
Pétanque-Vergnügen auf fünf Bahnen – Spiel, Spass und Festlaune garantiert
Strengelbach Plauschspieltag des Pétanque-Clubs war sehr gut besucht
Da die Mitglieder des Frauenturnvereins, dort jene des Feuerwehrvereins und unübersehbar in roten Trikots die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei – sie alle hatten am vergangenen Samstag etwas gemeinsam: Viel Spass am Pétanque-Spiel. Organisiert hatte den Plauschspieltag erneut der Pétanque-Club Strengelbach, der der Bevölkerung das Spiel mit den Kugeln näher bringen wollte. Natürlich wurden dabei die Punkte notiert. Aber es ging weniger um Sieg oder Niederlage, sondern in erster Linie um das gesellige Zusammensein. «So macht es Spass – sämtliche Bahnen waren von Beginn an besetzt», meinte ein sichtlich zufriedener Werner Kurth, Präsident des organisierenden Clubs um die Mittagszeit herum. Ganz bestimmt sprach Kurth damit auch das Wetter an. Petrus muss ein Pétanque-Spieler, wenn man bedenkt, wieviel Wasser in der vergangenen Woche vom Himmel fiel. Um die Mittagszeit herum bildeten sich erste Schlagen vor den Foodständen. Für herrliche Grilladen und Pommes Frites waren die Mitglieder des Pétanque-Clubs gleich selbst besorgt, während die Chlämmerlisack-Clique Strengelbach an ihrem Stand Kaffee und Gebäck anbot.

Bild: Thomas Fürst
Dem Pétanque-Club Strengelbach ist es einmal mehr gelungen, auf dem Begegnungsplatz ein kleines Dorffest auf die Beine zu stellen. Vielleicht wird auch der Club mit neuen Mitgliedern belohnt. Interessierte finden sich einfach auf dem Begegnungsplatz ein, wo jeden Dienstag und Freitag ab 14 Uhr gespielt wird.

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst
(K)ein kopfloser Wurf. – Bild: Thomas Fürst Eleganter Wurf einer Strengelbacher Frauenturnerin. – Bild: Thomas Fürst Das Spiel machte Spass – und Hunger. – Bild: Thomas Fürst

Grosser Bahnhof für die Schützengesellschaft und ihre neue Fahne
Zofingen Würdige Fahnenweihe der Schützengesellschaft bei der Markthalle
Mit elf Vereinsdelegationen hatte Christian Klauenbösch, Präsident der Schützengesellschaft Zofingen (SGZ), gerechnet. 25 Vereinsfahnen oder Standarten konnte man auf dem Platz bei der Markthalle schliesslich zählen. Man dürfe nicht vergessen, dass der Schweizer Schiesssportverband über 100´000 Mitglieder zähle und damit der sechstgrösste Sportverband in der Schweiz sei, meinte Klauenbösch, bei seiner Begrüssung. «Dieses Freundschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, das spürt man heute nicht zuletzt an den vielen Delegationen, die hier sind». Einen speziellen Dank richtete der Präsident an die Stadtmusik und den Tambourenverein Zofingen für die musikalische Umrahmung des feierlichen Anlasses.

Bild: Thomas Fürst
In seiner ebenso humor- wie gehaltvollen Festansprache blickte Herbert H. Scholl zurück auf die Geschichte der SGZ. Es gebe verschiedene Ansichten zum Gründungsdatum der traditionsreichen Gesellschaft. 1397 als Gründungsdatum ohne Beleg, 1528 als jenes mit Beleg. Dann äusserste sich der Festredner zu den heutigen Aufgaben: Sport – da sei die SGZ wieder im Aufschwung; Politik – da müssen die Schützen mitreden; Freundschaft und Geselligkeit – das sei ein wichtiger Aspekt. Mit Blick auf die beiden Gründungsdaten meinte Scholl schmunzelnd: «Welche Gesellschaft kann schon innerhalb von 21 Jahren ihr 450- und ihr 600-Jahre-Jubiläum feiern?» Mit einem schelmischen Blick auf die bevorstehende Fahnenweihe meinte Scholl abschliessend: «Wenn dann wieder 1528 auf der Fahne steht, darf die SGZ bereits in drei Jahren ein rundes Jubiläum und wir ein schönes Fest feiern».

Bild: Thomas Fürst
Dann war der grosse Moment gekommen. Fähnrich Fabian Wiesenzarter rollte die alte Vereinsfahne nach 47 Jahren endgültig ein. Christian Klauenbösch und Herbert H. Scholl blieb es vorbehalten, die neue Fahne auszurollen und dem zahlreich anwesenden Publikum ein erstes Mal zu präsentieren. Fahnengruss, weitere Grussbotschaften und zum Schluss Zofinger Marsch und Nationalhymne schlossen den offiziellen Teil einer würdigen Feier ab.

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst
Fähnrich Fabian Wiesenzarter, Präsident Christian Klauenbösch und Festredner Herbert H. Scholl standen bei der würdigen Fahnenweihe im Mittelpunkt. – Bild: Thomas Fürst Der erste Fahnengruss mit der neuen Fahne. – Bild: Thomas Fürst Angeführt von Tambouren und Stadtmusik Zofingen marschierten die Fahnendelegationen auf den Festplatz bei der Markthalle ein. – Bild: Thomas Fürst

Neuer Teilnehmerrekord – rund 1200 Personen nahmen 15 km unter die Füsse
Oftringen Der Feuerwehrmarsch wurde zum 51. Mal durchgeführt
OK Präsident Ruggero Zähringer und OK Vizepräsident Beat Muntwyler, beide vom Feuerwehrverein Oftringen, zeigten sich gut gelaunt und auch stolz. Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen für den 51. Feuerwehrmarsch, der nun für insgesamt drei Jahre in Oftringen durchgeführt wird. «Trotz der vielen kantonalen Auflagen und dem Sicherheitskonzept verlief alles sehr unkompliziert», betont Zähringer. Mit einem Schmunzeln fügte er noch hinzu, dass die Sponsorensuche sehr intensiv war. «In diesem Jahr dürfen wir einen Rekord bei den Anmeldungen verzeichnen», so Muntwyler. «Rund 1200 Personen werden am Feuerwehrmarsch teilnehmen. Sonst sind es zwischen 800 und 1000.»
Der Anlass wurde gemeinsam mit der Stützpunktfeuerwehr Zofingen auf die Beine gestellt. 22 Personen engagierten sich mit Herzblut im OK. Natürlich gab es auf der Strecke Verpflegungsposten inclusive Sanitätsdienst. Der Anlass steht unter dem Patronat der Aargauischen Gebäudeversicherung AGV und dem Aargauischen Feuerwehrverband AFV. Eingeladen waren alle Blaulichtorganisationen des Kantons Aargau, gemeinsam mit ihren Angehörigen, um auf einer Wanderung durch den «wilden Westen» des Aargaus die Gemeinschaft zu geniessen und die Kameradschaft zu feiern. Letzteres wurde dann auch ausgiebig in der Festwirtschaft getan, als am Nachmittag alle Teilnehmenden nach und nach wieder von der Wanderung zurückkehrten.

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi

Bild: Patrick Lüthi
Impressionen vom 51. Feuerwehrmarsch in Oftringen 2025. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom 51. Feuerwehrmarsch in Oftringen 2025. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom 51. Feuerwehrmarsch in Oftringen 2025. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom 51. Feuerwehrmarsch in Oftringen 2025. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom 51. Feuerwehrmarsch in Oftringen 2025. – Bild: Patrick Lüthi

«Wollen Kinder und Jugendliche für Maschinen begeistern»
Boningen Zum 9. Mal lud das Baustoffzentrum zum Baggertag ein
Am Samstag, 10. Mai, lud das Baustoffzentrum zum 9. Mal zum «Baggertag für chlini und grossi Ching» nach Boningen ein. Letztes Mal fand die Veranstaltung 2019 in der Aaregäuer Gemeinde statt. Danach folgten corona-bedingt zwei Jahre Zwangspause, und von 2022 bis 2024 wurden die zahlreichen Attraktionen im Gunzger Teil der Kieswerk-Anlage angeboten. Nun war man also zurück in Boningen. Weshalb? «Unser Betriebsleiter Martin Jost wollte es so», erklärte Geschäftsführer Jürg Wyss. Zudem wurde vor einem Jahr in Boningen das alte Asphaltwerk abgerissen und innerhalb des letzten Jahres ein Neubau zum selben Zweck errichtet. «Diesen Teil unserer Einrichtungen wollen wir heuer der Bevölkerung näherbringen», so Wyss. In der Anlage werde mit einer Recycling-Quote von «nahezu 100 Prozent» alter Asphalt aufbereitet. Für die Erhitzung der Belagsreste werde nun ausschliesslich Holz verwendet, legte der Geschäftsführer dar. «Dies mit dem Ergebnis, dass wir mittlerweile CO2-frei produzieren können.»
Reichhaltiges Rahmenprogramm
Daneben wurde ein reichhaltiges Rahmenprogramm angeboten. Dazu gehörten die allseits beliebten Fahrten ins Abbaugelände mit dem Dumper-Taxi, aber auch das Bedienen von Grossbaggern und die Schatzsuche mit Kleinbaggern. Neu im Programm war das Basteln von Steinfiguren; Kiessteine wurden bemalt oder mit Moosgummi, Wolle, Pfeifenputzern, Krällchen oder Wackelaugen verziert, die mit Heissleim an den Steinen befestigt wurden; ein Posten also, der für die Kleinsten bestimmt war, und diese waren top motiviert und mit Feuereifer bei der Sache. Das Bedienen der Bagger lockte den etwas älteren Nachwuchs in Scharen an, und auch der eine oder andere Papi wurde dabei wieder zum Kind…
«Jedes Jahr kommen immer wieder junge Eltern mit ihrem Nachwuchs. Wir möchten mit diesem Anlass ein gutes Image vermitteln und die Jugendlichen für die Leistungen der Lastwagen und Baumaschinen begeistern, denn die Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft», führte Wyss aus. Der Zweck wurde erfüllt: Der Anlass lockte Hunderte von Gästen an, die von den Attraktionen profitierten. Ein Wettbewerb mit tollen Preisen rundete das Ganze ab, und auch das Kulinarische kam im Rahmen der Festwirtschaft nicht zu kurz; begleitet vom Einheimischen Peter Wyss, der mit seiner Drehorgel sowie teils erneuertem Repertoire für flotte Klänge besorgt war.

Bild: Beat Wyttenbach

Bild: Beat Wyttenbach

Bild: Beat Wyttenbach
Impressionen vom BOZ Baggertag 2025. – Bild: Beat Wyttenbach Impressionen vom BOZ Baggertag 2025. – Bild: Beat Wyttenbach Impressionen vom BOZ Baggertag 2025. – Bild: Beat Wyttenbach Impressionen vom BOZ Baggertag 2025. – Bild: Beat Wyttenbach

Riesige Auswahl, erstklassige Beratung, tolle Live-Demos
Oftringen Gut besuchte Frühlingsausstellung bei Heggli Eisenwaren AG
Ein eifriges Kommen und Gehen herrschte am vergangenen Wochenende an der Baslerstrasse, wo die Heggli Eisenwaren AG zu ihrer traditionellen Frühlingsausstellung eingeladen hatte. Mit tollen Live-Demos – zum Beispiel am Stand des Werkzeugherstellers Milwaukee, wo die verschiedensten Akku-Werkzeuge gleich selbst ausprobiert werden konnte. Die gewohnt erstklassige Beratung gab es auch im Ladengeschäft – dort standen die Fachleute von Heggli für Auskünfte jederzeit zur Verfügung.
Das warme Wetter ist auf dem Vormarsch – auf entsprechendes Interesse stiessen deshalb die Angebot im Grillhaus. Elektro-Grill? Gas-Grill? Holzkohle-Grill? Bei der grossen Auswahl an verschiedenen Grills war fachmännischer Rat gefragt. Das Heggli-Team und die Fachleute von Broil King konnten die Vorteile der verschiedenen Grills vor Ort erläutern – und zeigten sich gleich auch als charmante Gastgeber. Feine Fleischstücke wurden grilliert und aufgeschnitten – manch ein Häppchen wanderte direkt in den Mund eines glücklichen Zaungasts.
In der Festwirtschaft herrschte Betrieb
Viel Betrieb herrschte auch in der Festwirtschaft, wo Besucherinnen und Besucher mit Köstlichkeiten vom Grill und feinem Spargelrisotto verwöhnt wurden. Besonders beim Auftritt des Oftringer Füürwehrchörlis am Samstag um die Mittagszeit waren Plätze in der Festwirtschaft Mangelware. Speziell interessant für Junge und Junggebliebe – aber gar nicht so einfach – war der Versuch, den von Sandro Scheibler aufgebauten Ninja-Parcours zu bewältigen.

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst
Diese Herren interessierten sich für Geräte für den Garten- und Landschaftsbau. – Bild: Thomas Fürst Sieht schon einmal gut aus… – Bild: Thomas Fürst Nicht zur Nachahmung empfohlen – Expressreinigung nur für Profis! – Bild: Thomas Fürst

Schmackhafte und gesunde Wildpflanzen für den Frühling
Region Einheimische Pflanzen besitzen nicht nur Heilkräfte
Wildkräuter sind ein wahrer Quell an Vitaminen und Mineralien. Sie können superlecker schmecken und sind an vielen Orten zu finden. An Waldrändern, Hecken und nährstoffreichen Wiesen lassen sich viele der Pflanzen ernten. Gerade weil Wildkräuter oft üppig und in grosser Auswahl in der Natur frei verfügbar sind, wird vergessen, dass auch diese kostbare Produkte sind. Deshalb soll das Ernten mit viel Rücksicht und Respekt erfolgen, um die Natur zu schonen.
Spitzwegerich
Der Spitzwegerich gilt als kleine Wunderpflanze. Bereits in der Antike wurde die Heilwirkung der Pflanze genutzt. Doch auch als Speisepflanze eignet sich der Spitzwegerich hervorragend. Die feinen Blätter der Rosettenmitte werden geerntet und sollten am besten quer zur Faser in Streifen geschnitten werden. Die geschnittenen Blätter eignen sich als Zugabe von Salaten und gekochtem Gemüse, oder können auch im Omelette oder Rührei verarbeitet werden.
Wiesen-Labkraut
Mit seinen schmalen Teilblättchen, die zu mehreren rund um den Stängel angeordnet sind, ist das Labkraut unverkennbar. Fast das ganze Jahr kann man die Stängel zu Blattgemüsegerichten verarbeiten. Sie sind eine ausgezeichnete Salatgrundlage und man kriegt fast nicht genug von dem milden, saftigen Kraut.
Knoblauchsrauke
Wie der Name schon andeutet, ist der Knoblauchgeschmack bei dieser Pflanze unverwechselbar. Die Blätter und Triebe können als Grundlage verschiedener Salate dienen oder schmecken auch hervorragend als Zutat eines Kräuterquarks. Die Blüten eignen sich als würzige, helle Speisedekoration.
Gewöhnlicher Gundermann
Die Pflanze, die auch als wilde Petersilie bekannt ist, hat einen herben, würzigen Geschmack. Im April sind die Blätter noch zart und frisch, im Verlauf des Sommers lagern sich jedoch immer mehr Bitterstoffe ein. Sie eignen sich besonders zum Würzen von Suppen, Reisspeisen, Quiche, Eintöpfen und können zu Kräuterbutter verarbeitet werden.
Löwenzahn
Die Verwendung von Löwenzahn in der Küche vielseitig, und seine Heilwirkung als verdauungsfördernd und harntreibend hilfreich. Die jungen, frischen Blätter eignen sich besonders als Salatzugabe. Wenn man die Blätter, fein geschnitten, für eine Stunde in Salzwasser ziehen lässt, werden sie etwas milder. Verglichen mit einem Kopfsalat, ist der Löwenzahn um ein Vielfaches reicher an Vitaminen, Calcium, Magnesium, Eisen und Proteinen.
Die noch ungeöffneten Blüten sind wahre Delikatessen. Angebraten mit etwas Olivenöl, oder eingelegt als Kapern in Essig können sie als Beilage für alle möglichen Gerichte dienen. Doch auch die geöffneten Blüten lassen sich verwenden. Die feinen Blütenspitzen können als Speisedekoration dienen, oder auf ein Brot gegeben werden. Eingelegt in Zuckerwasser kann ein wunderbar reichhaltiger Honig hergestellt werden.
Wiesen-Schaumkraut
Die Pflanze ist in der Familie der Kreuzblütler und somit verwandt mit dem kultivierten Kohlgemüse wie beispielsweise Broccoli, Rosenkohl, Weisskohl, Senf oder Raps. Daher schmecken auch die Blätter des Wiesen-Schaumkrauts kresseartig und eignen sich zum Schärfen von Salaten, Kräuterbutter oder Suppen.

Bild: Regina Lüthi

Blätter der Knoblauchsrauke schmecken hervorragend im Kräuterquark.
Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Viktor – stock.adobe.com

Lehrlinge gestalten Natur in der Kiesgrube
Rothrist Ein neuer Weiher für Gelbbauchunke und Kreuzkröte
Es ist heiss in der Kiesgrube Oberwiler Feld an einem dieser ersten Frühlingstage. Eine karge Landschaft, grau in grau. Fast gespenstisch ruhig ist es hier – eigentlich ein perfekter Ort für einen Filmdreh. Doch die drei Jungs, die hier warten, dürften gerade an anderes denken, stecken doch zwei von ihnen momentan mitten in den Abschlussprüfungen. Und heute wollen Michele Rollo (Rothrist), Mauricio Ribeiro (Rothrist) und Mateo Schär (Glashütten) zeigen, was sie in der Grube im Rahmen eines Lehrlingsprojekts geschaffen haben. Garantiert ohne filmreife Szenen. Die drei Lernenden, die in der Ausbildung zum Gärtner EFZ, Fachrichtung Garten- und Landschaftbau stecken, haben in der Grube selbständig einen natürlichen Weiher angelegt – nach Vorgaben, die ihnen Tobias Häfeli, Bauführer bei der Rhodo Gartenbau AG in Absprache mit Beat Rüegger, Co-Präsident Naturschutzverein Rothrist, auferlegte. «Ein cooles Projekt», wie Michele Rollo meint, bei dem alle drei Lernenden viel gelernt hätten.
«Auch von der Ausbildung her ist es ein hervorragendes Projekt gewesen», meint Tobias Häfeli, würde doch sich die Kundschaft bei der Anlage von neuen Gärten vermehrt auch für eine naturnahe Gestaltung interessieren. Und genau dort nahm das Projekt auch seinen Anfang – im Garten von Beat Rüegger. Die Gartenbaufirma durfte nämlich den Garten des Rothrister Naturschützers umgestalten und dort unter anderem einen Weiher anlegen. «Ich habe dann gemerkt, dass diese Arbeiten für die Lernenden mehr Neuland denn Routine waren», sagt Rüegger. Worauf Rüegger den Verantwortlichen der Rhodo Gartenbau, die auch für das Grubenmanagement zuständig sind, den Vorschlag machte, einen weiteren Weiher als Übungsobjekt in der Kiesgrube anzulegen. Eine erstklassige win-win-Situation, bei der sowohl Lernende als auch Naturschutz profitieren.
Viel mehr als Sand und Staub
Die Kiesgrube im Oberwiler Feld sieht für Aussenstehende vielleicht karg aus, sie ist aber nach wie vor ein interessanter Lebensraum mit einer ansehnlichen Artenvielfalt. Auch wenn diese im Verlauf der Jahre tendenziell abgenommen hat. Einerseits ist der Kies- und Sandabbau stark vorangeschritten, andererseits ist das in der Grube 1994 ausgeschiedene Naturschutzgebiet mit Feucht- und Trockenbiotop stark verlandet, der dortige Weiher nicht mehr vollständig dicht. Doch noch immer leben die stark gefährdeten Gelbbauchunken und Kreuzkröten hier. Samenfresser wie Distelfink, Bluthänfling, Girlitz oder Gartengrasmücke finden in der Kiesgrube Nahrung. Mauereidechsen, Blindschleichen, Libellen und Heuschrecken finden ebenfalls passende Lebensräume in der Grube.

Bild: Beat Rüegger / www.ornifoto.ch
Ermöglicht wurden diese Erfolge durch eine vorbildliche, unkomplizierte und einvernehmliche Zusammenarbeit aller Akteure auf dem Grubenareal – Einwohnergemeinde, Grubenbesitzer und Naturschutzverein. «Die Firmen der Hallwyler Unternehmungen tun viel für den Umweltschutz», sagt Beat Rüegger dankbar. 2002 wurde die Gebr. Hallwyler AG von der Stiftung Natur & Wirtschaft erstmals für die naturnahe Gestaltung ihrer Kiesabbaustelle im Oberwiler Feld ausgezeichnet. Dank der Umweltzertifizierung haben sich Unternehmer und Vertreter des Naturschutzes seither bei gemeinsamen Begehungen alljährlich über Unterhaltsmassnahmen auf dem Grubenareal verständigt.
Doch in den kommenden Jahren stehen grosse Veränderungen an. 2027 läuft die Abbaubewilligung für Kies und Sand aus – die Vorräte sind auch allmählich erschöpft. Klar ist, dass die Kiesgrube anschliessend aufgefüllt und als Landwirtschaftsland rekultiviert werden muss. Das Naturschutzgebiet bleibt bestehen, wird aber ebenfalls angehoben und wieder instand gestellt. «Die grosse Herausforderung wird sein, die ‹Umbauarbeiten› so schonend vorzunehmen, dass eine möglichst hohe Artenvielfalt in das wieder instandzustellende Naturschutzgebiet hinübergerettet werden kann», betont Beat Rüegger.
Rückzugsort für Amphibien in heissen Sommermonaten
Damit zurück zum eben umgesetzten Lehrlingsprojekt. Mit dem auf dem Grubenareal angelegten Übungsobjekt haben die drei Lernenden einen Weiher geschaffen, der in erster Linie auf die Zielarten Gelbbauchunke und Kreuzkröte ausgelegt ist. Und auf die heissen Sommermonate. Denn der Weiher ist deutlich tiefer angelegt, als es ein üblicher Amphibienweiher ist. «Wir haben festgestellt, dass die Amphibienweiher in heissen Jahren oft vollständig austrockneten», erklärt Tobias Häfeli. Für die Anlage des Weihers haben die Lernenden den starken Brombeer-Bewuchs entfernt und Weiden gerodet, das Restwasser des bestehenden, aber nicht dichten Teichs abgepumpt. Dann wurde der Aushub mit Bagger vorgenommen und das Material per Dumper abgeführt. «Ein besonders wertvoller Teil, dass die Lernenden hier mit grossen Maschinen üben konnten», betont ihr Projektleiter Tobias Häfeli, weil sie diese Arbeiten in Privatgärten nicht ausüben dürften. Dann wurde der neue Weiher mit rund neunzig Tonnen Lehm modelliert und verdichtet. Zudem legten die drei Lernenden gleich noch ökologische Kleinstrukturen an: Ein Lehmblock, der als Wildbienenhotel dient, weiter wurden Asthaufen, Holzbeige und Steinhaufen angelegt, die Gelbbauchunken, Kreuzkröten und Eidechsen als Unterschlupf dienen, wenn etwa der Turmfalke im Grubenareal jagt.

Bild: Thomas Fürst
Die Arbeiten am neuen Weiher wurden in den Monaten Januar und Februar vorgenommen, weil das für die in der Grube lebenden Tierarten am schonendsten war. Dabei mussten die Arbeiten aufgrund des schlechten Wetters mehrmals unterbrochen werden. «Ich würde gerne nochmals an so einem Projekt mitarbeiten», sagt Mauricio Ribeiro lachend, «aber lieber bei anderem Wetter …». Dem Wetter zum Trotz: Das Projekt sei auch als Prüfungsvorbereitung toll gewesen, meinen die beiden 3.-Lehrjahrstifte Michele Rollo und Mauricio Ribeiro übereinstimmend. Auch der 1.-Lehrjahrstift Mateo Schär ist begeistert. «In der Berufsschule gibt es keinen Kollegen, der ein Projekt selbständig ausführen oder einen natürlichen Weiher anlegen durfte», betont er. Und ja, dann kam natürlich noch der grosse Moment, als der Weiher erstmals mit Wasser gefüllt wurde. Ist er dicht? «Bis jetzt schon», sagen die drei lachend. Und machen sich dann auf an ihre Arbeitsplätze.

Bild: Beat Rüegger / www.ornifoto.ch

Bild: zvg

Bild: zvg

Wenn eine rosa Schmusekatze die Klöppel des Perkussionisten klaut
Rothrist Unter dem Motto «Colors» präsentiert der Musikverein ein Jahreskonzert in farbigen Klängen
Acht «Minibrassers» und 38 Blasmusiker brachten den Gemeindesaal Breiten in Rothrist zum Beben. Klangstärke und Vielfalt gefälliger Stücke mit Titeln, in denen Farben vorkommen, liess das Publikum im Saal begeistert applaudieren. Mit «Ice Cream» und «Mission Impossible» setzte sich zu Beginn des Konzerts, dirigiert von Musiklehrerin Irmgard Ripfel, der Nachwuchs in Szene. Ihre Mission erfüllten die jungen Blechbläser fulminant im Zusammenspiel mit der gestandenen Rothrister Brassband unter Leitung von Peter Streit bei «Colors Of The Wind».
Publikum erlebt ein Konzert in Farbe
«Schwarz» sahen die Konzertbesucher, als Moderatorin Nathalie Sager «Pirates Of The Caribbean, The Curse Of The Black Pearl» des deutschen Komponisten Klaus Badelt ankündigte. Mit dem Beatles-Song «Yellow Submarine» kam die Farbe Gelb ins Spiel. Dem Unterseeboot folgte eine rosa Schmusekatze mit einem eleganten Auftritt zum Henry-Mancini-¬Titel «Pink Panther». Mit einem beim Perkussionisten entwendeten Vibrafon-Klöppel dirigierte sie die Filmmusik der gleichnamigen Erfolgsserie von 1963.
An den Bühnenrand rollte zuvor Perkussion-Solist Fabian Gaberthüel das Vibrafon, «A Tribute To Lionel» sorgte für ganz spezielle Klangfarben. Ein Symbol für Erfolg, Triumph und Wohlstand ist die Farbe Gold, musikalisch glänzte das begehrte Edelmetall im «ABBA Gold»-¬Medley und in «The Golden Lady». Mit «Blue Bayou» von Roy Orbison sprach die Brassband die für Harmonie und Sehnsucht stehende Farbe Blau an.
Präsident Dominik Zenger ehrte für 60 Jahre Musizieren im Musikverein Rothrist Hans Lüscher und den langjährigen Alt-Präsidenten Thomas Schütz für 23 Jahre an der Spitze des Vereins. Mit den Zugaben «Er hat ein knallrotes Gummiboot» und «Vielen Danke für die Blumen» verabschiedete sich die Rothrister Bläser-Formation – erneut unter begeistertem Applaus.

Bild: Alfred Weigel

Bild: Alfred Weigel

Bild: Alfred Weigel

Bild: Alfred Weigel

Bild: Alfred Weigel

In Spychers TR-Werkstatt wird Automobil-Geschichte bewahrt
Rothrist Heiri Spycher restauriert Triumph-Autos und ist Mitbegründer des «Swiss TR-Club»
Ein Strassenschild an der Hausmauer weist den Weg. «Spychers TR-Werkstatt» steht da drauf. Rein in die Garage, in der ein Mann gerade die Schutzbrille ablegt. «I be de Heiri», sagt Heinrich Spycher, bevor er die Schleifmaschine zur Seite legt. «Da muss aber noch einiges gehen», stellt der Besucher beeindruckt fest. «I ha jo Zyt», antwortet der 79-jährige Rothrister, der in seiner Freizeit mit viel Leidenschaft und ebenso grossem Fachwissen Oldtimer restauriert. Britische Klassiker haben ihn seit Jugendtagen begeistert, restauriert hat er ausschliesslich Fahrzeuge der Marke Triumph. «Man muss sich auf etwas beschränken, sonst verzettelt man sich», erklärt Spycher und schlussendlich sei das Ganze auch eine Frage des Geldes gewesen. «Mir hätte damals auch ein Jaguar E gefallen, aber Fahrzeuge dieses Typs waren für mich schlicht nicht erschwinglich», gibt er zu verstehen.
Erfüllung eines Bubentraums
Auf den Triumph ist Heiri Spycher schon in seiner Jugendzeit gekommen. «Zu Beginn meiner Lehrzeit als Carrosseriespengler lernte ich einen Lastwagenmechaniker kennen, der einen Triumph TR 2 besass», gibt Spycher zu Protokoll. In einer Zeit, als die Automobile praktisch ausschliesslich eckige Formen hatten, hätten ihm die fliesenden, runden Formen von Triumph ganz besonders gefallen. Erleichternd sei dazugekommen, dass Triumph ein eher billiges Auto gewesen sei. Seinen Bubentraum, einen Triumph zu restaurieren, konnte sich Spycher mit dem Kauf eines Triumph TR 2 mit Jahrgang 1954 erfüllen. «600 Franken hat mich das Auto damals gekostet», erinnert er sich. Das töne zwar nach wenig, doch es gelte zu bedenken, dass er für das Auto immerhin einen halben Monatslohn hingelegt habe. Wie viele Arbeitsstunden er für die Restaurierung des Fahrzeugs zusätzlich aufgewendet habe, sei für ihn nie von Interesse gewesen.
Den wunderbaren, im ikonischen British Green Racing lackierten Oldtimer besitzt Spycher heute noch. Seinem TR 2 hat er zudem an der Front eine gelbe «Schnauze verpasst» – so, wie das früher bei den Rennen üblich gewesen sei. «Damals gab es noch keine Funkverbindungen zwischen Box und Fahrer – an den verschiedenfarbig lackierten ‹Schnauzen› der Rennwagen konnten die Mechaniker erkennen, welcher Fahrer in die Boxenstrasse einbog», erklärt Spycher. Weitere Details lassen staunen. So wird etwa die Motorhaube mit zwei Verschlüssen aus Leder gesichert. Beim Kühlergrill gibt es eine Vorrichtung, die den Start des Autos mittels Kurbel erlaubt. Der Innenraum ist wunderschön restauriert. Die edlen, schwarzen Sitzüberzüge mit weisser Paspelierung hat Spycher erworben. «Die Federung der Sitze ist aber Marke Eigenkonstruktion», sagt der 79-Jährige schmunzelnd – «ich habe dafür Federn aus einer alten Matratze verwendet». Recycling at its best, wie die Engländer sagen würden. Oder frei übersetzt: So geht nachhaltiges Recycling.

Bild: Thomas Fürst
Gleich neben dem TR 2 steht ein wunderschön restaurierter TR 4 mit Jahrgang 1963. Das Zweiplätzer-Cabriolet ist auffällig signalrot lackiert und mit Drahtspeichenrädern ausgerüstet. «Wir nehmen den fürs Foto», schlägt Spycher vor. «Wollen wir nicht noch etwas warten, vielleicht hört es auf zu regnen», schlägt der Fotograf vor. «Spielt doch keine Rolle», meint Spycher unbeeindruckt, «wenn der Wagen gewaschen wird, wird er doch auch nass.
Vielseitig begabter Handwerker
Zurück in die Werkstatt. Hier wird Automobilgeschichte erhalten, das sieht man auf den ersten Blick. Im Raum steht Spychers nächstes grosses Projekt, ein Triumph TR 3. Die Karrosserie hat Spycher weitgehend wieder instand gestellt. Den Kotflügel vorne rechts hat er eigenhändig aus einem Blech gefertigt. «Das können heute nur noch die wenigsten Spengler», sagt er mit Stolz und auch mit Bedauern. Er habe das Glück gehabt, seine Lehre bei Werner Schmitter vom gleichnamigen, ehemaligen Carrosseriebetrieb in Oftringen absolvieren zu dürfen. «Ein guter Lehrmeister und hervorragender Berufsfachmann, der mir viel weitergegeben hat», blickt er dankbar zurück. Ebenso wie Spycher selber, der viele Jahre Lernende ausbildete und auch als Prüfungsexperte tätig war. «Jetzt geht es an die Detailarbeiten», sagt Spycher, später wird er die Karrossrie sandstrahlen und lackieren lassen. Im Raum gleich nebenan steht der Motor. Den hat Spycher bereits vollständig revidiert. «Er sollte wieder laufen», sagt er strahlend. Wann wird der TR 3 auf Jungfernfahrt gehen? «Ich habe keinen Zeitplan», sagt Spycher. Es hoffe einfach, dass er den Wagen trotz gesundheitlicher Beschwerden fertig restaurieren könne.

Bild: Thomas Fürst
Gemeinsame Begeisterung
Seine Begeisterung für die Triumph-Fahrzeuge teilt Heiri Spycher mit seinen Klubkollegen vom Swiss TR-Club, den er vor exakt 50 Jahren als Gründungsmitglied und Initiant zusammen mit drei Kollegen aus der Taufe gehoben hat. «Eigentlich der Not gehorchend», wie er selber einräumt. Im Club fanden Triumph-Enthusiasten zusammen, die sich gemeinsam um die Beschaffung der immer rarer werdenden Ersatzteile kümmern wollten. Die Gründungsversammlung fand im März 1975 in Brugg statt, Heiri Spycher wurde erster Präsident des Clubs. «Wir hofften damals, dass sich etwa 20 Mitglieder finden würden», erinnert sich Spycher. Weit gefehlt. Der Club wuchs rasant – in kurzer Zeit zählte er über 100 Mitglieder. Dieses Jahr darf er sein 50-jähriges Bestehen feiern und ist mit seinen rund 330 Mitglieder auch gut aufgestellt. Viele seiner Mitglieder haben mit Herzblut dazu beigetragen, das Erbe der Triumph-Fahrzeuge lebendig zu erhalten – mit Restaurierungen, Ausfahrten, dem Austausch technischen Wissens und nicht zuletzt auch mit der Organisation des alljährlich stattfindenden British Car Meetings.
Auch in Heiri Spychers Familie sind in der Zwischenzeit etliche Familienmitglieder mit dem Triumph-Virus infiziert worden. Die Tochter besitzt einen GT 6 Spitfire, ein Grosskind einen TR 4. «Und sämtliche Grosskinder, die einen Fahrausweis haben, dürfen auch mit meinen beiden Oldtimern fahren», verrät Heiri Spycher. «Passieren kann auf der Strasse immer etwas – auch mir», sagt er mit einer Lockerheit ohnegleichen. So einen Grossvater würde sich wohl mancher Enkel wünschen …
Aus der Geschichte von Triumph
Triumph wurde 1886 vom aus Deutschland stammenden Siegfried Bettmann gegründet. Die Triumph Cycle Company in war ursprünglich ein Fahrradhändler, später auch ein Fahrradproduzent. Ab 1902 wurden in Coventry auch Motorräder produziert. Ein erster 2-Liter-Versuchswagen wurde bereits 1919 hergestellt, im April 1923 wurde das erste Triumph-Automobil vorgestellt. 1927 brachte die Firma mit dem «Super Seven» eines ihrer erfolgreichsten Automobile auf den Markt. Wirklich erfolgreich war die Firma allerdings nie – 1939 ging sie in Konkurs. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Triumph-Hallen Flugzeugteile produziert. In der Nacht vom 14. auf 15. November 1940 zerstörte ein deutscher Bomberangriff auf Coventry die am Stadtzentrum liegenden Fabrikanlagen fast vollständig. Praktisch das gesamte Archiv ging dabei verloren.
1944 übernahm die Standard Motor Company die Namensrechte. Diese nutzte den Namen Triumph zuerst für luxuriösere Modelle, konnte mit der ab 1953 aufgelegten TR-Modellreihe (TR 2 – TR 8) nicht nur an die sportlichen Erfolge der Vorkriegsjahre anknüpfen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreicher produzieren. Um 1970 – mit der Gründung der British Leyland Motor Corporation – begann der wirtschaftliche Abstieg. 1984 wurde die Produktion eingestellt, die Namensrechte liegen seit dem Kauf von Rover 1994 bei BMW.

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst
Blick aufs Armaturenbrett. – Bild: Thomas Fürst Der Oldtimer ist auch ein Ferienauto. – Bild: Thomas Fürst Das Triumph-Signet. – Bild: Thomas Fürst Der TR 4 verfügt über stilvolle Speichenräder. – Bild: Thomas Fürst Freunde haben Heiri Spycher ein Strassenschild geschenkt. – Bild: Thomas Fürst Ganz ernst ist diese Warnung auf dem Parkplatz nicht zu nehmen. – Bild: Thomas Fürst

Das fröhliche und närrische Treiben hat im Dorf definitiv gefehlt
Vordemwald Das Revival der Fasnacht nach 15 Jahren Abstinenz war ein voller Erfolg
Die Boowaudchrächzer feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Die Gugge selbst ist nicht mehr aktiv – aber das bedeutet noch lange nicht, dass man nicht ordentlich feiern kann.
Nach 15 Jahren Abstinenz kehrte aus diesem Grund die Fasnacht ins Dorf zurück. Unter dem Motto «Wildwest» waren alle herzlich willkommen, die es noch ein letztes Mal in dieser Fasnachts-Saison krachen lassen wollten.
Im Gemeindesaal fand nachmittags erst der Kindermaskenball statt, bei dem die Brittnauer Häfe-Gugger auftraten. Am Abend feierten dann die «Grossen» zu den Klängen der Band Wirbelwind – die ihren Namen durchaus zu Recht trägt. Sie sorgten für einen Partykracher nach dem anderen und dafür, dass sich die Tanzfläche zügig füllte und voll blieb.
Natürlich ist es an der Fasnacht immer lustig und fröhlich. Aber die Stimmung in Vordemwald war irgendwie besonders. Jeder einzelne Gast wirkte glücklich. Die Atmosphäre war eine Mischung aus familiär, lustig und zufrieden, als würde die Sause im eigenen Wohnzimmer steigen.
Auch die OK-Mitglieder, bestehend aus «Chrächzern» und Fasnachts-Freunden, waren glücklich über ihr Revival und die grossartige Party. Wer Hunger bekam, konnte sich draussen am Food Corner wieder stärken; im Eingangsbereich war die Bar untergebracht und oben im Saal gab es natürlich ebenfalls Flüssiges für die vom Singen ausgetrockneten Kehlen. Die Sträggelebrätscher Strengelbach und die Langnase Zofige traten abends auf – letztere kamen sogar mit drei Alphörnern.
Jetzt bleibt eines zu hoffen – dass das partyfreudige Volk nicht wieder 15 Jahre auf die Fasnacht im eigenen Dorf warten muss. Denn die Sause wurde definitiv vermisst – das war deutlich zu spüren.

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: zvg
Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi Impressionen von der Fasnacht Vordemwald am 15. März 2025 – Bild: Regina Lüthi

Mit himmlischer Schützenhilfe zum Happy End?
Vordemwald 21. – 29. März: Theatergesellschaft spielt «Ängel uf Umwege»
Sitzleder ist nicht wirklich ihre Sache. Da sitzt sie zwar auf ihrem Stuhl in der ersten Reihe und beobachtet konzentriert, was auf der Bühne geboten wird. Doch bald schon springt sie auf, greift korrigierend in die Probearbeit der Vordemwalder Theaterleute ein. Steht kurz darauf auf der Bühne. Zeigt vor, wie sie eine Szene gespielt haben möchte. Um sich kurz darauf aufs «Ritiseili» mitten auf der Bühne zurückzuziehen, das eigentlich den beiden Engeln vorbehalten ist. Wo es sie dann auch nicht lange hält. Wiederum möchte sie etwas anders gespielt haben …
Das Energiebündel, welches die übende Theatertruppe antreibt, heisst Manuela «Manu» Glanzmann. Die 55-jährige Baselbieterin ist heute in solothurnischen Rüttenen wohnhaft, war ursprünglich Primarlehrerin und ist seit mehr als zwanzig Jahren für Amateurbühnen tätig. Nach Weiterbildungen in Theaterpädagogik und Regie hat sie ihre Leidenschaft schliesslich zum Beruf gemacht. Heute arbeitet sie als Theaterpädagogin an Schulen, dem Stadttheater Solothurn und an der Schultheaterwoche Solothurn sowie als Regisseurin für Amateurbühnen.
Auf eine offene Truppe gestossen
Nun ist Glanzmann auf diese Theatersaison hin als Regisseurin zur Theatergesellschaft Vordemwald (TGV) gestossen, nachdem sie mit Tabea Häfelfinger, der Präsidentin der TGV, ins Gespräch gekommen ist. «Ich bin in Vordemwald auf eine offene, wohlwollende und interessierte Gruppe gestossen», sagt die neue Regisseurin. Es sei für sie ein Leichtes gewesen, mit den Theaterleuten zu üben, denn diese seien von Anfang an offen für ihre Ideen gewesen. Das ist auch an der Probe Mitte Februar spürbar. Die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne sind motiviert und engagiert bei der Sache – und trotzdem ist die Stimmung locker. Es bleibt Raum für ein Spässchen zwischendurch und es wird viel gelacht. Die Chemie zwischen der Theatergruppe und ihrer neuen Regisseurin stimmt.

Bild: Thomas Fürst
Beste Unterhaltung – mit himmlischer Hilfe
Mit der Komödie «Ängel uf Umwege» von Claudia Gysel hat die Theatergesellschaft Vordemwald auch dieses Jahr ein Stück ausgewählt, das zwar leichte, aber beste Unterhaltung bietet. Dies ganz in der Tradition der TGV, die ihrem Publikum gutes Volkstheater bieten will.
Das Stück spielt im Haus der Familie Stammer. Die liebenswerte Isabella Stammer (Renate Renfer) wird ihres Lebens nicht mehr froh, seit ihr Sohn bei einem tragischen Arbeitsunfall ums Leben gekommen ist. Sie lebt mit ihrer Schwester Emmy (Beatrice Mettler) zusammen, die meist mit einem Feldstecher auf dem Sofa sitzt, die Umgebung beobachtet und alles akribisch notiert. «Logisch, me muess immer orientiert sii, was uf de Wält passiert.» Im weiteren macht sich Isabella Stammer grosse Sorgen um die Ehe ihres Sohnes Thomas (Reto Schär), der mit der herrschsüchtigen und geldgierigen Susanne (Tabea Häfelfinger) verheiratet ist. Diese stellt sich auf den Standpunkt, dass jede Frau das Recht hat, «drümol am Tag ihre Meinig z´ändere». Unglücklich ist aber auch Viktoria Leuthard (Sarah Scheuren), die Thomas liebt, aber nicht mit ihm verheiratet ist. Und welche Rolle spielt das düster gekleidete Gothic-Girl Dani Murer (Alexandra Weber), die bei Isabella Stammer ihre Sozialstrafe absitzen muss? Und was führt der seltsame Pfarrer Robert Ledermann (Christof Blattner) im Schilde, der immer wieder auf der Bildfläche erscheint, aber nicht einmal weiss, wer der Pontifex Maximus ist?
«Mir sötted chönne en Sturzflug abe mache und nach em Rechte luege», meint der Schutzengel Abbigail (Jacqueline Baumann), der schon ganz kribbelig ist, als er sieht, dass auf der Erde vieles aus dem Ruder läuft. Und als eines Tages alles besonders verkorkst zu sein scheint, machen Abbigail und der Schutzengel-Anfänger Traugott (Stephan Lienhard) mit einer Ausnahme-Bewilligung vom obersten Chef einen Ausflug auf die Erde, um einiges wieder ins rechte Lot zu bringen. Kommt es mit himmlischer Unterstützung doch noch zu einem Happy End im Haus Stammer?
Am 21. März ist Premiere
Ab Freitag, 21. März, heisst es nun «mer spele weder». Nach der Premiere vom Freitag – an diesem Tag kann man sein Glück übrigens mit dem Kauf eines Tombola-Lösli herausfordern – folgen bis Samstag, 29. März fünf weitere Aufführungen der himmlischen Komödie. Tickets zu 24 Franken sind am einfachsten online unter www.theater-vordemwald.ch erhältlich, eine Ticketreservation ist aber auch unter Telefon 0900 320 320 (1 Franken/Minute) möglich.
Warum nicht den Theaterbesuch mit einem feinen Essen verbinden? Das ist auch dieses Jahr wieder möglich. An beiden Samstagen bereiten die Hobby-Köche aus Strengelbach köstliche Menus (Fleisch oder vegetarisch) zu, am Dienstag, Donnerstag und Freitag gibts ausschliesslich Hamme mit Kartoffelsalat oder Brot. An jeder Aufführung steht ein reichhaltiges Kuchen- und Tortenbuffet bereit, nach der Samstagsvorstellung Barbetrieb im Eingangsbereich.
Vom Dramatischen Verein zur Theatergesellschaft
Das Theaterspiel hat in Vordemwald eine lange Tradition. Am 15. Dezember 1904 wurde im Dorf an der Pfaffnern der «Dramatische Verein Vordemwald» gegründet, der schon 1905 sein erstes Stück auf die Bühne brachte. Erst 1931 durften auch die ersten «Töchter» Mitglied im Verein werden. Am 23. Dezember 1993 wurde an einer ausserordentlichen Generalversammlung der etwas aus der Zeit gefallene Name geändert. Der Dramatische Verein wurde in Theatergesellschaft Vordemwald umbenannt. Nach einer schwierigen Zeit – wegen der Pandemie konnte nicht gespielt werden, beim Hochwasser vom 24. Juni 2021 verlor der Verein sämtliche Requisiten und seine Technik-Anlage – zählt der Verein heute wieder über 40 Aktiv- und Ehrenmitglieder.
Aufführungen
Freitag, 21. März, 20 Uhr
Samstag, 22. März, 20 Uhr
Sonntag, 23. März, 14 Uhr
Dienstag, 25. März, 20 Uhr
Donnerstag, 27. März, 20 Uhr
Samstag, 29. März, 20 Uhr
Vorverkauf über www.theater-vordemwald.ch oder telefonisch unter 0900 320 320 (1 Franken / Minute).

Bild: Thomas Fürst

Bild: Thomas Fürst
Überzeugen in ihrer Rolle als Engel: Jacqueline Baumann und Stephan Lienhard. – Bild: Thomas Fürst Was läuft wohl dort unten? – Bild: Thomas Fürst Gespannt, betrübt, verdrossen – wenn Gesichter Bände sprechen. – Bild: Thomas Fürst Grande Finale mit Waffeneinsatz. – Bild: Thomas Fürst Viktoria Leuthard teilt ihrer Konkurrentin Susanne eine schallende Ohrfeige aus. – Bild: Thomas Fürst

«E chli stinke muess es» – das ganze Dorf wurde zu einer einzigen Partymeile
Strengelbach Der Fasnachtsumzug am Samstag war fröhlich, bunt und laut
Anscheinend konnten die Teilnehmenden des Umzugs den Beginn kaum abwarten. Die Edelweisstrychler Wiggertal und Palus Spiritus MMXIII führten den Umzug an – und zwar vor dem offiziellen Start mit dem traditionellen Böllerschuss, der dann doch noch mit leichter Verspätung kam.
Die Sujets waren bunt, sportlich und fröhlich. Bezaubernd waren die kleinen Hühner von Jessi’s Spielgruppe und der Kinder und Natur Waldspielgruppe. Der Gewerbeverein Strengelbach nahm ein Shopping-Portal ins Visier, die Feuerwehr nahm die Spitex aufs Korn. Die noch jungen Nebeldämonen repräsentierten die Krampusse. Die Wagenbaugruppen waren äusserst kreativ mit ihren unterschiedlichsten Themen. Der legendäre Fischer Bettwarenfabrik war genauso präsent wie Rammsteins «Engel». Die Henderländer Fäschthötte kamen mit ihrer Apres Ski Hütte, die Sänf Duube Neuendorf brachte ihre eigene Stubete mit.
Nebst den lokalen Teilnehmenden war es schön zu sehen, dass Guggenmusiken aus den Kantonen Solothurn, Bern und Fribourg am Fasnachtsumzug präsent waren.
Die Sträggelebrätscher Strengelbach feiern in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen. Ihr Motto «Hüa Hüa Hüüüüü wir reiten die Küüüh» war an den eindrücklichen Masken der Gugge zu erkennen, eine riesige Torte wies auf das Jubiläum hin.
Nach dem Umzug wurde kräftig weitergefeiert – mit Auftritten der Guggenmusiken und einem grossen Monsterkonzert.

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi

Bild: Regina Lüthi
Die Edelweisstrychler Wiggertal eröffneten den Umzug. – Bild: Regina Lüthi Palus Spiritus MMXIII sind seit Jahren fester Bestandteil. – Bild: Regina Lüthi Obelix nahm mit seiner Konfettischleuder die Zuschauer ins Visir. – Bild: Regina Lüthi Salome und Co. wählten das Thema "Vulkan"- – Bild: Regina Lüthi Zauberhafte Hühner mit Jö-Effekt. – Bild: Regina Lüthi Tee mit Schuss aus dem Wunderland wurde gratis verteilt. – Bild: Regina Lüthi Schaurig schön – die Nebeldämonen. – Bild: Regina Lüthi Kamen aus dem Kanton Fribourg – die Dragibua Courtaman. – Bild: Regina Lüthi Qualmend zogen die Sänf Duube Neuendorf durch die Strassen. – Bild: Regina Lüthi Die Rappenspalter aus Brittnau. – Bild: Regina Lüthi Die Fiduuzerli "hei Müeh mit de Chüeh". – Bild: Regina Lüthi Die überdimensionale Torte wiess auf das Jubiläum der Sträggelebrätscher hin. – Bild: Regina Lüthi Traditioneller Abschluss – die Sträggelebrätscher bildeten das Ende des Umzugs. – Bild: Regina Lüthi