehmer hofft Moor auf eine volle Halle. Und eine tolle Party, die in erster Linie eines machen soll: Ganz viel Spass.
Plausch-Event
Der Plausch-Event startet um 16 Uhr. Die Anmeldung kann über www.rvvordemwald.ch/dual-trial-event/ erfolgen, ist aber auch direkt in der Rollhockeyhalle bis kurz vor 16 Uhr möglich. Das Rangverlesen für den Plausch-Event ist um 20.50 Uhr vorgesehen. Der Eintritt in die Halle ist frei, für den Plausch-Event wird kein Startgeld erhoben.